Weiße Tür

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Narostai
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Hallo, mein erster Songtext, noch ohne musikalische Begleitung.
Verbesserungsideen & Vorschläge wären sehr hilfreich ! :)
Hintergund: Die Weiße Tür kann unterschiedich interpretiert werden, für mich persönlich beschreibt sie die problematische Situation eines Freundes, der seit mehreren Jahren mit einer schwerwiegenden Krankheit zu kämpfen und den Anschluss an Beruf/ Gesellschaft teilweiße verloren hat. Stress, Depression und Druck sind ebenfalls Leitmotive des Textes.
Gruß Jan

Weiße Tür

Hinter Weißen Türen, gleich nebenan
rennen die Vergessenen endlos gleiche Gänge entlang
Sinnloses aufmarschieren
wartend auf den letzten Befehl
Hoffentlich bald wiederkehren
in den leeren Raum, weiß wie Schnee

Nicht aufhören
Kein falscher Schritt!
sonst nur Einzelfahrt
auf dem Weg ohne jegliches Zurück
Nicht wegsehen
den Ausweg sonst verpassen
all die täglichen Grausamkeiten
einfach auf sich wirken lassen

Hinter Weißen Türen, gleich nebenan
rennen die Vergessenen endlos gleiche Gänge entlang
Sinnloses aufmarschieren
wartend auf den letzten Befehl
Hoffentlich bald wiederkehren
in den leeren Raum, weiß wie Schnee

Endlich angekommen
doch wohin nur weitergehen
als Vergessener ohne das passende Gesicht
Unentschlossen
ja nicht zurückblickend
langsamer tickend
die innere Uhr.

Hinter Weißen Türen, gleich nebenan
rennen die Vergessenen endlos gleiche Gänge entlang
Sinnloses aufmarschieren
wartend auf den letzten Befehl
Hoffentlich bald wiederkehren
in den leeren Raum, weiß wie Schnee

Warum nur lassen wir diese Menschen gehn
hinter Weißen Türen, gleich nebenan
Warten ab, helfen nicht...!
Ein letzer Blick
dann leider zu spät

Schon kurz darauf wieder vergessen
Gestrandete nur aufhaltend
im mitreißenden Strom
Jetzt nur unauffällig bleiben
beim täglichen Alltagsstressen
 
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Zuletzt bearbeitet:
hi jan.

krankheit ist ein schwieriges thema, und kann erschlagend sein an sich.
die frage, die sich mir stellt ist, wie kann man das thema für einen hörer/leser so gestalten, daß es diesen nicht erschlägt?
also, daß er das auch hören/lesen mag, weil es "angenehm" ist, wenn auch zum nachdenken.

in deinem text steckt sehr viel emotion, das ist deutlich.
ich verstehe darin: angst, ohnmacht, einsamkeit, trauer, leere. auch wut?
gleichsam schlagen mir diese gefühle gewissermaßen entgegen, ich weiß aber nicht wo ich diese einordnen soll.
woran sind sie geknüpft? wodurch werden sie ausgelöst?

so wie es jetzt ist bleibt es abstrakt. für so viele gefühle vielleicht zu abstrakt? kannst du das irgendwie greifbarer machen?
auch frage ich mich, ob es nicht zu viele verschiedene sachen sind, die du mit einem "rundumschlag" alles auf einmal beschreiben willst...

was meinst du?

lg
sts
 
Hallo, danke erstmal für die Antwort!
Die von dir angesprochenen Emotionen sind absichtlich überzeichnet worden um auf die Problematik des Wiedereinstiegs bzw. der Rückkehr in ein "normales" Leben hinzuweißen. Der Refrain könnte die Situation in einer psychatrischen Anstalt beschreiben oder meiner Interpretation nach, den Kampf gegen das innere Aufgeben. Alle anderen Textpassagen sind in einem fortlaufenden Prozess eingeordnet. Von der Entscheidung Aufzubrechen, über die Resignation beim Eintreffen, bis zum wahrscheinlichen Rückfall und dessen Konsequenzen, schwebt die Kritik an der gesellschaftlichen Unfähigkeit die Probleme frühzeitig bei Menschen (bei dieser Person ) erkennen zu können.
Puh schwerfälliger Text, jedoch verdient diese Problematik meiner Ansicht nach, wenn auch nur in einem kleinen Rahmen, angesprochen zu werden :) Hoffe das der Text verständlicher geworden ist, musikalisch geht es in Richtung von Caspers Michael X/ Alaska.
Gruß Jan
Kritik, Anmerkungen immer erwünscht!
Anmerkung: Die Person, von dem der Text handelt, musste das Studium nach einem 1.0 Abitur wegen der psychischen Erkrankung abbrechen.
 
Zuletzt bearbeitet:
naja, iq bedeuet ja nicht lebenstauglichkeit.

das zentrale thema ist dann depression? also: erlaube ich mir selbst/dein freund sich noch im leben zu stehen, und einen platz einzunehmen?
also ein inneres aufbrechen?
eintreffen, aber wo?
oder geht es dir um den vorwurf an die gesellschaft (also wir alle), uns nicht genug damit zu befassen?
dann wäre vielleicht für den hörer/leser hilfreich, konkrete vorschläge zu haben zur verbesserung. niemand mag einfach vorwürfe um die ohren geklatscht bekommen...und das hilft niemandem weiter.
aber ehrlich gesagt bin ich nicht sicher, ob das so überhaupt in einen song gehört. oder eher zu den sozialarbeitern und der politischen öffentlichkeitsarbeit.

mir ist auch nicht klar: geht es um deine emotionen?
oder um die deines freundes? und wenn ja: hat er sie dir berichtet?

ich denke es wäre gut wenn du den text erst mal auf das konzentrierst was dich umtreibt. weniger darauf, wie man es sonst noch interpretieren könnte.
vielleicht wäre es gut, wenn du beschreibst wie es dir (!) damit geht, was du siehst.
sonst verzettelst du dich irgendwie.
damit würdest du deinen beitrag zur "öffentlichkeitsarbeit" leisten, und das thema näher an die gesellschaft herantragen.
ich habe verstanden, daß das deine intention ist. ja?
 
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Hallo Narostai, ich habe versucht, Deinen Text auf mich wirken zu lassen, ohne dabei Deine Erklärung im Hinterkopf zu behalten. Und dazu möchte ich Dir eine positive Rückmeldung geben. Die Bilder vermitteln Beklemmung und Angstgefühle. Diese Art zu schreiben, also ein Bild aus Worten zu schaffen, das ein Gefühl vermittelt, mag ich sehr.
Und das ist Dir meiner Meinung nach wirklich gut gelungen. Wenn Du schreibst, es ist Dein erster Songtext: Alle Achtung! Ich nehme aber an, dass Du bereits Gedichte oder Kurzgeschichten verfasst hast?

Wie auch immer, zurück zum Text: Die letzten beiden Strophen erscheinen mir ein bisschen dünn. Dort ist der Wortzauber nicht so ausgeprägt, wie in den vorherigen Strophen.

Falls Du eine Art Mission schaffen willst, hat scratchthestring vermutlich recht, da müsstest Du mehr Holzhammermäßig rüberkommen, für die Vermittlung von Gefühlen im Text (s.o.) ist es für mich genau richtig.
 
Hallo, danke für die beiden Antworten!
Das Aufbrechen/Ankommen ist nicht wörtlich zu verstehen, vielmehr beschreibt es einen inneren Entscheidungsprozess . Dieser ist natürlich alles andere als leicht, oft wird er meiner Meinung nach sogar zum eigentlichen Hinderniss. Und genau an diesem Punkt wollte oder will ich mit meiner Kritik ansetzen, denn dort bleibt in vielen Fällen dringend benötigte Hilfe aus.
Öffentlichkeitsarbeit ist natürlich ein Wort . Nein vielmehr möchte ich einen Songtext geschrieben haben, bei dem Ich nach dem letzten Vers das Gefühl ( ähnlich wie Sillysybok) von einem aus Worten bestehenden, "fertigen" Bild bekomme.
@sillysybok: Wie schon erwähnt ist die Weiße Tür mein erster Songtext, wahrscheinlich kommt die sprachliche Übung durch das Geschichte / Germanistikstudium, mit dem ich mich zur Zeit herumschlagen muss :)
Gruß
 
Hi Narostai,

Dein Text hat viel Inhalt. Ist aber sicherlich für den Hörer des Songs schwer zu erfassen.

Ein Tipp, versuch das Thema zu personifizieren. Schreib aus der Sicht eines Betroffenen, z.B.

Ich liege hinter Weißen Türen, gleich nebenan,
rennen die Vergessenen wie ich,
endlos gleiche Gänge lang.
Sinnloses aufmarschieren
wartend auf den letzten Befehl...

ich könnte mir vorstellen, dass das viel emotionaler herüberkommt.
 
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