Virtual Amp für Blues Harp?

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SOTW
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Hallo zusammen,
mag ein Sakrileg sein, diese Frage zu stellen. Ich benutze zu Hause einen kleinen Fender Röhrenamp, allerdings ist der Rest meiner Band nicht sonderlich begeistert noch einen weiteren AMP im Proberaum und auf der Bühne zu mikrofonieren. Meinung ist, dass ich einen virtual Amp ins Rack schrauben soll. Hat jemand (positive) Erfahrung damit?

viele grüße
Wilfried
 
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Auch wenn die Frage anderthalb Monate alt ist......

Ich habe Bluesharps bislang mit mehreren Mitteln verstärkt/verzerrt. Der Röhrenamp hat sich als problematischste entpuppt. Früher habe ich am liebsten mit einem H&K Tubeman gearbeitet. Derzeit habe ich eine ART Röhren-DI-Box, die gut funktioniert (solange man den EQ am Mixer richtig bedient). Bei Aufnahmen ist eine Amp-Simulation von Line6 das Mittel der Wahl. (hier das Soundbeispiel aus dem Musiker-Board-Allstar-Jam). Und auf der Einkaufsliste steht derzeit der FBM1 von Boss.

Eigentlich funktioniert alles besser als ein Röhrenamp. Der Sound ist klarer, lauter, kontrollierbarer und vielseitiger und die Rückkopplungsgefahr wird deutlich verringert. Man hört sich im Regelfall über den Monitor auch besser. Also: keine Bange, einfach ausprobieren.
 
Da bin ich durchaus anderer Meinung: Für mich ist ein Röhrenamp noch immer das Mittel der Wahl - dazu muss ich allerdings sagen dass "klarer" und "vielseitiger" nicht das ist, was meinen Harpsound-Vorstellungen am nächsten kommt. Für den "richtigen" Chicago-Sound habe ich bisher noch keine Modelling- und/oder Effektkiste gefunden, die einem gut eingestellten Full-Tube-Amp das Wasser reichen könnte. Trotzdem gilt natürlich: Probieren geht über studieren - vielleicht kommst du tatsächlich mit einem Hybrid oder irgendwas anderem besser klar. Dass deine Bandmitglieder keine Lust auf ein weiteres Mikro haben, würde ich aber nicht gelten lassen - soll der Gitarrist doch über die PA spielen; dann ist sein Abnahme-Mic für dich frei...;)
 
Für den "richtigen" Chicago-Sound habe ich bisher noch keine Modelling- und/oder Effektkiste gefunden, die einem gut eingestellten Full-Tube-Amp das Wasser reichen könnte.

I second that!

Ganz im ernst... Nen verzerrten Sound bekommt man mit Preamps bzw. Emulatoren gut hin, aber verzerrt ist eben nicht gleich verzerrt und die Geschmäcker
unterscheiden sich hier gewaltig.

Wer den Sound aus dem Klangbeispiel von LostLover mag, der findet sicher einen Weg jenseits von Röhrenamps, aber mit klassischem Chicagosound hat das nicht viel zu tun. Ich will den Sound jetzt nicht schlechtreden oder abwertend klingen, aber mir persönlich gefällt der Sound nicht besonders...
 
Wer den Sound aus dem Klangbeispiel von LostLover mag, der findet sicher einen Weg jenseits von Röhrenamps, aber mit klassischem Chicagosound hat das nicht viel zu tun. Ich will den Sound jetzt nicht schlechtreden oder abwertend klingen, aber mir persönlich gefällt der Sound nicht besonders...

Gar kein Problem, weil völlig richtig. So sehr ich auch selbst den "klassischen Chicago-Sound" mag - ich habe ihn mit Röhrenamps nie hinbekommen ohne entweder zu leise zu sein oder permanent gegen nervtötendes Huuuuuuuupen kämpfen zu müssen. Bei dieser Aufnahme habe ich auch nicht versucht, Little Walter zu imitieren, sondern brauchte etwas, das im dem Zusammenhang funktioniert.

Und da ich nur Gelegenheits-Harper bin und nicht Blues, sondern Rock spiele, komme ich prima mit "nicht-klassischem" Sound zurecht. Ich gehe einfach mit "irgendwas, das zerrt" in die PA und übergebe dem Mischer das Problem :D. Es muss halt in den Kontext passen.

Kein Zweifel, Röhrenamps sind geil, Chicago-Blues ist geil und alte Amps und Mikros sind geil. Aber mit etwas rumprobieren findet man auch andere geile Sounds und gute Lösungen, die teilweise praktikabler sind. Dann klingt man eventuell anders als der Mainstream - was ich nicht für einen Makel halte. Dann opfert man vielleicht den "klassischen Chicago-Sound" für eine stresslose Handhabung. Ob das ein guter Deal ist oder ein schlechter, darüber dürfen die Meinungen auseinandergehen.
 
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