Vermächtnis

[Teestunde]

Vermächtnis

Wenn ich ins Licht geh und die Tür schlägt zu,
sollt ihr euch freuen, denn ich hab’s geschafft:
Ich schnüre wiederum die Wanderschuh,
der Weg durchs Jenseits braucht genau so Kraft.

Was ich zurücklass, teile euer Kreis:
knapp tausend Bücher und CDs en masse.
Werft sie nicht weg, sie waren ihren Preis
zumeist auch wert und mir ein Reisepass.

Nur meine Texte hebt nicht extra auf.
Das mein’ ich ernst, weil sie zu dürftig sind.
Ich war zerstreut und selten mal topp drauf;
was ich verfasste, schrieb ein Lehrerkind.

Ich glaube fest an meine Wiederkehr,
weiß nur noch nicht, wohin es mich verschlägt,
ob man als Mensch kommt oder anderswer,
der dann den Lebensfunken weiterträgt.

Wenn ich das Licht neu auf die Erde bring,
wünsch ich euch Herzen, offen wie ein Haus,
damit es ungehindert in euch dring’,
und ihr mir helft, dass etwas werde draus!

 

[Poppotov]

Schönes Gedicht.
Ich bleibe noch etwas in der Dunkelheit, um die nächsten 100 Bücher zu lesen.
Und was aus Goethe's Wunsch

"Verfließest, vielgeliebte Lieder,
Zum Meere der Vergessenheit!"

geworden ist, weiß jeder.