Weitere Infos zu Fingersatz und Akkordeon

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d'accordeon
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Liebe Forenmitglieder,

ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr mir (und anderen Interessierten) eventuell einige Tipps oder Links zum Thema Fingersatz geben könntet: beispielsweise: an welchen Stellen tauchen Probleme auf und wie löst man sie, welche grundlegenden Dinge gibt es zu beachten, welche typischen Fehler tauchen auf, was ist bei Akkordwechseln zu beachten, git es persönliche Herangehensweisen, die Ihr euch erarbeitet habt?

Vielen Dank,

d'accordeon
 
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Hallo d'accordeon,

Es wäre sinnvoll, wenn du zunächst mal angeben würdest, ob du Knopfgriff (wenn ja, was für ein System?) oder Pianoakkordeon spielst, sonst wird jede Hilfe etwas vage :)

Grüße

Ganryu
 
.... Kann man übrigens (Rechte Hand-) Fingersätze fürs Piano aufs Akkordeon ungeniert übernehmen? .....
Nein, kann mann/frau i.d.R. nicht und ich rate dringend davon ab, Klavierwissen auf das Akkordeon zu übertragen. Die Handstellung, Körperhaltung und Tonerzeugung ist vollkommen anders. Das wurde leider sehr lange auch von Akkordeonlehren so verbreitet. Ein Bsp. Das Klavier wird lauter je kräftiger Du anschlägst, aber eine Akkordeontaste wird nicht angeschlagen - Sie wird möglichst kraftsparend gedrückt, die Lautstärke entsteht durch die Balgtechnik (irgendjemand hat es hier sogar in der Signatur: Wer den Balg nicht verstanden hat, hat das Akkordeon nicht verstanden..). Hier im Forum gibts einige Beiträge zum Thema Akkordeon und Klavier.

Zu Deiner Fingersatzfrage: Fingersätze sind individuell. Warum? Weil jeder Mensch andere Finger und Hände hat.
Hier ein paar Anregungen (keine Regeln) für Bass und Diskant:

* Ein Fingersatz sollte möglichst bequem sein, also mit wenig Kraftaufwand außergewöhnliche Fingerspreizungen usw..

* Manche Fingersätze funktionieren nur im langsamen Tempo und im schnellen Tempo nicht mehr (und umgekehrt). deshalb ist es sinnvoll einen Fingersatz auch "auf Tempo" zu prüfen.

* Die einzigste Regel: Es gibt keine Regeln;) Erlaubt ist, was funktioniert (bei Dir funktioniert!!) Z.B. "Der Daumen soll nicht auf die schwarzen Tasten." Oft ist es sogar bequemer, allerdings sehr häufig auch nicht. Und der Daumen ist sehr groß und der Bewegungsablauf ist anders. Beachte das bei Deinen Fingersätzen

* Nutze den Raum zwischen den schwarzen und weißen Tasten. Wenn Du nicht gerade Mettwurstfinger hast, wirst dort ausreichend Platz finden. Es braucht zwar etwas mehr Präzision, aber gerade Akkordegriffe werden dadurch oft leichter und die Finger müssen sich nicht verbiegen oder abknicken.

* Überprüfe die Fingersätze in den Noten, ob Sie für Dich so angenehm sind. Und wenn nicht, verwende Deine Eigenen.
Bei mir passt es fast nie und ich ändere die Fingersätze.

* Ein guter Lehrer kann Dir ein paar Tricks und Kniffe zeigen, die so nur auf dem (Tasten-?!)Akkordeon gibt und nicht vom Klavier übertragbar sind.
Bsp. MIt dem Finger auf der Taste rutschen;
Zwei Tasten mit einem Finger;
Ausnützen von akustischen Effekten;
Was steht zwar in den Noten, ist aber gar nicht spielbar (und evtl. auch garnicht hörbar!!!)

* Auch im Bass lassen sich alle !!! Finger verwenden. Also auch der 5 und der Daumen (der allerdings wirklich selten ;)

So, wahrscheinlich habe ich jetzt alle Klarheiten beseitigt und die ordentlich verwirrt.:D
Gruß
 
Na, aber vielen Dank schon einmal für Deine Antwort. Ich hoffe, dass noch ein paar mehr Nutzer Ihre persönlichen Erfahrungen hier loswerden!
 
* Manche Fingersätze funktionieren nur im langsamen Tempo und im schnellen Tempo nicht mehr (und umgekehrt). deshalb ist es sinnvoll einen Fingersatz auch "auf Tempo" zu prüfen.

Wohl wahr!!!
Das kann ich nur bestätigen.
Dazu habe ich, für mich, eine gute Methode gefunden.

* Die Takte von hinten aufzäumen und langsam den Takt rückwärts spielen. Da kommen schon mal gute Fingersätze bei rum.

* Verschiedene Spielweisen ausprobieren, also portato, legato, mercato und staccato spielen.

Viel Spaß beim Ausprobieren
 
Die Spielweisen knoedelato con ferfuzziazione nicht vergessen!

Zur Sicherung des Fingersatzes einfach alles durchexerzieren was einem einfällt: punktieren, verlängern oder auslassen einzelner Noten usw.
Auch einzelne Stimmen spielen, andere auslassen und trotzdem darauf achten, dass die bewußt für die Stimme ausgewählten Finger spielen und nicht irgendwelche anderen.

Leider kann ich nicht wirklich mitreden, weil ich Knopf spiele. Das ist aber definitiv eines meiner Lieblingsthemen.

@ d'accordeon: Mach doch mal ein paar Beispiele fest, damit man konkrete Tipps geben kann.
 
Wenn Fingersätze notiert sind, dann sind die schon eine nützliche Ausgangsbasis aber das sollte man nicht dogmatisch sehen.

Mit denen kann man gut klarkommen - wenn nicht, dann habe ich da auch keine Hemmungen die nach meinen Bedürfnissen abzuwandeln.

Klassischer Fall bei mir ist z.B. wenn Triller auf den 4. und 5. Finger gelegt sind - ist bei mir absolutes "No go" . Da strick ich mir den Fingersatz immer so um, dass die mit dem 2./3. oder 3./4. gehen.

und wie Scheufele schon gesagt hat - es kommt auf deine eigenen Finger und Hände an, was mit denen überhaupt machbar ist und auf die musst deine eigenen ganz persönlichen Fingersätze finden.

Und noch ein Tip: wenn du für eine Phrase oder Passage einen guten Fingersatz gefunden hast - schau auch immer, wie es danach weitergeht! Denn wenn du für den Anschluss eine ganz falsche Ausgangsstellung der Hand hast, wirst du zwar die vorhergehende Stelle gut hinbekommen, aber die Fortsetzung wird immer holprig anschließen!


erlaubt ist, was gefällt und funktioniert.
Gruß, maxito
 

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