Warum Gitarre / Bass runterstimmen

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schuhschrank
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Ich spiele zurzeit mal wieder etwas schnellere Musik, vorher war ich mehr im Folk bereich unterwegs. Nun ist mir aufgefallen dass sehr viele lieder 1/2 oder 1 Tonart runtergestimmt werden.
Warum macht man das? Theoretisch könnte ich dann doch einfach einen anderen Bund greifen? Was ändert es am Sound?

Vielen Dank
 
Eigenschaft
 
ich denke der hauptgrund einen halben oder ganzen ton runterzustimmen liegt in der stimmlage der sänger oder auch sängerinnen. ein stück ist in einer bestimmten tonlage komponiert. nimmt man nun einfach z.b. die oktave als basis, verändert das u.U. auch das feeling und atmosphäre des songs. zusammen mit dem gesang ergibt sich evtl. dann nicht mehr die gewünschte wirkung.

eine behinderung kann auch ursache für das tiefer stimmen sein. dazu als bsp. Tony Iommi von Black Sabbath, dem zwei (?) fingerkuppen der greifhand wegen eines unfalles fehlen. er verwendet relativ dünne saiten und eine tiefers tunuing, um besser greifen zu können.

der sound wirkt wuchtiger und fetter, wenn er tiefer kommt. wie tief, und was da noch als sinnvoll erachtet werden kann - da scheiden sich die geister. standard oder drop D (bei gitarren) wäre da noch relativ normal. aber wenn man mal schaut, was da teilweise im metal abgeht, ist das noch gar nix. da wird teilweise schon auf F# runtergestimmt, was zuvor das e war. meiner ansicht nach nicht zielführend und sinnlos, aber geschmäcker sind verschieden und nicht diskutierbar.

der coolness faktor (siehe nochmal metal). drop c ? ui... drop c - pffff - drop b ! uiui... ach - alles weicheier: ich sag nur standart g usw. usw. usw.. wie gesagt: inmeinen ohren klingt das nicht mehr wirklich gut, in vielen, vielen anderen anscheinend schon.

gruß
 
Klingt oft einfach härter wenn man tiefer spielt, manche Riffs werden auch erst durchs "Droppen" der Tiefsten Saite um 2 Halbtöne tiefer möglich, da so Powerchords mit nur einem Finger gespielt werden können.
 
Moin,
da das Thema gerade angesprochen wurde, ich hab da auch noch ein paar Fragen ;)
Und zwar spiele ich im Moment sehr viele Green Day-Songs... Die älteren Lieder sind jedoch alle einen halbton tiefer gestimmt, also in D# G# C# F# a# d# . Da ich aber auch andere Lieder mit Standard-Tuning spielen möchte, habe ich bisher einfach immer alle Powerchords einen Bund tiefer gegriffen, also z.B. 2-4-4-0-0-0 statt 3-5-5-0-0-0.
Das Problem sind nun aber Lieder, in denen 0-2-2-0-0-0 gegriffen werden soll, da ich dort ja keinen Bund mehr habe ;) Bisher habe ich dann einfach 0-6-8-8-0-0 gegriffen, weil man den E-Powerchord ja an mehreren Stellen greifen kann.. Ist das so "legitim"? Weil der Ton klingt ja trotzdem höher, auch wenn er den gleichen Namen hat..
Da ich die Gitarre nicht ständig umstimmen möchte, habe ich mir überlegt, sie einfach runter zu stimmen (also Flat-Tuning, wie oben beschrieben) und für die "Standard-Lieder" einfach ein Kapodaster im ersten Bund zu verwenden (und dann natürlich alles einen Bund höher greifen), wäre das "sauber"? Also hört man das später raus oder klingt das dann genauso als wäre sie normal gestimmt? Weil die ganz hohen Bünde greife ich ja eh nie, von daher habe ich da noch wesentlich mehr "Platz" zum "anpassen", als wenn ich immer einen Bund tiefer greifen muss... Dann umgeh ich das Problem mit dem E-Powerchord und muss nicht ständig umstimmen.. Nun wollte ich mal die Experten fragen, ob das alles so Sinn macht, oder ob ich da vielleicht nen Denk-/Verständnisfehler drin habe ;)
Vielen Dank schon einmal, ich hoffe ich habe mich halbwegs verständlich ausdrücken können ;)
 
Ich benutze für die Songs zum Mitspielen das Freewareprogramm audacity und pitche den Song dann die entsprechenden Halbtöne hoch, wenn ich nicht andauernd die Gitarre wechseln oder umstimmen möchte. Das geht, ohne die Töne zu verquieken.
 
