Wie kann ich selber hören ob ein Ton gut klingt?

Sohita
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Hallo,

im Februar 2013 hab ich hier gefragt "wie weit muss man nach 5 Monaten sein"... Tja... wie weit bin ich jetzt? Gut ein Jahr später? Soll ich es euch sagen?
Bei Adam und Eva...

Hab den Lehrer gewechselt und fange nochmal ganz von vorne an. Komplett andere Technik, leider weiß ich nicht wie diese Technik heißt.

Ich halte nur Töne aus, vom C1 abwärts chromatisch bis zum Fis. Ich muss darauf achten, dass mein Luftstrom gleichmäßig am Bauchnabel austritt (in Gedanken) und gleichmäßig nach links und rechts wegströmt. Gleichzeitig muss ich darauf achten, dass ich meinen Hals aufmache, iich soll mir praktisch eine Art Rohr vorstellen.
Dann soll ich ohne Zunge anblasen.

Wow...

Die neue Lehrerin sagt, ich würde zu Hause merken, wann der Ton gut (offen) ist und wann nicht. Leider merke ich überhaupt nichts...

Das einzige was ich merke: wenn ich nach meiner alten Methode spiele, und gleich danach nach der neuen, dann höre ich durchaus einen Unterschied.

Aber wenn ich nur nach der neuen Methode spiele, hört sich der Ton oft auch sooo unterschiedlich an...

Ja, wie merke ich ob ein Ton gut war?

Als zweite Übung soll ich noch binden, also Fis anblasen, "da" sagen auf dem Fis, und dann zum Cis hochbinden ohne nochmal "da" zu sagen, dasselbe rückwärts, usw. Tonleiter hoch bis C - G und runter. Und das soll ich mir wie ein Wasserfall vorstellen.

Ist für mich alles sehr sehr komplex und schwierig. Vor allem eben weil ich nicht höre, ob der Ton gut war oder nicht.
Aufnehmen bringt nichts, ich habe kein gutes Handy (das überschlägt sich...).

Kennt ihr diese Methode?

Danke!
:)
 
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Hallo Sohita!

Das was man dir da beibringt klingt gut. So habe ich und bestimmt viele andere Leute auch gelernt. Das Hören kommt mit der Zeit. Auch das Gehör muss geschult werden. Versuche einfach genau hinzuhören. Ansonsten Frage einfach Jemanden ob er 10min Zeit hat dir zuzuhören.
Wenn das mit dem Aufnehmen dir hilft, dann hole dir ein einfaches Gerät zum Aufnehmen. Oder stell dein Handy weiter weg ;).

LG
Dan
 
Deine erste Aufgabe wäre, die Atmung in einen guten Fluss zu bringen. Wenn das funktioniert, wird Trompete spielen (im Prinzip) einfach und klingt auch gut.
Deine Lehrerin kann dir (vermutlich) Atemübungen zeigen, die dabei helfen, die Atemhilfsmuskulatur des Rumpfes am Anfang der Stunde zu aktivieren (z.B. p-t-k - p-t-k...).

Dann wäre es gut, ein oder zwei Atemübungen ins Warm Up aufzunehmen, die eine natürliche Atmung unterstützen. Der Klang wird es bald danken und die Höhe entwickelt sich dadurch auch leichter, weil die Ansatzmuskulatur weniger Aufwand hat.

Du wirst besser merken, ob dein Hals "offen" ist, wenn Du deinen Luftweg in der Kehle durch die Stimme willkürlich öffnen und schließen lernst.
Deine Lehrerin könnte dir dazu das Valsalva-Manöver erklären und eine Übung beibringen, die ich von Malte Burba kenne.
Hinlegen, vollständig ausatmen, die Luft einströmen lassen und wahrnehmen, wie sich dabei die Bauchdecke hebt.
Mit Abschluss des Einatmens will die Luft wieder ausströmen. Hält man aber die Bauchdecke in der nach außen gewölbten Position, kann man die Stimme öffnen und die Luft wird durch die Bauchpannung trotzdem am Ausströmen gehindert, der Hals ist jetzt "offen".
Anschließend schließt man die Stimme und entspannt den Bauch. Nun drückt die Luft gegen die Stimmritze.
http://de.wikipedia.org/wiki/Glottis
Geht man zwischen diesen beiden Möglichkeiten des "Luft anhaltens" mit Bauch oder Glottis ein paar Mal hin und her, wird der Unterschied "offener Hals" vs. "geschlossener Hals" körperlich ganz gut erfahrbar.

Eine klassische Übung zum Öffnen des Luftwegs ist das Gähnen. Zur Auslösung kann man den Mund in eine etwas offenere Stellung bringen, wie bei einem englisch gesprochenem "wow".
Auch das Überstrecken des Kopfes in den Nacken öffnet unwillkürlich den Luftweg.

Im früheren Beitrag wurde bereits das Mundstück Buzzing und die Flow Übung (auch eine Art "Lange Töne" im Stil von Vincent Cichowicz erwähnt. Das Buzzing ist so ziemlich die effektivste Übung, Luft und Ansatz zu koordinieren, wodurch anschließend der Klang auf dem Instrument oft schlagartig frei und wohlklingender wird.
Die Buzzing Technik muss dazu natürlich richtig ausgeführt werden. Bei Bedarf helfen die Clips von Kristian Steenstrup, Reinhold Friedrich und David Bilger auf Youtube weiter.


Die erste von dir beschriebene Übung auf dem Instrument nennt man "Long Tones", auf deutsch "Lange Töne" oder "Töne aushalten", die zweite Übung "Lip Flexibilities", auf deutsch "Lippenbindungen", was technisch aber gar nicht soo viel mit den Lippen zu tun hat!
Die Bindung wird in deinem Bereich durch ein in der Vorstellung artikuliertes "a - e" erleichtert, später "e - i", wodurch sich die Zunge unbewusst ein wenig wölbt. Die Lippenspannung passt sich für höhere Töne ebenfalls unbewusst an, denn sie muss ja der Luft einen Widerstand bieten.

Den Ton ohne Zungenstoß zu beginnen nennt man "Breath Attack", es steht unter Punkt 4 meiner Vorschläge vom Februar 2013 und wird in den verlinkten Youtube-Lektionen der 215th Army Band demonstriert, außerdem steht es als Tonleiter-Übung in meinem PDF-Link zu den Basics.
https://www.musiker-board.de/trompe...muss-man-nach-5-monaten-sein.html#post6317052
http://www.mediafire.com/download/onigz9x4gb59rim/basics_1.pdf

Dan hat es schon geschrieben, für eine effektive Kontrolle hilft am besten, sich in guter Qualität aufzunehmen (ohne Hall oder andere Effekte, versteht sich).
Wenn Du einen Computer oder Laptop hast, gibt es Mikrophone mit eingebauter Digitalwandlung und USB-Schnittstelle. Ich selbst benutze einen Zoom H2n, das ist ein kleiner Recorder. Das Zubehör-Set ist im Alltag wesentlich, also kauft man am besten gleich komplett:
https://www.thomann.de/de/zoom_h2n_aph2n_bundle.htm
Eventuell mit Ständer, was die Postionierung erleichtert:
https://www.thomann.de/de/superlux_ms_108e.htm
https://www.thomann.de/de/shure_a25d_mikrohalter.htm
Zu einem geeigneten USB-Mikro kann ich mangels Erfahrung nichts sagen.

Gruß Claus
 
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Guten Morgen Zusammen,

ich weiß nicht so recht wohin mit meiner Frage - hierher, oder in die Gehörbildung? Hm.

Es geht um folgendes: ich halte ja im Moment im Trompetenunterricht Töne aus und bemühe mich, sie voll klingen zu lassen. Meine Lehrerin kann genau unterscheiden, ob es ein schöner Ton war oder nicht. Ich kann das nicht unterscheiden. Für mich hören sich alle meine Töne gleich an. Mir ist bewußt, dass ich das trainieren kann und dass sich mein Gehör (hoffentlich) noch verbessert. Darum geht es mir jetzt aber nicht.

Für die Leherin war "gut", wenn sich der Ton voll angehört hat. "Schlecht", wenn er eng geklungen hat. Da habe ich nicht richtig eingeatmet.

Mich würde interessieren:
Mal angenommen, ich spiele zwei Töne, einen guten, einen schlechten, und nehme beide Töne auf (mit demselben Gerät). Diese beiden Töne kann man ja irgendwie technisch darstellen, Sinuswellen oder so, davon habe ich keine Ahnung.
Würden sich diese beiden Töne unterscheiden?
Kann man die technishen Parameter für einen guten Ton festlegen?

Mein Hintergrund:
könnte man dann daraus eine APP entwickeln? Die macht das: ich nehme meinen Ton auf, und die APP sagt "guter Ton" oder "schlechter Ton" ?

Mir geht's nicht um Schwankungen, wenn man den Ton nicht gerade halten kann, sondern ein schöner, gerader Ton, nur einmal voll (richtig eingeatmet), und einmal eng (falsch eingeatmet).

Wisst ihr wie ich meine? Kann die Technik sowas unterscheiden oder nur das menschliche Ohr?

Danke für eure Antworten.
:)
 
Hallo Sohita,

deine Frage hat sich im Kern in den letzten drei Jahren nicht geändert, deshalb habe ich den jüngsten Thread zu dem davor gepackt und den Thema-Titel geringfügig angepasst.

Mit Gehörbildung hat das im Augenblick nichts zu tun, denn da geht es nicht um Klangqualitäten, sondern hauptsächlich um das Ergkennen von Beziehungen verschiedener Töne zueinander (Tonhöhen, Intervalle, Skale, Akkorde...).
Um dir überhaupt weiterhelfen zu können, müsstest Du die an dich gerichteten Fragen beantworten und häufiger Rückmeldungen zu den gemachten Vorschlägen geben.

Offensichtlich kommen die Hinweise aus unseren Antworten bei dir irgendwie nicht an. Da wäre es doch naheliegend, wenn Du beschreibst, was an den bisherigen Antworten so unverständlich ist.
Du könntest auch beschreiben, wie eine Unterrichtsstunde bei dir anfängt, als was in den ersten ca. 10-15 Minuten passiert und welche Noten bzw. Übungen verwendet werden.

Zur Grundlage des Trompete spielens wurde hier eigentlich bereits genug geschrieben. Dass ein brauchbarer Ton aus der Trompete kommt funktioniert im Prinzip so, wie das in den Beiträgen deiner Threads steht und in den verlinkten Youtube-Clips demonstriert wird.

Wenn Du das möglichst genau mit- bzw. nachmachst, sollte es daher auch bei dir klappen. Ansonsten müsstet Du eben auf die oben an dich gerichteten Frage genauer eingehen.
Z.B.: wie geht das denn bei dir, wenn Du die folgende Übung in der zweiten Hälfte des Clips nachmachst?
http://www.youtube.com/watch?v=EG-bM25GBps


Mal angenommen, ich spiele zwei Töne, einen guten, einen schlechten, und nehme beide Töne auf (mit demselben Gerät). Diese beiden Töne kann man ja irgendwie technisch darstellen, Sinuswellen oder so, davon habe ich keine Ahnung.
Würden sich diese beiden Töne unterscheiden?
Kann man die technishen Parameter für einen guten Ton festlegen?

Vergiss bitte die App, denn so kannst Du nicht Trompete spielen lernen. Das geht viel besser und leichter über das Hinhören und etwas Körpergefühl.
Technische Parameter für einen "guten Ton" sind beim Spieler die richtige Spannung der Ansatzmuskulatur, die gleichmäßige Schwingung aufgrund der angemessenen Energieversorgung durch die auströmende Atemluft, die gegen den Widerstand der Lippen stößt und diese in Schwingung versetzt.
Diese Schwingungen werden an die angekoppelte Luftsäule im Instrument übertragen, was dann den "schönen Ton" erzeugt.
Technische Parameter auf Instrumentenseite sind die Länge der Luftsäule, die zur Frequenz der Schwingungen passen sollte. Ansonsten bleibt der Ton aus oder muss erzwungen werden. Erzwingen bedeutet z.B. auf der Bb-Trompete ein F mit dem Giff 1 & 3 (d' oder g') zu spielen.
Wesentlich ist auch die Mensur, also der Verhältnis der Länge zu den Durchmessern des Instruments. Weite Mensur erzeugt einen hornartigeren Klang, enge Mensur einen trompetentypisch helleren Klang.
Weitere technische Parameter liefert die Dimensionierung des Mundstück usw.
Insgesamt könnte man eine sehr lange Liste erstellen, was alles zum Klang eines Tons beiträgt, in den genannten Parametern sehe ich aber einige wesentliche Einflüsse.

Der allerwichtigste und entscheidende Unterschied zwischen einer guten und einer schlechten Tonqualität liegt in deiner Atemtechnik, wie Du selbst in deinem Beitrag feststellst.
Lehrer sagen das meist so, dass ein Ton mit guter Stütze gespielt wurde oder nicht.
Mit guter Stütze gespielt klingt ein Ton harmonisch, hat Tiefe hat und trägt.
Im Gegensatz dazu fehlt einem schlecht gestützen Ton diese Qualität, er klingt flach und eventuell mit Nebengeräuschen.
Stütze ist allerdings ein missverständliches Wort und oft genug wird Stütze falsch ausgeführt oder sogar falsch unterrichtet.

Zum sehr einfachen Vergleich folgen hier zwei extreme Youtube-Beispiele.
Die sind auf dem Flügelhorn bzw. Kornett gespielt, aber das ist für unseren Zweck eigentlich egal.
https://www.youtube.com/watch?v=_TxLKjp9ryw
https://www.youtube.com/watch?v=PgGyqddyFK0

Üben hat viel damit zu tun, diese Atemtechnik beim Spielen zuverlässig abrufen zu können. In den Youtube-Bespielen geht es nicht um die Komposition und nicht um Fingerfertigtkeit.
Versuche einmal, allein die Klang-Qualität der ersten Töne von beiden Aufnahmen mit deinen Worten zu beschreiben.

Gruß Claus
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, diesmal hat es mich tatsächlich interessiert, ob ein technischer Unterschied besteht... Kann man "gut" und "schlecht" messen? Ohne menschliches Ohr?
 
Bitte beschreibe doch einmal, was Du mit "richtig engeatmet" meinst und wie das zu einem guten Ton führen soll.

Dein Ziel ist messtechnisch nicht umsetzbar, fürchte ich, aber messen kann man grundsätzlich natürlich eine Menge. Die Apparaturen und Programme dafür sind bislang allerdings recht aufwendig.

Anhand von grafischen Darstellungen kannst Du z.B. die Obertonverteilung eines Tons sehen und das natürlich in Abhängigkeit von der angeregten Grundfrequenz. Das wird im Instrumentenbau als "BIAS"- Methode zur
Da gibt es bestimmt Unterschiede zwischen "guten" und "schlechten" Tönen.
Was daran und sonst noch alles messbar ist, kannst Du ganz gut hier nachlesen:
http://iwk.mdw.ac.at/
Und hier wird das Gerät beschreiben, mit dem das möglich ist:
http://www.bias.at/pdf/Prospekt 2010 dt.pdf


Ob ein Ton gut im Sinn von "schön klingend" ist, kann gar nicht messbar sein.
Denn sowohl eine Tine Thing Helseth wie Miles Davis oder auch Chet Baker haben in den folgenden Clips für meinen Geschmack einen berührend schönen Ton, aber dabei eben auch drei sehr verschiedene Timbres, die in einem Trompetensatz gar nicht gut zusammenpassen würden.

Tine Thing Helseth: https://www.youtube.com/watch?v=rw8-OK1-aC0
Miles Davis: https://www.youtube.com/watch?v=a4lGNc0nBsY
Chet Baker: https://www.youtube.com/watch?v=UOEIQKczRPY

Wie gesagt, Trompete spielen kannst Du nur lernen, wenn Du dich mit deinem Ansatz und deiner Atmung beschäftigst, anstatt mit Messungen.
Wenn Du beim Üben ein genaueres Feedback brauchst, weil dein Ohr die Unterschiede noch nicht direkt erkennt, dann nimm dich beim Üben auf, notfalls mit dem Smartphone. Das kannst Du dir dann anhören und selbst vergleichen, am besten nach einer längeren Pause.

Sehr gut wäre es auch, dir gute Aufnamen von den Stücken zu besorgen, die du gerade spielst (Trompete Solo-Aufnahme).
Du versuchst dann einfach immer wieder, den Klang möglichst genau nachzuahmen, dann geht deine Entwicklung automatisch in die richtige Richtung.
Die Stücke kann dir auch deine Lehrerin einspielen, wenn Du keine Play-Along Stücke bzw. Trompeten-Schule mit aufgenommener "Vorbild-Trompete" hast.

Gruß Claus
 
Zuletzt bearbeitet:
Das kann man schon messen. Aber man muss der Maschine eben die richtigen Parameter sagen.
Und das ist gar nicht so einfach.
Obertongehalt, Tonhöhenschwankungen, Lautstärkeschwankungen. Das lässt sich prinzipiell alles messen.
Aber was ist dann gut? Viele Obertöne, oder lieber mehr Mitten?
Drum sind ja die ganzen Beschreibungen vom Instrumentensound alle so mit tollen Wörtern gespickt.

Und hinterher hören können muss man es ja dann trotzdem. Dann kann man den Punkt auch überspringen und gleich das machen, was zonquer beschrieben hat.
Nichtsdestotrotz glaube ich, dass sich so eine App ganz gut verkaufen würde, wenn es sie gäbe ...
 
Nichtsdestotrotz glaube ich, dass sich so eine App ganz gut verkaufen würde, wenn es sie gäbe ...
Ja klar, Snake Oil findet auch in seinen HiTec-Varianten immer seinen Absatz. :D

Snake-Oil-Ad.jpg

Bild-Quelle: http://dogwagger.com/2012/06/11/truth-advertising-rick-berg/snake-oil-ad/
 
Ich danke euch sehr für eure Antworten. Ich glaube ich brauche die APP nicht mehr ;-)

Es scheint, als hätte ich einen Quantensprung hingelegt! Leider ist im Moment Sommerpause und ich sehe meine Lehrerin erst in 4 Wochen wieder und kann meinen Quantensprung nicht verifizieren. Ich hoffe sehr dass ich mich nicht in einen Irrglauben verrenne (und sich mein Ton in Wahrheit noch immer grottenschlecht anhört…)

Folgendes ist passiert:
Meine Aufgabe für die Sommerferien: ich sollte hauptsächlich nur mit dem Mundstück üben. Mein Ton war wohl noch immer nicht besonders gut, und so sollte ich mich erst mal nur auf das Mundstück konzentrieren. Da hab ich zu allererst eine Woche lang überhaupt nicht geübt. Aus verschiedenen Gründen. Einer war, dass ich gefrustet war. So lang mach ich nun schon rum, und noch immer ist mein Ton nicht schön… :-(

Dann, letzten Samstag fing ich wieder an zu üben, nur mit dem Mundstück. E-Piano: Taste drücken, Mundstück: nachspielen. Ich war wie immer höchst verwirrt , ich wusste nicht was ich falsch mache, wusste nicht was ich anders machen kann damit sich mein Ton endlich gut anhört. Na gut, hab halt dann einfach geübt, am nächsten Tag dasselbe Spiel, nicht denken, einfach ins Mundstück pusten.

Ja und dann - was soll ich sagen? Am Montag ist es dann passiert! Ich habe eine Veränderung bemerkt! Wirklich! Nicht eingebildet! Der Ton hörte sich anders an! Ich finde: besser! Ja, der Ton hörte sich besser an als früher. Und das verrückte: ich weiß nicht was ich gemacht habe! Ich weiß es wirklich nicht! Ich habe wie immer in das Mundstück reingepustet - und auf einmal kommt da was anderes raus! Ich hab mir natürlich sofort meine Trompete geschnappt und tatsächlich: auch dieser Ton hört sich besser an als früher! Voller, klarer, lauter! Ich konnte alle Töne ab C1 abwärts sauber und klar und voll spielen. So wie ich das noch nie gespielt hab!

Natürlich freu ich mich tierisch!!!!!!

Gleichzeitig würde ich gern wissen, wie das passieren konnte. Ich habe bewusst nichts anders gemacht als früher. Irgendwas muss ich aber anders machen, sonst würde sich mein Ton ja nicht anders anhören. Aber ich weiß nicht was ich gemach hab! Das macht mich fast narrisch!

Kann das sein, dass das so ist wie Fahrradfahren? Das habe ich ja auch erst durch viele Male Üben gelernt. Ist das dann implizites Lernen? Funktioniert das nur so bei Trompete?

Meine Vorstellung war immer die, dass es eine Anleitung nach Schema F gibt. Wie eine Aufbau-Anleitung eines Regals. Nach diesem Schema F habe ich vergeblich gesucht. Jetzt klingt mein Ton gut und ich weiß nicht warum…
;-)

Ich werde heute Abend sofort überprüfen, ob mein Ton noch immer so schön klingt wie Montag! :)
 
Es scheint, als hätte ich einen Quantensprung hingelegt! ...Ist das dann implizites Lernen? Funktioniert das nur so bei Trompete?

Hallo Sohita,

Glückwunsch, das liest sich ja sehr erfreulich.
Sicher ist das ein unbewusstes Lernen, wenn Du die Parameter nicht bestimmen kannst.

Wenn dein Ansatz halbwegs funktioniert und dein Klang besser wird, dann liegt das vor allem daran, dass sich deine Atmung fürs Trompete spielen besser angepasst hat.

Das bedeutet eine passende Luftmenge bei der Einatmung (nicht zu viel), angemessene Mitarbeit der Hilfsmuskulatur (ohne zuviel Spannung) und eine offene Stimmritze.
Nach diesem Schema F habe ich vergeblich gesucht.
Eine Anleitung hast Du wahrscheinlich von deiner Lehrerin erhalten und auch die sehr ausführlichen Tips aus dem Board sind aus Erfahrung geschrieben und funktionieren, auch wenn Du anscheinend nichts damit anfangen konntest. :nix:
 
Danke! :)

Ups, sorry, ich hab mich unglücklich ausgedrückt. Ich habe durchaus wertvolle Tips bekommen, sowohl hier im Forum als auch von meiner Lehrerin! Alles gut! Aber irgendwie haben die Tips bei mir nicht funktioniert... bzw. erst jetzt... Also, das Forum / die Lehrerin gibt mir ein Schema F in die Hand, aber die Umsetzung ist nochmal was anderes... Ach keine Ahnung. Wahrscheinlich doch irgendwie mit Fahrradfahren vergleichbar. Die Lehrer können einem sagen was man machen muss, aber die Umsetzung klappt (bei den meisten) wohl doch nicht von heute auf morgen..
:)
 
Also, das Forum / die Lehrerin gibt mir ein Schema F in die Hand, aber die Umsetzung ist nochmal was anderes...
Das ist das große Problem bei "Fernunterricht" :D

Niemand im Board hat deinen Ansatz gesehen und einen Ton von dir gehört.
Man kann also nur die allgemeinen Grundlagen durchgehen nd beispielhafte Ausführungen in Youte-Clips verlinken. Aber selbst, wenn man ein Modell oder eine gute Beschreibung vor der Nase hat ist es noch lange nicht klar, dass die Tips auch genauso umgesetzt werden können - Fehlermöglichkeiten gibt es bekanntlich viele.
An dieser Stelle mangelt es wieder an der audiovisuellen Rückkopplung mit einem Lehrer oder zumindest technisch guten Trompeter.

Wenn die Lehrkraft offen ist (leider nicht immer der Fall) fände ich es optimal, wenn ein interessierter Schüler alle möglichen Tips und Anregungen einbringen kann und im Unterricht sortiert wird, was davon zu gebrauchen ist, bei älteren bzw. erwachsenen Schülern natürlich mit einer nachvollziehbaren Begründung.
 
Ja und wie recht du hast.

Aber was lerne ich jetzt daraus? Wenn ich nicht weiß was ich jetzt anders mache als vorher? Was mache ich, wenn die anderen Töne dazukommen?
Natürlich habe ich gerade eben ausprobiert, wie weit ich jetzt schon rauf komme. *lach* was hab ich erwartet? Locker bis C2 ? Klar! ;-)
Also es ging jetzt problemlos bis zum F.

Aber was, wenn ich wieder nicht kapiere bzw. umsetzen kann, wie ich zum G, A, ... komme?
Und was mache ich jetzt in den 4 Wochen ohne Unterricht??

Ja, ich habe ein Geduldsproblem, und ja, ich mache mir zu viele Gedanken...
;-)
 
Aber was lerne ich jetzt daraus? Wenn ich nicht weiß was ich jetzt anders mache als vorher?
Nachdem Du dir sowieso Gedanken zum Trompete spielen machst, sehe ich für dich als erfolgsversprechenden Weg vor allem folgendes:
Grundlegendes Wissen zur Theorie und Praxis der Trompete anlesen und dieses Know How für dich selbst praktisch nachvollziehen, sowiet möglich.
Die bereits empfohlenen Basis-Übugen können dir dabei ehlfen, wenn Du sie genau nach Anleitung machst bzw, im Unterricht erarbeitest. .
Was sagt deine Lehrerin überhaupt zu unseren Vorschlägen im Board? Deckt sich das mit ihren Ansichten oder hält sich nichts davon?


Ein brauchbarer Ton auf der Trompete benötigt auf deinem technischen Stand nur drei Dinge:
1. natürliche Atmung ohne Unterbrechung zwischen Ein- und Ausatmung,
2. aktive Ausatmung mit geöffneter Stimmritze und
3. brauchbares Mundstück Buzzing mit Ansatzmaske
Das Know How dazu solltest Du verstehen und relativ bald selbständig anwenden können, um vernünftig üben und dich ggf. selbst korrigieren zu können.
Solange das nicht klappt, ist die Beschäftigung mit Musik sinnlos, weil sich auf der Trompete verschleppte Probleme fast nie in Wohlgefallen auflösen.
Kannst Du die drei Punkte bei dir abrufen auf dem Mundstück bzw. dann auch Instrument sicher anwenden, ist die Grundlage geschaffen und Du kannst dich mit Übungen für die Weiterentwicklung der Technik und natürlich mit dem Musizieren beschäftigen.
Die Basics machen nur wenige Minuten außerhalb der Übungszeit oder als Anfang des Warm Ups aus, dieser Aufwand lohnt sich sehr.

Und was mache ich jetzt in den 4 Wochen ohne Unterricht?
Gestern wurde von Hermanson auf einen kleinen Ratgeber des renommierten Trompeters Rüdiger Baldauf hingewiesen, der genau zu deinen Themen passt.
http://www.voggenreiter-shop.de/data/pdfs/9783802409417_leseprobe_01.pdf
So ein Büchlein würde ich mir an deiner Stelle sehr genau und ggf. immer wieder durchlesen, bis die Inhalte hinter den Stichworten verstanden sind.
Sollten Unklarheiten auftauchen, empfehle ich ausdrücklich, sie hier oder mit anderen Trompetern bzw. deiner Lehrerin zu diskutieren.

Außerdem steht es dir natürlich frei, die Basics zu üben: Haltung, Atmung, Buzzing und einfache Übungen auf dem Instrument.
Welche Schule bzw. welches Lehrheft benutzt du denn?

Gruß Claus
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein brauchbarer Ton auf der Trompete benötigt auf deinem technischen Stand nur drei Dinge:
1. natürliche Atmung ohne Unterbrechung zwischen Ein- und Ausatmung,
2. aktive Ausatmung mit geöffneter Stimmritze und
3. brauchbares Mundstück Buzzing mit Ansatzmaske

...
Welche Schule bzw. welches Lehrheft benutzt du denn?

