Wertzunahme von Akustikgitarren

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Aemilian
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Hallo,
ich habe vor ca.3 Jahren eine Ibanez AW-40 ECE für ca. 315 Euro neu gekauft... letzt hab ich zufällig bei Thomann gesehen dass sie jetzt schon ca.470 euro kostet! Womit ist das zu erklären? Das würde mich echt mal interessieren. Andere Gitarren scheinen an Wert zu verlieren wie z.B Ephiphone.
Kennt sich jemand damit aus oder hat es jemand bei seiner Gitarre beobachtet?

Grüße
 
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Das ist weniger eine Wertzunahme als einfach eine Presisteigerung. Die kann verschiedenste Ursachen haben (Angebot und Nachfrage, Willkür des Herstellers (z.B. soll die Gitarre als höherwertig empfunden werden), gestiegene Lohnkosten, gestiegene Rohstoffpreise, höhere Vertriebskosten usw.)
Ebenso kann eine Gitarre günstiger werden, wenn die Umstände sich in die andere Richtung entwickeln.

Je nachdem hat man dann als Verkäufer einer Gebrauchten vielleicht Glück oder Pech, wenn das Modell noch neu zu haben ist, und der Preis sich in die eine oder andere Richtung entwickelt hat. In der Regel sind gebrauchte Gitarren aber eher im besten Falle wertstabil und steigen höchstens bei gesuchten Vintageexemplaren dann wieder im Wert.
 
Das ist die allgemeine Teuerung und die "Preiselatizitaet" der Maerkte.
Wenn eine Gitarre halt besser "geht" oder der Hersteller sich hoeherpreisig positioniert... dann geht der Preis nach oben, oder wenn der Hersteller - siehe Epiphone - sich im Billigsegment positioniert hat und "Druck" von anderen Billigherstellern bekommt, dann geht der Preis nach unten.
 
Ah ok verstehe... naja mir kanns recht sein^^ ;)
Danke für die antworten.
 
Ich habe mal eine ganze Weile das seltsame Hobby gehabt, Auktionen bei eBay zu beobachten, weil ich vorhatte, mir irgendwann mal einen gediegenen Oldtimer zu zulegen. Langfristig, also über Jahrzehnte, scheinen meist nur die klassischen Marken wie Martin und Gibson im Wert zu steigen, auch die alten deutschen Marken wir Framus und Höfner erzielen oft erstaunliche Preise. Bei den Japan-Modellen aus der goldenen Ära beginnt dieser Effekt im Moment wohl erst noch.
Es kommt dabei natürlich immer auch auf den Erhaltungszustand an, ob es sich eher um ein Luxus- oder ein Standartmodell handelt, scheint dagegen nach einigen Jahrzehnten nicht mehr so wichtig zu sein.
Eine antike Epiphone wird wahrscheinlich einen ähnlichen Preis erzielen wie das entsprechende Gibson Modell, ich spreche natürlich von Epiphones, die noch in den USA gebaut wurden.

Ich denke, es ist derzeit ganz schwer vorauszusehen, welche akustische Gitarren in ein paar Jahrzehnten begehrte Sammlerobjekte sein werden. Ich habe so den Verdacht, dass gerade in den letzten Jahren produziert wurde wie verrückt, den Umstand, dass selbst Hobbymusiker gleichzeitig Sammler mit zum Teil mehreren hochwertigen Gitarren sind, den hat es so wohl noch nie gegeben. Der ganze Markt ist sozusagen überschwemmt mit Ware. Das wird den Wert eher drücken, vor allem dann, wenn das Interesse an Gitarren einmal wieder nachlassen würde. Oder wenn revolutionäre Ideen die Gitarre so weit verändern, dass sie spieltechnisch und im Klang den jetzigen Typen haushoch überlegen sind. Vieles, was jetzt als Vintage hohe Preise erzielt, ist an sich veraltet ....das Material ist oft runtergespielt, die kultige alte Gitarre, die edel wie eine Stradivari mit sechs Saiten klingt, die ist wohl eher Legende als Wirklichkeit.

Wer einen schöne und gute Gitarre gleichzeitig als Wertanlage sucht, ist wahrscheinlich mit Martin gut beraten, aber nur mit den Modellen, die nicht aus Mexico kommen.
Die Gibson scheint zumindest in Europa nicht ganz so beliebt zu sein, da ist der Kreis der Sammler wohl kleiner.
Am besten scheint mir als Wertanlage noch das vom Gitarrenbaumeister gefertigte Unikat zu sein!
 
Ich denke nicht, dass meine Unikate jemals im Preis steigen werden. Wenn man nicht wirklich bei der Creme de la Creme der Zunft kauft (Somogiy oder so), dann ist das nur eine no-name Gitarre.
Meine zwei Vietnamesinnen spielen und klingen zwar meine Martin D40 und D35 in Grund und Boden, aber wenn ich die Martins mal verkaufen sollte bekäme ich dennoch ein mehrfaches des Geldes das ich für die Vietnamesinnen bekäme. Ausserdem verkauft man maßgefertigte Gitarren nicht.

Als Geldanlage taugen hier nur die "Marken" mit gutem Ruf und in Zukunft wohl auch nur Gitarren mit belegbarer "Geschichte" aus mehr oder weniger bekannter Hand.

Und ausserdem sollten Gitarren gespielt werden und nicht in Schliessfächern vermodern.
 
Das ist halt das alte Spiel von Angebot und Nachfrage. Nicht die Qualität zählt, sondern immer nur das Verhältnis zwischen dem was gesucht und dem was angeboten wird. Und da haben die Big Brands definitiv die Nase vorn.
 
Ich denke nicht, dass meine Unikate jemals im Preis steigen werden. Wenn man nicht wirklich bei der Creme de la Creme der Zunft kauft (Somogiy oder so), dann ist das nur eine no-name Gitarre.
Ich habe dabei natürlich an solche Instrumente gedacht, die auch jetzt einen stolzen Preis haben, und das sind in der Regel diejenigen, die nicht aus einem Billiglohnland stammen, die aus edlen Materialien bestehen und exquisit verarbeitet sind. Die beiden Gitarrenbauer, die ich persönlich kenne, haben bei ihren Instrumenten eine enorme Preissteigerung in den letzten 15 Jahren gehabt...trotzdem lässt man sich so etwas natürlich nicht dafür bauen, um es später wieder zu verkaufen, die Erben sehen das allerdings vielleicht wieder etwas anders ;)

Für die einfache Konfektionsware gilt wohl nach wie vor, dass sie im Moment des Auspackens oder des nach Hause Tragens rund einen Drittel ihres Wertes verloren hat. Die Leute kaufen nun mal gerne ganz neue Sachen, wo die volle Garantieleistung drin ist, und das Erlebnis der Erstbesitzname ist wohl auch ein ganz Besonderes :rolleyes:
Meine spanische Konzertgitarre hat in knapp 20 Jahren ihren Wert theoretisch vervierfacht, trotzdem würde ich sie wohl nur für nen Appel und ein Ei verkaufen können....
Das gängige Marken mal vorübergehend im Preis abschmieren, kann auch strategische Gründe haben, das kann den Marktanteil erhöhen und die Konkurrenz schädigen, bis dahin, dass die Konkurrenz aufgekauft werden kann...
 
Das ist halt das alte Spiel von Angebot und Nachfrage. Nicht die Qualität zählt, sondern immer nur das Verhältnis zwischen dem was gesucht und dem was angeboten wird. Und da haben die Big Brands definitiv die Nase vorn.

Ganz genau, als ich noch Kind war, hat fast jeder Briefmarken gesammelt und meine Sammlung hatte einen "Wert" von vielen Tausend DM. Heute interessiert sich fast niemand mehr für Briefmarken, die geerbten Bestände überfluten den Markt und der Wert der Briefmarken geht ganz weit in den Keller. Ich habe komplette Jahrgänge aus den 50er und 60er Jahren für 1€ gekauft. Einen ähnlichen Wert hat heute meine komplette Sammlung.:rolleyes:
Sollte die Anzahl der Gitarrenfans drastisch zurückgehen, werden auch hier hochwertige Erbstücke den Markt überfluten und die Preise in den Keller drücken. Eine hochwertige Gitarre als Wertanlage zu verstehen ist, wie in einen geschlossenen Fond zu inverstieren, es kann funktionieren, es kann sich aber von heute auf morgen drastisch ändern. Bei einer "normalen" Gibson, Fender Ibanez, die ich heute kaufe, funzt das sowieso nicht, die sind nach dem Kauf erst mal gebraucht, gehen weit im Wiederverkaufswert zurück und bleiben viele Jahre auf diesem Wert stehen. Weiterhin denke ich, dass heute die Stückzahlen einer Fender Strat, Gibson Les Paul oder Ibanez xxx weltweit viel höher sind als in den 60ern. Aus diesen Stückzahlen wachsen keine Raritäten heran. Wenn es funktionieren soll, dann funzt es vielleicht mit einer Fender Stratocaster aus den 60ern, natürlich nur mit Echtheitszertifikat. Sorry für den Ausflug in den E-Bereich, da passt es aber anschaulicher, finde ich.
Da sich aber die jungen dessmettell Gitarristen nicht mehr für Strats interssieren, kann auch das leicht ins Auge gehen, duck und schnell weg... :p
 