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Hallo Letterbomb (und willkommen im Forum),

ich sehe drei Möglichkeiten:
1) Die Playalong-Tracks/Backing Tracks neu stimmen (geht ja super über die meisten Player - einfach Halbton hin oder her und gut is')
2) mehrere Gitarren in verschiedenen Stimmungen
3) immer umstimmen
4) Anders greifen und/oder Kapo

Ich hoffe ansonsten, dass Du bei den Powerchords 244xxx meinst (also die x nicht offen gespielt) - dann darfst Du nämlich wie oben beschrieben auf 355xxx schieben. 244000 hieße drei Saiten offen gespielt, da wäre dann 355000 ein völlig anderer Akkord. Sieht mir aber eher nach einer "Notations"geschichte aus, nicht nach falschem Spiel Deinerseits.

Deine Methode (4) würde ich nicht empfehlen - gerade auch wegen des von Dir beschriebenen Problems, dass die Bünde "ausgehen". Auf der Gitarre "klingen" ja z.B. Leersaiten of deutlich anders als derselbe Ton auf einer gegriffenen Saite. Jeder Akkord, der "genau so" gegriffen wird, klingt etwas anders als der Akkord desselben Namens woanders gegriffen. Man hört es eben! Nicht falsch verstehen: so lange Du Dich eh zu 99% entweder im PowerChord- oder gar im Barree-Bereich bewegst, ist es ziemlich wurscht. Kommen aber offene Saiten dazu oder die Notwendigkeit, in eine ganz andere Lage zu wechseln, isses eben nicht mehr dasselbe.

Mein Vorschlag wäre hier: Bleib' in einem Tuning, das dir liegt (im Zweifel Standard) und passe die Stücke zu denen Du spielst entsprechend an (durch eine entsprechnde Pitch-Control beim Abspielen). ODER aber gewöhn Dich ans Umstimmen bzw. schaffe ganz viele Gitarren an... ;-)
 
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Vielen Dank für die schnellen Antworten ;)
Ja, ich meinte die normalen Powerchords, also abgedämpfte und keine leeren Saiten, war also nur ein Tippfehler ;)
Ich hätte wohl noch erwähnen sollen, dass ich eigentlich immer ohne Verstärker übe und direkt mit den Originalliedern mitspiele, sobald ich die Tabs gelernt habe ;)
Darum sind die Tipps mit Pitch-Control u.Ä. für mich leider nicht hilfreich, aber trotzdem Danke dafür ;)
Die Frage ist für mich halt vor allem, ob eine Flat-gestimmte Gitarre mit einem Kapodaster im 1. Bund wie eine ganz normale Gitarre gespielt werden kann und auch so klingt, wenn man halt alle Griffe einen Bund höher greift (bzw. vom Kapodaster aus anfängt zu zählen ;) ) ... Weil nach oben ihn habe ich ja immer genug Bünde zum "korrigieren", weil die ganz hohen Bünde eh nie bespielt werden (bei mir).
Wenn sich der ganze Aufwand bei Powerchords aber eh nicht lohnt (es betrifft eigentlich nur Powerchords, bzw eigentlich nur E-Powerchords), dann kann ich die Gitarre ja am besten einfach Standard-gestimmt lassen und wie bisher einfach immer die Tabs ändern.. ;)
Long story short: Klingt eine Flat-gestimmte Gitarre mit Kapodaster im 1. Bund wie eine Standard-gestimmte? Und lohnt sich das ganze überhaupt für Powerchords oder nicht? Was meint ihr? Weil die Tabs ändern muss ich ja eh, die Frage ist halt nur in welche "Richtung" ;)
Vielen Dank, tut mir leid wenn ich mich gerade etwas doof anstelle ;D
 
Das Problem sind nun aber Lieder, in denen 0-2-2-0-0-0 gegriffen werden soll, da ich dort ja keinen Bund mehr habe ;) Bisher habe ich dann einfach 0-6-8-8-0-0 gegriffen, weil man den E-Powerchord ja an mehreren Stellen greifen kann.. Ist das so "legitim"? Weil der Ton klingt ja trotzdem höher, auch wenn er den gleichen Namen hat.

Nein. Ist nicht legitim. Ich habe es in meiner Coverband gehasst, wenn der Gitarrist bei einem Lied was in D ist (z.B. Metallicas Version von Whisky in the Jar) ein hohes D gegriffen hat. Die Fettheit geht verloren. Wenn dann der Basser auch kein D spielen kann und auch ein hohes spielt: würg. Krieg ich als Fanatiker des Tieferstimmens Ausschlag.

Legitim ist so einem Fall ist aber was anderes: spiel den Song halt höher, so dass die gleichen Griffe gegriffen werden. Den Ton sollte der Sänger mitmachen können. Oder ist er schon am oberen Anschlag? Dann und nur dann verbietet sich diese Vorgehensweise natürlich. Aber was ist schon ein Halbton unter Freunden?

