Wie richtig Gitarre lernen??

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Anja71
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Ich selbst spiele Keyboard. Mein Sohn hat vor kurzem mit Gitarre angefangen. Bisher spielt er nur mit dem Daumen. In seinem Buch und ein anderer Gitarrenlehrer arbeiten aber mit Daumen auch noch mit Mittel- und Zeigefinger. Sein jetziger Lehrer ist krank und nicht zu erreichen. Deswegen macht die Vertretung mit Daumenanschlag weiter.

Auch wenn ich nicht viel davon verstehe, würde ich sagen, daß man Gitarre mit mehr als dem Daumen spielt, oder? Ist es nicht schwierig vom nur Daumenanschlag auf den anderen umzulernen?

LG Anja
 
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Es gibt verschiedene didaktische Ansätze:
Man kann gleich alle Finger benutzen, oder man macht einen Finger nach dem anderen und kombiniert dann erst.
Letzteres ist durchaus gängig, bei sehr jungen Schülern, die einfach noch gar nicht die motorischen Fähigkeiten haben.
Ich hab z.B. mit 5/6 Jahren angefangen Gitarre zu spielen, da hat man schon mit einem Finger erstmal genug zu tun überhaupt die Saiten zu treffen.
Bei einem 10 oder 12jährigen ist das aber relativer Unsinn, wenn die Motorikschon weit genug ausgebildet ist.

Die Frage ist dann auch, von welchem Zeitraum wir hier sprechen?
Wochen, Monate?
 
Danke für die Antwort. Er spielt jetzt ca. 7 Monate.
 
Also wenn er 7 Monate lang nur Daumenanschlag spielt, finde ich das ziemlich lang...

Da würde ich definitiv mal mit dem Lehrer Rücksprache halten nach den Gründen, nach dem didaktischen Aufbau seines Unterrichts und dem weiteren Verlauf.
Daumenanschlag ist sicherlich elementar, aber die Fingeranschläge mindestens ebenso.
Es soll ja später mal darauf hinauslaufen, dass zumindest alle Finger bis zum Ringfinger benutzt werden und zwar in verschiedenen Anschlagstechniken, und das muss nicht umbedingt 20 Jahre Üben in Anspruch nehmen.

Allerdings bin ich immer vorsichtig hier direkt zu schreien: "totaler Unfug was der Typ da macht, wechselt sofort den Lehrer!".
Ich gestehe jedem der Musik unterrichtet zunächst einmal eine gewisse Erfahrung und Grundfertigkeit zu, die eigentlich immer reichen sollte jemandem die ersten Schritte beizubringen.
Allerdings sagst du ja nichts über die Referenzen, Studium etc.

Auch musste ich selbst die Erfahrung machen, dass es Schüler gibt, die nicht so schnell lernen, aus verschiedenen Gründen.
Beispielsweise habe ich einen Schüler mit leichtem Aufmerksamkeitsdefizitsydrom. Da geht es im Unterricht primär darum ihm Konzentration und Fokus beizubringen, als um technische Finessen. Oder Schüler die absolut keine Lust haben Musik zu machen, und von ihren Eltern regelrecht zum Unterricht gezwungen werden.
Dass man dann quasi jede Woche von vorne anfängt ist keine Überraschung.

Ich möchte mich hier insoweit vorwagen, dass ich behaupte, dass man in 7 Monaten einem halbwegs motivierten Schüler, der nicht total unmusikalisch ist eine ganze Menge beibringen kann, über erstes Notenlesen, bis elementaren Zupf-und Spieltechniken.
 
Sucht euch einen anderen Gitarrenlehrer... Das sieht mir sehr nach Abzocke aus, wenn er bisher (7 Monate!) nur den Daumenanschlag gelernt hat. Hier wird versucht, den Schüler so lange es geht zu binden... In der Zeit hätte er schon das Plektrum-Spiel und einfache Zupftechniken, wie z.b. Nothing else matters, lernen müssen...
Ich höre öfter von solchen "Lehrern", die monatelang immer das selbe mit ihren Schülern machen und sie somit demotivieren. :gruebel:
Mir hat mal ein Gitarrenlehrer erzählt, dass er doch ziemlich blöd sein müsste, wenn er seinen Schülern innerhalb eines Jahres zu viel zeigen würde. Damit wäre ja sein "Einkommen" gefährdet. Wie sagte schon Obelix: Die spinnen, die Römer...
Ich denke mal, dass man einen motivierten Schüler länger halten kann als einen unmotivierten...
 

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