Werden Subwoofer mit dem Alter besser?

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Puffi90
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Moin Moin,

ich habe mal eine Frage an die Experten da draußen.

Ich habe 2 gleiche Subwoofer der Marke "Generalmusic", das Modell heißt LPS Ellipse, die sind um die 20 Jahre alt.

Der eine ist jetzt 20 Jahre im Dauereinsatz gelaufen, hat einen tollen, wuchtigen und warmen Bass-Sound.

Der andere ist recht wenig bislang benutzt worden, der Bass ist auch etwas "steifer", also nicht ganz so warm und angenehm.

Wenn man die Membran des viel benutzten anfässt, fühlt sie sich weicher an als die des wenig benutzten, da ist die Membran ziemlich "straff".

Stimmt es, dass sich die Membran im Laufe der Benutzung "einschwingt" (so liest man es ja ab und an im Internet), sodass der Bass dann angenehmer wird? Das wäre nämlch super, da der viel benutzte SUbwoofer einen deutlich besseren Klang hat, wärmer, wuchtiger und sauberer.

Über Antworten bzw. Erfahrungen wäre ich dankbar.

Mit musikalischem Gruß

Adrian
 
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Hallo Adrian,

das "Einschwingen" eines Lautsprechers liegt irgendwo zwischen Mythos und Wahrheit. Praktisch gesehen zwischen garnicht, 20 Sekunden und maximal 14 Tagen. Ich würde ihn mal bei geringer Lautstärke einige Zeit mitlaufen lassen.

Ich denke aber, dass ein Schaden vorliegt. Es könnte sein, dass sich die Verklebung des Magneten gelöst hat und die Schwingspule einklemmt oder der Polkern korrodiert ist (feuchte Lagerung) und den Spalt verengt.

Wenn Du ihn durch das "Einschwingen" :) nicht frei bekommst, wird wohl ein reconen fällig oder der Austausch des Speakers oder direkt der ganzen Box.

Gruß Jürgen
 
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Stimmt es, dass sich die Membran im Laufe der Benutzung "einschwingt"
Jein, das macht den LS aber nicht wirklich besser. Im Sinne der wohl eigentlich gemeinten Aussage, dass ein LS erst nach einer gewissen Zeit vollständige Leistung entfaltet, wie es z.B. bei Reifen oder Bremsbelägen ist, ein klares Nein. Das ist Humbug.

Der eine ist jetzt 20 Jahre im Dauereinsatz gelaufen
Jedes Material altert mit der Zeit und wird nicht wirklich besser. Nach einer so langen Zeit, wenn die Kiste wirklich im Dauereinsatz war und auch gequält wurde, läuft das Chassis sicher nicht mehr in den ursprünglichen Betriebsparamtern, d.h. die Rückstellkraft hat abgennommen, die Sicken sind ausgeleiert, die Pappe ist labbriger geworden. Das kommt durch Umwelteinflüsse wie Feuchtigkeit und eben der mechanischen Belastung. Da wird das Material eben müde und auch weicher, gibt also eher nach. Damit verändert sich auch der Klangcharakter und es hört sich "weicher" an.

Sagen wir es mal so. So ein LS hat nix mit gutem Wein, Whisky oder Rum zu tun, denn die werden wirklich mit den Jahren besser.
 
Es ist aber besser wenn die Sachen öfter in Betrieb genommen werden, als wenn sie nur rumstehen. Wobei es natürlich auch auf die Art der Lagerung ankommt.
 
Wieso genau?
 

Weil Material dann schneller spröde werden kann. Ein gutes Beispiel ist Gummi. Autoreifen, die (5-)10 Jahre gelagert wurden, sind oft spröde und hart. Wenn man sie hingegen auf dem Auto gefahren hat, ist das Gummi noch um einiges flexibler.
 
Das halte ich für Irrglauben.
 
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In der Tat.... wenn du die Reifen 5 Jahre gefahren bist, sind sie vielleicht "runter"...

Ich halte das auch für ein Gerücht... wenn wir mal von "ungünstigen Lagerbedingungen" absehen.

