Wie setzt ihr eure Ziele? Wie erreicht ihr sie?

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Guten Morgen liebes Board!

Wenn man durch Youtube surft und die Videos der selbsternannten Business-Men anschaut, scheint es, als sei das Setzen von Zielen ein großer Aspekt von Erfolg. Und gerade als Musiker ist es wichtig nicht die Motivation zu verlieren und ist die einzige Quelle für Motivation nicht ein Ziel, an dem man festhalten kann?
Habt ihr bestimmte Ziele? Vielleicht nicht nur auf musikalischer Ebene?

Es gibt etliche Methoden seine Ziele zu erreichen, sei es mit To-Do Listen oder dem Austricksen des eigenen Denkens. Habt ihr Methoden, die euch besonders helfen? (Auf meinem Blog -> Signatur, habe ich mich etwas näher mit dem Entwerfen von Goals auseinandergesetzt)

Das sind ziemlich viele Fragen,aber was mich -und sicherlich auch andere- wirklich interessiert ist, wie ihr euch dazu motiviert die Gitarre immer wieder auf den Schoß zu nehmen.

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Mein Ziel ist es, irgendwann mein Geld mit der Gitarre/dem Musikmachen zu verdienen. Vielleicht ist das etwas naiv, aber hey, dream big!
Zudem motivieren mich manchmal schon irgendwelche Bilder von Gitarren, die mich wirklich ansprechen. Aber auch Videos oder kurze Textzeilen, manchmal sogar aus völlig anderen Themenbereichen, können mich dazu bringen, die Klampfe in die Hand zu nehmen.

Und nun ihr!

Liebe Grüße und einen schönen Tag.
 
Eigenschaft
 
In der modernen Arbeitswelt ist es sicherlich Gang und Gebe, Projekte und auch die persönliche Entwicklung über Zielvorgaben zu steuern und erfolgreicher zu machen. Das ist letztlich auch wirklich kein Zauberwerk. Es gehört ein realistischer Plan dazu mit Meilensteinen und Überprüfungen ob die Meilensteine auch erreicht sind.
Nichtsdestotrotz sind unzählige professionelle Projekte nur wenig erfolgreich, denn es gehört schon wesentlich mehr als nur ein guter Plan dazu, um Erfolg zu haben!
Jetzt gibt es jedoch auch Bereiche, wo vernünftige Zielsetzungen eigentlich auch kaum möglich sind. Man kann einem Musiker zwar sagen "Schreibe bis heute um 12:00 ein cooles Riff!", so funktioniert Komponieren aber in der Regel nicht.
Dann ist insbesondere bei Rock Musikern "professionelles" und erfolgsorientiertes (kommerzielles) Herangehen an Musik oft auch eher verpönt. Die Stones haben ihre besten Alben bekifft und um 3:00 Uhr Nachts, nach dem sie um 17:00 Uhr aufgestanden sind, geschrieben. Von denen hat sich keiner ein Ziel gesetzt, die hatten einfach Bock auf das was sie machten.

So ist ist es meiner Meinung nach generell nie schlecht einen Plan zu haben, aber Spaß, Lust und Kreativität brauchen auch Freiräume.
...und zum Gitarrespielen habe ich mich nie motivieren müssen... eher dazu, andere "Pflichten" zu erledigen, aber Profi Musiker wollte ich auch nie werden...
 
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:great:
So ist ist es meiner Meinung nach generell nie schlecht einen Plan zu haben, aber Spaß, Lust und Kreativität brauchen auch Freiräume.
Ein ganz wichtiger Aspekt! Es ist manchmal schwieriger sich diese Freiräume zu schaffen, als ein schweres Gitarrenlick zu üben. Die älteren von uns werden das sicherlich bestätigen können ;)

Bandbezogen heißt das für eine der Bands in der ich spiele, dass wir einmal im Jahr für 4 Tage zusammen wegfahren an einen Ort, wo wir ungestört spielen, proben, naja und das eine oder andere auch noch machen können ;) So verfahren wir jetzt schon seit 5 Jahren. Und neben einer Menge Spaß, schaffen wir ernorm viel. Aber auch für uns ist es schwierig sich dieses Zeitfenster freizuschaufeln. Wir sind übrigens damals mit 2 Tagen gestartet.

Für mich persönlich heißt das, dass ich mir schon einen Zeitplan zurecht lege, wann ich was bis zu welchem Zeitpunkt schaffen muss. Man kann es auch ruhig Stundenplan nennen. Ich führe einen straff organisierten Kalender, wo alles drinne steht. Wenn z.B. bei einer Band neue Arrangements geschrieben und neue Noten verschickt wurden, richte ich mir die Zeit so ein, dass ich die Stücke mindestens 3-4 Tage vor dem nächsten Gig oder Probe spielfertig hab. Das gleiche gilt für Sachen, die man raushören muss etc.

...und zum Gitarrespielen habe ich mich nie motivieren müssen... eher dazu, andere "Pflichten" zu erledigen, aber Profi Musiker wollte ich auch nie werden...
Nun, das sind mitunter zwei paar Schuhe. Motivieren muss ich mich auch nicht zum Gitarrespielen. Eher muss ich mich bremsen :D Aber "die anderen Pflichten" sind halt auch wichtig. Es reicht nicht, wenn man "nur" gut Gitarre spielt. Und wenn man wirklich damit seinen Lebensunterhalt verdienen will, kommen etliche Pflichten dazu, die mich z.B. schlichtweg total nerven. Rechnungen schreiben usw. Und als Krönung obendrauf: Steuern :mad:
 
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Wer mit seinen Zielen scheitert, dreht darüber keine Youtube Videos. Da wir nur von den Erfolgreichen hören wissen wir überhaupt nicht, wie gut dieses Konzept ist.

Unterdimensionierte Ziele sind genauso schlecht wie überdimensionierte. Und was mache ich, wenn ich mein Ziel erreiche? Aufhören und Fernsehgucken? Oder --- hechelhechelhechel --- auf zum nächsten Ziel? Dann ist das Ziel kein Ziel, sondern höchstens eine Etappe. Und was mache ich, wenn ich mein Ziel nicht erreiche? Bin ich dann frustriert oder freue ich mich am bisher erreichten?

Im musikalischen Bereich sind die Ziele weitgehend vorgegeben, zum Konzert muss ich es können. Die Ziele werden vom Dirigenten gesetzt. Und ich bin in Orchestern, wo die Ziele zu meinen Fähigkeiten passen.

Außerdem habe ich Unterricht. Da habe ich auch keine Ziele, sondern verlasse mich darauf, dass der Lehrer meine Fortschritt systematisch begleitet. Das werde ich machen, bis ich nicht mehr kann oder bis ich keine Lust mehr habe. Aber nicht, bis ich irgendein Ziel erreicht habe.
 
Das klingt als wäre da jemand frisch von einer Performance-Schulung inspiriert; getriggert durch HR und gebacked von 'nem BCG / McKinsey PPT-Soldaten, damit ein Director seine Ziele wiederum als erfüllt anhaken darf.
 
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Außerdem habe ich Unterricht. Da habe ich auch keine Ziele, sondern verlasse mich darauf, dass der Lehrer meine Fortschritt systematisch begleitet.

Aber dein Lehrer wollte doch zu Beginn bestimmt auch deine Ziele wissen? Welche Lieder du spielen willst? Was hast du da gesagt?

