Welche der altehrwürdigen Japan Strats aus den 80

coucho
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Burny, Greco, Fernandes??
Ich beschäftige mich aktuell damit, welcher dieser klassischen MIJ Strat Hersteller die besten und authentischsten Strats gebaut hat.

Wer hat Nitro Lack verwendet und falls ja bei welchen Modellen?
Welche Jahrgänge waren besonders herausragend?
Auf was ist bei einem Gebrauchtkauf zu achten?
Gab es auch Hardtail Strats?

Ich würde mich über ein paar MIJ Experten Meinungen und Tips freuen, die mir ein wenig Licht in den Gebrauchtmarkt bringen würden.
 
Eigenschaft
 
Fujigen (FGN) hat in den 80ern für Fender die (glaube ich) ersten Japan Strats gebaut, die eng an die Originale aus den 50er und 60er Jahren angelehnt waren - die JV (Japan Vintage) Serie... Die gelten als ziemlich gut :)
 
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Hallo,
hier kannst Du vielleicht einiges erfahren:

https://stratomaniac.com/

Ich selbst bin 1983 mit meinem ersten verdienten Lehrgeld in einen Gitarrenladen gegangen mit dem Vorhaben mir eine amerikanische Fender zu kaufen. Da sagte der Verkäufer:"Gib`et nich`"; und zeigte auf eine
Squier Strat (50`s Style, sunburst, maple-neck für damals 890 D-Mark). Diese Gitarre hat mich 14 Jahre begleitet und war rückblickend betrachtet die "Beste" die ich jemals besaß ,oder jemals gespielt habe.(und das waren einige)
Den Verkauf bereue ich bis heute und lässt mich auch nach so langer Zeit noch Nachts schweißgebadet wach werden.
Ich verstehe den Hype den es im nachhinein um diese Instrumente gegeben hat. Aber ich glaube kaum (man sollte schon grosses Glück haben) das man noch eine im guten Zustand bekommt.
 
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...absolute Vorsicht beim Gebraucht-Kauf solcher Instrumente!!! Auf dem Gebiet sind viele Wölfe und Haie unterwegs. Da werden abgenudelte JV-Hälse auf präperierte Billig-Bodies (es wird sogar der Stempel in der
Halstasche kopiert) geschraubt,mit mittelmäßigen Pickups usw. ..... da sind manche sehr erfinderisch.
Deshalb: Wenn, dann nur bei einem Händler der Dir auch die Authenzität bestätigen kann.
 
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Danke für diese Tips.
Ich bin ja prinzipiell eh unschlüssig eine gebraucht zu kaufen, da es sie meist über die Verkaufsportale wie Reverb oder Ebay gibt und da schließe ich mich deiner Meinung durchaus an:
Auf dem Gebiet sind viele Wölfe und Haie unterwegs.
 
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Die hochpreisigen Tokai Springy Sound (ST80 - ST120, 1977 - 1983) entsprachen von den Specs (Nitrolack, Konstruktion, ..., siehe:https://www.faberguitar.com/HISTORY) ziemlich genau den Fender Strats aus der goldenen Ära. Ich habe in meinem Leben nur einmal eine ST80 gespielt und war dann eher enttäuscht. Zufall?!
Die für meinen Geschmack beste Strat, die ich jemals hatte, war eine japanische Fender von ca. 1991 (made by Fujigen). Vintage-Specs, aber kein Nitrolack. Ich hatte damals auch das Geld für eine Fender American Standard, meine gefiel mir aber von allen im Laden am besten. Leider vor ca. 23 Jahre verkauft :mad:.
Aktuell habe ich eine hervorragende Squier Strat der E-Serie von 1985, die bis auf die Pickups, die Tuner und das Decal einer Squier JV entspricht (gut, bei dem Korpusholz bin ich mir nicht sicher, anscheinend wurde in der E-Serie auch Linde verbaut, sieht bei mir aber eher wie Erle aus). Die gefällt mir sehr. Nichts für Sammler, aber wenn man die Tuner (+ je nach Geschmack die Pickups) wechselt, hat man einen hervorragenden Player! Fälschungen gibt es hier fast nicht, da es sich nicht lohnt.
Solche Gitarren bekommt man im Vergleich zu JVs eher günstig (meine 400€), sie entsprechen aber bis auf die o. g. Einschränkungen 1:1 den JVs. Aber Achtung: In der E-Serie gibt es auch andere non-vintage-Modelle, leicht am Messerkanten-Tremolo und der Klemmeinheit hinter dem Sattel zu erkennen. Die dürften für dich eher uninteressant sein.
Mir persönlich haben die Fujigen-made Squiers Stratocasters oder Fender Strats aus den 80ern immer sehr gut gefallen - auch wenn sie keinen Nitrolack haben, sondern einen eher dicken "Polypanzer". Lackieren konnte Tokai damals definitv besser.

Letztendlich kommt es darauf an, ob du einen Player oder ein Sammlerstück suchst - als Sammlerstück taugen hauptsächlich echte JVs und mit schon deutlichen Einschränkungen die alten Tokais und Grecos. Alte Greco oder Fernandes habe ich nie ausprobieren können.
Wenn du einen Player suchst, solltest du die Gitarren in jedem Fall vorher anspielen.
 
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Das kann bzw. sollte durchaus eine Player sein, als Sammlerstück ist sie eher nicht gedacht.
Nitro wäre natürlich eine feine Sache, ist aber kein Muss wenn der Rest passen sollte.
Das größte Problem meiner bisherigen Recherchen, ich bin Linkshänder und da ist die Auswahl extrem eingeschränkt.
 
Noch ein Tipp:
Meine derzeitige Japanerin aus der E-Serie (oder war es doch die A-Serie? Na ja, gleiche Zeit) liegt gerade beim Gitarrenbauer zum Neubundieren. Sie ist viel gespielt (Bünde runter, vermackelter Body) und modifiziert (mittlerer Pickup getauscht, Messing-Tremoloblock) worden. Sie klingt und erzählt bei genauem Hinhören die eine oder andere Geschichte - und diese Geschichten sind wirklich passiert, anders als bei einer gerelicten Zahnarzt-Custom-Shop-Strat (Sorry: Möge der Shitstorm beginnen).
Ich würde eine derartige Gitarre einer im Sammlerzustand vorziehen. Mit Verlaub, eine Schxxßgitarre wird nicht so gerockt, das passiert eher den "Guten". Die Substanz (Hals, Fräsungen) sollte aber stimmen und Geld für Renovierungen oder Pickups-Tausch eingeplant werden. Pickups sind oft ein Schwachpunkt bei älteren Japanerinnen. Die "S-Stamped-Pickups" in vielen alten Tokais finde ich z. B. schrecklich schrill.
 
Pickups sind oft ein Schwachpunkt bei älteren Japanerinnen. Die "S-Stamped-Pickups" in vielen alten Tokais finde ich z. B. schrecklich schrill.

Yep das kann ich bestätigen. Ich hatte 2 Tokia Strats St 55 und St 50 und die PUs sind nix besonderes. Die 55 besitze ich immer noch und
sie ist eine von zwei Hauptgitarren die ich spiele. Ausser der Elektronik + PUs und dem Pickguard (das ich selber beim modden aufgebohrt hatte)
ist alles original, geschweige denn kaputt gegangen. Die nehm ich mit ins Altersheim ......

Als ich die 2. Tokai gekauft habe, hab ich 2 Stunden lang ausführlich 3 verschiedene nämlich St 50, 60 und 80 gegeneinander getestet.
Bis auf das Halsshaping waren die Unterschiede klanglich nicht so riesig. Ach ja so eine ST50 hat damals ca 700,- DM gekostet.
 
Nun also, ich würde mal vorsichtig behaupten, das die "besten" eigentlich die Greco Strats aus den späten 70ern bis 81 sind die bei Fujigen hergestellt wurden. Mit Glück bekommst du ne SE500 um die 500€, in Japan sind die schon oftmals teurer. Die Tokais sind auch nicht weit davon weg. Ist immer so ne Frage was man ausgeben möchte, eine SE 800 oder ST 80 kosten schon einiges und man muss erstmal eine finden. Von Fernandes gibt es noch die The Revival, die sind auch gut. Wenn es nicht ganz so alt sein muss sind die Bacchus "Beginning of a new history" die Oberknaller, vor allen die originalen Juta Pickups sind gut!
Bei den Pcikups generell ist Greco mit den Maxons immer ganz weit vorne. Beachten muss man den Grriffbrettradius. Leider ist auch japanisches Nitro nicht so ganz das gelbe vom Ei und nicht immer wirklich dünn. Es gibt aber noch etliche andere japanische Hersteller die teilweise richtig gute Sachen machen, ESP, Edwards, Momose, van Zandt ua.
 
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Das wird als Lefty kein leichtes Unterfangen, dass habe ich nach 3 Tagen Intensivrecherche schon festgestellt!
Da muss man halt nehmen was der Markt gerade so hergibt. So gesehen muss ich mich wohl nach Alternativen umsehen, die z.B. 7ender American Original 60s heißen könnte, scheint laut Specs und Test's nicht die schlechteste zu sein.
Schade, so ein alte Japanerin wäre mal echt einen Versuch wert gewesen.
 
Ok, bei Lefties wird es schwierig, vielleicht schaust du mal in Japan selber? Bei Ishibashi oder digimart.net?
 
Unter den ca. 30 japanischen Strats und Teles aus den Jahren 79-95 die ich besessen habe, waren die besten 5 alle von Fujigen nämlich Fernandes und sind bis heute bei mir. Tokai finde ich bei Fender Kopien schwach und bei Gibson kopien so lala. Die besten Fender Kopien hat Fernandes zwischen 89 und 94 gebaut. Finde ich zumindest. Die mit dem goldenen Logo. Und günstig sind sie obendrein. Gibt's oft zwischen 250 und 450.
 
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Wie hoch ist denn dein Budget? Und - soll es explizit keine Fender sein?
Falls Fender -> die höherpreisigen (85/115/1xx) Modelle haben gute Pickups u. Parts (meist USA) u. auch tlw. Nitro Lackierung. Auch nach der JV-Reihe. Selbst die günstigen MIJ Modelle haben einen gute Ruf, aber die haben dann zB Linde Bodies. Kann auch gut klingen, wer nahe am Original dran sein möchte wird sich daran stoßen...
 
Aktuell habe ich eine hervorragende Squier Strat der E-Serie von 1985, die bis auf die Pickups, die Tuner und das Decal einer Squier JV entspricht (gut, bei dem Korpusholz bin ich mir nicht sicher, anscheinend wurde in der E-Serie auch Linde verbaut, sieht bei mir aber eher wie Erle aus). Die gefällt mir sehr. Nichts für Sammler, aber wenn man die Tuner (+ je nach Geschmack die Pickups) wechselt, hat man einen hervorragenden Player! Fälschungen gibt es hier fast nicht, da es sich nicht lohnt.
Solche Gitarren bekommt man im Vergleich zu JVs eher günstig (meine 400€), sie entsprechen aber bis auf die o. g. Einschränkungen 1:1 den JVs. Aber Achtung: In der E-Serie gibt es auch andere non-vintage-Modelle, leicht am Messerkanten-Tremolo und der Klemmeinheit hinter dem Sattel zu erkennen. Die dürften für dich eher uninteressant sein.
Mir persönlich haben die Fujigen-made Squiers Stratocasters oder Fender Strats aus den 80ern immer sehr gut gefallen - auch wenn sie keinen Nitrolack haben, sondern einen eher dicken "Polypanzer". Lackieren konnte Tokai damals definitv besser.
Meine E-Serie Squier müsste einen Lindebody haben, das Holz ist jedenfalls sehr weich und scheint auch nicht sehr gemasert zu sein. Sie hat auch eins der Locking-Vibratos (System 1). Der Saitenniederhalter ist da nicht gleichzeitig der Sattel, sondern ist auf der Kopfplatte befestigt. Bei meiner fehlte er und es wurde ein normaler Stringtree verbaut. Trotzdem ist die Gitarre sehr stimmstabil.

Die Schwächen sehe ich bei diesen Modellen eher in den Pickups und der Elektronik. Ganz billige Keramik-SCs und Plastikswitches sind da ab Werk verbaut worden. Das kann man aber ganz schnell ändern. Trotzdem hat die Gitarre Charme.

Interessant finde ich die Kombination Locking-Vibrato und SSS-Konfiguration. Normalerweise sieht man so etwas eher mit einem Humbucker am Steg. Die Fräsung ist auch nur für SSS ausgelegt. Die Bünde sind aber auch sehr flach, dafür müsste das Griffbrett einen 12"-Radius haben. Also eine Mischung aus Vintage und Modern.

So richtig nach Vintage-Strat klingen diese Modelle aufgrund des Holzes und des Trems nicht, obwohl ich jetzt nach ein paar Experimenten Singlecoils gefunden habe, die mich überzeugen (Fender Select) und mir einen Stratsound liefern, der mir persönlich gefällt. Was die Gitarre aber dafür richtig gut kann ist Hi-Gain (z.B. mit Hot Rails am Steg).

Ansich sind das aber tolle Playergitarren, mit denen man lange Spaß haben kann. Irgendwelche Mondpreise würde ich dafür trotzdem nicht zahlen. Die Gitarren sind jetzt zwar schon über 30 Jahre alt, aber es handelt sich um sehr solide Player- und nicht Sammlergitarren für die Vitrine.
 

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