Welche Studiomikro kann man beim Einsingen in die Hand nehmen?

JTRebel
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Moin,

wir sind mit unserer Band gerade im Studio (nicht das erste mal) und ich wollte mich nach euren Erfahrungen/Empfehlungen erkundigen für ein Gesangsmikro, welches man gut beim Einsingen in die Hand nehmen kann? Uns ist klar, dass die technisch besten Aufnahmen mit einem festinstallierten Mikro zu erreichen sind, es schränkt jedoch leider die Performance/Energie unseres Sängers (Rapgesang) ein. Natürlich werden wir kein SM58 oder ähnliches wie live benutzen, aber wir suchen gerade eben den besten Kompromiss zwischen technischer Sauberkeit und Performance.

Hat jemand Erfahrung damit? Sm7b evtl.?

Thanks!
 
Eigenschaft
 
Die Kapsel des SM7b liegt durch ihre Montage/Schutz weiter weg vom Mund des Sängers.
Dazu kommt ein definiert gestalterter Resonanzraum und ein etwas klarerer Ton (dafür weniger Pegel) durch den fehlenden Übertrager.
Es ist folglich eher für feste Montage vorgesehen und spielt seine Vorteile nur über einen wirklich guten Preamp aus. Die Kapsel selbst ist vom gleichen Typ wie beim 57/58.
Die beiden Klassiker sind nur durch die massenhafte Verbreitung so günstig - Ende 70 kosteten sie um 350 Märker iirc.
Der Shure-nah Sound ist so ein Liebe/Hass Ding - aber an einem Neve/API/Focusrite ISA/Audient durchaus tragbar.

Einen Versuch wert: Sennheiser MD21, omni ohne Nahbesprechung, für Handbetrieb designed, gute Auflösung, Klassiker. Gibt's um 100€ in der Bucht, meist ist ein Klein-Tuchel auf XLR Adapter nötig.
Aufgrund der Robustheit relativ Risiko-arm.
 
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wenn schon Shure dann ein Kondensator Micro wie das SM 86https://www.thomann.de/de/shure_sm86_gesangsmikrofon.htm
7433128_800.jpg
 
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Natürlich werden wir kein SM58 oder ähnliches wie live benutzen

Überhaupt schon mal ein SM57/58 für die Anwendung probiert? Würde ich definitiv statt statt es direkt auszuschließen.
Ich werfe mal das Sennheiser MD 441 in die Runde, wobei die Superniere nicht unbedingt förderlich sein muss, wenn sich der Sänger viel bewegt.
 
Moin,
das Problem aus meiner Sicht ist: Warum braucht jemand ein Mikrofon in der Hand, um zu performen?
Einzige Antwort, die mir dazu einfällt: Weil er das Mikrofon ganz nah ran halten will.
Nur ist das Live und im Proberaum okay, aber doch nicht für ambitionierte Aufnahmen.
ZB auch mit dem SM86 wird es unvermeidlich Plopps geben (was aber nichts an meiner Einschätzung ändert, dass das SM86 ein wirklich gutes Live-Mikrofon ist, wie ich gerade im Vergleich mit einem Gefell MD100 wieder feststellen durfte).
Wenn er aus psychologischen Gründen irgendwas in der Hand halten muss, dann gebt ihm doch eine Gitarre oder so in die Hand oder irgendein altes SM58 :)
Nicht umsonst gibt es auch im Mikrofonbereich "Spezialisten".
Grüße
 
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Ein SM7B würde ich nicht in die Hand nehmen, Griffgeräusche hört man da schon noch.
Dann eher ein RE20, damit geht das. Ist natürlich schon fortgeschrittene Mittelklasse im dynam. Umfeld.
Und klar, von ordentlichen Preamps profitieren sie alle.
 
Würde euer Sänger vielleicht klarkommen, das Mikro auf Ständer in die Hand zu nehmen? Bei Anthony Kiedis scheint das mit dem SM7b ja funktioniert zu haben ;)

-> YOUTUBE
 
Hallo,

Dann eher ein RE20, damit geht das.

...also über wirklich lange Studiositzungen hinweg würde ich fast 750 Gramm nicht immer vor den Mund halten wollen, da verspannt man sich anderweitig zu sehr. Die Idee mit dem alten Handmic, was er einfach in die Hand nehmen soll, um ein besseres Gefühl zu haben, halte ich für problematisch. Wenn wie gewohnt performt wird, dann befindet sich das Mic sicherlich unmittelbar vor dem Mund und somit dem gleichzeitig mitlaufenden "großen" Mic im Wege, das dürfte klanglich nicht die Offenbarung werden.
Am bexten vielleicht wirklich beides versuchen - einmal mit dem gewohnten SM58 und einmal vor dem Großmembraner. Wenn die Performance mit dem SM58 so sehr viel besser wird, warum dann nicht dieses verwenden? Keep it simple...

Viele Grüße
Klaus
 
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Andy Bell von Erasure hat die Synthi Pop Nummern im Studio regelmässig mit einem Hand-SM58 eingesungen. Zitat: damit fühle ich mich am wohlsten.
geschadet hat es offenbar nicht... ;)
 
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Klar, da ist was dran. Ich halte das 'Mikro festhalten' eh für nen eher kurzfristigen Spleen. Zum besser performen sicher gut auf der Kurzstrecke aber bei 'richtigen' Sessions wird es dann irgendwann lästig.
Okay, aber so 1st taker....:D
 
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Moin Leute,
dann befindet sich das Mic sicherlich unmittelbar vor dem Mund und somit dem gleichzeitig mitlaufenden "großen" Mic im Wege
Das wäre natürlich nix :) Ich meinte, einfach nur in der Hand halten, irgendwas :D

Zitat: damit fühle ich mich am wohlsten
Das kann ich schon nachvollziehen, ist aber dennoch mMn suboptimal.
Die Situation mit irgendwas halten, kennt vermutlich jedeR - um Unsicherheit zu minimieren oder auch einfach weil es eine Gewohnheit ist.
Da würde ich lieber ein paar Stunden im Proberaum als Vorbereitung investieren und ein Mikrofon auf einen Ständer stecken und ganz genau beobachten, was für mich die Vorteile dabei sind.

Zum besser performen sicher gut auf der Kurzstrecke aber bei 'richtigen' Sessions wird es dann irgendwann lästig.
Das ist doch der Punkt. Da bist Du 5 oder mehr Stunden am wursteln mit einem TLM49 oder so in der Hand? Nee nicht wirklich ;)
Grüß Euch!
 
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Die Situation mit irgendwas halten, kennt vermutlich jedeR - um Unsicherheit zu minimieren oder auch einfach weil es eine Gewohnheit ist.
Jau. Ist aber nicht nur Unsicherheit. Ich hab hier ne Band, deren Sänger man niemals vor ein stehendes Mikro kriegen würde.
Der arbeitet halt mit dem Ding, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Da ist das Mikro definitiv wesentlicher Bestandteil der Performance.
Ist schon sehr eindrucksvoll zu sehen, erinnert mehr an so eine Art Turnübung mit Yoga-Charakter. Da steht aber auch nicht die 'Schönheit' des Gesangs im Fokus, sondern power und Dynamik.
Dem brauchste nicht mit nem feinsinnigen Neumann irgendwas zu kommen. Da gehen nur robuste dynamische Mikros die mit S anfangen und 7 oder 8 aufhören :)
 
Dem brauchste nicht mit nem feinsinnigen Neumann irgendwas zu kommen. Da gehen nur robuste dynamische Mikros die mit S anfangen und 7 oder 8 aufhören :)

Da gibt es aber auch anderes dynamisches Werkzeug, das feiner auflöst und nicht nur mit S anfängt. Aber auch deren KSM8 wäre ein Option für solche Fällle im Studio. Ich habe mir für solche Tauchspulenaufgaben nach diversen Tests das Microtech Gefell MD 100 angeschafft.
 
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Natürlich werden wir kein SM58 oder ähnliches wie live benutzen
Ich würd das Ding ohne zu überlegen einfach mal ausprobieren.
Ich hab mal ne Punkband aufgenommen. Wir haben verschiedene hochwertige Mikrofone ausprobiert, klanglich gefiel uns aber ein stinknormales SM58 am Besten, weil da ein gewisses "Garagenfeeling" aufkam, was bei Punkmusik halt irgendwie dazu gehört:D Dann haben wir die Aufnahmen halt damit gemacht. Ich finde, je nach Genre kann das SM58 auch im Studio eine gute Wahl sein. Muss nicht, aber kann. Einfach mal ausprobieren;)
Rapmusik kommt ursprünglich ja von der Strasse (die hatten bestimmt kein U87 o.Ä.^^), so gesehen ist bisschen Garagenklang meiner Meinung auch bei Rapmusik gar nicht mal so verkehrt..
 
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Microtech Gefell MD 100
Das halte ich auch für eine testenswerte Alternative, wenn mal so was ansteht. Im Moment sind da keine konkreten Aufnahmen geplant. Mein Statement 'Ich habe hier...' war nicht als aktuelles Projekt gemeint sondern im Sinne von im nahen Dunstkreis. Aber man hofft und ist geduldig...:)

Übrigens kann ich mir das MD100 auch als gute Alternative für das Re20 vorstellen (glaub, wir sprachen schon mal drüber irgendwann).
 
Hallo,
ein ganz klein wenig OT :whistle:
für solche Tauchspulenaufgaben nach diversen Tests das Microtech Gefell MD 100 angeschafft
eine testenswerte Alternative
Wie der Zufall es will, habe ich gerade als freundliche Leihgabe ein MD100 hier. Und leider - und das sage ich echt ungern - hat es mich nicht überzeugt.
Als Livemikrofon im Vergleich zum SM86 gar nicht und als Studiomikro für meine Vorstellungen von (meiner) Stimme auch nicht wirklich.
Ich hätte gerne gehabt, dass mich das Mikrofon überzeugt, aber hat es nicht.
Die Mittendarstellung gefällt mir sehr gut, aber sowohl was die Tiefmitten (etwas flach) angeht, als auch in den Höhen (klingt imO bedeckt) wurde ich nicht warm damit.
Grüße
PS: Und mit ganz viel innerem Widerstand, muss ich für meinen konkreten Fall sagen: (Das ist jetzt echt schwer) Ein SM57 finde ich da besser :eek:
 
Die Mittendarstellung gefällt mir sehr gut, aber sowohl was die Tiefmitten (etwas flach) angeht, als auch in den Höhen (klingt imO bedeckt) wurde ich nicht warm damit
Schade.
Vermutlich wäre dann auch ein RE20 nichts für dich. Die Beschreibung passt in etwas, wobei ich dessen Höhen nicht als bedeckt bezeichnen würde. Hast du an verschiedenen Preamps getestet?
Manchmal ist das halt so, muss nicht immer passen.
 
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Nur ein klein wenig OT. In den Mitten erinnert mich das MD 100 an das U 87! Ich habe es im AB-Vergleich gegen das Shure KSM8, SM58 und das Telefunken M 80 antreten lassen. Das SM86 ist als Kondensatormikro natürlich anders. Mir hat das MD 100 mit weiblicher und männlicher Stimme sowohl an PA als auch im Studio richtig gut gefallen. Deshalb habe ich das Testexemplar auch nicht wieder zurück geschickt. Ich habe es inzwischen öfters Live eingesetzt.
 
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Hast du an verschiedenen Preamps getestet?
Im Proberaum an einem Boss VE20 und einem billigen Behringerpultchen (das waren die beiden Situationen, wo es primär funktionieren sollte) und dann noch am audient Preamp und in einem anderen Kontext noch mal am Tascam DR40 Fieldrecorder.
Am audient konnte das MD100 mit seiner Auflösung punkten - das ist schon klasse, aber eben nicht das, was ich wollte (den etwas schroffen Tauchspulensound). Da war es mir zu fein, denn dann kann ich auch ein Mikrofon nehmen, dass ich schon habe. Schwer zu beschreiben. Eingentlich habe ich so etwas wie das bessere SM58 erwartet und das ist es halt nicht.:rolleyes:
mit weiblicher und männlicher Stimme
Frauenstimme (Sopran, für die es eigentlich gedacht war, aber dummerweise konnten wir es aus Termingründen einfach nicht testen) kann ich mir sogar recht gut vorstellen.
Aber das MD100 bekommt bei mir noch mal eine Chance - dann auch im Vergleich mit ein Telefunken und einem Beta58 :)
 
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Eingentlich habe ich so etwas wie das bessere SM58 erwartet und das ist es halt nicht.:rolleyes:
hatten wir ja schon öfter: das bessere SM58 ist das AKG D1000, du erinnerst dich... das Gold-plattierte :D
 
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