Was ist an der Box kaputt?

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Moin, Moin!
Wir meinten, aus einer von 2 gleichen Boxen (Eigenbau mit EV-15L und Horn) bei einem Gig und einer darauffolgenden Übungsraumaufnahme Verzerrungen zu hören. Beim Test mit Sinusgenerator und Rosarauschen stellte sich heraus, dass eine Box pauschal dumpf klingt, die Höhen sind messbar deutlich leiser. Nur Verzerrungen haben wir dabei nicht gehört! Was ist nun kaputt und lohnt sich eine Reparatur (die Boxen sind 15 Jahre alt)?

Ich habe natürlich auch selbst ein paar Theorien zur Ursache, wollte aber einmal eure Meinung unbeeinflusst abfragen!

Ich freue mich über jede Meinung, auch nette Witzeleien erhöhen die Lebensqualität!

Grüsse von der Ostsee
 
Eigenschaft
 
Wenn du sagst, die Höhen sind leiser meinst du aber nicht, dass einfach das Horn ganz tot ist, oder? Es wird wohl was auf der Frequenzweiche passiert sein, also aufschrauben und genau ansehen. Man darf nicht die Vibrationen unterschätzen, die hier arbeiten. Ich habe auch schon Widerstände gesehen, die sich "selbst ausgelötet" haben. Kann also alles mögliche sein. Wenn die Boxen ansonsten gut waren würde ich schon sagen, dass sich eine Reparatur lohnen sollte. Das 15L Chassis ist schließlich ein schönes Kraftpaket und auch heute noch den meisten Billigheimern überlegen.
 
Hallöchen,

schraube das Teil mal auf und trenne den Tieftöner von der Weiche, damit hat du den Hochtöner isoliert und hörst sehr gut, ob der überhaupt noch was macht, respektive, was er macht.
Spielt er gar nicht mehr, messe mal mit dem Multimeter den Durchgang direkt an den beiden Hochtönerpolen (am besten mit getrennten Verbindungen zur Weiche), hast du Durchgang mit einem dem Hochtönermodell entsprechenden Gleichstromwiderstand liegt der Fehler an der Weiche.
Hast du gar keinen Durchgang, dann ist mutmasslich die Schwingspule beschädigt und muß getauscht werden, wenn das bei dem Treiber nicht gehen sollte, dann muß der ganze Treiber getauscht werden. Poste im Zweifelsfall mal die exakte Typbezeichnung, dann kann man dir da weiterhelfen.

Liegt der Fehler an der Weiche, dann kontrolliere erst mal alle Lötstellen. Sollte als Hochtönerschutz eine Soffitte, eine kleine Glaskörperbirne, verbaut sein, prüfe diese auf Durchgang, wenn kein Durchgang, dann austauschen. Sollten die Lötstellen scheinbar ok sein und die Soffitte nicht vorhanden oder ok sein, dann prüfe ob im Hochtonzweig der Weiche Elkos verbaut sind und prüfe die auf ihre Kapazität. Ansonsten messe halt eben im schlimmsten Fall alle im Hochtonzweig liegenden Bauteile auf Durchgang und im zweiten Schritt auf Istwert=Nennwert.

Ciao, Deschek
 
Richtig angenommen, es ist ganz deutlich leiser, wobei immer noch etwas aus dem Horn kommt! Wir sind bei moderaten Lautstärken auch mal dicht an die Speaker gegangen. Der 15L dürfte bei 8KHz eigentlich nichts mehr produzieren, darüber sind meine Ohren stark nichtlinear, also unbrauchbar für diesen Test. Richtig komisch finde ich nur, dass von Verzerrungen beim Sinuston nichts zu hören ist, obwohl wir sie zu zweit beide bei Konservenmucke gehört haben (kann natürlich auch sein, dass sie zur Aufnahme gehörten :D:confused:).

Ich glaube eigentlich auch nicht, dass das Horn defekt ist und dabei nur leiser wird. In meiner bescheidenen Erfahrung haben sich Hörner verabschiedet oder nicht; ein bißchen kaputt habe ich damit noch nicht erlebt, nur bei Pappen. Damit bleibt nur noch die Weiche. In der E-Technik gibt es ja das Phänomen "Wackelkontakt", dass sich jeder Fehlersuche beharrlich in den Weg stellt (Haar-Risse, kalte Lötstellen, ausgelaufene Kondensatoren, tageslichtempfindliche Optokoppler und Relais, etc.).

Grüsse von der Ostsee
 
Hallöchen,

naja, in der Weiche wird der Hochtonzweig ja nur aus wenigen Bauteilen bestehen, typischerweise aus fünf: 2 Kondensatoren und einer Spule für einen 18dB/Okt. Hochpass und 2 Widerständen für einen Spannungsteiler. Das ist schnell geprüft.
Dass das Horn noch spielt, kann durchaus täuschen, genausogut kann es sein, dass sich ein Weichenbauteil oder eine Lötstelle erst mit Unregelmässigkeiten angekündigt und dann endgültig verabschiedet hat...

Sollte aber alles leicht zu beheben sein und die Reparatur auf alle Fälle rentabel sein.

ciao, Deschek
 
Na, dann werde ich mir mal die Weiche vorknöpfen; und natürlich auch den Hochtöner einmal messen.
Danke nochmals!

Grüsse von der Ostsee
 
In meiner bescheidenen Erfahrung haben sich Hörner verabschiedet oder nicht; ein bißchen kaputt habe ich damit noch nicht erlebt, nur bei Pappen. Damit bleibt nur noch die Weiche.

Moin,

ein bißchen kaputt kommt auch bei Hörnern oft vor. Nämlich dann wenn nicht die Schwingspule durchbrennt, sondern sich die (Metall-)kalotte zuerbröselt die an der Spule hängt. Wenn die sich auflöst werden auch deutliche Verzerrungen hörbar, die dann aufhören wenn nur nochder bescheidene Rand mit Schwingspule musiziert..
:gruebel:
Einfach mal aufschrauben und reinschauen.

Gruß Mikroguenni
 
Das würde ich so unterschreiben, Guenni. Sehr gut möglich dass sich die Schwingspule in dem Treiber einseitig festgerieben hat, weil etwas hineingebröselt ist oder sie zu heiß wurde und anfing sich zu verformen... quasi ein Tod auf Raten. So fängt es bei sicher 70% aller sterbenden Schallwandler an, nur brauchen manche für den endgültigen Sprung ins Jenseits Wochen, andere nur einige Sekunden.
 
Sollte als Hochtönerschutz eine Soffitte, eine kleine Glaskörperbirne, verbaut sein, prüfe diese auf Durchgang, wenn kein Durchgang, dann austauschen.
Möglicherweise ist zur Soffitte parallel ein Leistungswiderstand verbaut, das würde erklären das der Hochtöner auch bei durchgebrannter Sicherung noch spielt, allerdings deutlich leiser.
 
Ich gucke frühestens am WE hinein. Kann man denn eine leicht angefressene Hochtonschwingspule eindeutig identifizieren?
Denn wenn ich an der Weiche nichts entdecke, der Hochtöner seinen Widerstand hat, aber nur leiser ist, als der andere, und die Verzerrungen auch nicht eindeutig zu hören sind (Sinus-Signal), bin ich nicht wirklich schlauer! Dann könnte ich eigentlich nur noch bei z.B. 8KHz einmal richtig Gas geben (am besten direkt und ohne Weiche davor), bis ich es kratzen hören, oder?
Bin mittlerweile echt gespannt!

Grüsse von der Ostsee
 
Moin,

ein grober Fehler hat auch eine grobe Ursache! Du wirst bestimmt etwas finden.
Das mit dem richtig Gas geben würde ich bleiben lassen. Sonst bringst Du möglicherweise noch weitere Fehler ins Spiel.

Das was Sir stony schreibt ist möglich, führt aber meist zu einem veränderten Widerstand der Schwingspule.

Meine Vermutung zur Fehlerentstehung: Die Metallkalotte des Treibers bekommt wg. Überlastung oder aus Alterungsgründen einen Riß. Dieser vergrößert sich schnell. Die Dämpfung zwischen Phasing Plug und Kalotte nimmt stark ab und damit nimmt die Bewegung der Kalotte bzw. dranhängender Schwingspule stark zu und die Kalotte schlägt an.
Damit entstehen massive Verzerrungen und der Rest der Kalotte reißt innerhalb kurzer Zeit ab oder die gesamte Kalotte zerbröselt in ihre Einzelteile.

- keine Veränderung des Schwingspulen Widerstands.
- sehr geringe Lautstärke des Treibers, aber meist wieder völlig verzerrungsfrei.

Gruß Mikroguenni
 
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Moin,

gibt es eigentlich schon neue Erkenntnisse ????
 
Moin,

gibt es eigentlich schon neue Erkenntnisse ????

Leider Nein!
Am Do. hatten wir die QSC-K12 zum Testen ausgeliehen; dann war keine Zeit mehr. Sonntag hat mich dann eine Virusinfektion aus den Schuhen gehauen, die mich erst heute den ersten Tag am PC sitzen ließ. In der nächsten Woche probe ich verstärkt mit einer anderen Formation für unseren ersten Auftritt http://livemusic-nord.de/html/Foreign_Pages_main.htm.
Davor werde ich auch keine Zeit finden. Vielleicht am WE danach. Ich gebe auf jedenfall Bescheid, was Sache war.

"Wenn Du Gott zum Lächeln bringen willst, erzähl ihm von deinen Plänen!"
 
Am einfachsten ist erst mal, aus beiden Kisten die Hochtöner auszubauen und mal jeweils an die anderen zu klemmen, ansonsten direkt an den Verstärker machen und hören, aber nicht zu laut, sonst raucht's ;)
Klingen beide gleich, liegt's an der Weiche, wenn nicht, wird einer schon angedünstet sein, somit gleich neues Diaphragma rein.

Klingt der Hochtöner unterhalb 8kHz leiser, könnte die Spule im HP ausgefallen sein.
Dass ein Bauteil nur halb-defekt ist, ist eher unwahrscheinlich, wenn doch, könnte man noch auf den Reihen- ggf. auch Parallel-Widerstand tippen, das würde auch den Hochtonabfall erklären.


Da fällt mir auch wieder ein Tipp für alle ein, da hier oft Irrglaube herrscht:
Endstufen von der Leistung her immer größer auslegen als die Kisten vertragen. Warum?
Eine Endstufe am Limit clippt (im Regelfall), durch Clipping killt man zu erst die Hochtöner, da diese die Rechteckspannung kein Stück vertragen, hier hilft auch selten, eher kein Hochtonschutz auf der Weiche. (Höchstens der Cliplimiter im Amp, wenn er taugt, oder ein korrekt eingestellter Limiter im Controller).
Mit 10W Rechtecksignal killt man locker seinen 200W Hochtöner!

Aber Vorsicht, nicht nur die Endstufen am Limit clippen, sondern auch alle Geräte davor können dieses unsaubere Signal erzeugen, der Amp verstärkt dieses dann einfac nur,
also immer schön unter dem roten Bereich bleiben und korrekt einpegeln am Mischer.

Ausnahme sind zB. die T-Amp TA, bei diesen geht die Clip-LED schon bei -3dB an, also bei 50% Leistung vom Amp, hier clippt normal noch nix.
Das kann's aber auch andersrum geben, dass der Amp schon clippt oder unsauberes Signal ausgibt, bevor irgend ne rote Leuchte angeht. (habe ich zB beim T-Amp S-150 und der TSA im 2 Ohm Betrieb, in 4 und 8 Ohm Betrieb hat die TSA brauchbare Cliplimiter)

MfG
 
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Moin,

gibts schon neue Erkenntnisse?
 

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