Welcher zweite Gitarrensound harmoniert mit High Gain Sound?

Xanadu
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Hallo!

Ich habe mir mit einem Bekannten einen Proberaum gemietet um erst einmal zu zweit mit zwei Gitarren zu spielen und dann vielleicht später weitere Leute ins Boot zu holen, beispielsweise einen Bassisten und einen Schlagzeuger.

Allerdings tue ich mich gerade schwer einen Gitarrensound zu finden der mit seinen Vorlieben harmoniert, denn er hat direkt recht großes Geschütz aufgefahren: Einen Randall 500Watt Amp samt Halfstack und eine Charvel mir EMGs. Ich hatte mich zu Hause bisher eher mit Blues beschäftigt, entsprechend ist auch vor allem meine Amp-Ausstattung anders ausgelegt, primär 112er Combos. Zur Zeit habe ich hier an Amps, die überhaupt in Frage kämen, einen Vox AC15hw1x, einen Fender Super Sonic 22, einen THX Univalve sowie Fender Mustang III und einen Vox AV30VR. Auf der Gitarrenseite habe ich auch nichts mit aktiven Tonabnehmern. An Verzerrpedalen würde ich wohl erst einmal eine Line6 M5, ein Danelectro Black Paisley Liquid Metal und ein Proco The Rat ausprobieren.

Das ergibt viele Kombinationsmöglichkeiten...
Was meint ihr, lässt sich damit ein Sound realisieren der mit der Eingangs beschriebenen Konstellation harmoniert? Oder komme ich damit selbst mit vorgeschalteten Verzerrpedalen nicht gegen den Amp und die 412er an und muss zwangsläufig auch aufrüsten? Ich hatte auch schon einen Hot Rot Deluxe dort stehen, der kann zwar ziemlich laut werden, aber das "brave" aus dem Fender Speaker habe ich auch mit Verzerrpedalen nicht raus bekommen.

Im Raum steht auch eine kleine PA, mit einem Boss eBand direkt in den Mixer gings noch am besten, aber im direkten Vergleich mit der Amp-Konstellation fällt der Klang natürlich ab. Dafür war es aber sehr praktisch, mal schnell das Preset auf Bass wechseln, einen solchen einstöpseln und schon gehts mit dem Bass weiter.
 
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Hi,

das kommt in erster Linie drauf an, was Du für einen Sound magst und spielen willst - nur um quasi mithalten zu können etwas "fahren" was Dir ggf. nicht wirklich gefällt, würde keinen Sinn ergeben und
Dir auf Dauer auch keinen Spaß machen ...

Lautstärketechnisch kann er sich sicherlich an Deinen Pegel angleichen, ohne sein Gesicht zu verlieren - und rein Soundtechnisch, denk doch mal an AC/DC
Malcolm Young mit seinem Rhythmus Sound, kaum Zerre, dafür gutes Fundament und Angus mit seiner Leadgitarre ein allein für sich stehender, sehr dünner sound, aber in Kombi mit
Malcolm dann sehr klasse.

Schau doch ob Dein BluesSound sich mit dem HighGain verträgt? - oder wie weit Du Gaintechnisch gehen kannst, damit es noch klingt und nicht matscht.
Grundsätzlich kannst Du Mittentechnisch zuregeln, das klingt für sich allein ggf. sehr aufdringlich, im Verbund dann aber durchaus passabel.
lass es ruhig etwas harscher/kratziger klingen, im Bandkontext klingts dann wieder gut.

Gruß
Oliver
 
Hast du "deinen"; Sound schon gefunden? Dann herzlichen Glückwunsch, andere Gitarristen suchen ewig danach. Ich fände es viel spannender, aus diesen beiden Gegensätzen etwas spannendes zu kreieren und würde an deiner Stelle gerade auf den Hot Rod Deluxe bauen. Eine fast cleane Gitarre würde euren Gesamtsound "tighter"; (wie kann man das gescheit übersetzen, außer mit "eng";?) machen, besonders da ihr momentan ohne Bass spielt.
 
Hi,

Deinen Ansatz finde ich für den TE sehr brauchbar.. die Idee ist echt klasse - einfach mit diesen Gegensätzen experimentieren *Daumen hoch*

was meinen Gitarrensound angeht - ich wollte anfangs immer nach Jimi hendrix klingen, hatte aber mit nichten das Geld mir etwas in Richtung seines gespielten Equipments zu kaufen.
Außer einer 50th Strat, die ich jetzt seit rund 12 Jahren habe.
für die Effekte hab ich dann angefangen selbst zu bauen und dabei die Möglichkeit viel auszuprobieren.
Dabei hab ich dann irgendwann gemerkt, das es irgendwie ein ständiges "hinterher Laufen" ist, und ich hab daran experimentiert, was für mich einfach so klingt, das ich mich jedesmal auf
diesen Sound gefreut hab.. und das war einfach MEIN Sound..

Das Interessante fand ich dabei.. wenn ich mit anderen Leuten gespielt hab, Band oder Sessions - war oftmals von anderen Gitarristen ein Lob zu bekommen.. das sie den Sound gut fanden..
ich hab halt nicht mehr versucht jemanden zu kopieren, sondern hatte meinen Sound - der hat sich über die Jahre auch verändert/weiter entwickelt, ich probier auch hin und wieder Ampeinstellungen,
die zu bekannten Gitarristen passen und welche mir gefallen, am Ende lande ich dann aber doch eher bei dem, was mir persönlich am besten Gefällt.
ist ansich ganz einfach..

Gruß
Olli
 
Du wirst sicher nicht glücklich wenn du dich an "seine" Vorlieben hälst.
Musik macht man miteinander und da muß sich jeder etwas anpassen, damit man was findet was allen gefällt.

Nur weil eine Gitarre villeicht stark verzerrt ist, muß die andere deswegen nicht auch so sein.
Ich kenn einen Metal Song mit verzerrter Rythmusgitarre und einem akustischen Gitarrensolo. Das funktioniert auch.
 
Muss mich meinen Vorrednern anschliessen.

Hab ein paar mal mit meiner Irish Bouzouki mit einer Metalband mitgejammt, das klang Klasse. Daher kann ich mir vorstellen, dass eine Cleane, oder zumindest nur leicht angezerrte Gitarre sich auch gut mit einem Metalbrett verträgt.
Volbeat hat in einigen Songs ja auch cleane offbeats und brett gemischt.
Würde da einfach mal experimentieren.
Und Lautstärke ist ja solange kein Drummer dabei ist, und bei den Amps oben eigentlich ohnehin kein Problem.
 
Danke für die Anregungen, dann muss es wohl tatsächlich so laufen wie ich es zuerst vorhatte: Alles mal hinschleppen und testen. Ich hatte eher die Befürchtung dass eine Antwort käme wie "ein 112er Combo wird zusammen mit einer 412er Head-Box Kombination immer untergehen", aber die Erfahrung scheint zum Glück keiner gemacht haben. Dann sollte es sich tatsächlich lohnen die Combos mal mitzunehmen, auch ohne externe Box. Im Raum steht übrigens auch noch ein Akustik-Schlagzeug, wirklich leise wirds wohl selten werden.

Disqualifiziert hat sich bisher nur der AC30VR, der ist selbst voll aufgerissen in dieser Zusammenstellung zu leise und dann natürlich schon lange nicht mehr clean.

Mein Attax 100 steht schon da, dann werde ich noch den Mustang III, den AC15hw15X und den Super Sonic testen. Wahrscheinlich ist auch die Positionierung der Box und des Combos im Raum ein Punkt den man noch testen muss.

Wir haben den Proberaum noch nicht lange, deswegen kann ich zum konkreten Zusammenspiel noch nicht viel sagen. Er verfügt über ein weitaus größeres Riff- und Song-Repertoire als ich, momentan tue ich mich da noch schwer spontan etwas passendes zu zu spielen. Das ist halt etwas anderes als zu einem Shuffle-Blues über die Blues-Tonleiter zu improvisieren, da war alles etwas gemütlicher. Naja, mal schauen, wie sind ja noch ganz am Anfang.
 
Vieleicht mit einem Signalsplitter 2 Combos ansteuern? :gruebel:
 
Nun eine 4x12 Box ist natürlich schon sehr voluminös - nicht unbedingt lauter, aber voller als ein 1x12 Combo. Ich kenne jetzt den Randall nicht so gut, aber auch bei so einer Halfstack-Kombination ist heutzutage ein guter Sound auch bei einer moderaten Lautstärke hinzubekommen....dieses "mein Amp klingt nur geil, wenn alles auf 10 steht" ist Unsinn.
Ich würde vielleicht auch eher von der Seite aus herangehen, WAS Ihr spielt, nicht mit WELCHEM Sound....Ich fand es ehrlich gesagt meistens öde, mit einem zweiten Gitarristen zu spielen, bei den Gelegenheiten, bei denen ich das gemacht habe, habe ich immer versucht etwas anderes zu spielen: Harmonien mit Arpeggien gegen Riff-Gitarre. Warum nicht mal kurze, akzentuierte Funk-Chords gegen eine straighte Achtelgitarre setzen usw.
Es wäre halt auch interessant zu wissen, was für eine Art Musik Euch vorschwebt.
Aber um mal ein paar Namen zu nennen:
WIshbone Ash haben tolle Sachen mit zwei gleichberechtigten Gitarristen gemacht; die Eagles haben teilweise drei Gitarren unter einen Hut bringen müssen; auch wenn man ihn eher mit der Querflöte in Verbindung bringt, aber Ian Anderson von Jethro Tull hat haufenweise Songs geschrieben und arrangiert, bei denen gerade das Wechselspiel zwischen seiner Akustikgitarre und der rockigen Les Paul von Martin Barre den Song erst "rund" machen.
 
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Die Finger und ein ausgeklügeltes Arangemang machen die Musik, ein gutes durchsetzungsfähiges Gitarrenset vorausgesetzt, ob nun clean, bluesig oder rockig gegen Schwermetall. Jethro Tull ja sogar Led Zepplin haben das vorgemacht. Dennoch Sound macht auch Musik. Viele Gitarristen haben im Studio mehr oder weniger maßgeblich durch Soundingenieure unterstützt "ihren" Sound gesucht und kreiert. Welcher bluesige Sound passt zu welchem HM-Sound etc.? Das hängt vom Song ab, von dem was ich ausdrücken möchte und vielem mehr. Der Kreativität sind da keine Grenzen gesetzt. Ich spiele seit 2 jahren in einer 2. Band Ry. und So.-Gitarre, der andere Gitarrist ebenso. Das war und ist immer noch für mich eine echte Herausvorderung einen eigenen (oder auch mehrere) unabhängige(n) Sounds zu produzieren damit wir uns da nicht in die Quere kommen. Der andere Gitarrist spielt hauptsächlich Gretschgitarren ggf. Gibsons über einen Mesa Lonestar, ich Fender und Gibsons über einen Marshall VM Combo bzw. Fender Pro Reverb. Es soll nicht ähnlich klingen dennoch zueinander passen. Wichtig ist, dass der andere Gitarrist da auch mitzieht und hilft und sich nicht nur allein als göttlicher Flitzefinger sieht. Viel Erfolg dabei.

Hier mal ein Beispiel von uns.
S.
 

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Sinn macht es, wenn ihr unteschiedliche Klampfen benutzt, sprich wenn dein Bandmate 2 Humbucker in der Gitarre hat dann nimm eine mit Singlecoils.
Wenn du dazu als Amp einen Marshall nimmst, entweder mit 2x12er oder 4x12er Box, dann grenzt du dich auch von dem Randall gut ab. Mit nem 1x12er Cab wirst du es aber immer schwer haben, nicht wegen der Lautstärke an sich sondern weil 2 Speaker halt mehr Volumen auf den Sound geben.
 
Eine Rückmeldung von mir: Es führt wohl kein Weg an einer 212 oder 412 Box vorbei. Selbst mein Fender Super Sonic mit seinen 22 Röhrenwatt kann nur ziemlich weit aufgedreht mithalten, aber dann bin ich halt auch nicht mehr frei in der Soundwahl.
 
Hallo,
- wie schon andere schrieben :
Spielt man zum selben Zeitpunkt genau das Gleiche, dann braucht man keine zweite Gitarre.
Wählt man das Arrangement so, daß es Luft zum Atmen gibt, etwas Platz zwischen den Tönen ist, oder läßt man im Riffing/ Rythmus ein paar Frequenzen frei und spielt nicht permanent alles zu, dann kann ein einzelner 12-Zöller in einem nicht zu kleinen Combo (bei uns hat da sogar ein 10-Zöller vom Sänger gereicht sich durchzusetzen) absolut reichen.
Für Soli dreht der Rythmus spielende ein klein wenig raus oder schlägt minimal leichter an, der Solierende stellt auf den Stegabnehmer und schlägt etwas kräftiger an.
Alles steht und fällt mit der Dynamik im Gesamtsound, mit der Bereitschaft der Mitmusiker, die anderen hören zu wollen.
Dieses Drauflosdreschen und den wilden Mann spielen (was im Übrigen viel einfacher ist als akzentuiert und banddienlich zu spielen) sollte man mit steigendem Erfahrungslevel irgendwann ablegen.
Ich persönlich würde in keiner Band spielen in der ich mit nem Combo nicht durchkommen kann - obwohl ich dann auf den Steg schalten und nah am Steg anschlagen würde --- bei meiner Saitenstärke bin ich dann auf jeden Fall zu hören.
Nur daß das auf Dauer keinen Spaß macht.
In Gesangspassagen sollte man auch verstehen können was der Sänger singt - in meiner Deutsch rockenden Band ein Muß ...
da wären zwei aufgerissene Gitarren fehl am Platz.
Absoluten Spaß machen zweistimmige Lead-Passagen oder verzahnende Rythmen - Lautstärke ersetzt kein schlaues Arrangement.
Nicht daß ich da schon alles kann - aber ich arbeite permanent dran und der Volume-Regler an der Strat ist mein bester Freund ..

Gruß, Stefan
 
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