was sind eigentlich spannungsstabilisatoren und welche sind für rack empfehlenswert

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was sind eigentlich spannungsstabilisatoren und welche sind für rack empfehlenswert? können spannungsstabilisatoren brummschleifen ("netzbrummen") verhindern? kann eigentlich netzbrummen zu feedback führen?
 
Eigenschaft
 
Hi,

diese Geräte haben in einem Gitarrenrack keinen wirklich effektiven Nutzen. Man verwendet sie als allerletzten Instanz, wenn alle anderen Maßnahmen keinen Erfolg gebracht haben. Viele Störungen kommen aus den eigenen Reihen und müssen nicht zwangsläufig aus dem Stromnetz kommen.

-Gute Patchkabel eines Herstellers mit Erfahrung sind Pflicht (>99 cent).
-Pegelabstimmung und Aussteuerung der Rackgeräte sollte nochmal überprüft werden (mit geöffnetem Handbuch in der freien Hand).
-Sonstige Einstellungen (Gain, Effekte, etc.) müssen überprüft werden, ob sich ein Gerät nicht zufällig selber den Gar ausmacht.
-Jemand der sich ein Rack leisten kann, sollte die paar Euros für eine Masseentkopplung mit Hilfe von Adam Hall Humfrees locker machen können. Das löst meistens das Problem mit Brummschleifen.
-Da ein Grundrauschen/Brummen in einem typischen Gitarrenrack normal sind und zum "analogen" Sound gehören, kann man probieren, ob man das Problem mit einem einfachen NoiseGate oder einer Rauschunterdrückung in der Griff bekommt.
-Das Instrumentenkabel sollte sehr gut sein, da es auch beim Üben daheim stark belastet und häufig verdreht wird.

Nochmal in einfachen Worten: Schaden tut soein Stabilisator mit Filter nicht. Er ist für Gitarristen jedoch nichts weiter als eine überteurte Steckdosenleiste mit integrierter Rackbeleuchtung.

Das Problem ist meistens, dass man sich die tollsten Geräte anspart, man aber nicht bereit ist in eine saubere Verkabelung zu investieren. Nach dem Motto Mesa + NoName = NoName. Ein Kabel kann den besten Sound zunichte machen.

Kauf Dir eine Steckdosenleiste mit Überspannungsschutz beim MediaMarkt...das ist das sinnvollste, was Du in Richtung Stromnetz unternehmen kannst. Auch die Unterhaltungen mit Fachleuten aus dem Elektro-Bereich zeigen immer wieder, dass richtige RFI keinen Halt vor soeinem Filter machen. Ebenso ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass Du Dein Gitarrenrack direkt neben einem Lichtrack mit mehreren tausend Watt aufstellst.

In vielleicht 1 von 20 Fällen bringt soein Gerät irgendetwas Weltbewegendes - was aber keineswegs heißen soll, dass die Teile nicht funktionieren und es gibt viele Bereiche im Show-Business wo deren Einsatz sinnvoll ist.

Grüße

Jens
 
Eben aus diesem Grunde habe ich da die günstigste Variante genommen, weil ich eben auch Steckdosenleiste, Rackbeleuchtung, Überspannungsschutz und Hauptschalter in einem wollte - das t.racks VM-100 kostet 55€ was zu verkraften ist. Wirklichen Sinn machen tut dann halt so ein arschteures Furman für Leute die überall (auf dem Globus) unterwegs sind und einfach in ein vorhandenes Stormnetz einstecken können ohne sich Gedanken machen zu müssen - zusätzlich ist das meist arschteure Equipment vor Stromspitzen sicher. Diese teuren Geräte machen also für die meisten Leute eher keinen Sinn.
 
Hi,

Du schreibst von Spannungsstabilisatoren. Das ist etwas ganz anderes als in den darauffolgenden Posts beschrieben.
Was es für das Rack zu kaufen gibt, sind Spannungsbegrenzer (z.B.Phonic/ Furman etc.) D.h. diese begrenzen etwaige zu hohe Spannungen. Stabilisatoren begrenzen nicht nur, sie können auch zu niedrige Spannungen entsprechend nach oben hin ausgleichen!

Was die Filterung betrifft, kann ich Hans-tallica nur zustimmen!
 
Hi,

das Problem ist, dass sich die Fähigkeiten dieser Geräte überschneiden.

-Ein Stabilisator ist ähnlich wie ein Kompressor im Audio-Bereich. Er sorgt dafür, dass der schwankende Pegel des Stromnetzes geglättet wird.
-Der Begrenzer sorgt dafür, dass beim Einschalten nicht zuviel Strom auf einmal gezogen wird und irgendwelche Sicherungen durchgehen.
-Und von Filtern gibt es auch wieder sehr viele Unterkategorieren. Eine davon ist das sogenannte RFI... Das sind halt ungewollte Signale die über das Stromnetz kommen. Die Geräte dienen in diesem Fall als eine Art Firewall wie für den PC.

Stellen wir uns folgendes Szenario vor.

Wetten dass...?. Man reist mit dem eingeschworenen Team und festem Equipment durch Deutschland oder im Falle bei Sommer Wetten dass...? durch Europa. Zu dem Equipment gehört ein Stromaggregat, über das nicht nur das Licht und die Musiker gespeist werden, sondern auch der Regiewagen, die Kameras und die Übertragungsgeräte (Transmitter, etc.).
Nun kommt ein Musiker, der - wie die meisten - mit seinem eigenen Equipment auftreten möchte. Dabei handelt es sich um einen uralten Röhrenverstärker aus der Steinzeit, der aber noch gut klingt. Jetzt kannst Du davon ausgehen, dass absolut nichts von dem Verstärker in irgendeiner Form im Regiewagen spürbar ist oder die Übertragung nach ganz Europa unsauber ist. Obwohl alle Geräte von den selben Aggregaten gespeist werden, die hinter der Halle vor sich hin rattern.

Das ist genau soeine Situation, in der diese Geräte gefragt sind. Ebenfalls werden dort niemals analoge Funksender für die Mikrofone genutzt, sondern anmeldepflichtige Digitalgeräte. Wenn es um Geld, Jobs und den guten Ruf geht, darf einem bei soeiner Sache keine Panne passieren.

Grüße

Jens
 

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