War Leo Fender ein Genie?

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Wen man von Euch verlangte ein 60 Jahre altes Elektrogerät zu benutzen, dann wäre der Protest wohl groß. Nur bei der Gitarre machen wir das freiwillig, oder würden gerne, wenn wir die Kohle hätten. Bei allen Geräten außer Musikinstrumenten hat es in der Vergangenheit riesige Verbesserungen gegeben. Bei der E Gitarre wurden höchstens die Mechaniken verbessert. Ok, manche Musiker würden in soeine alte Klampfe gerne noch Pickups mit mehr Saft einbauen. Ansonsten gelten die Antiquitäten als Qualitätsstandart, der heute nur selten erreicht und praktisch nie übertroffen wird.

Waren die alten Pioniere also Genies, die mehr Wissen und Können hatten als die heutigen Handwerker. Oder hatten sie einfach das Glück, dass viele Musiker ihre Instrumente spielten und einen Sound damit kreierten, der dann Standard und Vorbild für uns wurde.
 
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denke eher letztres .. und die Entwicklung der E-GItarre lag damals auch in der Luft, geboren aus der Nackten not das Gitarren bei den Combos zu leise waren und Mics rückkoppeln
 
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Wen man von Euch verlangte ein 60 Jahre altes Elektrogerät zu benutzen, dann wäre der Protest wohl groß. Nur bei der Gitarre machen wir das freiwillig, oder würden gerne, wenn wir die Kohle hätten. Bei allen Geräten außer Musikinstrumenten hat es in der Vergangenheit riesige Verbesserungen gegeben. Bei der E Gitarre wurden höchstens die Mechaniken verbessert. Ok, manche Musiker würden in soeine alte Klampfe gerne noch Pickups mit mehr Saft einbauen. Ansonsten gelten die Antiquitäten als Qualitätsstandart, der heute nur selten erreicht und praktisch nie übertroffen wird.

Waren die alten Pioniere also Genies, die mehr Wissen und Können hatten als die heutigen Handwerker. Oder hatten sie einfach das Glück, dass viele Musiker ihre Instrumente spielten und einen Sound damit kreierten, der dann Standard und Vorbild für uns wurde.

Bezüglich Qualitätsstandard und selten erreicht: das halte ich für eine gewagte These. Bzw., was verstehst du unter Qualitätsstandard? Klang? Verarbeitung? Die "alten" Gitarren umrankt natürlich ein wahnsinniger Mythos, aber ich behaupte mal das eine heute gebaute Custom Shop Strat in 50 Jahren genauso mystifiziert wird (ok, vielleicht nicht ganz so wie eine aus der Anfangszeit von Fender, aber ähnlich), frei nach dem Motto "früher war alles besser".

Eine Gitarre ist nunmal eine Gitarre, was soll man großartig "verbessern". Klar, es gibt Innovationen wie die Birdfish- oder Synth-Gitarren, aber ansonsten macht eine Gitarre was sie soll - Töne erzeugen. Klaviere/Violinen/Saxophone etc. pp. haben auch keine großartigen Revolutionen durchlaufen (bis auf die entsprechende "Elektrifizierung" natürlich). Ein Klavier sollte wie ein Klavier klingen, ansonsten wäre es ja kein selbiges mehr; und eine Gitarre eben wie eine Gitarre.
 
Wen man von Euch verlangte ein 60 Jahre altes Elektrogerät zu benutzen, dann wäre der Protest wohl groß. Nur bei der Gitarre machen wir das freiwillig, oder würden gerne, wenn wir die Kohle hätten. Bei allen Geräten außer Musikinstrumenten hat es in der Vergangenheit riesige Verbesserungen gegeben. Bei der E Gitarre wurden höchstens die Mechaniken verbessert. Ok, manche Musiker würden in soeine alte Klampfe gerne noch Pickups mit mehr Saft einbauen. Ansonsten gelten die Antiquitäten als Qualitätsstandart, der heute nur selten erreicht und praktisch nie übertroffen wird.

Waren die alten Pioniere also Genies, die mehr Wissen und Können hatten als die heutigen Handwerker. Oder hatten sie einfach das Glück, dass viele Musiker ihre Instrumente spielten und einen Sound damit kreierten, der dann Standard und Vorbild für uns wurde.

