Verschiedene Modi - Aber wie?

DaveN
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Hi zusammen!

Ich spiele ja bereits einige Jahre ( 4 ) und hab mich eher auf den Spieltechnischen bereich festgelegt. Jetzt habe ich aber noch eine Frage, um über eine Abfolge an Tönen zu Improvisieren benutzt man in der Regel die Dazugehörige Tonleiter z.b :
G-Dur / D-Dur / C-Dur ( Ob das jetzt Knockin on Heavens Door ist, spielt keine Rolle )
In diesem Falle wäre das E-Moll / G-Dur.
Damit hat man bereits einen Vorrat an Tönen die man spielen kann - diese Tonleitern und noch die Blues Pentatonik. Aber das sind ja nicht alle Töne mit denen man arbeiten kann, da gibt es ja noch die Kirchentonleitern / die Anderen Modi.
Aber mit welchen von denen kann man nun solieren? Ich meine, G-Dur ist dasselbe wie A-Dorisch und dasselbe wie B/H-Phrygisch. Damit gibt es ja keine neuen Töne die man benutzen kann.

Kann mir hier mal jemand erklären, wie und was für andere Töne man zu einer Tonart benutzen kann? Mit den Normalen Dur/Moll-Tonleitern habe ich nun schon lange gearbeitet.

Dann noch eine Frage, hier im Beispiel, E-Moll und G-Dur besitzen diesselben Töne, wie kann man denn einem Solo Moll Charakter geben?

Vielen dank schonmals für die Hilfe!

[Edit:] Und sollen die verschiedenen Tonleitern nicht auch verschieden wirken? Aber wenn ich z.b. C-Ionisch auf dem Piano spiele und dann ( der einfachheit halber ) D-Dorisch, dann gibt das für mich keinen anderen Klang...
 
Eigenschaft
 
Ich würde an deiner Stelle nicht so kompliziert denken, das verwirrt nur.
Denk einfach weiter in Dur und Moll. D.h. du teilst die Modes in Dur und Moll auf.

Dur: Ionisch, Lydisch, Mixolydisch
Moll: Aeolisch, Dorisch, Phrygisch

Lokrisch würde ich erstmal beiseite lassen.

Sooo, Nehmen wir mal an du improvisierst über einen Dur Akkord, sagenwamal G-Dur. Dann kannste G-Ionisch, G-Lydisch oder auch G-Mixolydisch drüber spielen.
Bei nem Moll Akkord, sagenwamal Am kannst du die drei Moll Modes spielen, also A-Aeolisch, A-Dorisch, A-Phrygisch.

Soweit die Theorie. Es ist jetzt Natürlich Geschmackssache, was du wo spielst und das gut zu beherrschen dauert ne Zeit lang.

Moderne Bluesgitarristen spielen z.B. gerne mal Mixolydisch über das Bluesschema. Über A7 - A-Mixo, über D7 - D-Mixo, über E7 - E-Mixo.
Richie Blackmore und Santana sind Beispiele für den Dorischen Sound über Mollakkorde.
Steve Vai ist der Master Of Lydisch.

Ich find', dass die beste Methode einfach die ist, mit einer neutralen Tonleiter anzufangen (Pentatonik) und im Laufe des Solos immer mehr Stimmungstöne reinzuballern, dass können z.b. Töne aus den verschiedenen Modes sein die besonders spannend klingen. Z.b. die #11 aus Lydisch, die grosse 6 aus Dorisch etc..

Ach, ne Kleinigkeit noch. Ich denke z.B. garnicht mehr in Dur. Für mich ist alles Moll. Also, wenn ich in A-Dur improvisiere, denke ich in F#m. Man kann ja auch die F#m-Tonleiter als eine Position der A-Dur Tonleiter sehen.
 
Es macht vor allem großen Sinn, sich eine Weile nur mit einem einzigen Modus zu beschäftigen, z.B. dorisch oder mixolydisch, bis man die Klangwirkung wirklich im Kopf und das Ansteuern und "Greifen" der entsprechenden Töne in den Fingern hat. Mit allem Modi gleichzeitig rumzuexperimentieren, bringt gar nix außer Verwirrung.

Hilfreich dabei ist der Tipp von Stringgod, bereits bereits "gekonnte" Muster entsprechend zu ergänzen und variieren, z.B. also mit dem dorischen Ton über Moll oder dem mixolydischen über Dur (7/ etc...). Ich jedenfalls mach das auch so.