...Weiterhin denke ich, dass heute die Stückzahlen einer Fender Strat, Gibson Les Paul oder Ibanez xxx weltweit viel höher sind als in den 60ern. Aus diesen Stückzahlen wachsen keine Raritäten heran. ...

Jo, da hast du das Kernproblem auf den Punkt gebracht, und da gibt es bei den akustischen und den elektrischen Gitarren sicherlich keine wesentlichen Unterschiede! Das betrifft sowieso ganz viele der jetzigen Produkte, nicht nur Musikinstrumente.
 
Ich habe dabei natürlich an solche Instrumente gedacht, die auch jetzt einen stolzen Preis haben, und das sind in der Regel diejenigen, die nicht aus einem Billiglohnland stammen, die aus edlen Materialien bestehen und exquisit verarbeitet sind. Die beiden Gitarrenbauer, die ich persönlich kenne, haben bei ihren Instrumenten eine enorme Preissteigerung in den letzten 15 Jahren gehabt...trotzdem lässt man sich so etwas natürlich nicht dafür bauen, um es später wieder zu verkaufen, die Erben sehen das allerdings vielleicht wieder etwas anders ;)

Einspruch! Meine Vietnamesinnen sind besser verarbeitet als meine Martin D35 und D40. Die Materialien sind um Laengen hoeherwertiger als das, was ich selbst bei Lowden und Co. kaufen kann. Das Ebenholzgriffbrett, die Bundierung, alles haptische ist um eine Groessenordnung besser als Martin, Taylor &Co. Wenn ich mir das Deckenholz meiner D40 ansehe - und das hat die bei Martin hoechsterhaeltliche Qualitaetsstufe - dann ist das Deckenholz meiner Vietnamesin nochmal den Tick feiner gemasert, nochmal straighter im Maserungsverlauf. Wenn ich die mit einem "normalen" Objektiv fotografiere, denkst Du, die ist lackiert, erst wenn ich ganz nah' rangehe siehst Du, dass das Natur ist.
Das Koa meiner all-Koa Jumbo ist vielleicht nicht so wild gemasert wie das von Taylor, aber viel gleichmaessiger - auch hier denke ich liege ich mit meinen Vietnamesinnen oberhalb der branchenueblichen Qualitaet.
Dennoch steht auf der Kopfplatte "SKT" und nicht "MArtin" oder "Taylor" oder "Somogyi" und damit sind die fuer MICH zwar extrem wertvoll, am Markt aber nix wert.
 
@Corkanian: Was ist SKT für ne Marke? Wie bist du an die Gitarren gekommen?
 
Dennoch steht auf der Kopfplatte "SKT" und nicht "MArtin" oder "Taylor" oder "Somogyi" und damit sind die fuer MICH zwar extrem wertvoll, am Markt aber nix wert.
...und nichts anderes wollte ich oben sagen! Ich glaube dir gern, dass die vietnamesischen Gitarren toll sind - habe ja auch verfolgt, wie du die eine davon bauen ließt.
 
