Was für Dioden, Widerstände, Transistoren etc für Pedal

C
Cilian
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Hi,
ich hab ein Danelectro Daddy O Pedal und hab es aus Interesse mal komplett auseinander genommen. Jetzt frag ich mich, wenn ich das Teil modidizieren will, woher ich weiß
1. welche Bauteile ich austauschen muss
2. welche verschiedenen Dioden, Widerstände, Transistoren oder was auch immer man eben austauschen muss besser sind als die, die schon drin sind?
Bekommt man die Sachen im herkömmlichen Elektronikfachhandel?
 
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Bist Du dir sicher, dass Du da mit so wenig Hintergrundwissen rangehen willst? Ich mein, Elektronik ist kein Lego-Baukasten, auch wenn das hier einem viele erzählen wollen. Und vor allem, warum willst Du es modifizieren? Auf welches Ergebnis bist Du aus? Was soll sich im Verhalten des Pedals ändern?
 
eigentlich will ich vor allem mehr wärme und generell noch bessere klangqualität. klar ich bin noch anfänger, aber da das teil eh ne neue DC-Buchse brauch und die Platine nicht sooo kompliziert aussieht, dachte ich, das wäre vllt das richtige Pedal, um mal damit anzufangen.
 
Hallo,

Ich glaub ich kann dir schonmal sagen, dass so ziemlich keiner hier im Board eine Antwort geben kann wie: " Tausche Widerstand X gegen Widerstand Y und es klingt wärmer".
Die Frage ist doch schonmal, was ist für dich wärmer, und was vorallem eine bessere Klangqualität? Zumal das auch kein Pedal ist, wie irgend ein Tubescreamer-Klon, bei dem es einfach unzählige Varianten gibt und jeder Bastler schonmal einen in der Hand hatte.
Also ich würde mich Adrenochrome anschließen und dir empfehlen es sein zu lassen.

Wenn ich allein schon Diode (Zumal in deinem Treter wohl nur Leuchtdiodoen zu finden sind) in zusammenhang mit besserer Klangqualität bringe, erkennt man ja, dass da nicht wirklich viel Hintergrundwissen vorhanden is.
Aber wenn für dich die Schaltung nicht sooo kompliziert aussieht, die dazu benötigten Bauteile wirst du warscheinlich im normalen Elektrofachladen bekommen.

Und falls du dich in die Materie einarbeiten willst, fang erstmal mit ein paar MusikDing Baussätzen an, les dich in die ganze Geschichte ein und dann wirst du vielleicht auch irgendwann dein Pedal nach deinen Wünschen modifizieren können.
 
nun... auch so profane Dinge wie Dioden leisten sich die Freiheit einer typ-spezifischen Kennlinie
was sich klangbeeinflussend auswirken kann ;)
(und sind in Zerrpedalen nicht ungewöhnlich)
das Problem liegt in der Summe der Teile, bzw der Konstruktion
das ist nicht immer auf Einzelteile zu reduzieren

cheers, Tom
 
hm ok vllt habt ihr recht^^
mein erster bausatz von musikding (der Mos) müsste heute ankommen. mal gucken wie das läuft und dann weitersehen...
 
Wie schon oben genannt ist "Wärme" so'n Begriff, mit dem jeder Gitarrist nur zu gerne um sich wirft, ohne dass es da wirklich eine allgemeine Definition für gibt. Das was die meisten Wärme nennen, ist oftmals nur ein Mangel an Höhen :D Sauber, Höhen braucht man aber. Und "bessere Klangqualität"...? Ja wie soll sie sich denn äußern? Wenn's nicht wie wild rauscht, ist die Klangqualität gut. Investier also die Mühen besser in einen ordentlichen Bausatz - dazu gibt's dann meist auch schon entsprechende "Tuning-Anleitungen" im Stil von Malen nach Zahlen, wie Du es hier eigentlich wünschst. Und das ist auch garnicht verkehrt, denn so hast Du einen Plan, hast Werte und erfährst eigenständig, wie welcher Wert in einer Schaltung Auswirkungen auf den Klang hat! Bei Musikding zu bestellen, war also eine gute Entscheidung.
 
'Wärme' als Begriff wird sicher oft ohne konkreten Bezug in den Raum gestellt...
für meine Ohren ist es ein aufgeräumter und gut definierter (Tief)Mittenbereich
wenn's da hapert, kann das auch gut an der Weiterverarbeitung liegen
... eigentlich sind in der Beziehung praktisch alle Interface-Vorstufen etwas unterbelichtet
(Bässe und Höhen gehen sehr gut - aber dazwischen ist irgendwie Niemandsland... )

ich würde eher darauf setzen 'klassische' Schaltungen mit moderner Interface-Technik zusammen zu bringen.
Was bereits einigermassen anspruchsvoll ist.
Einen Vorverstärker in der Art eines TAB/Siemens/Telefunken Vx76 'neu' aufzulegen dürfte recht schwer fallen.
so selten werden solche Module jedenfalls nicht angeboten...
Selbstbau scheidet bereits wegen der Übertrager aus, die einen signifikanten Anteil am spezifischen Klang haben dürften.

cheers, Tom
 
Moin!

Vielleicht ist es für dich interessanter einen anderen Weg zu gehen. Zuallererst ist hier ein Schaltplan des besagtem Pedals. Zumindest was die klanglichen Teile im Signalweg anbelangt. Du könntest dieses Pedal erst einmal so wie auf dem Schaltplan aufbauen und lernen wie man eine Schaltung liest, was die einzelnen Symbole bedeuten und dich vielleicht erst einmal mit normalen Bauteilen begnügen, diese bestellen und die Schaltung aufbauen.

Dann wäre ein Vergleich beider Pedale erst einmal möglich.

Nachdem du das nun erreicht hast, kann ich dir vielleicht ein paar Tipps geben, wenn es wirklich um hochwertige Bauteile gehen soll. Kaufe niemals Kohle-Widerstände, da diese Prinzip-bedingt einfach ein hohes Eigenrauschen haben. Ich verwende für hohe Ansprüche ausschließlich Vishay-Widerstände und Potentiometer. Aber Achtung! Diese Teile kosten das 10-fache von normalen Teilen hoher Qualität.
Ebenso ist darauf zu achten, dass du im Signalweg (Natürlich erst, wenn du erst einmal begriffen hast wie man eine Schaltung liest.) keine Kerkos oder Elkos hast, sondern ausschließlich Folien. Am besten werlche mit recht dickem Dielektrikum. Je dicker dieses ist, desto weniger Verlust hast du in den Höhen aufgrund des spulenähnlichen Verhaltens bei sehr hohen Frequenzen. Das Beste auf dem Markt sind daher diesbezüglich wohl Teflon-Kondensatoren und nicht wie oft fälschlich Paper in Oil angenommen wird. Diese sind auch hervorragend und besonders in Röhrenverstärkern ideal, nur wie so oft gibt es besseres.
Zu toppen wäre das natürlich nur noch mit der Idee anstatt der Koppelkondensatoren, kondensatorlos zu arbeiten, indem du alle Potentiale durch Übertrager von Jensen, Block oder anderen guten renomierten Firmen ersetzt. Ich habe mal auf diesem Prinzip einen Micamp gebaut, der einfach nur sahne ist. Leider hatte er dadurch zwar kaum Bauteile auf der Platine, alledings hat ein Kanal auch mal eben 300 Euro nur an Bauteilen verschlungen.
Zu guter letzt sollten alle Op-Amps von Burr Brown sein.
Zu den Dioden rate ich dir am besten eine Versuchsschaltung aufzubauen, mit dem du folgende Diodentypen ausprobieren kannst: LEDs verschiedener Farben, Germanium-Dioden, Silizium-Dioden, FETs als Diode verschaltet und das kanze natürlich auch symmetrisch oder unsymmetrisch. Dh, entweder die gleichen Bauteile antiparallel, oder unterschiedliche davon. Da kann man das Zerrverhalten und die Struktur wirklich akkurat ändern und es macht meiner Meinung nach den größten unterschied.

Bei allen Versuchen rate ich dringend neben dem Ohr auch ein analoges Oszi ans Herz, um sich die unterschiedlichen Übersteuerungsgrade auch visualisieren zu können. Solange es analog ist, muss es nicht das Beste sein, vor allem, da der Frequenzbereich sehr geringt ist. Als Signalquelle reicht meist ein Handy oder PC. Die heutigen Soundkarten sind heute alle sehr gut.

Alle diese Spielereien mit der Qualität bringen etwas. Doch in Summe kommt es darauf an, was du für einen Sound im Kopf hast. Es kann nämlich auch sein, dass neben den Spielereien mit der Bauteilqualität auch die Schaltung verändert werden muss.