1/2 oder 1 Tonart runtergestimmt werden.
[...] Theoretisch könnte ich dann doch einfach einen anderen Bund greifen?

Ja der alte Witz: "Stimmts du deine Gitarre auch tiefer?" "Nö, mach ich mit nem Kapodaster ... "
 
Ich hätte wohl noch erwähnen sollen, dass ich eigentlich immer ohne Verstärker übe und direkt mit den Originalliedern mitspiele, sobald ich die Tabs gelernt habe ;)
Darum sind die Tipps mit Pitch-Control u.Ä. für mich leider nicht hilfreich, aber trotzdem Danke dafür ;)

Bin nicht sicher, ob Du verstanden hast - Du sollst doch die Original-Lieder (!) mit einem vernünftigen Abspielprogramm am Rechner einfach runterpitchen und dann dazu mitspielen. Das ist immer noch original genug, den Halbton hört keiner... Schnapp dir das originale MP3, jage es durch einen Player und leg los. Machen ganz ganz ganz viele so. Oder stimm halt um. Oder mach halt Dein Ding, von dem Dir diverse hier anwesende Gitarristen mit guten Gründen abraten...
 
Mit audacity kann man auch den gepitchten Song als neue mp3 exportieren und hat den Song dann auch immer gleich griffbereit. Manch einer legt sich den dann auf den mp3-Player oder sonstwohin...
 
Was den Sound mit Kapo im ersten Bund einer um nen Halbton tiefer gestimmten Gitarre angeht: ich würde fast wetten, dass niemand nen Unterschied bemerkt, ziemlich sicher. Außnahme ist dabei natürlich er sieht dich, live kannst das knicken, da nimmt dich keiner mehr ernst, der selbst Gitarre spielt... da hat man dann halt mehrere Gitarren in der Regel. Andere Möglichkeit live wäre vll ein Pitch-Shifter, muss aber sagen, dass meiner sich grausam anhört sobalds um mehr als nen Halbton geht. Da kann man zur Not auch einfach in Standard spielen.
Auch so würd ich dir davon abraten das mit dem Kapo zu machen, ist einfach umständlich und fürs spielen glaube ich nicht gerade förderlich. Am einfachsten ist es echt einfach die Mp3 nen Halbton höher zu pitchen.
--> http://www.chip.de/downloads/Audacity_13010690.html
 
Einer der ersten, der bewusst das Eb-Tuning verwendet hat, war Jimi Hendrix. Die Gründe, warum er dies getan hat, sind mir ehrlch gesagt nicht bekannt, aber ich mutmaße mal, dass er es nicht getan hat, um den Saitenzug zu verringern: Jimi hate große, kräftige Hände und spielte nicht allzu dicke Saiten, also wird es wohl damit etwas zu tun haben, dass er den Sound mochte. Ich denke, dass insbesondere Gitarren mit Single Coils einen ganz anderen Klangcharakter haben, wenn man sie um einen Halbton tiefer stimmt. Bei Gibson-artigen Gitarren gefällt mir persönlich der Klang in der Standard-Stimmung besser, aber auch hier gibt es viele Eb-Tuner (Motörhead, Slash, etc.)

Der zweite Grund, warum gerne tiefer gestimmt wird, ist die Tatsache, dass daduch der Saitenzug verringert wird und Bendings/Vibrato bequemer zu spielen sind. Stevie Ray Vaughan war z. B. auch fast immer auf Eb gestimmt, um so die harte Kombination, die er spielte (hohe Saitenlage und sehr schwere Saiten) etwas erträglicher zu machen.

Höre Dir mal das Album "In the Beginning" von SRV an und vergleiche es mit seinen späteren Live-Aufnahmen. Im ersten Fall war er in Standard-Stimmung, bei den späteren Konzerten auf Eb. Hier kannst Du sehr deutlich den unterschiedlichen Klang hören: in Standard-Stimmung klingt die Strat erheblich heller, auf Eb gestimmt hat sie dafür deutlich mehr "Punch", klingt dafür aber weniger straff.
 
Häufig verändert eine unterschiedliche Stimmung das Feeling eines Songs. Aber das hatten wir bereits.

Wo man einen Akkord greift (Chord-Voicing) bestimmt das ebenfalls. Meister dieser Technik sind (meiner Meinung nach) Ian D'sa von Billy Talent und Mike Einziger von Incubus, sowie viele Blues-Musiker wie (vorrangig) Joe Bonamassa.

Man könnte das Problem umgehen indem man sich auf eine relativ tiefe Stimmung einschießt und dann mit nem guten Kapo die finale Stimmung einstellt. Monte Pittman macht das beispielsweise. Es ist relativ praktikabel obwohl ich persönlich auf unterschiedliche Gitarren vertaue, was die Stimmungen angeht.
 

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