Warum so viele Spuren?

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Hallo,

leider habe ich mich im realen Musikeralltag bislang kaum mit Mischpulten auseinandergesetzt, was auch damit zusammenhängt, dass mir dafür momentan ein bisschen das Budget fehlt :).
Rein aus Interesse frage ich mich, warum Mischpulte mit 32 Kanälen oft schon als relativ klein angesehen werden, wo doch eine durchschnittliche Rockband maximal 7 bis 8 Mitglieder hat.
Über die Suchfunktion konnte ich leider keine Antwort auf die Frage finden, aber bei der Größe des Forums kann ich natürlich auch einen Beitrag übersehen haben.
Sollte dies der Fall sein, .... Schande über mich :evil: und vielleicht freundlicherweise einen passenden Link.

Danke schon mal,

Christoph
 
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He Christoph!

Jeder Kanal eines Mischpultes ist irgendeiner Signalquelle (idR. Mikrophon) zugeordnet.
Oft braucht man für eine amtliche Schlagzeugabnahme schon 10+ Mics.
Teilweise wird auch Redundanz eingeplant, also zB. 2 Mics für den Gesang.
Auch 2 Mics für eine Gitarrenbox sind mir schon untergekommen (im Recording fast standard, Live glaub ich eher selten)

Auch werden hin und wieder bei mehreren Bands die Instrumente separat aufs Pult gebracht.
Also braucht zB. jeder Gitarrist der am Abend spielt einen eigenen Kanal.

Weiters werden Effekte (ala Hall, und Echo) auch gerne auf normale Kanäle gelegt.. Meist noch in Stereo, also auch wieder ein paar Kanäle dahin.

Im Studio kommen dann noch die vielen Dopplungen hinzu
(Gitarrenriffs werden nicht nur 1mal sondern mehrmals aufgenommen und zusammen gemischt).
Auch gibt es viele zusatzdinge wie: Backing-Vocals/Chor, Synthi-Spuren, Streicher, usw. welche aufs erste beim Anhören gar nicht auffallen,
aber klarerweise auch Kanäle belegen.

LG Jakob
 
Wobei 13. Melody es im Text schon geschrieben hat: die Überschrift sollte heisse "Warum soviele Kanäle" und nicht Spuren, da nicht jeder Kanal automatisch auf eine Spur eines Aufnahmemediums geht.
 
Einfaches Beispiel: 4 Musiker
Gitarrist: E- und Akustik Gitarre, Gesangsmikrofon... 3 Kanäle
Bassist: Bass und Gesangsmikrofon ....................... 2 Kanäle
Keys: Mindestens zwei Keyboards Stereo, Gesangs.. 5 Kanäle
Drums: je nach Set 6-10 Microfone........................ 6-10 Kanäle

da ist man schon bei 16 bis 20 Kanälen (ohne eventuelle Effektkanäle oder andere Zuspielquellen, oder Keyboardburgen)
desweiteren sind natürlich auch Stereosignale von der Gitarre möglich, was die Anzahl nochmals erhöht
 
Trotzdem empfinde ich persönlich ein 32-Kanal-Pult auch als groß. ;)
Für eine typische Rockbesetzung würde ich Live 16 Kanäle als typisch ansetzen. Aber in kleinen Locations gehen 8 auch...
Im Studio arbeitet man an Pulten meist so und so anderes. (Sei es als Controller oder nur für Gruppen+spezielle Kanäle).
Einfach weil dort die verwendete Kanalanzahl sehr sehr groß werden kann... daher ist man an "Kompromisse" so und so gewöhnt.

LG Jakob
 
Nicht zu vergessen, der obligatorische kaputte Kanal den man immer mit einberechnen sollte. ;)
 
Hallo,

vielen Dank euch allen für die ausführlichen Antworten!
Bislang habe ich nur in eher kleinem Rahmen live gespielt und das fast ausschließlich mit Schul- bzw. Schülerbands.
Da ist das Etat für mehrere Mikros allein am Schlagzeug doch sehr begrenzt.

Wobei 13. Melody es im Text schon geschrieben hat: die Überschrift sollte heisse "Warum soviele Kanäle" und nicht Spuren, da nicht jeder Kanal automatisch auf eine Spur eines Aufnahmemediums geht.
Leider sind die 12 Stunden Bearbeitungszeit vorbei...
 
Im Studio ist jeder Kanal zusätzlich Gold wert. 13.Melody hat das gut geschildert. Der Kaputte Kanal ist auch obligatorisch ;)

Live kann man sich durchaus auch mal etwas minimieren. Bei der Standardbesetzung kann man da durchaus mit folgendem gute Ergebnisse erreichen:
Drums: 2 Overheads + Snare + Bassdrum
Gitarre: 1 Mic
Bass: 1 Mic/DI
+ Gesang (je nachdem)

Setzt natürlich vorraus, dass man sich damit auch ordentlich auseinander setzt und die Mikros auch gewissenhaft positioniert.
 
Drums: je nach Set 6-10 Microfone........................ 6-10 Kanäle
Erstens heißt es entweder "Mikrophone/Mikrofone" oder "microphone", keine Mischung aus beiden Sprachen und zweites reichen bei einer professionellen Aufnahme 6 Schlagzeugmikros nicht. Da geht es erst ab 10 los...
 
zweites reichen bei einer professionellen Aufnahme 6 Schlagzeugmikros nicht

Finde ich kein gutes Statement. Mag im Rock/Pop-Bereich stimmen, aber woanders ist doch erlaubt was gefällt. Professionell bedeutet für mich auch, dass man für jede stilistische Situation die richtige Mikrofonierung parat hat. Das kann auch heißen ein einzelnes Overhead zu stellen und sonst nix.
 
Ach Gott.... das ist schon klar, aber wenn er jetzt für eine Schlagzeugaufnahme nur einen Kanal berechnet, weil du meinst, dass das auch gut klingen kann, dann wird er bald sehr enttäuscht werden. Er soll auf jeden Fall vorgesorgt haben, was die Kanäle betrifft und ob das Statement für dich gut ist oder nicht ist egal, das ist die traurige Wahrheit, weswegen ich mir auch erst seit kurzem ein neues Interface gekauft habe. Da wäre ich auch froh gewesen, wenn mir das einer vorher gesagt hätte, dass 6 Kanäle auf die Dauer keinen Spaß machen.
 

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