Wie Chromkappe am besten polieren?

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Ich habe meiner Tele ein neues Shielding verpasst.
Leider sind dabei kleine Kratzer bzw. Reibespuren auf die metallene Kappe des Neck-PU gelangt.
Könnte man als 'worn' verbuchen, ich finde es aber doof, da es mir durch Unachtsamkeit passiert ist.

Frage:
Wie kann man das wegpolieren?
Im Internet war zu lesen, Mehl mit Wasser anrühren und dann kräftig reiben.
Finde ich schwer vorstellbar.
Woanders wurde Nevr Dull empfohlen, das viele für Chromteile an ihren Motorrädern benutzen.
Da das Zeug aber relativ teuer ist, wollte ich erstmal ein paar Meinungen hören.
 
Eigenschaft
 
Never Dull ist schon sehr gut als Chrompolitur, aber das grundsätzlich Problem bei allen Polituren ist, dass sie alle Material abtragen. Deshalb gilt es sehr vorsichtig damit zu sein, dass nicht ganz schnell die Messing/Kupferschicht durch kommt, ggf lieber ein paar Kratzer in Kauf nehmen.
 
Diese Schichten sind sehr dünn. Würd da mit Pollieren auch aufpassen.
 
Ich glaube, ihr habt recht. Danke. War heute mit Mutters Polyboy Metallpolitur dran. Hat einigermaßen funktioniert und ist besser geworden.
 
Kratzer bekommste fast nicht mehr raus....

Ich wähle als Alternative dann gern ein "Burst" mit feiner Stahlwolle. Immer schön parallel in eine richtung "zerkratzen" und das sieht schick und wie gewollt aus.
 
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Polieren kann man mit allem was schleifende Wirkung hat. Von Zahnpasta über Scheuermilch bis zu diversen Poliermitteln. Es kommt lediglich darauf an wie fein die verwendeten Schleifmittel sind und welchen Härtegrad sie besitzen. Das Schleifmittel ist in der Regel härter als das zu schleifende (polierende) Material. Chrom ist meist sehr dünn. Wenn es vernünftig verchromt wurde befindet sich darunter eine Glanznickelschicht und darunter eine Kupferschicht. So ist der klassische Aufbau einer Verchromung. Schlimmstenfalls mal bei einer Galanikfirma anfragen ob sie das Teil kurz mit ins Becken hängen können. Manche sind dafür offen wenn die Teile nicht dreckig sind um ein Chrombad nicht zu versauen.
 
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Danke für Eure Ratschläge. Wie gesagt: Der Polyboy hat's mir einigermaßen besorgt heute. :D Ich werde es wohl doch als 'worn' verbuchen.
 
noch eine Ergänzung zum Beitrag von mrairbrush, worin der Unterschied zwischen Schleifen und Politur liegt:
bei letzterer ist das 'Mittel' so feinkörnig, dass an dessen 'Kanten' soviel Druck entsteht, dass Material schmilzt
dieses Fliessen erzeugt den Glanz einer echten Politur
(je kleiner die Fläche, desto höher ist bekanntlich der wirksame Druck)

cheers, Tom
 
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Ich hätte aber nie gedacht, dass die Oberfläche des Neck PUs einer American Tele so empfindlich ist. Sieht eigentlich eher aus wie trübe Schlieren auf dem Chrom, erst bei genauem Hinsehen erkennt man, dass es ganz feine Kratzer sind.
 
bei letzterer ist das 'Mittel' so feinkörnig, dass an dessen 'Kanten' soviel Druck entsteht, dass Material schmilzt
dieses Fliessen erzeugt den Glanz einer echten Politur

Was?! Also ich bin ja nun Feinmechaniker und bald auch Ingenieur und davon hab ich ehrlich noch nie etwas gehört. Wo hast Du das her?

