Was brauche ich alles für den Einstieg?

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Assist91
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Moin

Also, ich möchte gerne anfangen, daheim selber Sachen aufzunehmen. Das Problem ist nur, ich habe absolut KEINE Ahnung, was ich abgesehen vom Mik sonst noch alles brauche.. Ich hab mich schon n bisschen eingelesen. Habe aber nicht ganz befriedigende Antworten gefunden.

Meine Ansprüche wären einfach, dass man damit in anständiger Qualität Zeugs aufnehmen kann. Ich kann und will nicht tausende von Euros ausgeben um irgendwelche Studioqualität zu erreichen, ich mache das mehr zur Freude..

Aufnehmen möchte ich:
- Vocals
- Akustische Gitarren ( vielleicht später auch mal E, aber i.M eigentlich Akustisch..)
- Piano
- Violine

Ich weiss nicht, ob das überhaupt irgendwie machbar ist, daher hoffe ich jetzt einfach mal auf ein paar nützliche Tipps wie ich vorgehen sollte. ;)

( noch wegen dem finanziellen: Ist für mich noch ein bisschen schwierig zu sagen. Wenn man dazu nur ein anständiges Mik braucht, dachte ich so an 150-200 Euro, wenn noch Interface(?), Mischpult (?) etc. notwenig wären, müsste ich halt noch einmal über die Bücher...


Grüsse
 
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Hi Assist, wie bei vielen anderen Dingen auch, kommt's wohl darauf an, was Du nicht nur jetzt im Augenblick genau machen willst, sondern auch darauf, wohin sich die Sache entwickeln soll. Denn es kann frustrierend sein, Geld in etwas zu investieren, was sich schon in ein paar Wochen oder Monaten als völlig unzureichend oder gar als komplette Fehlinvestition erweist.

Wenn es einfach nur darum geht, etwa Ideen festzuhalten oder Live-Mitschnitte zu erzeugen, ginge es auch schon mit einem relativ günstigen mobilen Recorder, wie etwa von Zoom, Tascam etc., wobei man für brauchbare Mehrspuraufnahmen (zb. kombinierte SD-Card Recorder mit Mischfunktion) auch schon etwas tiefer in die Tasche greifen muss. An den meisten aktuellen Digital-Recordern sind bereits Stereo-Mics zum sofortigen Gebrauch angebracht, und bei den etwas hochwertigeren Recordern lassen sich auch per XLR externe Mikrofone anschließen. Nachteil: solche Geräte legen einen fest und sind nicht ausbaubar.

Die erste Frage wäre: willst Du die Aufnahmen später bearbeiten - sprich: schneiden, eventuell Spuren austauschen, Dynamik bearbeiten, nachträglich mit Effekten versehen etc. etc. ? .... denn dann spräche alles dafür, die Aufnahmen mit einem Computer zu erledigen.

Die zweite Frage wäre: Hast Du vor, z.B. Vocals, Gitarren, Piano, Violine einzeln oder als Band aufzunehmen?

Dazu brauchst Du - wie Du schon selbst angedeutet hast - zunächst ein Audio-Interface, um die Signale in den Rechner zu bekommen. Da kommt's also erstens drauf an, wie viele Eingänge für Mikrofone und Instrumente Du maximal gleichzeitig brauchst. Dann ist natürlich eine Software notwendig. mit der Du Mehrspuraufnahmen realisieren kannst und diese gegebenenfalls bearbeiten kannst. (Für den Einstieg kann man sich diesbezüglich an divers verfügbarer Gratissoftware bedienen) .... beim Kauf eines Audiointerfaces ist meistens schon eine abgespeckte Software wie zb. von Cubase, Ableton .... dabei.

Bei einem Audiointerface ist darauf zu achten, dass es über brauchbare Mikrofon-Vorverstärker verfügt und die so genannte zuschaltbare Phantom-Power für eventuell anzuschließende Kondensator-Mikrofone verfügt. Zudem sollte das AI für den eventuell späteren Anschluss einer E-Gitarre auch über einen Hi Z Anschluss verfügen, denn sonst müsstest Du auch noch 'ne Di-Box anschaffen.

Und was die Mikrofonierung betrifft - ob Gesang, Piano, Violine - vielleicht auch mal Percussions etc., wirst Du schnell feststellen, dass diese bei recht unterschiedlichen Klangerzeugern nicht wirklich nur mit einem Mikrofon befriedigend zu bewerkstelligen ist und es für unterschiedliche Instrumente auch unterschiedliche Mikrofone gibt. Wenn es am Anfang nur mit einem Mikro gehen muss, dann solltest Du überlegen, für welchen Zweck es primär gedacht sein soll, um zu entscheiden, wie groß dafür die Abstriche bei einem "Allrounder" sein werden.

Nicht zuletzt ist eben auch die Abhöre beim Musik machen nicht gerade zu unterschätzen - also vielleicht auch an Nahfeld-Monitore oder Kopfhörer denken!?

In jedem Fall - ob beim Kauf eines Interfaces, beim Kauf eines Mikros oder jeder anderen Anschaffung solltest Du möglichst darauf achten, dass es für Deine künftigen Pläne und das vermutlich mit der Zeit anwachsende Equipment noch einen sinnvollen Zweck erfüllt. Ich glaube, man sollte sich bei einem solchen Vorhaben vor Augen führen, dass es um Equipment geht, das nicht ständig ausgetauscht, sondern mit der Zeit ergänzt wird; sprich: auch später noch seine Qualitäten in der Praxis erbringen soll.

Aber zunächst solltest Du Dir möglichst genau überlegen, welche Aufnahmen Du zu machen gedenkst und was Du mit den Aufnahmen anschließend machen willst. Was Das Home-Recording oder auch das Rätsel der Mikrofone betrifft, gibt's bei Thomann ganz gut gemachte Online-Ratgeber, in denen Du Dir vielleicht mal einen groben Überblick verschaffen kannst, ohne dort gleich etwas kaufen zu müssen.

Online-Ratgeber: Computer-Recording:
https://www.thomann.de/de/onlineexpert_11.html

Online-Ratgeber: Dynamische Mikrofone
https://www.thomann.de/de/onlineexpert_8.html

Online-Ratgeber: Großmembran-Mikrofone
https://www.thomann.de/de/onlineexpert_20.html

Online-Ratgeber: Kleinmembranmikrofone
https://www.thomann.de/de/onlineexpert_55.html

Grüße - hotlick
 
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Hi hotlick

Vielen Dank für die sehr ausführliche Antwort.

Ja ein bisschen Bearbeitung dürfte wohl ab und zu schon vorkommen.
Ich habe vor, erstmal vorallem Gitarre+Vocal zusammen einzuspielen. Ein Fernziel wäre dann, all die oben erwähnten Instrumente einzeln aufzunehmen und dann zusammen zu fügen.

Dafür brauch ich ein gutes Mik, ein Interface+Software und einen anständigen Kopfhörer, richtig?

Ich werd mich mal in die oben genannten Links einlesen, danke!
 
Hallo, Assist91,

bei Deinen Anwendungen Piano, Akustikgitarre und Violine schreit die Mikrofonfrage förmlich nach Beantwortung durch ein Kleinmembran-Mic (für Piano eigentlich besser zwei davon). Keine Sorge, Du kannst damit auch die Vocals aufnehmen, auch wenn man in den allermeisten Fällen dort eher die Kollegen aus der Großmembran-Zunft antrifft.
Mit Deinem Budget bis 200 € wird es aber auch bei Deiner Aussage "nur zum Spaß" nicht reichen... oder zumindest sehr, sehr eng werden. Billigstmikrofone können Dir den Spaß ganz schön versauen...

Im Kleinmembraner-Einsteigersektor wäre die absolute Budget-Empfehlung das MXL603, in dieser Preisklasse eine absolut gute Lösung. Ansonsten würde ich noch das Oktava MK012 nennen, außerdem das Rode NT5.
Mit beiden habe ich selbst gute Erfahrungen gemacht, wobei das Oktava leicht mittenbetonter als das Rode klingt.
Schon wieder ordentlich teurer, aber auch sehr anzuraten: Das Haun MBC660L - wie Du siehst, ist es schon mit dem Mikrofon möglich, Deine Budgetgrenze locker zu erreichen.

Bei den Kollegen aus der Großmembran-Fraktion wären die meistgenannten Tips das SE Electronics X1 und das Rode NT1a. Umgekehrt zur Aussage über Kleinmembraner - siehe oben - werden Großmembraner häufiger für Vocals verwendet, aber es hindert Dich wiederum keiner, damit auch einen Flügel zu mikrofonieren (allenfalls der Pianist, wenn Dein Stativ nachgibt und das Mic im Flügel einschlägt :D )...

Und dann haben wir immer noch kein Interface... und da wäre wiederum die Frage, wieviele Kanäle Du meinst, später mal maximal gleichzeitig zu brauchen. Beim Piano wären zwei eigentlich schon mal sicher. Beispielsweise das altgediente Tascam US122mkII. Da haben User allerdings schon mal von Treiberproblemen unter Win7 berichtet. Neuerer Generation wäre z. B. die Presonus Audiobox USB. Auch hier gilt: Das ist der absolute Einstiegsbereich, nach oben hin ist so gut wie alles offen...

Viele Grüße
Klaus
 
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Wenn du schreibst, dass das förmlich nach Kleinmembran-Mic schreit, wäre die Frage welches Mik ja schon geklärt, nicht ;-)?

aber es hindert Dich wiederum keiner, damit auch einen Flügel zu mikrofonieren

Wäre es theoretisch machbar oder gehts genau so gut wie mit einem Kleinmembran-Mic? Da kommt jetzt halt die Frage, wieviel Kompromiss ich eingehen muss oder? Oder wäre es sogar sinvoll, ein Kleinmembran-Mik für die Instrumente UND ein Grossmembran-Mik für Vocals anzuschaffen?

Ah ich seh das, nicht ganz einfach :rolleyes:
 

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