Naja bei Autos ist es doch ähnlich. Wie viele alte Wagen werden mystifiziert? Ford Mustang, Corvette C3, Mercedes SL 300 um nur mal drei zu nennen. In meinen Augen ist die Gitarre (von rein elektronischen Instrumenten wie Keyboards mal abgesehen) doch das Instrument, welches in den letzten 60 Jahren die größte Entwicklung durchgemacht hat. Und gerade bei allem, zwas nach der Klinkenbuchse kommt (und zum großen Teil den Sound ausmacht) hat sich doch in den letzten Jahrzehnten extrem viel getan. Guck dir mal an, wie sich klassische Instrumente in den letzten 100 Jahren entwickelt haben.
 
Bezüglich Qualitätsstandard und selten erreicht: das halte ich für eine gewagte These. Bzw., was verstehst du unter Qualitätsstandard? Klang? Verarbeitung? Die "alten" Gitarren umrankt natürlich ein wahnsinniger Mythos, aber ich behaupte mal das eine heute gebaute Custom Shop Strat in 50 Jahren genauso mystifiziert wird (ok, vielleicht nicht ganz so wie eine aus der Anfangszeit von Fender, aber ähnlich), frei nach dem Motto "früher war alles besser".
Ich persönlich glaub ja, dass jeder gute E Gitarrenbauer den Sound und alle Qualitäten der alten Gibsons und Fender heute auch hinbekommt. Nur viele Musiker glauben das anscheinend nicht.;)
Eine Gitarre ist nunmal eine Gitarre, was soll man großartig "verbessern". Klar, es gibt Innovationen wie die Birdfish- oder Synth-Gitarren, aber ansonsten macht eine Gitarre was sie soll - Töne erzeugen. Klaviere/Violinen/Saxophone etc. pp. haben auch keine großartigen Revolutionen durchlaufen (bis auf die entsprechende "Elektrifizierung" natürlich). Ein Klavier sollte wie ein Klavier klingen, ansonsten wäre es ja kein selbiges mehr; und eine Gitarre eben wie eine Gitarre.
Geige und Klavier haben eine jahrhundertelange Entwicklung gebraucht um ihre endgültige Form und Klang zu erreichen. Bei der E Gitarre war diese Zeit sehr kurz.
Vor Stradivari hat man jahrhundertelang nach der besten Form und Bauart gesucht. Die E gitarren Stradivaris LP und Strat entstanden quasi aus dem Nichts.
Von der ersten e Gitarre bis zu LP und Strat dauerte es nur 20 Jahre http://de.wikipedia.org/wiki/Rickenbacker_Frying_Pan

---------- Post hinzugefügt um 19:12:06 ---------- Letzter Beitrag war um 19:07:22 ----------

Naja bei Autos ist es doch ähnlich. Wie viele alte Wagen werden mystifiziert? Ford Mustang, Corvette C3, Mercedes SL 300 um nur mal drei zu nennen. In meinen Augen ist die Gitarre (von rein elektronischen Instrumenten wie Keyboards mal abgesehen) doch das Instrument, welches in den letzten 60 Jahren die größte Entwicklung durchgemacht hat. Und gerade bei allem, zwas nach der Klinkenbuchse kommt (und zum großen Teil den Sound ausmacht) hat sich doch in den letzten Jahrzehnten extrem viel getan. Guck dir mal an, wie sich klassische Instrumente in den letzten 100 Jahren entwickelt haben.
Diese alten Autos will aber niemand zur täglichen Fahrt ins Büro benutzen. Alte Gitarren aber sind nicht nur als Museumsstücke gefragt.
 
Bei (nicht unbedingt: von) Leo Fender wurden sicher viele Dinge entwickelt bzw. erstmals industriefähig gemacht, die bis heute Standard sind. Das Konstruktionsprinzip einer Fender ist ja auch genial simpel. Ein Gitarrenhals, an ein Brett geschraubt, darauf ein Tonabnehmer. Vieles wurde aber auch so gemacht, weil es sich eben aus Konstruktions- oder Kostengründen anbot. Beispiel: Die verwendeten Hölzer. Das in den ersten Porduktionsjahren weggelassene separate Griffbrett. Die dünnen Nitrolackierungen. Heute heisst es dann Holz muss atmen, war alles richtig so wie es damals mangels Alternativen gemacht wurde ...

Weiterentwicklungen hat es durchaus gegeben, werden aber von vielen Musikern (wie mir auch) nicht wirklich akzeptiert. Da denke ich weniger an Mechaniken mit einer größeren Übersetzung (die Dinger auf meiner 65er Fender sind ziemlich hakelig zu stimmen), sondern z.B. an brummunterdrückende Tonabnehmer, kompensierte telecastersättel oder Tremolos, die fast verstimmungsfrei sind. Will ich nicht haben, obwohl doch wohl genau das Fortschritt ist :) Die von der Kopfplatte her zugängliche Truss Rod Schraube dürfte dagegen eine relativ unumstrittene Innovation sein (obwohl: der geschätzte murle1 führt an, dass sie die stabilität der Kopfplatte verringert).

Was die Konstanz der Produktion angeht, war wohl damals vieles nicht möglich, was heute mit Maschinen und Computern ganz einfach ist: Dass jedes Fertigungsstück eine einheitliche Qualität aufweist. Bill Schultz, später Geschäftsführer bei Fender, stellte z.B. bei seinem ersten Rundgang in den 70ern fest, dass keine zwei Strat-Korpusse mit identischen Konturen auf Lager waren ...

Bei 40-60 Jahre alten Gitarren darf man wohl mit Fug annehmen, dass viele schlechte eben nicht überlebt haben. Vielleicht kommt ja auch daher die Annahme, dass damals vieles besser war. Anderes war vielleicht wirklich besser, zB die zur Verfügung stehenden Holzqualitäten. Oder die Robusthteit vieler Hardware- und Elektronikteile.

Ein anderer Aspekt des Vintage-Trends ist aber auch, dass vieles einfach nicht mehr verstanden wird. Habe bei Fender zB nie gesehen, dass sie empfehlen, die Jaguar mit hohen Saitenstärken und relativ steifen Saiten zu spielen, für die die Brücke nun mal gedacht war, und mit der sie auch funktioniert. Das wird ja auch zugegeben. Habe mal gelesen, dass Fender für das Reissue des Super Reverb Amps originale aus den 60ern untersuchte und sich wunderte, wie die Lautsprecher verkabelt waren. Teilweise mit verkehrter Polarität usw. Es wusste natürlich niemand, ob das so gedacht war, der Arbeiter Mist gemacht hat oder es vielleciht irgendwnan später mal falsch repariert worden war.
 
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Ach Mensch, Kyp!

Hab ich Dich vor kurzem erst bewertet? Funzt net....:D
 
Genie wäre vielleicht etwas übertrieben, er war einfach ein herausragender Tüftler. Teilweise wurde er klar missverstanden, weil seine Erfindungen in ganz anderem Sinn, als von ihm beabsichtigt, eingesetzt wurden. Er selbst hörte nie auf, an Neu- und Weiterentwicklungen zu arbeiten, ob bei Musicman oder bei G&L. Nur seine Kunden folgten ihm nicht ganz. Einerseits reichen seine ersten Erfindungen für die meisten Musiker völlig aus, - das Rad kann man auch nicht neu erfinden - andererseits sind Musiker wohl doch ziemlich konservativ. ;)
Er war Elektriker und hatte ein rationaleres Verständnis von Technik. Mit dem Vintage-Hype könnte er nichts anfangen, er wäre bestimmt froh über die verbesserten Produktionsmethoden. Wäre er noch unter uns, gäbe es sicher Gitarren, die noch ein wenig besser wären. Aber ob die Gitarristen so etwas wirklich möchten? :)
 
Bei 40-60 Jahre alten Gitarren darf man wohl mit Fug annehmen, dass viele schlechte eben nicht überlebt haben. Vielleicht kommt ja auch daher die Annahme, dass damals vieles besser war. Anderes war vielleicht wirklich besser, zB die zur Verfügung stehenden Holzqualitäten. Oder die Robusthteit vieler Hardware- und Elektronikteile.
Absolut richtig!
Für mich gibt´s eh nur Gitarren, die sich gut spielen lassen und klingen oder nicht. Das kann eine alte Telecaster sein, dass kann aber auch eine neue LÂG sein.
Nichtsdestotrotz ist der Verdienst und auch die Genialität eines Adolph Rickenbackers oder eines Leo Fenders nicht hoch genug zu würdigen. Es mag sein, dass andere Gitarrenbauer vielleicht etwas später auf ähnliche Ideen gekommen wären, trotzdem sind gerade diese alten Gitarren schon kleine Wunder. Aber auch ich stimme lieber mit Schallermechaniken als mit den Klusons ;) (Um nur ein Beispioel zu nennen)
 
Wenn man bedenkt, wie inflationär die Worte "genial, Genie" gerade in der Musikwelt benutzt werden, dann war Leo Fender natürlich ein Genie!
Und dass die Zeit eventuell reif war für seine Erfindungen, ist richtig, schmälert aber nicht seine Leistung: denn schließlich war er es, der es durchgezogen hat!
 
