Vicious Rumors / Cyberchrist / 1998 / CD (Digipack)

Loomis
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Vicious Rumors – Cyberchrist

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Genre: US Power Metal

Label: Massacre Records

Erscheinungsjahr: 1998

Produzenten: Geoff Thorpe & Steve Fontano

Laufzeit: ca. 48 Minuten

Track list:
01. Cyberchrist
02. Buried Alive
03. Kill The Day
04. No Apologies
05. Fear Of God
06. Gig's Eviction
07. Barcelona (Instrumental)
08. Downpour
09. Candles Burn
10. Fiend
11. Faith
12. Thorne (Bonus Track)

Line-up:
Brian O'Conner - Gesang
Geoff Thorpe - Gitarre
Steve Smyth - Gitarre
Tommy Sisco - Bass
Larry Howe – Drums

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v.l.n.r.: Steve, Tommy, Brian, Larry, Geoff

Homepage: http://www.viciousrumors.com/

Vorwort:
1998 erschien das Album Cyberchrist und zur Überraschung der Fans hatte die Band Vicious Rumors in Brian O'Conner einen neuen Sänger. Auf dem Vorgängeralbum "Something's Burning" übernahm Bandleader Geoff Thorpe die Vocals selbst, nachdem Sangesgott Carl Albert am 22. April 1995 bei einem Autounfall ums Leben kam.

Nichts gegen Geoffs Gesang, aber es Brians Einstieg tat dem Album schon sehr gut, da seine Stimme einen wesentlich größeren Tonumfang hat und er abwechslungsreicher singt.

Komplettiert wurde das Line-up vom späteren Testament- und Nevermore-Gitarristen Steve Smythe und Geoffs langjährigen Bandgefährten Tommy Sisco und Larry Howe (auch bei Chastain).

Cyberchrist
Der Opener Cyberchrist macht schon im ruhigen und Basslastigen Intro Lust auf mehr und man wird auch nicht enttäuscht. Nach dem "Something's Burning" zwar solide, aber kein Highlight im Backkatalog der Band war, hätte niemand mit einem dermaßen starken Song gerechnet.

Der Song besticht durch abwechslungsreiches, atmosphärisches Riffing und eine geniale Laut-/Leisedynamik.

Das Gitarrensolo ist einsame Spitze und beweist, dass man in einem Solo auch Melodie und Geschwindigkeit verbinden kann.

Der Gesang ist angenehm aggressiv, trotzdem allerdings sehr melodisch.

Der Text über die Internet- und Techniksucht ist zwar mitunter inzwischen ungewollt lustig ("I pray to heaven through a modem of hell") aber die Message ist aktueller denn je.

Abschließend könnte man sagen, dass "Cyberchrist" fast auf eine Stufe mit dem VR-Übersong "Digital Dictator" zu stellen ist!

Buried Alive
Nach der Euphorie über "Cyberchrist" folgt die Ernüchterung in Form von "Buried Alive".

Dieser Song ist eher von langsamem Tempo und ist leider recht eintönig ausgefallen. Brians Gesang ist fast schon langweilig und auf jeden Fall weit unter seinen Möglichkeiten.

Auch das Gitarrensolo lässt die Genialität der beiden Gitarristen vermissen.
Fazit: "Buried Alive" ist leider eine wahre Spaßbremse...

Kill The Day
Nach einem kurzen Akustikgitarren-Intro folgt ein flotter Rocker mit viel Doublebassdrums und sehr tollem Gesang.

Die typischen VR-Gitarrenriffs sind wahrlich eine Wonne hier ist das Solo wieder ein Ohrenschmeichler!

Nach dem lahmen "Buried Alive" also wieder ein Volltreffer. Wie wird diese Scheibe wohl weitergehen?

No Apologies
Ein gutklassiger Midtempo-Thrasher mit Gang-Vocals im besten 80s-Style. Nicht so gut wie "Cyberchrist" und "Kill The Day", aber ganz nett.

Nach einem unmelodischen, aber passenden Tapping-Solo folgt ein melodisches mit den für VR typischen flirrenden Gitarrenläufen.

Fear Of God
Midtempo-Song mit sehr melodischen Gitarrenleads im Mittelteil und aggressivem Gesang. Wiederum kein Klassiker, aber durchaus gut.

Es fehlen vielleicht die melodischen Gesangslinien, um diesen Song von "nicht schlecht" zu "sehr gut" zu machen.