SKT ist meine eigene Marke. Ich habe einen Gitarrenbauer in Vietnam, der fuer mich Gitarren exakt nach meinen Vorgaben baut, also das Holz, das Bracing, Halsform, alles genau so, wie ich es will.
Kosten?
Die erste Gitarre war nervig, weil die Kommunikation etwas umstaendlich ist, daher hat es mich einiges an Nerven gekostet, aber mittlerweile habe ich das Vertrauen in Mr. Binh und er baut so, wie ich es will und er es fuer optimal haelt. Und es funktioniert. Geldmaessig kostet mich eine Vietnamesin ungefaehr so viel wie eine ganz einfache Martin, weniger als eine Taylor, so ab 700 Euro aufwaerts.
Ich habe bislang eine Dread mit Fichtendecke und Ahornkorpus bauen lassen. Das Ding ist der Hammer. Bei meinen trad Irish Folk Sessions spiele ich Banjos und Fiedeln in Grund und Boden. Dabei ist die nicht nur laut sondern klingt auch noch extrem gut. Ehrlich gesagt, sie ist zu laut. Weil fuer Singer/Songwriterzeug, wenn ich mich selbst begleite, da komm' ich nicht gegen die Klampfe an. Die spielt mich platt. Fuer Singer/Songwriter habe ich eine Jumbo aus Koa bauen lassen. Alles solide Koa, Decke, Zargen, Boden, Hals... nur das Griffbrett und Sattel sind aus Ebenholz (bei der Dread habe ich auch Ebenholzgriffbrett und Sattel). Die Jumbo ist fuer meine Stimmlage die erheblich bessere Wahl.
Das naechste Projekt ist schon in der Planung, es wird eine Gitarre, die sich an den Martin OOOO/OM Modellen anlehnt, aber ich moechte eine Rotzederdecke, Korpus aus vietnamesischem Palisander und einen dreiteiligen Boden mit Wolkenahorn in der Mitte.
 
Eine Gitarre massiv aus Koa - Wow! John Denver spielte doch so etwas, oder?
Für einen Ukulelenspieler ist Koa natürlich ein allgegenwärtiges Thema, für viele ist ja nur eine Uke aus Koa eine authentische Hawaii-Ukulele. Ich habe eine aus Mangoholz, die war etwas günstiger.
Übrigens das einzige Instrument in meinem Besitz, bei dem ich darauf achten muss, dass es in unserem mitteleuropäischen Klima nicht austrocknet, dass kündigt sich dann durch eine kleine, nach innen fallende Delle in Stegnähe an. Wenn die auftaucht, wird es mal wieder Zeit, eine kleines, feuchtes Schwämmchen mit in den Koffer zu packen.
Jetzt bin ich ein wenig sehr im OT gelandelt, 'schuldigung...
 
ich moechte eine Rotzederdecke, Korpus aus vietnamesischem Palisander und einen dreiteiligen Boden mit Wolkenahorn in der Mitte.
Vielleicht ist das in Irland (oder Vietnam?) ja anders, aber hier bedeutet "Korpus" m.W. Boden + Zargen. Ich nehme also mal an, es geht um die Zargen plus die äusseren Teile des Bodens :gruebel:
 
Vielleicht ist das in Irland (oder Vietnam?) ja anders, aber hier bedeutet "Korpus" m.W. Boden + Zargen. Ich nehme also mal an, es geht um die Zargen plus die äusseren Teile des Bodens :gruebel:
Genau so. der Korpus, also Zargen und Boden aus vietnamesischem Palisander, aber der Boden soll dreiteilig werden, aehnlich den D35 Martins und das Segment in der Mitte soll halt nicht aus Palisander, sondern aus Wolkenahorn gemacht werden. Das Ganze soll dann auch nach Martin-Art mit etwas Abalone an den Fugen aufgewertet werden....
Capture.jpg
 
Womit wir diesen Thread nun vollstaendig gehijackt haben... worum ging es dem OP nochmal?
Achja, Wertzuwachs...
Ich habe mal ein bisschen bei den "ueblichen Verdaechtigen" gesucht, also in den Foren in denen ich mich aus 'rumtreibe, als da waeren AGF, UMGF, HC... und da sieht es so aus, dass alte Gitarren und seltene/gesuchte Modelle (z.B. Brazilian Rosewood) durchaus Wertzuwaechse verzeichnen, aber die "Stangenware" gerade bei den mittlerweile nicht mehr so "exclusiven" Markenherstellern genauso im Preis verfaellt, wie die "Stangenware" woanders auch. Das liegt wohl (auch) daran, dass Firmen wie Martin ihren Absatz in den letzten 10 Jahren quadratisch, wenn nicht gar exponentiell gesteigert haben.
 

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