Mir ist es völlig gleichgültig ob Leo genial, zur rechten Zeit die rechte Idee hatte oder was auch immer. Tatsache ist, er hat Legionen von vergangenen, gegenwärtigen
und zukünftigen Gitarristen eine geniale, amtliche und eine der vielseitigsten Baubohlen :D ermöglicht. Damit hat er Geschichte geschrieben und hat
sich unsterblich gemacht.
 
Leo hat einen einteiligen Gitarrenhals aus baseballschlägererprobtem Hartholz an ein billiges Brett geschraubt, Autolack drauf, ein paar Magneten mit Draht umwickeln lassen, diese in einer vorbereiteten Fräsung befestigt, Kabel dran und fertig. Das Ganze hat er dann millionenfach verkaufen lassen - klar war das im geschäftlichen und fertigungstechnischen Sinn irgendwie genial.

Beeindruckend für mich ist die radikale Konsequenz, mit der Leo sich von der althergebrachten sentimentalen Vorstellung gelöst hat, eine Gitarre sei ein hochwertiges Musikinstrument aus kostbaren Materialien, welches von erfahrenen und gutbezahlten Handwerksmeistern in Liebe kunstvoll handgefertigt werden müsse. Stattdessen zielten seine Erzeugnisse von vornherein auf Kosteneffizienz in industrieller Massenproduktion, ausgeführt größtenteils von Un- und Angelernten. Man muss sich da nur mal die geniale Idee zu Gemüte führen, das Stratpickguard so zu konzipieren, dass es mit der gesamten Elektronik komplett vorverkabelt wird und nur noch eingelötet und verschraubt werden muss. Oder die Tele- Aschenbecherbridge: Damit der Saitenzug die Böckchenhalterungen nicht verzieht, wird einfach das Blech seitlich hochgebogen, das ist billiger als dickerer oder härterer Stahl. Brilliant. Zu weit gegangen ist er bloß mit der Idee, auf Trussrods zu verzichten und verzogene Hälse stumpf zu ersetzen - aber das hat er ja gottseidank auf Druck seiner Partner schnell eingesehen. Genial auch hier wieder das Skunkstripe- Verfahren, mit dem man die bereits gefertigten trussrodlosen Hälse nachträglich mit Stahlstab bestücken konnte - bloß nix wegwerfen, kann man ja noch flottmachen und verkaufen. Außerdem spart man sich so auch zukünftig das kostspielige Aufleimen von Griffbrettern.

Für mich war Leo mehr ein kaufmännisch- technischer Vorreiter als ein kunstvoller Erbauer von kostbaren Spitzeninstrumenten. Kosteneffizienz ging ihm über pure Wertigkeit, und Voodoo- Mojo war ihm völlig fremd. Mehr Henry Ford als Stradivari. Aber Ford war auf seine Weise auch ein Genie, also was soll's? Auf jeden Fall einer, der etwas Bleibendes geschaffen hat. :)

Alex
 
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der Precision Splitcoil Pickup ist klangtechnisch einfach faszinierend.
aber die Blechwinkelbrücke mit den Gewindestangen, das Alu-Pickguard zur Abschirmung...
so was auf einem 'Musikinstrument' zu verbauen hat schon was geniales :D

cheers, Tom
 
Leo hat einen einteiligen Gitarrenhals aus baseballschlägererprobtem Hartholz an ein billiges Brett geschraubt, Autolack drauf, ein paar Magneten mit Draht umwickeln lassen, diese in einer vorbereiteten Fräsung befestigt, Kabel dran und fertig. Das Ganze hat er dann millionenfach verkaufen lassen - klar war das im geschäftlichen und fertigungstechnischen Sinn irgendwie genial.

Beeindruckend für mich ist die radikale Konsequenz, mit der Leo sich von der althergebrachten sentimentalen Vorstellung gelöst hat, eine Gitarre sei ein hochwertiges Musikinstrument aus kostbaren Materialien, welches von erfahrenen und gutbezahlten Handwerksmeistern in Liebe kunstvoll handgefertigt werden müsse. Stattdessen zielten seine Erzeugnisse von vornherein auf Kosteneffizienz in industrieller Massenproduktion, ausgeführt größtenteils von Un- und Angelernten.
Er hat eben erkannt, dass eine e Gitarre nicht hohl sein muss, und er hat sich von vielem unnötigen Brimborium getrennt, das die gelernten Gitarrenbauer von den Akustischen Instrumenten mit zur e Gitarre schleppen wollten. Da war es eben von Vorteil, dass er Elektriker war und nicht Gitarrenschreiner. Handwerker trennen sich eben ungerne von Traditionen.
Wenn Fender sich vom Holzwoodoo freimachte ist es seltsam, dass viele heutigen Stratspieler dennoch Holzwoodoo lieben :evil:
 
das ist eben das geniale an seinen Werken. Für ihn (sprich die Fertigung) war es nebensächlich.
Aber so hat der die Serienstreuung gleich mitgeliefert, die einen immer nach einem 'besonderen' Stück jagen lässt... :D

cheers, Tom
 
Naja, der selige Lester Polfuss war auch so ein radikaler Pragmatiker. Seine erste E- Gitarre bestand aus einem alten Eisenbahnschweller; sie hieß nicht nur "The Log", sondern sah auch so aus. Bloß war Polfuss kein Unternehmer oder Fabrikant wie Fender, sondern bloß ein Musiker, und die Firma Gibson, der er den Prototypen vorführte, war partout nicht bereit, sowas Hässliches zu bauen. Erst haben sie ihn heimgeschickt, und als Fender irgendwann davonzog, ließen sie Ted McCarty etwas gefälliger Aussehendes aus edleren Materialien konstruieren. :gruebel:

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Alex
 
Was Fenders Wirken genial macht, ist ja das, was am Ende daraus entstanden ist und was dazumal gar nicht absehbar war.
Wahrhaftig großartig und aus meiner Sicht noch verblüffender als die Entwicklung der E-Gitarre war der Gedanke, der Bassistenknappheit dadurch Herr zu werden, in dem er den Precision Bass entwickelt hat, um auch Gitarristen die Möglichkeit zu geben diese Jobs zu machen.

Das war ja nicht "nur" Evolution eines Instrumentes, sondern gewissermaßen eine komplette Neuentwicklung mit erdrutschartiger Wirkung. Völlig neues Denken.

Abgefahren...schon ein Geniestreich...ohne Frage.
 
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Auf seine Art war der olle Leo schon genial. Es gehört schon was dazu, den Zeitgeist zu erkennen und entsprechend zu bedienen. Die Gitarren sollten günstig und industriell herstellbar sein. Das hat er gemacht, als erster.

Natürlich gab es eine Weiterentwicklung, Leo Fender ist ja nicht 1954 stehen geblieben. Seine Arbeit bei G&L oder MusicMan zeigt das ja mehr als deutlich. Gerade die G&L Klampfen sind konsequente Weiterentwicklungen der alten Modelle. Dual-Fulcrum-Trems oder auch die MFD-Pickups zeigen dies.

Ach Gott, ich hätte meinen 82er L-2000 nie verkaufen dürfen...
 
Leo Fender war mit Sicherheit ein Mann mit Visionen...

die mussten allerdings den aktuellen Markterfordernissen und -hindernissen rational angepasst werden.

Letztlich weiss ich nicht, ob Leo Fender ein Genie war, aber def. ein ganz Grosser in der Musiktechnik.

Zu alten Instrumenten:

Neben Voodoo und Zeitgeist spielt letztlich die Qualität des Tonholzes wohl die grösste Rolle.

Fakt ist, dass auf unserem Planeten die guten Tonhölzer aussterben, was zwangsläufig einen Run auf alte und ältere Instrumente auslöst.

LG
RJJC
 
Mehr Henry Ford als Stradivari.
Genau das ist der Punkt. Er hat es geschafft Gitarren in billiger Massenfertigung herzustellen, frei von handwerklicher Verklärung teurer Meisterinstrumente, dem perfekten Ton und all dem anderen traditionellen Käse.

Das ist ja irgendwie auch das was "Gitarrenmusik" ausmacht. In den allermeisten Fällen nicht schwer zu spielen, die Instrumente sind nicht unbezahlbar. Quasi die Demokratisierung der Musikproduktionsmittel. ;)


Ich behaupte mal, wenn man sich eine 98 Euro Bullet Strat ungesehen von der Stange kauft steckt da mehr Leo Fender drin als in der künstlich gealterten Custom Shop Strat für x-tausend Euro.
 
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