Gig's Eviction
Hat ein cool groovendes Midtempo-Riff. Die Gitarrenleads nach dem Solo sind gut eingesetzt. Dieser Song beweist, dass es also doch auch im Midtempo zu guten Songs reicht! Warum klappt das nur nicht immer so gut?

Barcelona (Instrumental)
"Barcelona" hat nichts mit dem Freddy Mercury-Song zu tun, sondern ist eine Eigenkomposition.

Ruhig, melodisch und hauptsächlich mit Akustik-Gitarren gespielt.
Durchaus netter Chill-Sound für zwischendurch, aber nicht bahnbrechend.

Downpour
Der Gesang ist hier aggressiv und gut. Interessante und harte Gesangsmelodien.

Der Song ist im Uptempo mit viel Doublebassdrum und noch mehr Gitarrenleads. Die Gesangsmelodie ist sehr cool.

Hier hört man mal, dass Soublebassdrums und Metal-Bass auch ganz schön grooven können!

Endlich wieder ein Song, der voll überzeugen kann.

Candles Burn
Relativ unspektakulärer langsamer Rocker mit etwas psychedelischem Intro. In den fünf Minuten, die der Song dauert passiert einfach zu wenig.

Vielleicht wäre es besser gewesen, sie hätten Ihre Ideen für den Song in kompakte drei Minuten gepackt. Ist ganz OK, nicht mehr, nicht weniger...

Fiend
Dieser erinnert sehr an melodische Testament zu deren "Low"-Phase. Ob Steve Smythe da schon geahnt hat, dass Testament sein späterer Arbeitgeber werden? ;)

Sehr erfrischender cooler Song! Gute Gitarrensoli! Ist mit 2:51 Minuten der kürzeste Song.

Faith
Der Song beginnt Laid-Back nur mit Bass und Drums. Er ist in Midtempo mit guten Gesangslinien. Der Refrain ist sehr gelungen. Die Leadgitarre füttert den Song neben dem Gesang her angenehm auf.

Thorne
Dies ist der Bonustrack der Digipack-CD.
Der Song beginnt mit einem ungewöhnlichen Rhythmus, was schon einmal aufhorchen lässt. Und das ist auch richtig so, denn "Thorne" ist ein frischer, guter Song, der "nur" für einen Bonussong fast zu schade ist.

Der Song ist in etwas flotterem Midtempo gehalten. Zwischen den Strophen wird dann wieder dieser interessante Rhythmus eingeflochten und mit schönen Gitarrenleads unterlegt.

Der Song endet mit einem kurzen Akustikgitarren-Outro.

Produktion:
Die Produktion ist kann zwar nicht mit solch guten Produktionen wie der neuen Masterplan mithalten, aber sie ist auf jeden Fall deutlich stärker, als die des Nachfolgealbums "Sadistic Symphony".
Sie fällt also keineswegs negativ ins Gewicht.

Fazit:
Wäre Cyberchrist eine EP mit den besten der hier besprochenen Songs, so wäre es meiner Meinung nach ein unsterblicher Klassiker geworden.
Aber leider lautet das Motto hier wohl "some killers, many fillers". Wer macht sich denn heutzutage noch die Mühe zwischen Langweilern wie "Buried Alive" die genialen Perlen herauszufischen?

Trotzdem möchte ich euch dieses Album ans Herz legen, denn diese "killers" sind das wenige Geld, das dieses Album kostet (ist ja überall zum Special Price zu haben, ich habe es schon mal für damals 3DM gesehen) wirklich wert und man kann ja weiterskippen, wenn einem ein Lied nicht gefällt.

Wäre die Scheibe durchgängig auf dem Niveau von "Cyberchrist", "Kill The Day", "Downpour" und "Fiend" so wäre sie mir 10 von 10 Punkten Wert.
Aufgrund der Durchhänger und etwas unspektakulären Song bleiben noch 7 Punkte.

7/10
 
Eigenschaft
 
"Kill the Day" ist ein wirklich geniales Lied :) ... sonst muss ich dir leider zustimmen, das es auf dem album (zu) viele Lieder gibt, auf die man getrosst hätte verzichten können. Leider kann ich keine Vergleiche zu anderen Werken von ihnen ziehen, da ich kein anderes kenn... wenn man sich mehr Zeit für ein Album lässt, und nicht einfach alle 08/15 Lieder draufpackt, die man schreibt, könnten es Cyberchrist doch zu etwas bringen ... vileicht würde auch eine Namensänderung helfen :great:.
 

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