Wie finde ich passende Akkorde zu exotischen Tonleitern?

Eric90
Eric90
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
05.04.14
Registriert
13.03.09
Beiträge
98
Kekse
308
Ich befasse mich jetzt seit kurzen mit exotischeren Skalen und hab das Problem das ich nicht weiß auf welche Akkorde ich diese anwnden kann. Wie z.B die UNgarische E-Dur Skala (E G G# A# H C# D) oder eine weiter wäre die Iwato Skala in E-Dur (E F A A# D).

Ich denke das ich auch einfach Akkorde aus den Tönen einer solchen Skala zusammenbauen kann, nur hab ich noch keine Ahnung wie ich das mach damit möglichst sinnvolle Kombinationen entstehen.

Danke
 
Eigenschaft
 
Einfache Akkorde werden durch Schichtung zweier aufeinander folgenden Terzen erzeugt. Du nimmst also einen Ton, dazu die Terz, und von da an die nächste Terz (vom Grundton aus gesehen eine Quinte).

Bei exotischen Skalen kann es nun passieren, dass zu einem Ton entweder keine oder zwei Terzen - eine große und eine kleine - existieren. Im ersten Fall lässt du die Terz weg, im zweiten Fall nimmst du eine der beiden oder - falls dein Gehör das mitmacht - beide Terzen.

Zum Grundton der ungarischen Dur Skala wäre das für den Grundton:

E G (kleine Terz)
E G# (große Terz)
E G G# (kleine und große Terz)

dazu wird als zweite Terz das H gespielt.

Falls für die zweite Terz, also die Quinte, die Wahl zwischen rein und vermindert entsteht, würde ich die reine bevorzugen :D

Also statt
G A# C# (kleine Terz, kleine Terz) -> G A# D (kleine Terz, große Terz)

Was davon Sinn macht, hängt davon ab, welche Töne du in der Skala betont spielst und wie die Akkorde in Beziehung zueinander klingen (Leittöne etc.).


EDIT
Es müssen nicht unbedingt die Töne der Tonleiter verwendet werden, um Akkorde zu bilden.
Die ist nur eine mögliche Vorgehensweise.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich befasse mich jetzt seit kurzen mit exotischeren Skalen und hab das Problem das ich nicht weiß auf welche Akkorde ich diese anwnden kann. Wie z.B die UNgarische E-Dur Skala (E G G# A# H C# D) oder eine weiter wäre die Iwato Skala in E-Dur (E F A A# D).

Ich denke das ich auch einfach Akkorde aus den Tönen einer solchen Skala zusammenbauen kann, nur hab ich noch keine Ahnung wie ich das mach damit möglichst sinnvolle Kombinationen entstehen.

Danke

Hi,
Langhaar hat schon einiges Brauchbares gesagt.
Ich weiß ja nicht wie bewandert Du im Musikwissen bist, so kann ich auch schlecht abschätzen ob Du das Folgende verstehst. Hier ein Versuch:

Die "Iwato Scale" ist nichts anderes als ein Modus der Hirajoshi (siehe PENTATONIC INSIDE in diesem Board). Sie wird demzufolge aus übereinander gelagerten Quinten (rein und vermindert) abgeleitet. Sie fällt somit in die Kategorie der hemitonischen Pentatonik. Deine Pitch-Collection (=scale) wäre somit F Dur zu geordnet. Die Quint-Stapelung in Reihenfolge tief -> hoch wäre:
a - e - bb - f - c

Sicherlich kann man Hirajoshi als Modus einer modalen Spielweise zu Grunde legen.
Das Problem beim "Iwato-Modus" allerdings ist, dass dem Grundton (= e) keine Quinte zugeordnet ist und somit wahrscheinlich am besten der Einklang (Single Ton e) die beste Lösung für Tonisches ist.
Bei Hirajoshi (a- bb - c - e - f) ist das anders. Hier wäre ein A Moll Dreiklang sicherlich die erste Wahl für Tonisches. Als Gegenklang (zum Kadenzieren) würde sich der Quintklang bb -f eignen (hier fehlt die Terz in der Scale).
Ich gehe hier von der Vorgabe aus, nur Tonleitereigenes zu verwenden.
Diese Regel kann sicher durchbrochen werden wie Langhaar schon bemerkte. Soll allerdings der Klangcharakter der Scale bewahrt werden, ist unbedingt Scale-Material angesagt, und das wiederum ist begrenzt.
Du befindest Dich tonauswahlmäßig zwar in F Dur, leitereigene Akkorde dieser Dur Scale verbinden aber oft den Drang nach F hin als Tonika, was ja eigentlich nicht erwünscht ist. Insofern ist die Auswahl schwierig.
Die tonleitereigenen Akkorde von Hirajoshi, aufgebaut nach dem "ein Ton überspringen Prinzip" wären:

a - c - f (schlecht, klingt nach F Dur)
bb - e - a (sehr gut als kadenzierender Akkord)
c - f - bb (reiner Quartakkord, gut, da schwebend, eher kadenzierend)
e - a - c (tonisch)
f - bb - e (gut das schwebend, kadenzierend)

Keiner dieser 5 Akkorde ist geeignet um E als Grundton/tonisch darzustellen -> "Iwato Scale".
Für Hirajoshi sind sie jedoch alle, außer dem ersten, geeignet. Dieser kann aber, wie vorher schon erwähnt, problemlos in einen Moll Dreiklang verwandelt werden.

Falls Du das checkst, kann ich Dir auch noch etwas über "Hungarian" erzählen.


CIAO
CUDO
 
Zuletzt bearbeitet:
ich denke es zu verstehen.nur hatte mich terzen und dam ganzen theoretischen nie beschäftig. hab das immer nur nach gefühl gemacht und das geht auch weitestgehend gut aber bei solchen exitischen sachen is das so ne sache. aber ich würde mich über mehr freuen.

danke erstmal
 
bevor man fragt, wie außereuropäische Skalen zu harmonisieren sind, sollte man auch überlegen, ob das überhaupt Sinn macht. So viel ich weiß, ist der Akkord und die Akkordprogression als strukturierendes Element eine Besonderheit der westlich-abendländischen Musik und von daher ein Fremdkörper in z.B. japanischer Musik (was allerdings nicht heißt, dass in asiatischen Musiken niemals mehrere Töne gleichzeitig erklingen - nur deren Interpretation als "Akkord" geht an der Sache vorbei). Das habe ich zumindest mal gelesen, muss allerdings zugeben, mich damit nicht wirklich intensiv beschäftigt zu haben, lasse mich also gern eines Besseren belehren.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben