Hi,
ich denke auch, dass es Verzerrer gibt, die für Deine Zwecke vermutlich besser geeignet sind. SRV hat zunächst mal tierisch laut gespielt. Die Amps waren schon ordentlich am Kochen und haben entsprechend auch schöne Basshübe ausgeteilt. Der TS mit seiner Mittennase und der starken Ausdünnung im Bassbereich hat dabei verhindert, dass diese matschenden Bassverzerrungen entstehen, die man bei Amps mit der Klangregelung vor der ersten Zerrstufe so leicht einfängt. Die Magie entstand also erst durch das Zusammenspiel von Amp und Pedal. Ist das auch Dein Ding - prima, kauf Dir einen TS oder einen der Clones.
Ebenso gut funktioniert der TS als Boost vor einem bassmächtigen Rectifier, um ihn definierter zu machen und zugleich die Zerre ins Nirvana zu fahren. Auch bei einem Marshall kann er als Lead Boost einen guten Job machen, was aber ebenfalls nicht Dein Ding ist.
Ist Dein eigentliches Ziel, einen Fender-Amp leiser zum Crunchen zu bringen, dürftest Du mit einem Pedal besser fahren, das die Bässe nicht so stark ausdünnt. Es gibt auch TS-Varianten, bei denen das der Fall ist, wie den Seymour Duncan 805. Im Prinzip mit TS-ähnlichem Grundsound, aber mit zusätzlichem 3-Band-EQ.
Mein Ansatz wäre aber ehrlich gesagt ein anderer. Mein persönliches Ideal eines angezerrten Fender-Sounds habe ich mal von einem Fender Concert Amp gehört, und das war mMn wirklich meilenweit entfernt vom mittigen Genöle eines Tube Screamers. Brillant, aber nicht nervig, Schub in den Bässen, aber kein Matsch - herrlich. Ich würde von daher noch weiter gehen und an ein Amp-In-A-Box-mäßiges Pedal denken, wie das Tech 21 Blonde oder gar den Koch Amps 63'OD - da wirds dann schon recht teuer, aber auch sehr vielseitig und wohlklingend. Auch die Boss/Fender-Pedale FBM-1 (Bassman) und FDR-1 (Deluxe Reverb) wären ein Antesten wert.
Gruß, bagotrix