Warum sind Produzenten so ausschlaggebend für ein Album?

  • Ersteller gouraud
  • Erstellt am
gouraud
gouraud
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
25.05.10
Registriert
02.09.05
Beiträge
505
Kekse
94
Ort
Oberhausen
Moin,

ich hab mich schon seit längerem gefragt, wieviel ein Produzent eigentlich zu einem Album beisteuert. Kein Witz. Ich hab da echt keine Idee, vor allem wenn es was besonderes ist, wenn Metallica oder sonstwer Rick Rubin anheuern und dann alle sagen: "Oh, wenn Rick Rubin das macht, dann muss es gut werden." Ist es nicht im Endeffekt die Band die die Musik schreibt? Warum ist alles Gold, was ein guter, namhafter, renommierter Produzent anfasst?

Gruß, Sebastian
 
Eigenschaft
 
Der Bekanntheitsgrad ist natürlich nach außen hin immer ein erster positiver wichtiger Faktor. Sowohl für Künstler, Produzent, als auch Fans und Presse.

Der Produzent ist vermutlich so wichtig, weil er (vorrausgesetzt er ist wirklich gut), ein nahezu perfektes Gehör hat, und die Band noch auf kleinere Unstimmigkeiten aufmerksam macht, und natürlich die gesamte Technik bedienen kann.

Er soll einfach in der Lage sein die immaginäre Schnittstelle zwischen den (zu Musik gebrachten) Gedanken der Musiker und seiner Aufnahmetechnik sein. Ok, das ist etwas merkwürdig ausgedrückt.... :eek:

Jeder, der schon versucht hat sein Lied auf CD so klingen zu lassen, wie er es selbst im Kopf hört, weiß jedenfalls wie schwer das ist. :)
 
Ich denke auch das ein guter Produzent ,,nerven" muss indem er alle alles so gut machen lässt wie es irgendwie möglich is. Hab ma bei Metallica gehört das beim Black Album Bob Rock (war der das?) 1000 ma gesagt hat das kannste bessa singen James und sowas... damals hat den dass wohl ernstahft genervt aba später war er dankbar. Produzenten müssen sich wohl richtig mit dem Album identifizieren, auf jeden Fall n Job der nix für fließbandarbeiter is^^
 
Hör dir mal den Unterschied zwischen dein beiden Opeth Alben "Blackwater Park" und "Windowpane" an. Ersteres gehört zu Opehts "etwas" härterer Schiene, während das zweite, von Steven Wilson (Porcupine Tree, Blackfield) produziert wurde, und ein äußerst ruhiges und melancholisches Album ist.
Da hört man den Unterschied, den der Produzent machen kann raus!
 
Opeth wollte ich auch gerade nenne :) Aber eher der Vergleich zwischen den Steven Wilson - Alben und Ghost Revereies - meiner Meinung nach hätten die mit Steven Wilson weiterarbeiten sollen, das passte perfekt. Aber ist ja Geschmackssache, und passt jetzt nicht zum Thema...
Wie start ein Produzent Einfluss auf Musik hast ist sehr unterschiedlich. ZUnächst mal ist der Produzent nicht unbedingt der Mischer. Produzenten haben oft auch noch ihre Leute, die die einfache Arbeit für sie erledigen. Gleichzeitig gibt es ja auch Bands, die ein Album ohne Produzenten aufnehmen - aber dennoch nicht alles selbst machen, sondern durchaus " Mixer & Engeneers" haben.
In der (Casting-)PopWelt ist ja der Produzent oft der eigentliche Künstler oder zumindest trägt er musikalische einen großen Teil zu bei. Im Extremfall stammenMusik und Text komplett von ihm und er lässt nur jemadnen einsingen.
Andersherum kann eben ein Produzent sich auch zurückhalten, und sorgt nur dafür, dass die Band sich nicht verrennt, bzw. hilft ihnen dabei, die Musik so umzusetzen, wie sie es sich vorstellen.
Und häufig liegt es auch irgendwo dazwischen, also dass der Produzent zwar nicht Songwriter ist, aber sich durchaus einmischt. Z.B. sagt, dass das Solo an der Stelle unpassend ist, oder man bei dem einen Song noch ein intro einbauen könnte, oder der Refrain sich doch besser anhört, wenn er zweistimmig gesungen wird. Die Grenzen zum künstlerischen zum technischen Prozess sind dann auch fließend, z.B. wenn der Prodzuent dicken Hall auf den Gesang legt, was vielleciht von der Band nicht so geplant war.
Viele Bands würden sich ja recht gleich anhören - sie bestehen aus E-Gitarre, Bass, Schlagzeug und Gesang. Der Produzenz kann dann dafür Sorgen, dass das Album nach etwas besonderem Klingt. Und das ist eben nicht nur technisch (also dass die BassDrum besodners fett abgemischt ist) sondern auch künstlerisch.
 