"nur" ist gut... Genau die drei Punkte sagt meine Lehrerin auch immer. Genau die drei Punkte versuche ich seit Monaten umzusetzen... Jetzt erst scheint's geklappt zu haben. Wahnsin wie lang sowas dauert.

Ich meinte mit meiner Frage, ob ich nicht vielleicht schon versuchen sollte, bis zum G zu kommen?
Gestern hab ich die Pedaltöne ausprobiert, sie haben auf Anhieb angesprochen, nur das unterste C noch nicht so ganz.

Eine Schule/Lehrheft benutzen wir nicht im Unterricht. Sie spricht immer die genannten Punkte an und erwartet von mir, dass ich das umsetze.
 
Hallo Sohita,

Und Glückwunsch, dass bei Dir der Knoten geplatzt ist!

Woran das liegt? Ich vermute, das weißt Du selbst:
nicht denken, einfach ins Mundstück pusten.
Wie Claus ja schon richtig gesagt hat, ist das natürliche Spielen das A und O. Wenn man zu sehr nachdenkt, etwas "natürlich" zu machen, wenn man bewusst an Atmung, Ansatz etc. denkt, aber nicht genau weiß, WAS man anders machen soll, kann das leicht zu Verkrampfungen und Blockaden führen. Dein "nicht denken, einfach ins Mundstück blasen" wird Dir dabei geholfen haben, diese Blockade zu überwinden!

Das wichtigste für Dich wird jetzt sein, diese positive Erfahrung und das damit verbundene Spielgefühl zu konservieren, damit Du es auch im Ernstfall (=Auftritt) sicher abrufen kannst!

Das ist ein Stück weit aktives Stressmanagement, dass Dich als Blechbläser ein Leben lang begleiten wird: Wenn man an der Obergrenze seines technischen Spielvermögens spielt und dann noch ein Stressfaktor wie z.B. Lampenfieber dazu kommt, sind Verkrampfungen von Atmung, Rachenraum etc. immer ein akutes Risiko. Wenn man sich aber bewusst Techniken angeeignet hat, trotz Stress dieses von Dir erfahrerene, lockere Spielgefühl abzurufen, hilft einem das ungemein in solchen Situationen. Der Bassposaunist Ben Van Dijk widmet sich in seinen "Basics" sehr intensiv dem Thema "Entspannung in der Aufführungspraxis", was mir zeigt, dass selbst virtuose Vollprofis - auf Ihrem Spielniveau - mit exakt den selben Schwierigkeiten in Bezug auf Verkrampfung bzw. Abrufen des idealen unverkrampften Spielgefühls zu kämpfen haben wie unsereins!

OK, aber Du stehst hier ja erst ganz am Anfang. Für die nächsten Wochen empfehle ich die Anweisungen der Lehrerin zu befolgen und v.a. auf dem Mundstück weiter zu machen. Und dabei bloß nicht zu viel zu denken, sondern sich über den schönen Ton freuen und ihn genießen! In den nächsten Monaten wirst Du dieses für Dich jetzt "neue" Spielgefühl vermutlich langsam verinnerlichen. In einem halben Jahr wirst Du rückblicken Deinen alten, nicht so schönen Ton wahrscheinlich gar nicht mehr reproduzieren können.

Wenn Du Dich locker fühlst, kannst Du ggf. beginnen, dieses Spielgefühl auch ganz behutsam auf die Trompete zu übertragen. Aber wirklich nur behutsam: Lange und tiefe Töne aushalten, crescendo/decrescendo und sich v.a. immer wieder am Ton erfreuen und sich den Klang merken. Laß Deine Schule bzw. die Noten bewusst weg! Auf jeden Fall bei den leisesten Anzeichen von Verkrampfung aufhören bzw. sofort Lockerungen einbauen (z.B, wie ein Pferd schnauben, Gähnen zum Entspannen der Atmung und des Rachens usw.). Hauptaufgabe sollte bis zum Ferienende ganz klar das Mundstück bleiben! Wenn Du Dich über 4 Wochen regelmäßig und ohne Leistungsdruck am tollen Ton erfreut hast, solltest Du für das neue Schuljahr eine gute Grundlage entwickelt haben, die Dir die kommenden Aufgaben auch in den höheren Lagen dann deutlich erleitert!

Ich wünsche Dir schöne, entspannte Ferien!

Viele Grüße
Marco
 
Ich meinte mit meiner Frage, ob ich nicht vielleicht schon versuchen sollte, bis zum G zu kommen?
Gestern hab ich die Pedaltöne ausprobiert, sie haben auf Anhieb angesprochen, nur das unterste C noch nicht so ganz.

Für mich arbeitest Du damit auf der falschen Baustelle, denn Pedaltöne führen dich derzeit vermutlich nicht effektiv weiter.
Das Pedalton C ist auf der Trompete der physikalische Grundton (=1. Naturton), dummerweise spricht er aber aufgrund der Trompetenkonstruktion überhaupt nicht an. Die Schwingung muss daher vom Spieler erzwungen werden und das ist meiner Meinung nach für Anfänger mit Problemem bei der normalen Tonbildung verschwendete Energie.


Wenn die genannten "drei Punkte", wie in den hier noch einmal unten verlinkten Clips ausgeführt werden, dann steht mindestens der Bereich vom g - c'' (rund anderthalb Oktaven) in kürzester Zeit zu Verfügung.