Wie du siehst, ist es ein allumfassendes und letzten endes auch erschlagendes Thema mit dem ich mich seit mehreren Jahren beschäftige und nicht ohne Grund ist das Studium der Elektrotechnik auch ein echtes Ingenieurstudium das mehrere Jahre in Anspruch nimmt. Danach hat man allerdings auch nur die Basics gelernt und gerade in der Analogtechnik gibt es viele physikalische unerforschte Einflussfaktoren, derer man sich bewusst werden muss.

Wenn ich dich nicht abgeschreckt habe und du nun wirklich Feuer für dieses Thema gefangen hast, können wir auch gerne etwas länger darüber reden. Allerdings gehört an erster Stelle die Hausaufgaben gewissenhaft zu erledigen. So leid es mir tut. So einfach auf der einen Seite, so schwierig is dieses Thema auf der anderen Seite ebenfalls.
 
Jetzt wolltest Du den TE aber schon verarschen, oder? Es geht um Gitarrenelektronik, nicht HiFi!
 
Was soll ich dazu sagen?

Es ist immer so, dass für das letzte Prozent der Qualität 90% des Preises anfallen. Alle Schaltungen funktionieren auch einwandfrei mit standart-Bauteilen. Allerdings hat es tatsächlich einen Effekt in Summe. Es geht letzten endes doch nur darum, wie sehr die einzelnen Bauteile ans Ideale heranreichen und wie wenig dann parasitäte Kapazitäten und Induktivitäten eine Rolle spielen. Natürlich ist in der Gitarren-Historie der Hype um Vintage-Geräte groß, dessen Zufall sie in den Traumsound gehieft haben, weil gerade zB bei einem Wah die Fasel-Spule so billig war, dass dessen Kern bereits bei 5V Spannung gesättigt wurde und deshalb ungerade Harmonische erzeugt hat.

Wenn man jetzt allerdings alle Kohlepresswiderstände eines Geräts gegen Vishay-Widerstände tauscht - besonders bei einem Gerät, dessen Ausgangssignal hundertfach verstärkt wird - bemerkt man sofort dessen positiven Einfluss im Rauschverhalten. Alle Zerrer rauschen und je mehr gain im Spiel ist, desto größer ist dessen Einfluss.

Was ich allerdings sofort beim ersten Bau eines TS-Klons bemerkte, waren die signifikanten unterschiede im Übersteuerungsverhalten bei anderen Dioden. Ich habe jetzt letzten endes eine rote und eine blaue LED antiparallel, da es meiner Meinung nach am besten klingt. Zudem habe ich auch keine Elkos mehr im Signalweg, sondern diese durch riesige Folien von Panasonic getauscht. Man muss nicht alles ausreizen, was technisch möglich ist und der Markt her gibt, aber vieles macht nunmal einfach Sinn. Insbesondere wenn ein Gerät viel reisen muss, wie es oft bei unseren geliebten Tretern der Fall ist, die zudem nicht nur gestreichelt werden, da man auf Ihnen auch oft unbehelligt rumtrampelt. Die richtigen Potis von Vishay kosten auch 20 Euro und mehr. Allerdings baut man diese ein und hat dann einfach ruhe und muss sich keine Gedanken darum machen, ob Dreck hinein gelangen kann oder ob diese jemals kratzen werden. Da kann man diese auch einfach in der Rückkopplung eines FETs lassen ohne das es einen stört.

Wenn man einen sahnigeren Sound möchte und es einem zu sehr kratzt, kann man auch versuchen einen Übertrager dahinter zu schalten und es hilft. Es ist eine Frage - wie so immer - was man eigentlich erreichen möchte und was einem hilft.

Allerdings hast du recht, dass es jedem selbst überlassen ist, was man einsetzt. Es ist ein großes Fass, dass man öffnen kann, wenn man über solche Dinge spricht und ich bin der Meinung, dass es solange es für einen gut klingt auch richtig so ist. Der TE hat nach Qualität von Bauteilen gefragt und ich wollte dem nachkommen. Nicht nur im HiFi-Sektor, sondern auch besonders stark in den Studios wird sowas angefragt. Warum dann nicht auch bei uns?
 
Das mit den Kohlepresswiderständen hat ja noch Sinn, aber als Ersatz reichen durchaus Standard Metallfilm-Typen. Diese Abdriftung Richtung Voodoo hier ist glaube ich nicht unbedingt im Interesse des Thread-Posters. Ich glaube ihm ist besser damit getan, ihn überhaupt ersteinmal in die Funktion von Bauteilwerten und Schaltungen einzuführen, bevor man hier Materialforschung mit Fledermausohren betreibt. ;)
 
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Gegen die CCs hab ich ja auch keinen Einwand und das sich Dioden je nach Bauart und Ausgangsamterial unterschiedlich verhalten stelle ich auch nicht in Abrede (Nebenbei bermerkt arbeite ich für einen US Zulieferer der Halbleiterindustrie) aber Adrenochrome hat es auf den Punkt gebracht, einer der sein erstes Auto kauft und das ein bisschen modifizieren möchte empfiehlt man auch kein Edeltuning mit elektropoliertem Ansaugtrakt und goldplattierten Felgen/Endrohr für das Zigfache was seine Karre gekostet hat. Der Hinweis auf höherwertige Komponenten ist ja recht und gut aber hier ist das mit Kanonen auf Spatzen geschossen, sorry....

Um back to topic zu kommen:
Erste Versuchspunkte wären die zwei LEDs die fürs Clipping zuständig sind mal durch andere zu ersetzen (grüne klippen anders als die verbauten roten) und auch der OpAmp lässt sich durch einen besseren, rauschärmeren Typen wie z.B. den TL 072 austauschen. Im Tonestack könnte man die Ansatzfrequenzen noch optimieren, der Slope ist mit 1k etwas weit unten, ich würde den eher so um die 10k ansetzten (Schuß aus der Hüfte, genaueres kann einem der ToneStackCalculator sagen) Allerdings aufpassen, die Platinen der Danelectro Pedale sind relativ minderwertig, mehr als zwei/drei Auslötorgien halten die nicht durch ohne Auflösungserscheinungen zu zeigen, insofern sollte der Modder schon geübt im Umgang mit Auslötstation und Lötkolben (alternativ Lötsaugpumpe und Lötkolben) sein.

PS: Du arbeitest aber nicht zufällig bei Vishay?
 
Experimentell häufig zu tauschende Bauteile empfehle ich wegen besagter Problematik mit billigen Leiterplatten von daher zu sockeln.
Hiermit zum Beispiel: http://www.musikding.de/images/product_images/popup_images/a16pinline.jpg

Man kann übrigens auch statt mit zwei LEDs mal mit in Sperrrichtung gegeneinander gepolten Z-Dioden in Rheihe experimentieren. Auch interessant ist es manchmal, die Clippingdioden auszukoppeln, sprich, dass sie nicht im gesamten Frequenzbereich agieren.
 
Nein, leider nicht... :nix: Ich studiere noch...

Ich stehe einfach nur auf deren Widerstände und Potis. Ich vermute auch, dass Dunlops Hot Potz II von denen stammt. Zumindest sehe ich verdammt viele Ähnlichkeiten. Ich habe mich vor paar Jahren mit diesem Voodoo-Thema auseinander gesetzt und auch nächtelang Doktorarbeiten diverser Universitäten studiert bei denen ich meist gerade mal so die Hälfte verstanden habe. Um selber herauszufinden was daran dran ist, habe ich mit einem einfachen Verstärker, einen TubeScreamer und einem MicPre angefangen. Alle Geräte habe ich drei mal aufgebaut. Einmal mit dem billigsten Teilen, dann mit einem guten standart wie WiMa Folien und normalen Metalfilm-Widerständen und dann das gleiche nochmal mit der "upper class" der Elektronenschubsen. Das Billigteil ist jeweils abgestunken und das mitlere Segment hat soch sofort davon abgehoben, weil einfach alles besser war. Jedoch gebe ich zu, dass die Unterschiede zwischen dem Mittelsegment und der "upper class" marginal waren und der wirklich hörbare Unterschied von der Anwendung abhängig waren. Ich hatte zu dem Zeitpunkt auch Zugang zu Messinstrumenten galaktischer Art die jeweils 10.000++ Euro kosteten, um auch messtechnisch sicher zu sein, dass das was ich da Höre nicht nur Einbildung ist.

Voodoo ist das allerdings gewiss nicht. Voodoo fängt für mich da an, wenn ich keinen Unterschied messen kann und falls doch, der Unterschied unterhalb der Hörschwelle liegt. In diesem Chaosthread als es um Kondensatoren in der Gitarre ging, habe ich einen Messschrieb aus einem HiFi-Forum gepostet, bei dem deutlich wurde, dass ein Unterschied zwischen den einzelnen Kondensatoren herrscht, allerdings dieser im hörbaren Bereich im Promillebereich liegt.

Wenn ich im HF arbeite, dann nehme ich ausschließlich hochwertige Germanium-Halbleiter zu Hilfe und setze Teflon-Kondensatoren ein. Da macht es einfach bei den heutigen Abtastraten von 192kHz bei der AD-Wandlung bereits Sinn soetwas zu verwenden.

In "normalem Gitarrenequipment" achte ich darauf, dass ich PP-Folien nehme. WiMA ist dabei natürlich toll und mehr als ausreichen, wobei ich der Meinung bin, dass die ungepressten und lediglich lackierten Folien von Panasonic und Konsorten einen hauch besser sind. Ich glaube allerdings nicht, dass ich das in einem Doppelblindtest heraushören kann. Allerdings fühlt es sich besser an diese zu verwenden. Meine Liebe von Vishay liegt an zwei Punkten begründet: 1. deren Widerstände rauschen so gut wie nicht und sind nach außen hin nicht magnetisch, weil deren Drähte eine spezielle Wicklung haben, wodurch sich zudem die parasitären Induktivitäten ausmerzen sollen. Messungen haben das bestätigt. 2. sind deren Leitplastikpotis so gut wie unverwüstlich, sodass sie allem mir bekannten Problemen trotzen. Ich habe Geräte gehabt, bei denen ich Alpha-Potis eingesetzt habe. Ich musste diese leider alle 2-3 Jahre austauschen. Seitdem die Vishay drin sind, ist einfach Ruhe im Karton. Daher gönne ich sie mir einfach und habe Ruhe. Es hat da definitiv nichts mit dem Klang zu tun, sondern einfach damit das ich meine Ruhe haben will.

Ich wollte nur diese Seite der Möglichkeiten beleuchten. Zudem wollte ich auch, dass der liebe TE nicht sein Pedal zerlötet, sondern vielleicht erst einmal mit einem DIY beginnt, da man hier leichter modifizieren kann. Am besten kauft man sich gleich ein Steckboard und kann seine Schaltung testen ehe man sie auf einer Platine verewigt. Das ist ja das Schöne am DIY. Für den Hersteller der solche Produkte millionenfach raushaut, zählt wirklich jeder Cent. Einem selber ist es aber egal, wenn das Endprodukt 5-10 Euro mehr kostet da hier einfach der Spaß am Löten und das Ergebnis am Ende zählt. Ich finde es daher auch bedeutend mehr voodooesk, wenn sich jemand für 300Tacken ein "Boutique-Pedal" kauft, anstatt das er sich zum gleichen Preis die Einzelteile gönnt. Und ich finde man sollte es erst einmal ausprobieren mal Geräte ohne Koppelkondensatoren zu bauen. Leider habe ich nicht das nötige Kleingeld dafür, dass alle Gerätschaften so aufgebaut sind, aber wenn man es einmal probiert hat, steckt man sich da mit einem Virus an. Leider...

Ihr habt daher völlig recht und ich mag mich nicht über den Sinn und Unsinn solcher Lötereien streiten. Letzten endes zählt allerdings das Ergebnis. Daher habe ich auch Teile wie die Fasel-Spulen alter Wahs erwähnt, da diese aufgrund der völligen Unterdimensionierung ihren besonders guten Sound erzeugen. Zudem klingen BurrBrowns in einem TS einfach erbärmlich, weil sie einfach zu gut sind. Deren Erholungszeit ist zu gering, sodass dieser besondere Effekt eines TS nicht eintritt. Auch hier hat man ein vermeindlich schlechteres Bauteil verbaut, dessen vermeindlicher Fehler allerdings richtig ausgenutzt wurde. Zufälle? Ich weiß es nicht.

Aber ich hoffe es hierbei belassen und abschließen zu können. Bei mir hat es nämlich auch so "einfach" angefangen und mitlerweile habe ich einfach wohl zu viel Lehrgeld gezahlt (Nein, niemand hat mich hierbei gesponsert. ;)) und zu viel Zeit investiert. Versuch macht kluch und es zuzulassen zählt. Also: Board gekauft, eine Handvoll Bauteile obendrauf und fleißig löten bis einem das Ergebnis einfach gefällt.
 
Experimentell häufig zu tauschende Bauteile empfehle ich wegen besagter Problematik mit billigen Leiterplatten von daher zu sockeln.

Ich machs ganz oldschoolmäßig, ich bau den Krempel auf nem Steckbrett (http://www.pollin.de/shop/t/NzM3OTA5OTk-/Werkstatt/Werkstattbedarf/Sonstiges/Labor_Steckboards.html) auf und teste da bis es passt... das erspart einem manche Lötorgie und man lernt dabei auch noch wie sich die einzelnen Komponenten in der Schaltung verhalten da man sehr schnell hin und herwechseln kann denn keiner kann mir weismachen das er den Höreindruck der Antiparallelen Ge Diode noch im Ohr hat wenn er die dann gegen zwei BATs getauscht hat (incl auslöten/einpassen/einlöten), auf dem Steckbrett geht das Ruckzuck
 
Wenn schon tauschen, dann einen NE5532 rein, und gleich ein paar davon auf Halde legen. Den Eingangstransistor raus und umbauen mit einer FET-Schaltung und einem 2SK170, wenn wir schon mal beim löten sind...
Tja, unsere lieben Kondensatorenfans... vergleichen eine Gitarrenanlage mit 125db die gerade mal bis 8kHz hochkommt und auch als Bierständer dient mit einer High-End-Schwurbelei im feinen Offenen-Kamin-Zimmer beim Hofrat, das eine ist Praxis, das andere Theorie. Praxis ist wenns nicht viel kostet und geil klingt, Theorie ist wenn man viel ausgibt und viel darüber erzählt. Denn die meisten die sich eine solche High-Ente kaufen können hören ab ca. 13k altersbedingt nichts mehr, das ist auch Praxis...
Kondensatordiskussionen bei Gitarren-NF, wozu? Damit man vor jeder Probe neue Saiten aufziehen muss um vielleicht einen kleinen Unterschied hören zu können, falls denn überhaupt?
Die allermeisten dieser Kondensatorvergleiche, davon gibt es nun mehr als genug, haben einen gemeinsamen Fehler, ihre Tester gehen davon aus, dass im C drin ist was draufsteht und messen nicht nach, das hört man dann auch sicher.
Wickelinduktivität? NF! 8kHz! Und dann stecken die Leute auch noch ein 6Mtr. Klinkenkabel in die Gitte? Wie bitte?
Seit vielen Jahren baue ich mir meine Anlagen selbst, immer mal wieder etwas anderes, die Kondensatoren suche ich natürlich nach ihren Werten zusammen die draufgederuckt sind, aber viel wichtiger sind mir dabei die Farben, gelbe nehme ich schon mal gar nicht, grüne, blaue und violette, orange nur als Koppel-Cs vor der Endstufe. Elkos? Aber klar doch! Auch und gerade Tantal weil alle schlecht darüber reden. Und alles wenn möglich vom Schrott. Für die Gitarre suche ich mir aus meiner Wühlkiste die aus die mir am besten gefallen.
So, Kondensatorgequatsche reicht.
Und selbstverständlich Metallfilmwiderstände, aber auch nur in der ersten Stufe, weiter hinten ist das völlig egal, wers nicht glaubt der soll die erste Vorstufe abtrennen und den Amp aufdrehen, rauschts noch? Nein. Und wenn dann ist etwas nicht in Ordnung.
Die meisten Gitarristen haben einen Röhrenamp, und dieser hat ausgerechnet einen Rauschgenerator ECC83 in der ersten Stufe, ich hab auch einen Röhrenamp, aber mit einem FET ganz vorne, und in jeder Gitarre auch noch einen, billige Gitte (32€ Internetkaufhaus) und noch billigere PUs, dazu ein Korg AX3000, das Ding höre ich mit meinem Amp rauschen, mein Kumpel hat einen Marshall Anniversary sonstwas, dort hört man das Korg nicht mehr rauschen weil der Marshall selbst mind. zehn mal soviel von alleine rauscht.

Ich meine, das wichtigste bei der Anlage ist ihre Dynamik, (nicht die Lautheit), und die ist nur vom Rauschen und Brummen begrenzt, und daran haben die allermeisten zu arbeiten und nicht an ein paar heiliggesprochenen Kondesatörchen, erst recht nicht wenn auch noch ein Drummer mitspielt und ein Bassist, und wenn Rock gespielt wird.

Gruß,
Joe
 
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Wenn schon tauschen, dann einen NE5532 rein, und gleich ein paar davon auf Halde legen. Den Eingangstransistor raus und umbauen mit einer FET-Schaltung und einem 2SK170, wenn wir schon mal beim löten sind...
Tja, unsere lieben Kondensatorenfans... vergleichen eine Gitarrenanlage mit 125db die gerade mal bis 8kHz hochkommt und auch als Bierständer dient mit einer High-End-Schwurbelei im feinen Offenen-Kamin-Zimmer beim Hofrat, das eine ist Praxis, das andere Theorie. Praxis ist wenns nicht viel kostet und geil klingt, Theorie ist wenn man viel ausgibt und viel darüber erzählt. Denn die meisten die sich eine solche High-Ente kaufen können hören ab ca. 13k altersbedingt nichts mehr, das ist auch Praxis...
Kondensatordiskussionen bei Gitarren-NF, wozu? Damit man vor jeder Probe neue Saiten aufziehen muss um vielleicht einen kleinen Unterschied hören zu können, falls denn überhaupt?
Die allermeisten dieser Kondensatorvergleiche, davon gibt es nun mehr als genug, haben einen gemeinsamen Fehler, ihre Tester gehen davon aus, dass im C drin ist was draufsteht und messen nicht nach, das hört man dann auch sicher.
Wickelinduktivität? NF! 8kHz! Und dann stecken die Leute auch noch ein 6Mtr. Klinkenkabel in die Gitte? Wie bitte?
Seit vielen Jahren baue ich mir meine Anlagen selbst, immer mal wieder etwas anderes, die Kondensatoren suche ich natürlich nach ihren Werten zusammen die draufgederuckt sind, aber viel wichtiger sind mir dabei die Farben, gelbe nehme ich schon mal gar nicht, grüne, blaue und violette, orange nur als Koppel-Cs vor der Endstufe. Elkos? Aber klar doch! Auch und gerade Tantal weil alle schlecht darüber reden. Und alles wenn möglich vom Schrott. Für die Gitarre suche ich mir aus meiner Wühlkiste die aus die mir am besten gefallen.
So, Kondensatorgequatsche reicht.
Und selbstverständlich Metallfilmwiderstände, aber auch nur in der ersten Stufe, weiter hinten ist das völlig egal, wers nicht glaubt der soll die erste Vorstufe abtrennen und den Amp aufdrehen, rauschts noch? Nein. Und wenn dann ist etwas nicht in Ordnung.
Die meisten Gitarristen haben einen Röhrenamp, und dieser hat ausgerechnet einen Rauschgenerator ECC83 in der ersten Stufe, ich hab auch einen Röhrenamp, aber mit einem FET ganz vorne, und in jeder Gitarre auch noch einen, billige Gitte (32€ Internetkaufhaus) und noch billigere PUs, dazu ein Korg AX3000, das Ding höre ich mit meinem Amp rauschen, mein Kumpel hat einen Marshall Anniversary sonstwas, dort hört man das Korg nicht mehr rauschen weil der Marshall selbst mind. zehn mal soviel von alleine rauscht.

Ich meine, das wichtigste bei der Anlage ist ihre Dynamik, (nicht die Lautheit), und die ist nur vom Rauschen und Brummen begrenzt, und daran haben die allermeisten zu arbeiten und nicht an ein paar heiliggesprochenen Kondesatörchen, erst recht nicht wenn auch noch ein Drummer mitspielt und ein Bassist, und wenn Rock gespielt wird.

Gruß,
Joe

Hehe, Pragmatiker am Werk. Mag ich! :D Bin ich auch noch, nur etwas differenzierter.

Alles soweit korrekt, aber...

1.: Der NE5532 ist in diesem Beispiel vielleicht gut, aber kein Allheilmittel. Wenn du die Verzerrung in der Gegenkopplung mit antiparallen Dioden erzeugst, wird es wahrscheinlich aufgrund dessen Slew-Rate nicht so dolle klingen. Daher ist ein TL072 am Vergnüglichsten. Ihm ist zudem einfach ein falscher Ruf beschert. Genauso wie Endstufen mit einem TDA7293...

2: Es ist kein Wunder bei deiner Gitte, dass du nur 8kHz raus bekommst. Normal sollten 12kHz mit den harmonischen drin sein. Aber es bleibt immer noch NF. Eine Frage: Schonmal etwas schickeres gespielt? Verarbeitet sind die Teile mitlerweile super, nur leider sind die Materialen einfach sehr weich. Mir ist damals eine neue Welt geöffnet worden, als ich von meiner Yamaha Pacifica 112 zu meiner ersten Selbstgebauten umgestiegen bin.

3.: Wer redet schlecht von Tantal? Das sind doch die Elko-Kings, weil die nicht austrocknen können und einen verdammt geringen ESR haben.

Sonst würde ich das so unterschreiben, auch wenn ich noch bis 18k höre. ;)
 
Die meisten Gitarristen haben einen Röhrenamp, und dieser hat ausgerechnet einen Rauschgenerator ECC83 in der ersten Stufe,

die ECC83 ein Rauschgenerator? davon ist mir bisher nichts aufgefallen; ich zitiere deshalb, weil jetzt (sonst....) wieder alle Welt glaubt, sie müssten die Röhre austauschen, bzw. ersetzen! Wenn überhaupt halten Vorstufenröhren viel länger als die der Endstufe. die 12AX7 glimmt nur relativ schwach und erhitzt sich auch nur mässig, das verlängert die Lebensdauer immens. Mit anderen Worten: Es ist eine "coole" Röhre. Und wird nicht nur in Amps mit Röhrenendstufen verwendet, sondern auch in solchen mit Transistoren. O.K. ich habe einen kleinen Vorrat mit 3 x 12AX7 aber die originale würde es nach 15 Jahren wohl auch noch tun.

gruss, bubili
 
3.: Wer redet schlecht von Tantal? Das sind doch die Elko-Kings, weil die nicht austrocknen können und einen verdammt geringen ESR haben.
Tantal? Das sind doch diese Dinger die immer abbrennen! Reine Feuerwerksartikel! Da habe ich irgendwo eine Seite gefunden mit einem großen "Vorsicht!"-Schild, mal sehen ob ich sie wiederfinde.

die ECC83 ein Rauschgenerator? davon ist mir bisher nichts aufgefallen;
Jede Röhre rauscht, alles durch das ein Strom fließt natürlich auch, doch eine Röhre rauscht im Verhältnis erheblich mehr als ein Stück Draht, ich sagte "im Verhältnis", also dabei überlegen.
Das Röhrenrauschen hat verschiedene Ursachen, darüber gibt es genug Fachartikel, die ECC83, 12AX7, ist eine Röhre mit sehr wenig Grundrauschen, wenn man mehrere davon hat kann man sich die beste heraussuchen, aber auch die rauscht immer noch wesentlich mehr als ein FET wenn man den zum gleichen Zweck benutzt, hier ist es die erste Vorstufe im Amp, die eigentlich nichts weiter macht als das Gitarrensignal im Pegel anzuheben, der Einfluss auf den Sound ist dabei sehr gering weil an dieser Stelle die Röhre in der Mitte der Arbeitsgeraden (-krummen) eingestellt ist und noch lange nicht an ihre gekrümmten Enden kommt, noch dazu verhält sich ein FET ähnlich einer Röhre, was die Krümmung betrifft.
Das Rauschen dieser ersten Stufe macht sich auch erst wesentlich bemerkbar bei High-Gain-Amps, der berühmte Wasserfall, den man auch mit allen Tricks nur etwas kleiner bekommen kann, außer man nimmt dort einen FET, ich habe den 2SK170 erwähnt, das ist so das beste was man einem Amp antun kann.
Das gilt aber nur für die Leute die nicht zur Röhrenreligion gehören, dort hört man zu, ist still und denkt sich seinen Teil.
Der "richtige" Röhrensound entsteht in der Endstufe, dieser Sound ist auch heute noch nicht durch digitale Gerätschaft zu kopieren, wogegen die Verzerrungen die in den Vorstufen erzeugt werden durchaus auch mit Halbleitern zu erzeugen sind, nur mit etwas größerem Schaltungsaufwand eben, auch das (hässliche) Übersteuern eines Katodenfolgers ist fast 1:1 zu kopieren, und das im Kleinsignalbereich wie auch mit einem MOS-FET bei Hochspannung.
Halbleiter haben schon einige Vorteile gegenüber Röhren, wesentlich geringeren Platzbedarf sehe ich, außer den Nebengeräuschen natürlich, mit als den wichtigsten dabei an.
Ich habe früher sehr viel rumprobiert um diese erste Stufe so sauber wie möglich hinzubekommen, Gleichstromheizung, alles abgeschirmt, Masseführung millimeterweise umgeklemmt, Metallwiderstände usw., der erste FET den ich hinenbaute war ein Unterschied wie Tag und Nacht, das war ein BF245, der 2SK170 ist noch viel besser.
Um noch mal zur "Religion" zu kommen, welcher Gitarrist der auf einen reinen Röhrenamp schwört benutzt kein Effektgerät das mit Halbleitern aufgebaut ist? Oder besitzt keine aktive Gitarre? Sender?
Doch ich schweife hier zu weit ab, es ging schließlich um ein paar Dioden...


Gruß,
J.R.
 
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