Dieser Thread hat mich zum nachforschen gebracht. Hab herausgefunden das alle meine Lieblingsalben von Blink 182, The Offspring, Sum 41 und Green Day vom selben Produzenten sind (und vom Sound her ähnlich)
Es scheint also doch schon sehr viel vom Produzenten abzuhängen wie die Scheibe am schluß klingt.
 
Dieser Thread hat mich zum nachforschen gebracht. Hab herausgefunden das alle meine Lieblingsalben von Blink 182, The Offspring, Sum 41 und Green Day vom selben Produzenten sind (und vom Sound her ähnlich)

Wer soll das sein? Dass Green Day und Sum 41 beide mit Jerry Finn (so heißt der Mensch glaub ich) gearbeitet hatten weiß ich, aber welches Offspring-Album soll von dem sein?
 
Das Greatest Hits Album. Klar waren die Songs schon vorher vorhanden, aber es halt trotzdem bei manchen Songs seinen "Touch".
 
Green Day haben keine Pseudo-Metal-Elemente in ihrer Musik wie Sum 41 und Green Day legen nicht so großen Wert auf Riffs wie Offspring. Aber das ist MEINE Ansicht.


Je nachdem was nötig ist, schleift der Produzent manchmal nur ein Bisschen. Oft steuert er auch einfach andere Ideen bei, z.B. "An der und der Stelle nehmen wir noch dieses und jenes Instrument mit rein".

Produzenten sind wichtig weil sie (hoffendlich) Ahnung von Musik haben und der Musik der Badn aus einem anderen Blickfeld sehen als die Band, weil er "Aussenstehender" ist.
 
OK, das erklärt einiges. :great:
 
Ich bin der Meinung,dass ein Produzenz möglichst wenig Einfluss auf das
Gesamtbild der Musik nehmen sollte - zumindest bei guten Bands. :D
Das ist so ähnlich wie bei einem Friseur. Da gehen Leute hin,weil sie
etwas selber nicht oder nicht gut können (Haare schneiden) und wollen
von diesem Dienstleister dann eine möglichst gute und genaue Umsetzung
ihrer Vorstellung. ;)
Im Falle Rick Rubin & Co. ist das auch viel Namedropping,
da den Namen so ziemlich jeder schonmal von irgendwelchen
Mainstream-Bands gehört hat.
 
Matkra schrieb:
Ich bin der Meinung,dass ein Produzenz möglichst wenig Einfluss auf das
Gesamtbild der Musik nehmen sollte - zumindest bei guten Bands. :D
Das ist so ähnlich wie bei einem Friseur. Da gehen Leute hin,weil sie
etwas selber nicht oder nicht gut können (Haare schneiden) und wollen
von diesem Dienstleister dann eine möglichst gute und genaue Umsetzung
ihrer Vorstellung. ;)
Im Falle Rick Rubin & Co. ist das auch viel Namedropping,
da den Namen so ziemlich jeder schonmal von irgendwelchen
Mainstream-Bands gehört hat.


Jim Kerr (fuer die, die es nicht wissen: Saenger der Simple Minds) hat zum Thema Produzenten mal in einem Interview gesagt: Er wisse nicht wieso eingie Musiker froh sind einen Produdzenten zu haben "der sie alles hat machen lassen was sie wollen, und sich nicht einmischt"... wo laege da dann der Sinn?


Zum Thema selbst denke ich, das ein Produzent es schafft das Potential des Musikers/Der Band besser auszuschoepfen, als es die selbst koennen. Der hoert z.B. vorhandene Ansaetze, die sich entwickeln lassen, schafft es hier und da den Musikern Alternativen zu zeigen, auf die sie selbst nie gekommen waeren.. oder auchmal logische Fehler (so passiert z.B. bei "Street Fighting Years" von den Simple Minds... es gibt da die Zeile "Here comes the huricane", aber in der urspruenglichen Version war an der Stelle nicht mal ein laues Lueftchen zu hoeren :) )
 
MrK8nister schrieb:
Das Greatest Hits Album. Klar waren die Songs schon vorher vorhanden, aber es halt trotzdem bei manchen Songs seinen "Touch".

So weit ich weiß hat der nur Can't Repeat und Next To You, sprich die neuen Songs, produziert. Das neue Album soll er aber dann tatsächlich machen.