Es ist auch deshalb schwierig, dir aus der Ferne Tips zu geben, weil Du auf Fragen bisher nicht wirklich eingegangen bist. Um weiterzukommen, braucht es folgende Informationen:

1. Machst Du die Wahrnehmungsübung aus Beitrag #3 und klappt das zuverlässig oder gibt es Schwierigkeiten (wenn ja: welche)? Gemeint ist das Luft anhalten im Liegen aufgrund der geschlossenen Stimmritze mit entspannter Rumpfmuskulatur oder bei offener Stimmritze aufgrund der aktivierten Atemhilfsmuskulatur des Rumpfes.
2. Kannst Du das Mundstück Buzzing wie in den folgenden Clips mit dem gleichen Gesichtsausdruck, mit der gleichen Mundstückposition und fast ohne Druck des Mundstücks gegen die Lippen und schließlich mit dem gleichen Sound als Ergebnis?

Das ist fundamental, damit Trompete spielen funktioniert.
Wenn es nicht klappt, worin genau bestehen die Abweichungen bzw. was funktioniert nicht?

Hier ist eine gute Prozedur für Schritt 2, ideal zum Üben.
Erst etwas zur Atmung, dann das Mundstück Buzzing eines ersten Tons:
https://www.youtube.com/watch?v=-H4Wby6ge3w&feature=player_detailpage#t=169
Das Gesicht ist ziemlich entspannt, auch im Bereich der Mundmuskulatur ist nur ein wenig Spannung nötig, um die Lippen in Postion zu bringen. Statt langer Anweisungen ist es einfacher, sich an dem zu orientieren, was man in den Clips sehen und hören kann.

Erst wenn das klappt, kommen die ersten Übungen: https://www.youtube.com/watch?v=ze1oumejECU
Weiteres Üben sollte auch in diese Richtung gehen (gebundener Dreiklang): https://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=EG-bM25GBps#t=212

Das, was beim Buzzing mit dem Mundstück funktioniert, kannst Du genauso in guter Qualität auf dem Instrument spielen.

Gruß Claus
 
Zuletzt bearbeitet:
Und Glückwunsch, dass bei Dir der Knoten geplatzt ist!
Vielen Dank! :)

Das wichtigste für Dich wird jetzt sein, diese positive Erfahrung und das damit verbundene Spielgefühl zu konservieren, damit Du es auch im Ernstfall (=Auftritt) sicher abrufen kannst!

Also mein Plan ist schon, dass ich nach der Sommerpause wieder im Verein mitspiele (mache gerade Pause). Der Ernstfall wird dann das Weihnachtskonzert sein, aber im Moment hab ich mehr Angst vor dem Einstimmen in jeder Probe. Das C schaff ich noch nicht... Aber ich werde nur 3. Trompete spielen, das ist nicht so schlimm. ;-)

OK, aber Du stehst hier ja erst ganz am Anfang. Für die nächsten Wochen empfehle ich die Anweisungen der Lehrerin zu befolgen und v.a. auf dem Mundstück weiter zu machen.

Ok, gut, dann war ich gestern wohl wieder zu schnell und ungeduldig unterwegs (hab schon überlegt, ob ich meine Playalongs mitspielen solll... ;-) Gut, kleine Brötchen backen, hab's verstanden. :)

Ich wünsche Dir schöne, entspannte Ferien!

Vielen Dank! :)
Das klingt so als wäre ich ends-jung... (leider muss ich neben meinen Trompeten-Ferien arbeiten gehen...)
;-)

@Claus:
vielen Dank für deine immer tollen Antworten! Du gibst dir so viel Mühe! Ich weiß das sehr zu schätzen!
Ich habe allerdings das Gefühl, dass wir in zwei völlig verschiedenen Welten leben. ;-)

[FONT=Calibri,sans-serif]Ich habe da leider große Vorbehalte gegen lernen per Video. Ich bin nicht so der Autodidakt. Ich habe die Befürchtung, dass dann mein Frust wiederkommt. Nach dem Motto:[/FONT]

[FONT=Calibri,sans-serif]„aber ich mach es doch genauso wie im Video, warum funktioniert es denn dann nicht!?“ Und fragen kann man auch keinen… und im Spiegel überprüfen empfinde ich als schwierig. Wenn ich mein Spiegelbild so interpretiere, dass es gut auschaut, dass ich alles so mache wie gezeigt, und trotzdem kein vernünftiger Ton rauskommt… Außerdem hat der im Video wieder andere Lippen als ich (in diesen Mündern erkenne ich mich einfach nicht wieder. Meine Lippen sind asymmetrisch und wenn ich so ansetze wie die habe ich ein totales „geht-gar-nicht“-Gefühl) … Und alles auf Englisch… Und auch ziemlich schnell gesprochen… Und und und…[/FONT]
[FONT=Calibri,sans-serif]Und gerade in deinem Video-Link von heute: da steht in der Zusammenfassung was von wegen Schultern nicht nach oben ziehen.[/FONT]

[FONT=Calibri,sans-serif]Aber ich finde, der Mann auf dem Video macht genau das (sein Brustkorb hebt sich total!) Und ich finde, er zieht die Mundwinkel in Richtung Ohren. Meine Lehrerin hat gesagt bloß das nicht![/FONT]
[FONT=Calibri,sans-serif] [/FONT]
[FONT=Calibri,sans-serif]S[/FONT][FONT=Calibri,sans-serif]owas verwirrt mich…[/FONT]

Also Plan:
weiter Mundstück üben
weiter Geduld üben
;-)
 
Meine Lippen sind asymmetrisch und wenn ich so ansetze wie die habe ich ein totales "geht-gar-nicht"-Gefühl) …
Ok, das wusste ich nicht bzw. habe es leider überlesen - sorry.
Tatsächlich gibt es auch gute Trompeter, die "schief" ansetzen, es ist also kein Grund zur Panik.
Auf einige Feinheiten des Ansatzes sollte dann deine Lehrerin achten, damit sich nicht zugleich unnötige Ansatz-Fehler einschleichen.

Und gerade in deinem Video-Link von heute ...sowas verwirrt mich…
Es ist doch prima, wenn Dir Fehler auffallen, denn die von dir genannten Dinge können sich wirklich ungünstig auswirken.
Es wäre ideal, wenn Du noch angeben könntest, welchen Clip und welche Stelle (00:00 min) Du meinst.
Ich habe versucht das nachzuvollziehen, kann die Fehler aber auch bei verlangsamter Wiedergabe nicht finden, im Gegenteil.

In Beitrag #18 kommt zuerst der Trumpet Lesson 1 Cip auf dem YT-Kanal der 215th Army mit den Damen und Herren in Uniform.
Erst kommt die Atemübung "Papier vom Ständer blasen" und dann zum Abschluss das Mundstück Buzzing. Das Mundstück in der Nahaufnahme wirkt auf mich mustergültig angesetzt. Die Mundwinkel sehe ich keinesfalls als auseinander gezogen werden, sondern an Ort und Stelle. Auch wenn Du vor einem Spiegel übst, könntest Du sehen bzw. darauf achten, dass sie praktisch an der gleichen Stelle bleiben wie bei einem völlig entspannten Gesichtsausdruck. Minimale Abweichungen sind natürlich kein Thema.

Der nächste Clip zeigt Prof. John Daniiel im blauen Hemd vor seinem Klavier. Er setzt minimal seitlich verschoben an, aber sein Ansatz stimmt eigentlich und sein Buzzing-Ton auch.
Es wäre eine gute Übung, seine einfache Buzzing Übung aus dem Clip nachzuahmen.

Der dritte Clip zeigt David Bilger, seit fast 20 Jahren erster Solo-Trompeter beim Philadelphia Orchestra, das ist eines der "Big Five", also der symphonischen Spitzen-Orchester in den USA.
Bei ihm sieht man ebensfalls sehr gut die professionelle Ansatzmaske, seine Mundwinkel bleiben auch unter der leichten Spannung an Ort und Stelle.

Ansonsten schau dir irgendwelche Clips mit Tine Thing Helseth oder Alison Balsom an. Beide Trompeterinnen spielen wunderbar und es auch werden immer wieder Nahaufnahmen ihres Ansatzes gezeigt.

Der jeweilige englischsprachige Text mit den Erläuterungen in den verlinkten Lehr-Clips ist nicht so wichtig. Was da gesagt wird, weißt Du alles längst aus dem Unterricht und den vielen Beiträgen zum Thema hier im Board.
Es geht um das inuitive Nachahmen der praktischen Übungen.
Dein Buzzing sollte möglichst ähnlich klingen, dann ist es richtig und Du kannst dich gerne trauen, alles zu "buzzen", was dir an Melodien und Übungen einfällt. Buzzing vor dem Spiegel ist übrigens eine sehr gute Übung, um sich zu kontrollieren. Probiere einfache Melodien wie "Alle meine Entchen" oder "Oh when the saints" oder was sonst so in deiner Trompetenschule steht. Solange es sich gut anhört, machst Du alles richtig und das wird dann sehr bald ganz genauso auf der Trompete klappen.

Zur Atmung will ich jetzt nicht viel schreiben, weil das schnell verwirrend wird.
Ein guter Tip für den Anfang: ein paar Mal fest und vollständig ausatmen, dann einfach loslassen. Auch beim Üben und Spielen immer auf die Ausatmung achten (wenn überhaupt), die Einatmung kommt dann von alleine genau richtig.
Nach konzentriertem Ausatmen ist der Unterdruck in der Lunge so groß, dass beim Loslassen die richtige Luftmenge einströmt und ganz automatisch "tief geatmet" wurde.
Wenn Du ein Mundstück (oder die Trompete) ansetzt, kannst Du die Prozedur anpassen: kurz und mit festem Luftstoß die Lunge leeren, loslassen (= Luft strömt automatisch richtig ein) und gleich darauf geht es los. Es sollte keine Pause zwischen Einatmung und Tonanfang geben. Die Vorstellung für die optimale leichte Körperspannung ist "wie beim Anblasen eines Luftballons". Wenn dir das nichts sagt, musst das Luftballon anblasen (erster Luftstoß) eben ausprobieren.

Im Gegensatz zum beliebten Lehrerspruch von der Bauchatmung (sogar bei Malte Burba) geht es erst einmal um eine "babyhaft" natürliche Atmung, die durch Übungen wie die gerade beschriebene vom festen Ausatmen ausgelöst werden kann. Wenn die natürliche Atmung gelingt, bekommt dein Trompetenton schlagartig einen recht angenehmen Klang.

Außerdem wird das Erobern des Tonumfangs bis e'' oder sogar g'' dann kaum noch techische Schwierigkeiten machen. Die nötige Kondition für eine zuverlässige musikalische Verwertung muss sich natürlich erst mit der Zeit entwickeln.

Jetzt hast Du aber immer noch nichts dazu geschrieben, ob Du die Atemübung zur Kontrolle der Stimmritze verstanden hast bzw. schon ausprobiert hast. Diese Übung ist sehr wichtig, um die für Trompeter ungünstige Variante eines unbewusst eintrainierten Valsalva-Manövers vermeiden zu können. Erklärung dazu: http://de.wikipedia.org/wiki/Valsalva-Versuch#Ausf.C3.BChrung

Gruß Claus
 
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