Also mir wäre da nichts bekann... aber wenn du da nähere Begründungen/Quellen hastm gern!
 
Ist zwar ein bisschen OT:
z.B. http://www.meine-auto.info/lexikon/autolexikon/buchstabe-a/4369-alterung-reifen.html


Ist aber auch meine persönlich Erfahrung bei verschiedenen anderen Gegenständen: Man hat eine Packung Gummi-Bänder gekauft. Einen Teil benutzt man mehr oder weniger regelmässig. Ein anderer Teil liegt 3 Jahre in der Schublade. Die öfter benutzten sind noch soweit in Ordnung, die anderen reißen sofort.


EDIT:
Ich hatte auch in Erinnerung, dass das quasi bei fast allen beweglichen Teilen so ist.
 
Nein, das ist Irrglaube.
Der Weichmacher aus deinem Gummiband dampft genauso schnell ab, wie wenn das Zeug nur rum liegt. Durch mechanische Belastung dehnt sich das eben, aber das war es dann. Deswegen wird es "labriger". Wir könnten nun gerne in die Welt der kleinsten Teilchen abtauchen und uns vor Augen führen wie es denn um die Moleküle, im Spziellen bei Polymeren, aussieht. Ich denke aber dass wir das an dieser Stelle lassen, sonst drehen die Mods hier noch am Rad.

Auch bei beweglichen Teilen ist das so. Stichwort Elastizitätsmodul.

Fazit: Alterung ist ein normaler Vorgang und lässt sich auch nicht durch (Dauer)Nutzung verlangsamen.
 
Ich muss Dir aber doch noch mal Widersprechen bzw Dich etwas fragen:

Alterung ist dann vielleicht der falsche Begriff. Und ich bin auch keine Molekularwissenschaftler. Aber warum schüttelt man z.B. verschiedene Getränke vor dem Verzehr? Damit sich die Teilchen wieder bewegen/vermischen. So ähnlich stelle ich mir das bei elastischen/lebenden Materialien vor. Ich kenne auch genug Bespiele, wo es genauso ist.
 
Hä????? Was haben Getränke nun mit der Alterung von Polymeren zu tun?

Dein Getränk schüttelst du, weil sich evtl. Bestandteile abgesetzt haben oder das Getränke an sich einer (natürlichen) Synärese unterworfen ist, z.B. bei Emulsionen. Das eine hat aber mit dem anderen nix zu tun, vor allem durchmischt man so keine chemisch oder auch physikalisch vernetzte Moleküle. Das geht bei Festkörpern nicht, sondern nur bei Flüssigkeiten und Gasen.
 
Es ist aber besser wenn die Sachen öfter in Betrieb genommen werden, als wenn sie nur rumstehen
Trift für aktive Lautsprecher tatsächlich zu, aber nur wegen der Elektronik und im Besonderen wegen der Elkos. Ansonsten kommt es auf eine gute Lagerung an, keine zu hohe Luftfeuchtigkeit und im Idealfall eine möglicht konstante Temperatur.
 
Sagen wir es mal so. Die elektrischen/elektronischen Komponenten wie Potis, Fader, Elkos werden beim Rumstehen nicht besser, allerdings altert so ein Elko dennoch und auch nicht wirklich langsamer oder schneller, egal wie er nun genutzt wird. Eher gar schneller, wenn man bedenkt, dass oftmals gerade diese Bauteile sehr auf unterste Kante genäht sind.

Bei Potis/Fader setzt der Lagerstaub an. Da ist es durchaus ratsam die Dinger ab und an mal zu bewegen. Auch zugestaubte Kühlkörper sind immer wieder ein Ärgernis oder Staub auf den Platinen, vor allem wenn diese auch noch sehr dicht gepackt sind (SMD). Da ist es ratsam das Gerät vor Wiederinbetriebnahme mit Druckluft zu säubern. Ansonsten ist es wie es ist: Nix wird besser durch Lagern, denn Altern tut das Zeug so oder so und bei Nutzung meist schneller.
 
