Wenn Soli zur Nebensache werden

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Der Titel des Threads sagt ja eigentlich eh schon alles, ABER: irgendwie ist es schon interessant wie sich die Einstellung zum Solospiel mit zunehmenden Alter ändern.
Da ich ja mit Hendrix und Co. aufgewachsen bin hatte man da natürlich seine Ansprüche auch bezüglich deren Solis so gut wie möglich nachzuspielen. Vorteil, für das Gehörtraining gab's nicht besseres, denn damals, in den guten alten Zeiten, ;) wurde zuerst die Plattennadel malträtiert und später dann die Kassetten verbraten, dies nur ganz nebenbei bemerkt.
Und mal ehrlich, Solis sind einfach geil basta :D Das war bei mir jahrelang, eigentlich jahrzehntelang so und ein Gitarrist der kein ordentliches Solo spielen konnte, war für mich ein Loser ;)
Ja, der Blick über den berühmten Tellerrand war sehr im Hintergrund angesiedelt, damals !
Und jetzt, im zunehmenden Alter, konzentriere ich mich immer mehr auf das "Gesamtwerk" unter dem Motto der Song steht im Vordergrund ! Wichtig geworden in dem Zusammenhang ist auch die Tatsache, dass mich immer mehr zuerst der Leadgesang und Text interessiert. So ändern sich die Zeiten und ich hätte mir nie gedacht, dass sich der Prozess so langsam in mir eingeschlichen hat :D
Es ist zwar nicht so, dass ich keine Solis mehr mag, ganz im Gegenteil, aber dieses ellenlange Herumgedudle nervt mich zunehmend. Lieber kurz und mit Wiedererkennungswert, genügt mir vollkommen. Dies ist auch der Grund warum ich zu keinen Sessions mehr gehe und Jammen für mich uninteressant geworden ist. So ändern sich halt die Zeiten ;)

Was habt ihr so für Erfahrungen gemacht im Laufe eures Schaffens ?

Greets aus den Alpen
 
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Mir ging es irgendwie immer schon so, wie es dir jetzt geht.

Ich finde gute Songs spannend. Dazu kann ein Solo gehören. Es darf auch mal ausufern, wenn es musikalisch interessant bleibt.

Reine Gitarrenmusik finde ich oftmals schnell ermüdend - wobei es natürlich Ausnahmen gibt. Oft technisch beeindruckend, zu selten aber musikalisch fesselnd.
 
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Reine Gitarrenmusik finde ich oftmals schnell ermüdend - wobei es natürlich Ausnahmen gibt. Oft technisch beeindruckend, zu selten aber musikalisch fesselnd.

Wie recht du hast, vor allem das dauerhaft technische Gedudel, ich kann's nicht mehr hören.
 
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Interessantes Thema - aber eine Bitte hab ich: Soli ist bereits die Mehrzahl von Solo, Solis ergibt keinen Sinn und tut mir in den Augen weh! :ugly:
Ich hab mir daher erlaubt den Titel anzupassen. ;)

Zum Thema: ich liebe nach wie vor Soli und kann durchaus bei Jams noch stundenlang einem Solo zuhören oder selbst eines spielen. Wobei ich so Supertechnikern, die super schnell und technisch perfekt spielen können auch nicht viel abgewinnen kann. Abschreckendes Beispiel ist da für mich Blackmore, der in den 70ern tolle Soli gespielt hat, was er nach der Wiedervereinigung von Deep Purple da mitunter abliefert ist in meinen Ohren grausam - technisch brillant aber nicht mehr songdienlich.

Dass ich selbst gern lange Soli spiele ist mir in der Band auch schon fast zum Verhängnis geworden: ich kann auch kurze Soli und hab einen Song geschrieben, der eben nur ein kurzes, prägnantes Solo hat. Da hat am Anfang unsere Sängerin öfter den Einsatz danach verpasst weil "ich dachte du bist noch nicht fertig" :D
 