Nach DIN 8589 gehört Polieren zur Fertigungsgruppe Zerspanen (Materialabtrag mit geometrisch bestimmter und geometrisch unbestimmter Schneide). D.h. die DIN definiert Polieren als ein Verfahren, bei dem Späne erzeugt werden.
Die glänzende Oberfläche entsteht dabei durch: "Zum einen werden Rauhigkeitsspitzen der Oberflächenstruktur plastisch und teilplastisch verformt und so geebnet (auch Presspolieren; engl. Burnishing). Zum anderen erfolgt je nach Art der Politur ein kleinster bis kleiner Werkstoffabtrag (Glanzschleifen), sowie auch Verfüllen von Vertiefungen".

Da Schmilzt nix.... das würde bedeuten, dass man nur Metalle und Kunststoffe polieren kann, aber das geht genauso mit Keramik oder Silizium, deren Schmelzpunkte so hoch liegen, dass das nicht passieren würde. Außerdem gäbe es definitiv eine relevante Wärmeentwicklung. Holz ist ebenfalls polierbar.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was?! Also ich bin ja nun Feinmechaniker und bald auch Ingenieur und davon hab ich ehrlich noch nie etwas gehört. Wo hast Du das her?...
ich hab' mal als Jugendlicher aus Leichtsinn einen Teleskopspiegel geschliffen und poliert
... und das war die entsprechende Beschreibung des Vorgangs bezogen auf das Mittel 'Polierrot' ;)

cheers, Tom
 
und das stand auf der packung?!

Also Polierrot ist nur deshalb so geeignet dafür, weil es besonders harte, feine, verschleißfeste Schleifkörner hat. Polieren ist aber immer vergleichbar mit Schleifprozessen - es wird Material abgetragen durch die Kanten an einem Schleifkorn. Vergleichbar mit Findlingen, die einen Gletscher schleifen.

Ein anderer Punkt, der bei harten, glatten Körpern auftritt ist die Oberflächenverdichtung.


Schmelzvorgänge finden definitiv nicht statt - es gibt ja auch die Nasspolitur, bei dem Flüssigkeiten für den Abtransport des Materials sorgen. Die würden die Teile so weit herunter kühlen, dass da nichts mehr schmilzt.
 
du musst es ja nicht glauben... :D
die Aussage bezog sich auf den Aggregatzustand unter den 'Spitzen' des Poliermittels im sub-Mikrometerbereich
ich konnte in dem Alter durchaus schon lesen und habe mir das nicht eingebildet ;)
(das war schon ziehmlich technisch-wissenschaftliche Literatur)

cheers, Tom
 
(das war schon ziehmlich technisch-wissenschaftliche Literatur)

hmmm.... dann sollte man die mal in deutsche Universitäten einführen ;)
 
(je kleiner die Fläche, desto höher ist bekanntlich der wirksame Druck)

cheers, Tom

Theoretisch schon, aber das ganze Teilt sich ja auf alle kleinen Körner auf. Somit wird der Druck besser verteilt und ist sogar kleiner.
Ein Schwertransport hat auch viele kleine Räder, um den Druck durch die größere Auflagefläche besser verteilen zu können.
 
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Jungs, ihr seid echt anstrengend...

naja moment mal.... wenn etwas fachlich falsch oder zumindest fraglich ist, darf doch wohl noch in Frage gestellt oder korrigiert werden.... auch wenn es vielleicht Off-Topic ist.

Zu Deinem Dokument:

1. Ist das was da steht ausschließlich:

"b) durch plastische Deformation unter lokal hohen Druck- und Temperaturspitzen. Die Grenze zwischen Schleifen und Polieren ist fließend."

Von "Schmelze" steht da nichts. Plastische Verformung habe ich ja erwähnt... dabei handelt es sich aber eben um eine Verdichtung der Oberfläche (wie beim Kugelpolieren), nicht um eine Anschmelzung.