Nur sagt mir meine Erfahrung da leider etwas anderes, schon des öfteren hat nach längerem nicht benutzen einer Endstufe, Großbildprojektor, Studioblitz usw. gleich beim einschalten das Netzteil inkl. der Elkos Rauchzeichen gegeben. Auch der Hersteller von unseren Studioblitzen empfiehlt, bei längerem nicht gebrauchen min. alle zwei Monate die Blitze anschließen kurz anlassen blitzen und wieder einlagern, dies hat sich auch bewährt.
 
Stimmt teilweise und hängt sehr von den Lagerbedingungen und vor allem von der Güte der Elkos ab, sofern es denn die Elkos sind, die da durchgehen und nicht Staub der primäre Verursacher des pyrotechnischen Effektes ist.

Der Elektrolyt im Elko trocknet nunmal über die Zeit ein bzw. der Flüssigkeitsanteil dampft aus oder diffundiert durch. Wenn der Elko dann mehr oder minder trocken ist geht er durch. Durch die Nutzung bleibt Elektrolyt "länger" intakt.

Wir haben Endstufen am Lager, die nur noch selten genutzt werden. Die haben mittlerweile über 30 Jahre auf dem Buckel (stammen aus den Anfängen der 80er) und die laufen immer noch, ohne Probleme. Wenn man die Elkos tauschen würde, dann würden die auch wieder richtig knackig klingen, nur wird sich das nicht wirklich rentieren, zu mindest jetzt noch nicht, dann im Vergleich zu einer nagelneuen Endstufe tun die Dinger immer noch top. Auch unsere Mittelalten Stufen (+10 Jahre), tun noch alle ihren Dienst.

Bei Hochleistungsnetzteile wie bei Blitzgeräten gehen auch gerne mal die Gleichrichterdioden durch oder man holt sich eben durch die entstande Staubschicht auf der Platine einen Durchschuss des für die Zündung notwendigen Hochspannungsteiles. Da fliegen dann auch die Elkos gleich mit, egal wie alt oder neu die sind.
 
Vielen Dank für Eure Antworten.

Habe da gleich noch 3 Fragen:

1. Sind "Elkos" Kondensatoren?
2. Was ist "reconen"?
3. Kann man die Funktion der Box testen lassen?

Ich habe nämlich jahrelang genau nach dieser Box gesucht, da mein Vater sie auch hat, der kaufte sie damals neu und die ging von Anfang an wie Schmidts Katze.
 
1. "Elkos" sind Elektrolyt-Kondensatoren. Das elektronische Bauteil "Kondensator" kann man auf verschiedene Bauweisen herstellen, eine weit verbreitete Bauweise sind eben Elektrolytkondensatoren. Eine Besonderheit von Elektrolyt-Kondensatoren ist, dass sie nur "in eine Richtung" verwendet werden dürfen, also nur mit Gleichspannung (oder mit Wechselspannung die aber niemals das Vorzeichen wechselt).

2. "Reconen" bedeutet, bei einem Lautsprecher eine altersschwache Membran (und ggfs auch Sicke/Spinne) durch eine neue (möglichst idente) zu ersetzen. Der Magnet und der Korb des Lautsprechers bleiben dabei erhalten, die Tauchspule wird üblicherweise mit ausgetauscht (da sie fix mit der Membran verklebt ist).

3. Klar. Halt vom Fachmann.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Danke für die Erklärung.

Ich kann nur sagen, dass die Membran sich schön straff anfühlt, bei Bewegung auch nicht kratzt, Alles in Allem wurde die Box auch recht wenig benutzt dem Anschein nach, sie stand wohl über 10 Jahre trocken und warm gelagert.

Auch hört sie sich nicht kaputt an, aber die "Alte, viel benutzte" meines Vaters klingt einfach wärmer, und klarer und die Frequenzweiche lässt auch noch mehr Mitten bzw. eine Idee Tiefen zu den Topteilen durch, was den Klang sehr angenehm macht.

Also sehe ich das richtig, dass es die "Elkos" sein könnten?
 
Sind denn beide noch original Bestückt bzw.wurde eine der beiden vielleicht modifiziert?
 

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