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1. Bin immer noch weitestgehend im Abstand zum Blues wegen dieser ewigen überwiegend stupiden 12-Bar-Blues-Jam-Sessions, wo fünf Gitarreros in Reihe standen, um sich einen abzugniedeln. Erschwerender Faktor: war damals drummer.
2. Tendenz auch eher weg von langpasssagigen Soli - ich sag nur: Cream - hin zu ... aber das kommt später.
3. Denn: schon früher stand ich auch auf Garage, Punk, Grunge sowie singer-songwriter - alles Musik, wo Soli keine große Rolle spielen. Fuhr aber eben auch auf van Halen ab, auf den elektrischen Neil Young und Prog Rock - wo das ausgewiesene Solieren hoch im Kurs steht.
4. Seit einiger Zeit höre ich vermehrt Instrumentalmusik, wo dieses ganze Song-Solo-Schema nicht greift. Finde ich spannend. Wer mag kann mal in die neu erschienenen Kraan-Live-Alben reinhören oder die letzte von Pat Metheney oder eine Miles Davis Tribut-CD von Gitarristen erster Güte.

Bunt und gemischt, aber mit Tendenz.

x-Riff
 
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"Solis" ist ein Traktorhersteller.^^ Der Plural von Solo ist entweder Soli oder Solos. :opa:

Grundsätzlich bin ich immer noch ein großer Fan von virtuosem Solospiel. Allerdings spielt das auch für mich nicht mehr so eine übergeordnete Rolle wie früher einmal.
Ich erinnere mich noch an die Zeit in meiner Jugend, wo ich meine Lieblingssongs anhand des jeweiligen Gitarrensolos auserkoren habe. Heute sehe ich das etwas anders.

Es kommt immer auf den Kontext an, ob ein (Gitarren-)Solo in einem Song überhaupt vorhanden sein "muss". Viele großartige Songs haben keins und es wird auch keins vermisst.
Die Komposition als ganzes sollte immer im Vordergrund stehen. Wobei ich persönlich da meine ganz eigenen Schwerpunkte habe als manch anderer.
Für mich ist z.B. der Text eine der letzten Sachen, auf die ich achte. Vordergründig müssen für mich ganz andere Faktoren passen, bevor ich mich dem Textinhalt widme.
Wobei ich dazu sagen muss, dass ich mich persönlich äußerst schwer mit deutschsprachigem Gesang tue.
Es gibt Ausnahmen aber meistens gefällt mir das überhaupt nicht. Höchstwahrscheinlich, weil ich dann den Text auch nicht ausblenden kann wie bei anderen Sprachen.
 
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Dass ich selbst gern lange Soli spiele ist mir in der Band auch schon fast zum Verhängnis geworden: ich kann auch kurze Soli und hab einen Song geschrieben, der eben nur ein kurzes, prägnantes Solo hat. Da hat am Anfang unsere Sängerin öfter den Einsatz danach verpasst weil "ich dachte du bist noch nicht fertig" :D

Eigentlich hätte die Sängerin dir um den Hals fallen sollen vor Freude :D
 
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War bei mir eigentlich schon immer so. Ein vor allem Songdienliches Solo kann mich zwar begeistern aber ein treibendes Riff, das richtig knallt hat mir schon immer mehr gefallen. Und wenn es einfach nur technisches Gefrickel ist, dann bin ich eh raus.
 
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im zunehmenden Alter

Nö. Solata waren immer mein Ding und zunehmend höre ich lieber Moore, MacAlpine, Gilbert, Vai, Govan, Satriani, die größtenteils ja nur 'Solo' sind.
Diese Idee, dass ein Rocksong ohne Solo auskommen kann, ist ein Marketingtrick von gelangweilten Schlagzeugern und Bassisten, die selbst keins bekommen und deshalb wollen, dass jemand anderes auch keins bekommt. Nicht mit mir. ;)
 
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Als bekennender Dudler, müsste ich sagen, Solos sind Pflicht ;) Aber ......

Rammstein zeigt, dass selbst eine Metalband ohne Soli auskommt.

Da ich alle möglichen Musikrichtungen höre, mit wenig, mit normal, bis viel Solos, bin ich da hochflexibel.

Ich kann mir ein 3 Minuten Solo von John Petruci genau so anhören, wie ein 15 Sekunden Solo von Angus Young ....