Impro-Beipsiel dorisch über d-Moll: 1. Hälfte läuft auf Penta, 2. Hälfte kommt dorisch (Sexte von D = Ton H dazu) sowie das E aus der Molleiter. Da hat man dann schon ganz gut was zum Variieren, wenn man etwas bewusst damit umgeht:

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Noob schrieb:
Und sollen die verschiedenen Tonleitern nicht auch verschieden wirken? Aber wenn ich z.b. C-Ionisch auf dem Piano spiele und dann ( der einfachheit halber ) D-Dorisch, dann gibt das für mich keinen anderen Klang...

Das kenn ich :( . Deswegen habe früher auch schon mal die Flinte ins Korn geworfen :mad: . Bis ich später gemerkt habe: Die Eigenart jedes Modus' muss auch bewusst zum Klingen gebracht werden :) . Das gelingt aber nicht, wenn man eine Leiter einfach nur hoch- und runterspielt.

Lösung:

Jeder Modus hat (mindestens ) einen Ton, der von äolisch-Moll oder ionisch-Dur abweicht. In Deinem Falle "passt" das dorische H nicht, wenn Du über d-moll die C-Dur-Leiter spielst. Konzentrier Dich der Impro mal auf diesen Ton, spiel' in immer wieder an und vergleiche den Klang-/Stimmungs-Unterschied zu D-Moll äolisch (B statt dorisches H). Mit der Zeit geht das dann immer besser, wenn sich KLangwirkung etwas im Kopf verankert.
 
diese modes finde ich sehr komplex und habe da auch keine ahnung von sie geschickt einzusetzen

@hans3
über was für eine akkord folge sollte man den jammen um die ddorisch tonleiter in den kopf zu hämmern
vielleicht könntest du ja mal so ne liste machen
für jedes mode ne akkordfolge und wo man am besten die sogenannte tensionnote einsetzt:redface:

was ich glaube ich festgestellt habe ist, das ddodisch woll am besten über dmoll klingt
konnte ich den auch ein gdur akkord mit der ddorisch tonleiter dorisch kingen lassen?
 
Stringgod schrieb:
Dur: Ionisch, Lydisch, Mixolydisch
Moll: Aeolisch, Dorisch, Phrygisch
(...)
Sooo, Nehmen wir mal an du improvisierst über einen Dur Akkord, sagenwamal G-Dur. Dann kannste G-Ionisch, G-Lydisch oder auch G-Mixolydisch drüber spielen.
Bei nem Moll Akkord, sagenwamal Am kannst du die drei Moll Modes spielen, also A-Aeolisch, A-Dorisch, A-Phrygisch.

Nur damit es jetzt klar ist, über eine z.b. C-Dur I - IV - V Kadenz kann ich die verschiedenen Töne aller C-Dur-Modes ( Ionisch,Lydisch,Mixolydisch ) einbringen! (?) Oder passt das blos beim jeweiligen Akkord, was irgendwie logischer wäre...


Hans_3 schrieb:
Impro-Beipsiel dorisch über d-Moll: 1. Hälfte läuft auf Penta, 2. Hälfte kommt dorisch (Sexte von D = Ton H dazu) sowie das E aus der Molleiter. Da hat man dann schon ganz gut was zum Variieren, wenn man etwas bewusst damit umgeht:
Gut gespielt, jetzt ist es mir ziemlich klar, wie mit den Tönen umgegangen werden kann.

Dann noch eine Frage zum theoretischen Teil, auf was basiert diese Einteilung in Dur und Moll Modes? Hab davon noch gar nichts gehört...

Und damit ich euch später nicht nochmals nerven muss, frage ich jetzt nach dem Lokrischen, was ist denn mit dem?

Danke für eure Hilfe! :great: :) :)
 
Anto schrieb:
über was für eine akkord folge sollte man den jammen um die ddorisch tonleiter in den kopf zu hämmern

Da geht jeder Moll-Akkord. Auf der Gitarre hat man ja dabei zudem den Vorteil, dass man ein Griffbild (Pattern) ja einfach verschieben kann (während man bei Klavier/Sax etc. dann unterschiedliche Fingersätze braucht).


Anto schrieb:
auch ein gdur akkord mit der ddorisch tonleiter dorisch kingen lassen?

