Wie gehe ich es an?

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Erstmal Hallo.

Ich habe mich jetzt einige Zeit im Bereich Vocals&Gesangstechnik umgelesen, aber oft viele Unterschiedliche Tipps und Meinungen gelesen. Ich spiele seit ca. 6 Jahren Gitarre und habe nun beschlossen, dass ich mit dem Singen anfangen möchte (Stein des Anstoßes war, dass ich demnächst einen Posten als Gitarrenlehrer übernehme und dafür nach dem YAMAHA-System auch gesanglich Ahnung haben soll).

In einigen Threads gab es die Diskussion, ob man denn heutzutage nun unbedingt Gesangsunterricht braucht, oder autodidaktisches lernen ausreicht. Nun, meine Gesanglichen Ansprüche sind natürlich nicht im Bereich "klassische Ausbildung", "Operngesang", etc. zu suchen. Ich muss also nicht einen möglichst großen Oktavenbereich mit meiner Stimme abdecken können.

Was Gesangsart und Technik angeht, würde ich gerne einmal dort ankommen, wo "Phil Anselmo" heute mit DOWN und damals mit den letzten Sachen von Pantera steht. Natürlich ist es unmöglich und blöd wie jemand anders klingen zu wollen, aber ich benutze Phil grad einfach als Beispiel, wo ich Technisch und Qualitativ hinmöchte.

Was ich nun gerne wissen möchte: Reicht es in diesem Falle wirklich, wenn ich autodidaktisch an die Sache herangehe? Sind die Gesangsüben ála "Mimimi", "Lalala" (wie ich doch mal denke), sehr hilfreich? Also Standartgesangsübungen und Songs singen? Jemand hier, der mir sagen kann ob es ein paar Lieder von DOWN gibt, an die man sich als Anfänger herantrauen kann, oder ob das schon zu weit hoch gegriffen ist?

Verzeiht, wenn ich mich missverständlich, holprig und wirr ausgedrückt habe, aber in Sachen Gesang und Gesangstechnik betrete ich da echt Neuland.


Im vorhinein schon einmal vielen Dank für eure Hilfe.


Grüße,
jb
 
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Reicht es in diesem Falle wirklich, wenn ich autodidaktisch an die Sache herangehe?

Das wird dir niemand 100%ig beantworten können, weil dich hier niemand kennt. Beispiel: Ein Sportler, der 2,10 m groß ist, hat bessere Voraussetzungen für eine Basketball-Karriere als einer, der 1,85 m groß ist. Der kleinere müsste härter trainieren, um die naturgegebenen Nachteile auszugleichen. Auch beim Singen gibt es begünstigende Voraussetzungen.

https://www.musiker-board.de/faq-workshop-voc/132327-gesangsunterricht-faq.html#post2416420

Man muss keinen Unterricht nehmen, um Sänger zu werden. Aber wer es ohne macht, übernimmt eben auch die Verantwortung und hat "selbst Schuld", wenn seine Stimme schlapp macht, weil er sich Fehler angewöhnt oder sich nicht weiter entwickelt.

Philip Anselmo ist schon ne Hausnummer. Überhaupt brauchst für diese extremen Gesangstile eine recht robuste Stimme, die niemand von Anfang an hat.

Das kann man eigentlich keinem Anfänger empfehlen. Allerdings hat er ja auch irgendwann damit angefangen und ich vermute, das hat ihm auch kein Lehrer beigebracht.

Für solche Gesangsstile ist m.M.n. eine Band unverzichtbar. Sowas auschließlich zu Hause zu üben, geht nur teilweise. Das muss laut sein und rocken.


Mein Tipp:
Wenn du ohne Unterricht dahin kommen willst, dann versuch es einfach. Eigenlich ist ein Autodidakt so veranlagt, dass er er erst handelt und später fragt - wenn überhaupt. Bei jemandem, der vorher fragt, hätte ich bereits Zweifel, ob der autodidakte Weg der passende ist.

Als Einstieg helfen dir vielleicht die Tutorials in unserem Gutturalen Gesangsforum:

https://www.musiker-board.de/f384-gutturaler-gesang-voc/
 
Zuletzt bearbeitet:
Was ist das YAMAHA-System? :gruebel:
 
Das kann man eigentlich keinem Anfänger empfehlen. Allerdings hat er ja auch irgendwann damit angefangen und ich vermute, das hat ihm auch kein Lehrer beigebracht.

Ja das denke ich auch. Ich frage mich auch, ob sich Phils Stimme durchs älter werden so entwickelt hat, oder obs wirklich an den vielen Auftritten und Alkohol-/Zigarettenkonsum liegt. Man vergleiche:

1987: http://www.youtube.com/watch?v=KUKneC71HDI
2007: http://www.youtube.com/watch?v=3OlRn8ZEmfs

Die Gesangstechnik und der Musikstil haben sich da ja ziemlich verändert. Wo bei ich als Laie und vom raushören denke, dass Phils 87er-Phase schwerer zu singen ist, als das Zeug was er heute singt. Kann das sein?

Was ist das YAMAHA-System?

Bell*, dein Link erklärt alles (bzgl Yamaha). Danke fürs posten.

---------- Post hinzugefügt um 03:07:24 ---------- Letzter Beitrag war um 03:03:37 ----------

Eigenlich ist ein Autodidakt so veranlagt, dass er er erst handelt und später fragt - wenn überhaupt. Bei jemandem, der vorher fragt, hätte ich bereits Zweifel, ob der autodidakte Weg der passende ist.

Warum denn das? Ich will autodidaktisch singen lernen, doch trotzdem mag ich mich vorher halt ein wenig informieren, damit ich schon bevor ich anfange die gröbsten Fehler versuchen kann zu vermeiden.

Ich hab da jemanden, der "Zen of Screaming" Teil 1+2 von Melissa Cross hat und mir beide gebunkert. Damit versuch ich auch zu üben.
 
Also erstmal glaube ich, dass diese Gesangsart ein bisschen am Yamaha Konzept vorbei ist. Aber das obliegt nicht mir, das zu beurteilen.

Wenn du allerdings "demnächst" die Stelle annehmen willst, empfehle ich dir Gesangsunterricht. Ohne wirst du nicht so schnelle Resultate erzielen, besonders in der Prüfungssituation.

Und ja, auch mit mimimimi übungen kann man ne gute Rockstimme kultivieren. Ich hab sogar einen Doom-Metaller in meinem Schülerstamm. ^^
 
Naja, hab ich da etwas nicht so gut erklärt und du versteifst dich jetzt auf richtig hartes Zeug, weil ich "Zen of Screaming" erwähnt habe und Gutturaler Gesang genannt wurde.

Also bis zur Prüfung wärens noch 3 Monate. Aber ich glaub kaum dass man da megamäßig gut singen können muss. Für die Prüfung soll man einen Song singen und sich dabei auf der Gitarre selbst begleiten. Und im Unterricht soll man bloß die Noten in der richtigen Lage mitsingen können. Also für den Unterricht selber brauch ich wie gesagt nur Notennamen singen.

Da der Stein jetzt also ins Rollen gebracht wurde, hab ich auch Blut geleckt und will richtig Singen können (ohne ein bestimmtes Zeitlimit), einfach um mich draussen hinzuhocken und Songs ála Früchte des Zorns zu singen und Bandmäßig (sollte sich mal was finden) dann eher so Richtung DOWN, Blues/Stoner mäßig.
 
Naja, hab ich da etwas nicht so gut erklärt und du versteifst dich jetzt auf richtig hartes Zeug, weil ich "Zen of Screaming" erwähnt habe und Gutturaler Gesang genannt wurde.

Ääääh - in erster Linie wohl, Du weil Du Anselmo als einzige Referenz genannt hast. Und das nun mal kein Kuschelrock. ;)

Also bis zur Prüfung wärens noch 3 Monate. Aber ich glaub kaum dass man da megamäßig gut singen können muss. Für die Prüfung soll man einen Song singen und sich dabei auf der Gitarre selbst begleiten.

Wie gesagt: meine Aussagen beziehen sich auf Anselmo als Ziel und der Vermutung, dass Du noch Anfänger bist. Darauf bezogen sag ich: schaffst Du nicht.

Das heißt nicht, dass du Gesangprüfung an sich nicht schaffen kannst. Nur nicht mit diesem angestrebten Ziel.
 
Also als Anfänger und durchaus auch Pantera der 90er-Befürworter (das trifft allerdings wirklich nur auf die Musik zu *g*) und auch bereits Absolvent beider Melissa-Cross-DVD's kann ich da antipasti IMO nur zustimmen: das wird so schnell erstmal nix! ;)
Aber ich lasse mich gern vom Gegenteil überzeugen.
 
Anselmo als Ziel in 3 Monaten???? Haha, niemals :D Als Gesamtziel irgendwann mal ;)
Ich wollte niemals andeuten, Phil in 3 Monaten erreichen zu wollen :D

Für die Prüfung ist mein gesangliches Ziel einfach, einen Song so zu singen, dass einem nicht direkt der Mageninhalt nach oben hüpft :D
 
Anselmo als Ziel in 3 Monaten???? Haha, niemals :D Als Gesamtziel irgendwann mal ;)
Ich wollte niemals andeuten, Phil in 3 Monaten erreichen zu wollen :D

... zugegeben: der Kern deiner Frage war nicht ganz klar: waren es zwei getrennte Fragen oder eine.

Also ich sag mal: Klar könnte man als Autodidakt irgendwann auch in die Nähe eines Anselmo kommen - rein theoretisch.

