Welches Lötzinn für die Reparatur von Marshall Platinen?

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ennik
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Hallo.

Es gibt ja hier sehr viele geniale Threats, wie man den ein oder anderen Ausfall aufgrund von schlechten Lötstellen auf AMP-Platinen beseitigen kann :) Leider wird aber sehr wenig darauf eingegangen was denn nun das beste Lötzinn für eine solche Reparatur ist ... Einen Mix aus bleihaltigem und bleifreien Lot halten viele für bedenklich, andere wiederum nicht.
Aktuell habe ich einen Marshall DSL401 Baujahr 2006 zerlegt um dort die allgemein bekannten, kritischen Lötstellen zu überprüfen. Nach Freilegen der Platine sind mir dort in der Tat miserable Lötstellen aufgefallen (und zwar nicht nur am Gleichrichter) und ich hab angefangen dort die ein oder andere Lötstelle zu erneuern. Als Lot habe ich mich nun für das Stannol HS10 bleifrei entschieden. Es fällt natürlich auf, dass diese Lötpunkte nicht so schön glänzen aber das ist ja ganz normal bei solchen bleifreien Loten. Außerdem soll die Schmelztemperatur bei solchen Loten etwas höher sein ... vielleicht macht das ja die betroffen Stellen sogar etwas temperaturunanfälliger? Hmm ...

Weiß eventuell jemand ob Marshall 2006 schon bleifrei gelötet hat? Kam ja eine neue Vorschrift für dieses Jahr bezüglich bleifreier Lötpflicht heraus ... Haltet ihr es für bedenklich wenn bleihaltig und bleifrei gemischt wird? Oder würdet ihr lieber das standard bleihaltige 40/60er verwenden?

Vielen Dank für eure Tipps :)
Grüße von ennik
 
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Wenn Du das bleifreie vorher mit ner Lötsaugpumpe entfernst bestehen keine Bedenken bzgl Inkompatibilität der Lote. Zur Reparatur sind im übrigen bleihaltige Lote immer noch zugelassen und da Du den Amp ja nicht produziert hast sondern nur repariert stellt RoHS hier kein Problem dar. Ich würde zur Reparatur prinzipiell zu "alten" Sn60Pb38Cu2 raten, das gibts auch immer noch im Handel...
 
Ich hab mir über verschiedenes Lötzinn nie Gedanken gemacht.

Anfangs hatte ich irgendeins von meinem Vater aus den 70ern benutzt, dann mal ein ROHS Lötzinn von Tube-Town mitbestellt. Der Unterschied, der mir gleich aufgefallen ist, war der, dass das alte bleihaltige "besser" riecht (ich mag den Geruch echt, total bekloppt oder? ^^), aber auch deutlich mehr Kopfweh macht, wenn man zuviel davon einatmet. Das neuere scheint mir weniger gut zu fließen und hat eher die Konsistenz einer "Paste".

Aber rein technisch gesehen - hat da das alte Lötzinn denn Vorteile? Welche? Weniger kalte Lötstellen?

Das würde mich wirklich mal interessieren. Ich habe mit dem neuen bisher keine Probleme gehabt.
 
Hi,

bleifreie Legierungen haben höhere Wärmekapazitäten und einen höheren Schmelzpunkt.
Das macht die Verarbeitung schwieriger, da mehr Wärme zugeführt werden muss und länger gelötet werden muss (mit der alten Anlage) aber das Bauteil nicht zuviel Wärme abbekommen darf.

Also geht man durchaus Kompromise ein und verkürzt die Lötzeit. Die Gefahr hier; kalte Lötstellen.
Davon abgesehen fliessen die herkömmlichen bleifrei-Lote ganz fürchterlich. Die verhalten sich teilweise wirklich pastös.
Da muss man für seine Anwendung etwas ausprobieren, bis man das richtige Lot hat.

Grüße,
Schinkn
 
Beim bleifreien tut man sich leichter wenn man die Temperatur höher dreht. Das machen aber billige Lötspitzen nicht lange mit. Außerdem verdampft dadurch das Flussmittel schneller, ist für Anfänger dann eher schwerer.
Leicher ist es auf jeden Fall mit bleihaltigem.
 
Hey.
Als Ergänzung zu Swen: Entweder brauchst Du dann eine Flussmittelseele oder Kolophonium oder Flussmittel aus der Pinselflasche. Und phne Absaugung ist das verdampfende Flussmittel _kein_ Spaß. Zudem spritzen ganz viele Flussmittel unheimlich un man saut auf der Platine rum. Wenn man dann noch Platinenreiniger benutzt, der je nach Platinenmaterial / Epoxidharz ehr die Platine verschlimmert, hat man ja auch nichts gewonnen

Abgesehen davon sind die Bedenken bzgl Blei totaler Unsinn, demjenigen der sich da Sorgen macht empfehle ich die Schmelz- und Siedepunkte von Blei mit der Löttemperatur zu vergleichen.

Ich persönlich löte mitlerweile Bauelemente/Platinen nurnoch bleifrei; Kabel, Stecker etc bleihaltig. Das Lötzinn, was ich uneingeschränkt empfehlen würde ist dieses
Da brauchste dann auch kein Flussmittel, die Dämpfe sind auch ohne Absaugung erträglich, das Flussmittel spritzt nicht. Dafür kostet es natürlich auch nen Batzen.

Grüße
Patrick
 
Vielen Dank liebe Leut!

Jetzt hab ich mal wieder was gelernt! : )
 

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