Es muss einfach nur EINS SEIN: GUT ;)
 
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War bei mir eigentlich schon immer so. Ein vor allem Songdienliches Solo kann mich zwar begeistern aber ein treibendes Riff, das richtig knallt hat mir schon immer mehr gefallen. Und wenn es einfach nur technisches Gefrickel ist, dann bin ich eh raus.

stimme dir voll zu. Gute Rhythmus-Arbeit ist Schwerarbeit !
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
@Absint

den Moore mag ich auch, bei den anderen bin ich mir nicht mehr sicher :D
 
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Diese Idee, dass ein Rocksong ohne Solo auskommen kann, ist ein Marketingtrick von gelangweilten Schlagzeugern und Bassisten, die selbst keins bekommen und deshalb wollen, dass jemand anderes auch keins bekommt. Nicht mit mir. ;)
genau, volle Zustimmung. Ich hab grad paar Songs in der Arbeit, bei denen ich noch nicht weiß, wie ich da ein Solo einbauen kann. :whistle:

Zu dem oben erwähnten Song mit dem kurzen Solo: da haben wir dafür ein Schlagzeugsolo eingebaut, damit sich unser Drummer nicht beschweren muss, dass er keines hat. Und für einen anderen Song hat sich unser Bassist schon angemeldet. :D
 
Soli sind der Übergang von z.B. einer Strophe zur nächsten. Nichts weiter. Lange Soli finden nur die jeweiligen INterpreten und ein paar ihrer Jünger gut. :hat:
 
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Für mich ist die Hauptsache die Musik also "der Song" als Ganzes.
Oder wenn man nicht für sich selbst spielt sondern fürs Publikum "wie kommt der Song an".

Der Rest ist Beiwerk, Rahmen oder Garnierung. Das kann schon auch wichtig sein so wie die Kirsche auf der Torte ohne der das Ganze mager wirkt aber es bleibt "Nebensache".

Bei Instrumentalmusik ist das wohl etwas anders aber ich nehme an es geht hier um Rockmusik die dann doch meist "Vocal" ist.
Für mein Gehörempfinden gibt es nur sehr wenig Gitarristen die das Potential haben mich mit ihrer Instrumentalmusik zu fesseln und das für Stunden. Dabei geht es dann meist nicht um die Technik sondern eher um ausgefallene Melodien und exotische Akkordfolgen.
 
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Ich versuche ja schon seit vielen Jahren mein Gitarrespiel zu perfektionieren ...
Aber eines habe ich in der langen Zeit gelernt, Gitarrensolo sind überbewertet ...

Begründung ... unser Sänger hat Mädels abgeschleppt, bevor ich überhaupt mit dem Gitarrensolo angefangen habe :D
 
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Wenn ich eines improvisieren darf und es funktioniert, gehe ich quasi in Trance und das ist ziemlich toll, vor allem, wenn das live passiert. Geht aber nur wenn alles entspannt ist.

Deshalb mag ich auch keine vorgefertigten Soli, die sind langweilig und daher auch verzichtbar, außer vielleicht zum Zeit schinden. Egal ob von mir oder jemand anderem, ohne Ausnahme. ;)

Ich kann auch keine vorgefertigten Soli, die mehr als 5 Töne haben, denn spätestens dann, fängt das Improvisieren an. :D

unser Sänger hat Mädels abgeschleppt
Verheiratet zu sein, kann also auch befreiend sein. :)
 
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Es muss einfach nur EINS SEIN: GUT ;)

Das ist der springende Punkt. Und das gilt für mich auch für die anderen Instrumente. Ich liebe Soli, wenn sie ausdrucksstark sind und dem Song eine eigene Note mitgeben. Ein Solo, das lediglich als Brücke zwischen zwei Songteilen empfunden wird, ist hingegen nix. Die Kunst ist, zu wissen was man spielt - und was man lässt.
 
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Rammstein zeigt, dass selbst eine Metalband ohne Soli auskommt.

Rammstein ist doch Deutschrock, kein Metal.
Und außerdem spielt der Kruspe sehr wohl Solos, ist kein Ammot aber für ihre Mukke reichts allemal und passt.

Aber natürlich gibt es gute Metalbands die wenig bis keine Soli spielen, das hast du natürlich recht.
(zB. Napalm Death)
 
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..... Ich mache seit 83 Metal, hoere Rammstein seit 94 und fuer mich ist das Metal..... Und Rammstein haben sogut wie keine Solos.... Er spielt ab und zu eine kurze Melodie, wenn das dein Standard für ein Solo ist, ja, dann spielt er Solos......
 

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