Zur YAMAHA-Prüfung kann ich nichts sagen, weil ich deren Ansprüche und deinen aktuellen Stand nicht kenne. Grundsätzlich würde ich folgendes in Raum werfen (und dabei auch gleich auf deine andere Frage antworten):

antipasti schrieb:
Bei jemandem, der vorher fragt, hätte ich bereits Zweifel, ob der autodidakte Weg der passende ist.

Warum denn das? Ich will autodidaktisch singen lernen, doch trotzdem mag ich mich vorher halt ein wenig informieren, damit ich schon bevor ich anfange die gröbsten Fehler versuchen kann zu vermeiden.

Ich persönlich bin der Ansicht, dass ein "vorsichtiger Autodidakt unter Zeit- und Prüfungsdruck" generell ungünstige Voraussetzungen mibringt. Nicht zwingend auf Dauer, aber auf deine Situation bezogen.

Heißt: die Angst oder Vorsicht, Fehler zumachen, ist bereits ein zusätzlicher Hemmschuh bei deinem Vorhaben mit dem knappen Zeitplan.

Aber das kommt - wie gesagt - am Ende auch darauf an, wieviel du schon mitbringst. Manche fangen bei -10 an, manche bei 0, manche bei +10 ... usw.
 
Mir kommt es so vor, als würde hier ein wenig aneinander vorbeigeredet.
So wie ich das verstehe, geht's um zwei Paar Schuhe. Erstens will jet_black die Prüfung bestehen, wofür er lediglich einen Song halbwegs brauchbar singen können muß. Dafür hat er 3 Monate Zeit. Und zweitens hat er nun Spaß am Singen gefunden (was ja grundsätzlich nix schlimmes ist :p ) und möchte es sich deshalb auch richtig aneignen - also über die Prüfung hinaus bzw. davon unabhängig. Dafür hat er sich als Vorbild in weiter Ferne mal den guten Phil ausgesucht.
Beides hat nur bedingt miteinander zu tun. Es geht nicht darum, in 3 Monaten den Yamahanselmo zu geben.

Sollte ich das so richtig begriffen haben, hier meine Antwort dazu:
In 3 Monaten autodidaktisch so weit zu kommen, daß man einen (oder auch ein paar) Songs erträglich rüberbringen kann, sollte eigentlich kein Problem sein. Da Du ja Musiker bist, ein Instrument gut genug spielst, um es unterrichten zu können, gehe ich mal davon aus, daß Du Töne hören, treffen und einigermaßen halten kannst. Damit ist das Gröbste ja schon geschafft. Es geht hier ja nicht um eine lupenreine Performance, sondern eher die Lagerfeuervariante. Es soll stimmen, nicht mehr und nicht weniger.
Ich würde Dir also empfehlen, Songs zu singen. So viele wie möglich, so oft wie möglich, einfach drauflos. Idealerweise nicht Pantera ;) sondern Sachen, die sich relaxt, offen und frei singen lassen und zu Deiner Stimmlage passen. Solltest Du auf irgendwelche Probleme stoßen, kommen die Übungen in's Spiel, die Du z.B. hier (mit Posten einer Hörprobe) erfragen kannst. Ansonsten kannst Du Dir meiner Ansicht nach die "Mimimis" sparen. Wichtig: nimm' Dich dabei auf, immer (!), damit Du ein objektives Feedback hast, Fortschritte und Probleme erkennen kannst. Wenn Du Dich dann für den/die Prüfungssong/s entschieden hast, wende Dich wieder an uns (mit Hörprobe), um's gezielt dingfest zu machen. Soweit zur Yamaha-Geschichte.

Die Sache mit Phil ist eine andere. Hier geht's um's richtig Singen lernen. Auch das kann man autodidaktisch tun, es dauert natürlich entsprechend und erfordert Disziplin, einen offenen Geist, die Stärke sich selbst möglichst realistisch einzuschätzen (anhand von Aufnahmen!) und den Mut, das bisher Angeeignete bei Bedarf über den Haufen zu schmeißen und die Richtung entsprechend zu korrigieren. Dafür sind Gesangslehrer da. Sie zeigen einem den Weg, der möglichst wenig Rückschritte, Barrieren und angewöhnte Fehler enthält. Dadurch geht's in der Regel schneller, gesünder und reibungsloser. Insofern macht es Sinn - falls Du keinen festen Unterricht möchtest - hin und wieder mal eine Stunde zu nehmen, um die grobe Richtung beizubehalten. Das ist besser als DVDs und Bücher zu kaufen und kostet auch nicht mehr. Denk dran, daß evtl. Rumschreiereien erst am Schluß kommen, nachdem man eine solide Basis hat und seine Stimme in- und auswendig kennt. Das umgeht massive Probleme. Also such' Dir noch ein paar andere, einfachere (kurz- und mittelfristige) Vorbilder, die Du unterwegs abfrühstückst, quasi auf dem Weg zum Phil-Harmoniker (kleiner Wortwitz :D ). Oh, und hatte ich erwähnt, daß Du Dich aufnehmen solltest? Nimm' Dich auf. Immer.
 

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