Zum Thema: Produzenten haben oft auch einen "Stammsound", durch ihre Crew mit der sie immer arbeiten und ihren eigenen Geschmack bei Details. Wenn ein Produzent also viele Hits hat, ist sein Sound wohl gerade schwer angesagt und er wohl auch. Je poppiger die Musik, desto mehr sind Produzenten natürlich auch ins Songwriting involviert. Und je zerstrittener die Band, desto mehr muss ein Produzent auch als unparteiischer versuchen im Namen der Musik gemeinsame Lösungen zu finden ;)
 
Als Band brachst du einfach einen Austehenstehenden da der Band selbst einfach der Abstand zur Musik fehlt. Als wir das erste Mal ernsthaft im Studio waren ( War noch mit einer andern Band ) hat uns der Produzent kurz mal die Songs auseinander genommen. Wir hatten keien Ahnung wie man eienn Song komponiert udn haben ihn eben so gemacht wie er usn Spas smact sprich Teile unnoetig oft gepsielt, nicht zum Punkt gekommen, in spielerischen Kinkelitzchen verloren usw. Natuerlich war es hart die Songs umgeschrieben zu bekommen aber als wir das Endprodukt gehoert haben mussten wir ihm Recht geben.

Nun gibt es eben auch unter den Produzenten Schlechtere und Bessere. Die Besseren koennen eben zusaetzlich noch aus der Band alles rausholen und sind deshalb so beliebt.
 
Produzenten in meinen Augen: Zwei Worte:

Meist überbewertet!!

Ja, Rick Rubin hat 'ne Menge Bands entdeckt und mit den Beasty Boys Hiphop zu einem nicht unerheblichen Maß miterfunden, aber aus Scheiße kann man nicht mehr machen als Scheiße, hat man mMn bei der letzten, mMn ziemlich schwachen Chili-Peppers-Platte gesehn. Wer garantiert denn, dass die neue Metallica-Platte so toll wird? Und Rick Rubin zählt schon zu den besseren.
Die Alben der Poppunkbands, die da eben aufgezählt wurden, klingen auch alle ziemlich ähnlich, weil die Bands einfach so ähnlich klingen. :)
Terry Date ist laut vieler Meinungen auch ein toller Produzent, die Deftones klingen aber auch mit anderen Produzenten wie Deftones und die Songs sind auch Bombe. Ergo?

Klar gibt es Ausnahmen wie Pink Floyd. Wer weiß, wie gut "Relationship Of Command" oder die beiden Glassjaw-Platten ohne (den übrigens als New-Metal-Hirni abgestempelten) Ross Robinson geworden wären? Allerdings hat er auch nicht mehr gemacht, als den Bands ein gutes Umfeld zu bereiten, die Songs waren von sich aus einfach Bombe. Und das zählt.
Eine Kunst ist, denke ich, zu wissen, wie viel "Fett" reicht, dass die Produktion nicht zu dick aufgetragen wird. Bei Scheißsongs hilft auch 2 Meter dick Schmiere drauf nicht, dafür gab und gibt es ja genug Beispiele in der "populäreren" Rockmusik (Lostprophets, 4Lyn, Linkin Park, Bullet For My Valentine, die ganzen angesagten Mode-Metal-/Rockbands... Mann, die Liste könnte endlos weitergehen).

Bestes Beispiel: Das Fall Of Troy-Debüt. Praktisch KEINE Produktion, eigentlich alles Eigenregie, und trotzdem ein Knaller von einem Album.
 
Also Produzenten machen schon einen gewaltigen Unterschied aus.


Das habe ich z.B. an einem unserer Lieder "Pain Of Conscience" gesehen.

Da hat unser Ex-Sänger nen Text zu gemacht (normalerweise mische ich mich da nich ein) und wollte den dann bei mir Zuhaue aufnehmen.

Hat den dann vorgesungen wie er sich das vorstellte und da habe ich dann (in dem Falle war ich ja sowas wie ein Produzent) gesagt "Ne! Aber SO garantiert nicht".

Endergebnis is, das ich zwar den Kern des Textes so gelassen habe, aber das Schema, die Verslängen, zum Teil sogar ganze Strophen geändert, entfernt oder hinzugefügt habe.

Und das war ja nur von mir, also von keinem Profi.


Oder auf der Some Kind Of Monster DVD von Metallica sieht man ja auch, wie sich der Gesang zu Frantic ursprünglich anhören sollte, bis der Bob mal gesagt hat "Machs mal so und so".

Also da sieht man schon das ein Produzent schon ne ganze Menge ausmacht.
 
Ich denke Produzenten sind auch deshalb so wichtig, weil sie im gegensatz zu den Band mitgliedern den nötigen Abstand zu Musik haben.

Allerdings muss auch die Chemie zwischen Band und Produzent stimmen
 
Flower King schrieb:
Hör dir mal den Unterschied zwischen dein beiden Opeth Alben "Blackwater Park" und "Windowpane" an. Ersteres gehört zu Opehts "etwas" härterer Schiene, während das zweite, von Steven Wilson (Porcupine Tree, Blackfield) produziert wurde, und ein äußerst ruhiges und melancholisches Album ist.
Da hört man den Unterschied, den der Produzent machen kann raus!

sowohl blackwater park als auch damnation wurden von wilson produziert. windowpane ist nur ein song. außerdem sollte man nicht deliverance (auch mit steven wilson) als kontrapunkt zu damnation vergessen.
 
Upps, ich hab einfach nur "Opeth" und "Steven Wilson" gelesen, aber gar nicht genau, was der Kollege da geschreiben hat :redface:
Richtig, "Blackwater Park", "Deliverance" und "Damnation" sind von Steven Wilson produziert. Aber das ändert nichts an meinem Eindruck - und ich dachte, das wäre auch Flower Kings Eindruck. Aber war es wohl nicht ganz :) Also man hört Steven Wilson auch beim "harten" Album Deliverance raus - vor allem eben im Vergleich zu "Ghost Reveries", wo er fehlt.
 
Eine andere Produzenten Legende ist Daniel Lanois, selbst Musiker/Multiinstrumentalist, der unter anderem 2 hervorragende Alben für Bob Dylan produziert hat (Oh Mercy und Time Out Of Mind).
Gerade bei ersterem bestand eine seiner Hauptaufgaben, und da bestätigt sich die Theorie des Außenstehenden, der unvoreingenommen Einfluss auf die Musik nimmt, darin Dylan dazu zu ermutigen selbst zu spielen.
Und man muss natürlich erstmal den Mut aufbringen einer lebenden Legende(ich denke so kann man Dylan ohne schlechtes Gewissen bezeichnen), die zudem noch in einer Schaffenkrise steckt, zu sagen: "Nein, ich denke wir sollten keine zusätzlichen Musiker engagieren, du solltest dich einfach mal hinsetzen und diesen Part auf der Gitarre üben". Aber ihm hat es unheimlich geholfen, er hat danach 2 Alben voller alter Folksongs aufgenommen, auf denen er auch größtenteils(oder sogar völlig) selbst spielt und das nicht schlecht!
Nicht umsonst hat er dann 8 Jahre(und 3 Alben) später nochmal mit ihm arbeiten wollen. Dabei ist dann allerdings ein völlig anders gestimmtes Album entstanden, es geht also nicht nur um einen besonderen Produzentenstil.

Ein ähnliches Beispiel findet sich bei Paul McCartneys letztes Jahr erschienenem "Chaos and Creation in the Backyard" und seinem Produzenten Nigel Godrich. Auch er ist ein(für seine Arbeit mit Radiohead) bekannter und angesehener(jedoch mit 34 Jahren 30 Jahre jüngerer) Produzent. Und doch äußerte McCartney später in einem Interview mit dem Rolling Stone, dass er überrascht war auf einmal von einem 'Angestellten'(ich glaube ganz so hat er sich nicht ausgedrückt) Dinge wie: "Ich denke den Song sollten wir erstmal zurückstellen, das gehört nun wirklich nicht zu den stärksten Stücken die du geschrieben hast."
Ich denke, dass muss man einem Beatle erstmal sagen können(und sagt jetzt bitte nicht, sie waren sowieso überbewertet, wie auch immer man zu ihnen steht, der Typ ist Milliardär und das weil er Lieder geschrieben und gesungen und gespielt hat, die genügend Menschen gefallen haben um einige genügend Platten zu verkaufen).
Natürlich sollte das ein produzent tun, aber anscheinden war dieser Gegenwind im Studio für Sir Paul neu aber äußerst produktiv.

2 Beispiele für den Außenstehenden Produzenten, obschon (bei Godrich weiß ich es nicht) Lanois auch sehr viel spielt und arrangiert.

Allerdings denke ich schon, dass Produzenten mehr als das sind. Wie gesagt viele arrangieren, sind gleichzeitig Tontechniker, gerade im HipHop scheinen sie auch sehr viel zu schreiben(habe gerade einen Artikel über einen Mann namens Storch gelesen, der mit davor aus lauter Desinteresse an der Musik, völlig unbekannt war) und manche Kochen natürlich auch Kaffee, wobei das vielleicht seltenes der Fall ist ;)
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben