Was kann ich hier mit dem Gesangspart machen?

[Janus]

Hallo zusammen, dieser Teil des Forums wurde mir wärmstens empfohlen; mein Problem ist folgendes: Habe ein halbwegs professionelles, oder zumindest professionell aussehendes (von einem Freund geliehenes) Mikro und nichts zur Verfügung, was einem Tonstudio auch nur in Ansätzen ähnelt, dafür aber Audacity, mit dem ich die Gesangsspur bei Folgendem vielleicht einfach zu viel (!) bearbeitet habe (?)
View: https://www.youtube.com/watch?v=QGCy098JSn8 In den Anhang habe ich mal die komplett unbearbeitete Gesangsspur sowie eine alternative Version mit immerhin schon Rauschverminderung, Bass, Höhe und Reverb, gesetzt (mit der Frage, ob diese vielleicht besser ist). Was kann ich tun?

 

[LtdBoomer]

vielleicht einfach zu viel (!) bearbeitet habe (?)

Hallo erstmal von mir...
Naja,eigentlich kann da von bearbeitet keine Rede sein.
Deine Aufnahme ist (nach meiner Meinung) viel zu zaghaft und vorsichtig eingesungen.
Der Rauschanteil sehr hoch,der sich beim bearbeiten leider auch mitverstärkt,mal laienhaft gesagt.
Ich kenne Audacity nicht gut,kann das Programm Vst´s nutzen?
Ich war mal so frei und habe dein File zur Demonstration kurz bearbeitet mit etwas Vocalstrip und einem OptoKompressor.
Du wirst merken,das das Rauschen ein Problem ist:

Am besten wäre es,Du besorgst dir ein Preamp oder Interface und ein gutes Mikrofon.Das gibt es schon recht günstig und klingt
besser,als das was Du jetzt nutzt.
Ich bin der Meinung,da lässt sich was gutes raus machen!

 

[Frans13]

Das was ich als Rauschunterdrückung höre, macht mehr Schaden als Nutzen. Die Stimme klingt, als ob sie unter Wasser gesungen wäre und die "Ssss"-Laute kommen dann überproportional viel lauter als der Gesang. Die gebastelte Spur in Post Nr. 2 ist deutlich konstanter, das Rauschen wird wohl nicht so stören, wenn es zwischen den Wörtern weg kommt - den Rest überdeckt dann ein Teil des Arrangements.

 

[André 2AM]

Aus meiner Sicht ist die Vocals-Aufnahme so nicht zu gebrauchen, der Rauschanteil ist viel zu gross. Es bringt m.M. nach wenig, eine schlechte Aufnahme mit aufwändiger Nachbearbeitung zu veredeln.

Ich würde darum beim Recording-Setup anfangen: Sorge für eine ruhige Recording-Umgebung. Versuche den natürlichen Raumhall, so gut es geht zu dämpfen. Pegle dann das Mikrofon zuerst richtig ein. Mach ein paar Testaufnahmen mit leisen und lauten Parts von deinem Song, justiere das Gain vom Audio-Interface je nach Ergebnis nach. Prüfe, ob auf der Testaufnahme Rauschen zu hören ist. Probiere ggf. andere Mikrofone/Interfaces aus und vergleiche die Aufnahmen. Wenn das Signal dann stimmt, achte beim Einsingen der verschiedenen Takes darauf, dass du keine Fremdgeräusche auf der Aufnahme hast (wie z.B. 1:57, vermutlich ein Mikrofonständer-Bump o.ä.), keine Plopp-/Zischlaute (hat wahrscheinlich mit deiner Mikro-Technik beim Singen zu tun --> ggf. etwas am Mikro vorbeisingen), etc.

Wenn du einige Aufnahme-technisch gute Takes hast, wähle die besten Sequenzen daraus aus (z.B. solche mit der perfekten Pitch, guter Artikulation, keine Zischlaute) und mache dir so die finale Vocalspur. Fange erst dann an mit EQ, Compressor, Reverb, Delay, etc. In aktuellen Audacity-Versionen kannst du mit Echtzeit-Effekten (à la Cubase & Co.) arbeiten, ich würde dir diese empfehlen, anstelle der klassischen Audacity-Effekte welche das Rohmaterial verändern.

Ich selber verwende in meinem kleinen Heimstudio auch nur Einsteiger-/Mittelklasse Equipment (UR22mkII als Interface, AKG C1000 als Mikro für alles), ohne Rauschen.

Btw: in deinem finalen Soundfile, gibt es gigantische Peaks, z.B. bei 0:52. Ich denke, hier musst du analysieren, was die Ursache dafür ist, und ggf. mit einem Compressor eliminieren, damit das finale Soundfile einen vernünftigen, konsistenten Pegel hat (nach dem Mixen kommt das Mastering).

 

[Frans13]

Btw: in deinem finalen Soundfile, gibt es gigantische Peaks, z.B. bei 0:52. Ich denke, hier musst du analysieren, was die Ursache dafür ist, und ggf. mit einem Compressor eliminieren, damit das finale Soundfile einen vernünftigen, konsistenten Pegel hat (nach dem Mixen kommt das Mastering).

Das sind die "Sss"-Laute, die durch die Bearbeitung deutlich lauter werden als sie in echt waren.

 

[RayBeeger]

@Janus

Ich habe ein wenig daran herumgeschraubt. Das mit dem Singen musst Du noch etwas üben und auch das Aufnehmen gelingt noch nicht so qualitativ hochwertig, dass man es wirklich gern verwenden würde.

Woher das Rauschen kommt, weiß ich nicht. Ich habe es etwas entschärft. Die Töne hast Du öfter auch nicht so gut getroffen...

Ich habe es vorn etwas gekürzt, deshalb wird es nicht gleich passen. Der "Raum" habe ich jetzt nicht ganz weggearbeitet...

Um es im Mix etwas einzubauen, muss man da noch einmal ran. Einwenig Hall habe ich draufgepackt, mögen ja die meisten Sänger.

Egal. Jedenfalls scheinst Du damit anzufangen und das ist klasse! Probiere Dich aus und frage, was Du machen kannst, damit es beim nächsten Mal besser wird.

- Mikrofonplatzierung
- Pegeln
- Singen üben

Das wird dann schon, braucht nur etwas Zeit und Geduld.

 

[Janus]

Hallo zusammen,

vielen Dank für die viele Feedback!

Janus