Nein. Dorisch ist Mollmodus. Aber Du kannst mit den selben Tönen über G weiterspielen, dann hast Du mixolydisch.

Beispiel hier (Akkordfolge nicht d/G sondern a-moll / D, was im Verhältnis dasselbe ist):

Über A-Moll klingt das Tonmaterial von G-Dur (G A H C D E F# G) dorisch
Über D-Dur die selben Töne mixolodisch

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Und noch ein Spiel/Klangbeispiel in Mixolydisch über E (Also das Tonmaterial von A-Dur über E)

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Ist eigentlich sehr einfach, wenn man es erstmal geschnallt hat. :D



Lest zur "Vertiefung" am besten auch noch mal in unsere Workshops zu diesem Thema rein

Schnellübersicht von mir

https://www.musiker-board.de/vb/article.php?a=18

Noch mehr Details von paganono

https://www.musiker-board.de/vb/article.php?a=44
 
Die Modes einer Tonart passen über jeden Stufenakkord dieser Tonart, weil es ja dieselbe Tonleiter ist.Also über ne I-IV-V-I in C (C-F-G-C) kann ich alle Modes aus C-Dur über jeden der Akkorde spielen. Aber in dem Fall ist es eigentlich nicht so toll über Modes nachzudenken. Denn diese Akkordfolge hat n bestimmten Sound, den Dur Sound. Also würde ich in dem Falle einfach Dur drüber spielen, über alle Akkorde, oder halt die Mollparallele.
Modes find ich besonders interessant bei improvisation über einen Akkord. Da bei nur einem Akkord die Tonart und der Sound noch sehr offen sind.
Lokrisch findet man, denk ich, in der Rockmusik relativ wenig. Klingt einfach n bisschen komisch. Wird gerne bei 2-5-1 Akkordfolgen in Moll benutzt. Die findet man häufig im Jazz. Ein Rockbeispiel für ne 2-5-1 in Moll ist 'Still Got The Blues' von Gary Moore. Da hört man aber direkt, dass ihm das scheissegal ist ob dat nun lokrisch oder sonst irgendwas ist. Einfach Pentatonik mit nen paar Zusatztönen drüber und et klingt schon super. Natürlich spielt da auch Gary Moore, muss man dazusagen.
 
habt ihr auch noch buchempfehlungen zu diesem thema?
 
So, nachdem ich die Workshops gelesen habe, habe ich noch ne Frage:
Wie soll ich die Modes lernen? Entweder:
- als Ergänzungstönen zur Pentatonik
- So das ich einfach daran denke, eine andere Tonleiter darüber zu spielen ( so wie im Beispiel über G-Dur die A-Dur Leiter spielen )
- als komplett eigene Pattern

Und das mit dem Buch würde mich auch interessieren, am besten von Grund auf und möglichst ausführlich, und wenn möglich nur über Modes.

Nochmals Danke an Alle, das ganze wird mir immer klarer :)

Edit: @Hans_3
Aber wenn ich es richtig verstanden habe, könnte man über G-Dur doch auch Dorisch der parallellen Molltonart spielen ( = F-Dorisch ), oder liege ich total falsch? Bitte um Korrketur wenn schon.
 
Also es gibt ein Video zum Thema Modes von Frank Gambale. Da stellt er alle Modes vor. Er spielt dann auch zum jedem Mode n bisschen.
Dann würde ich noch 'Die neue Harmonielehre'-Band 1 von Frank Haunschild empfehlen.

Wie man sowas übt ist schwierig zu sagen, weil das immer auf das Niveau des Spielers ankommt. Ich würde das mit den Modes auch erst empfehlen, wenn man in der Lage ist schon ganz gute Soli mit Bluestonleiter, Molltonleiter etc. zu spielen. Mann kann auch n guter Gitarrist sein, ohne die Modes zu beherrschen. Wichtig ist nur, diese Tensionnotes zu checken. Also die Töne, die Athmosphäre schaffen.

Besorg dir einfach JamTracks zu den einzelnen Modes und probier herum. Ich glaub auf der CD vom RockGuitarSecrets von Peter Fisher sind welche drauf.
 
Aber wenn ich es richtig verstanden habe, könnte man über G-Dur doch auch Dorisch der parallellen Molltonart spielen ( = F-Dorisch ), oder liege ich total falsch? Bitte um Korrketur wenn schon.[/QUOTE]

Scheisse irgendwie check ich das mit dem zitieren nicht, Wie geht n dat ?

Nein der Hans meint: Du kannst die G-Dur (Ionisch) Tonleiter über einen Am-Akkord spielen, dann klingt das nach Dorisch, weil du ja dann eigentlich A-Dorisch spielst (2.Stufe von G-Dur).
Dorisch der Mollparallele gibbet nicht. 2. Stufe der Mollparallele gibbet, das wäre dann Lokrisch. Also über G-Dur müssteste z.B. F#-Lokrisch spielen.

Über G-Dur F-Dorisch zu spielen würde wahrscheinlich etwas schräg klingen, weil du ja eigentlich G-Phrygisch spielst. Und Phrygisch ist ja eigentlich mehr eine Molltonleiter. D.h. du würdest ne Molltonleiter über einen Dur Akkord spielen. Aber wenn dir das gefällt, machet einfach.
 
Stringgod schrieb:
Dann würde ich noch 'Die neue Harmonielehre'-Band 1 von Frank Haunschild empfehlen.
Das habe ich bereits, auch wenn nur ausgeliehen. Über die Modes steht drinn, wie sie gebildet werden, und sonst noch einiges. Ich hätte an eines gedacht, welches auch ein wenig auf Gitarre basiert, aber da werde ich wohl nichts finden.

Das mit den Zitaten machste so:
(QUOTE=Stringgod)
Dann würde ich noch 'Die neue Harmonielehre'-Band 1 von Frank Haunschild empfehlen.
(/QUOTE)
Nur mit eckigen Klammern!
Kannst auch einfach auf das Zitat-Symbol beim Beitrag schreiben klicken ( Ne Sprechblase ) und dort den Text eingeben.
 
Noob schrieb:
So, nachdem ich die Workshops gelesen habe, habe ich noch ne Frage:
Wie soll ich die Modes lernen? Entweder:
- als Ergänzungstönen zur Pentatonik
- So das ich einfach daran denke, eine andere Tonleiter darüber zu spielen ( so wie im Beispiel über G-Dur die A-Dur Leiter spielen )
- als komplett eigene Pattern

Zu 1: Kann man machen wie man will. Ich selber hab es allerdings als Ergänzungstöne gelernt, das erleichter die optische Orientierung auf dem Griffbrett.

Beispiele

Penta a-moll bzw. A-Blues und Powerchord

--5----8--
--5----8-----
--5--7---
--5--7------------
--5--7--------
--5----8----


Dorisch über A-moll (Fett = Tension Note/ dorischer Ton)

-----5---7-8--
-----5---7-8-----
--4--5---7---
--4--5---7------------
3----5---7--------
3----5---7-8----


Wobei dies ja dann zugleich die Tonleiter G-Dur ist, aber eben als Am-Moll dorisch gespielt und gedacht. Es ist eben ganz wichtig, dass man nicht nur einfach ein G-Leiter runterschrammelt, sondern den Mode beim Spielen "empfindet" und zum Klingen bringt.

Genauso kann man in anderen Patterns mit dem selben und mit anderen Modes verfahren. Mit der Zeit bilden sich dann auch neue Greifmuster von allein dazu (jeder hat andere Tonfolgen im seinem Kopf, die er besonders gerne hört)


Noob schrieb:
Aber wenn ich es richtig verstanden habe, könnte man über G-Dur doch auch Dorisch der parallellen Molltonart spielen ( = F-Dorisch ), oder liege ich total falsch? Bitte um Korrketur wenn schon.

Abgesehen davon, dass das falsch ist (Mollparallele von G = E-Moll, E-Moll dorisch wäre Tonmaterial von D-Dur): Zu viel um die Ecke gedacht, es ist einfacher, denn Tonmaterial von D über G-Dur ist lydisch.

Merk Dir einfach: Über einen Dur-Akkord gehen ionisch, mixolydisch und lydisch, Dur-Penta und Moll-Penta (letzteres wenn Powerchord oder Dur/7 drunter). Es geht in bestimmten Zusammenhängen auch noch viele Andere, aber das würde hier jetzt erstmal zu weit führen und nur verwirren.
 
Hans, immer wenn man denkt man wüsste Bescheid ließt man einen deiner Beiträge und ist hinterher (noch :D ) klüger! Danke dafür!
 

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