2. Eine "angeschmolzene" Oberfläche (auch wenn nur wenige Atome dick) würde in den meisten High-Tech-Anwendungen eine totale Katastrophe bedeuten, denn hier geht es um speziell provozierte kristaline Strukturen in den Metalloberflächen, die mit einer Politur (Schmelzung=Rekristallisation) vollständig dahin wären. Dem ist aber nicht so... Und wie gesagt, könnte man Keramiken dann quasi nicht polieren, wegen enormer Schmelztemperatur.

3. Was Du eventuell meinst, ist eine elektroabrasive Politur. Es gibt Fertigungsverfahren die tatsächlich so polieren... dabei wird aber mit einem Elektronenstrahl etwas herausgesprengt und dabei ebenfalls leicht die Oberfläche angeschmolzen. Das hat aber nichts mit der klassischen Schleif-Politur zu tun.




PS: Das "Dokument" dort erfüllt übrigens leider keinerlei Basis an eine glaubwürdige Quelle, nur weil es auf nem Uniserver liegt. Das kann dort selbst der Hausmeister hoch laden (nichts gegen Unihausmeister), es steht kein Autor dabei, kein Hauptthema und auch keine Herkunft, worauf sich das darin stehende Wissen bezieht. Außerdem wird in der Beschreibung nicht mal im Ansatz auf die vorgegebenen Standards aus DIN, ISO (und Co) geachtet. Begriffe wie "spanabhebende Bearbeitungsverfahren" klingen zwar nett, aber die DIN schreibt dabei ganz klare Unterschiede zu den Begriffen "Fertigungsverfahren", "spanend" und "abtragend" vor. Ich weiß.... Krümelkackerei... aber "wissenschaftliche" Definition mit einem Satz wie "Beim Schleifen wirkt jedes Schleifkorn wie ein kleiner Drehmeißel" rutscht bei mir dann doch ganz klar in die Abteilung "Schulbücher" - vielleicht was für die Sekundarstufe 1 oder noch 11. Klasse Physik LK. ;) Verzeihung...
 
nein, ich wollte damals nicht mit Elektronenstrahlen arbeiten... mir reichte das simple Pulver
und von mir aus darf 'schmelzen' auch gern technisch falsch sein
wenn sich Glass unter Hitze verformt, dann schmilzt es in meiner Vorstellung :D
der Punkt war, dass in dem beschriebenen Fall Hitze durch 'Druck' besonders feiner Strukturen entsteht
und eine entscheidende Rolle in dem Verfahren spielt (kleine Spitze, grosser Druck, Wärme)

Drehmeissel haben (wie du sicher weisst) wenig mit Hämmern zu tun ;)
(ja, in späteren Jahren habe ich dann auch gelernt solche Maschinen zu bedienen)

cheers, Tom
 
Ich will dem ganzen ja auch nicht gleich wiedersprechen, nur kommt es mir komisch vor, weshalb ich es hinterfrage.
Villeicht lern ich noch was dazu.

Dort steht "...Deformation unter lokal hohen .... Temperaturspitzen"
Aber keine Erklärung woher die Temperaturspitzen kommen.
Könnte ja auch duch Reibung (der kleinen Teile aneinander) und nicht duch Druck kommen?
 
Dort steht "...Deformation unter lokal hohen .... Temperaturspitzen"
Aber keine Erklärung woher die Temperaturspitzen kommen.

Das ganze Dokument ist einfach Unfug und sollte nicht auch noch als Wissensgrundlage zitiert werden.

Auch wenn es nicht mega seriös ist, Wikipedia zu zitieren, ist das was da steht oft richtig. In diesem Fall kann ich das so bestätigen und empfehle daher:

http://de.wikipedia.org/wiki/Läppen
http://de.wikipedia.org/wiki/Polieren

Dort werden die vernünftigen Fachbegriffe verwendet, es stehen Quellen drin und es wird auch aud die Inhalte der DIN geachtet. Dem kann man also auch glauben...
 

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