Ich habe am Donnerstag meine erste (Kennenlern-)Stunde bei einem neuen privaten Gitarrenlehrer. Vor der Frage nach meinen Zielen graust mir jetzt schon ein wenig :redface:
Mir macht Gitarre spielen im Grunde genommen furchtbar viel Spaß (auch wenn ich gerade ein wenig unter so etwas wie Gitarren-Burnout leide, was für die angepeilte Musikrichtung Blues nicht unbedingt schlecht sein muss :D), aber ich habe keine Bands denen ich wirklich nacheifern möchte. Auch auf der Suche nach Liedern zum nachspielen werde ich nicht so richtig fündig, ich habe nicht so viele Lieblingslieder die ich auch auf Gitarre spielen wollen würde.
Ich möchte eigentlich lieber improvisieren lernen, jammen mit anderen Musikern würde ich auch sehr gerne. Vielleicht ja auch irgendwann einmal ein eigenes Lied schreiben (ganz hoch gestecktes Ziel :D). Aber sind das wirklich Ziele womit ein Lehrer auch etwas anfangen kann?
 
Hi Merlin,
ist mir ein bißchen unklar, der thread hier in Zusammenhang mit Deinem Blog, wo Du anderen erkärst, wie das mit den Zielen und der Motivation funktioniert: dort erklärst Du und hier fragst Du? Übrigens fand ich das im Blog ganz gut rübergebracht, zumindest einige Aspekt davon.

Zu Deiner Frage:
Ziele setze ich mir mit der SMART-Methode und halte das nach etwa 20 Jahren Anwendung weiterhin für sinnvoll und erfolgreich. Die SMART-Methode (wirst Du kennen oder kannst Du googeln) enthält meiner Erfahrung nach die wesentlichen Aspekte gut gesetzter Ziele.

Zu anderen Einwürfen und Antworten:
Ich kann die Skepsis Zielen gegenüber teilen, gerade wenn sie im wesentlichen als aufgedrückter/verordneter Teil einer (Selbst-) Managementmethode daherkommen. Von Außen herangetragene Ziele haben eine völlig andere Funktion als freiwillige Ziele und wenn man die Zielmethoden vor allem über unfreiwillige Ziele kennengelernt hat, kann es ein völlig gesundes Verhalten sein, diese bitte schön in einem Bereich nicht haben zu wollen, die dem Hobby und der Leidenschaft zugeordnet sind.

Für ein generelles Mißverständnis halte ich dagegen eher, Ziele als etwas rein kopfgesteuertes zu betrachten, Ziele sind für mich eher dazu da, um zwischen dem inneren (freiwilligen) Wollen und dem äußeren Handeln einen förderlichen Zusammenhang herzustellen. Ob das immer gelingt, ist allerdings fraglich und wer die SMART-Methode als rein äußerliche Form funktionalisiert und anwendet, wird eben auch nur diesen Aspekt daraus ziehen können und dem kann dann als Ergebnis entgegenschlagen, dass er einem ziemlichen Zuchtmeister Macht gegeben hat und Musik nur noch als lästige Pflichterfüllung sieht (und nun noch diese Aufgabe und dann jene ...).

Anderen kann die Methode (die auch ein Lehrer, zumindest in wesentlichen Elementen benutzen wird) ein guter Leitfaden dazu werden, handwerklich weiterzukommen, sich nicht zuviel und nicht zu wenig vorzunehmen und seine Fortschritte anzuerkennen und an ihnen Freude zu haben.

Ich halte es hingegen auch durchaus für sinnvoll und förderlich, sich Ziele zu setzen, wenn es an reine Spaßaktivitäten oder so etwas geht. Gute Ziele in diesem Bereich können beispielsweise sein:
Ich mache mich frei von einem Ergebnis und einer Ergebniserwartung.
Ich achte darauf, was andere spielen (bei einer Jamsession beispielsweise).
Ich fühle mich frei, dann zu spielen, wenn ich etwas in mir fühle, etwas beizutragen habe, etwas ausprobieren möchte und und ich fühle mich frei, nichts zu spielen, wenn mir nicht danach ist.
Ich weiß, dass der Wert von Experimenten ist, auszuprobieren. Ein Experiment ist wertvoll, weil man es unternimmt und weil man den Mut hat, etwas auszuprobieren, was neu ist. Jeder Weg ist es wert, ihn zu gehen, wenn man das möchte, weil nur neue Wege neue Entwicklungen eröffnen.

Ich habe bei den oben genannten Zielen vor Augen gehabt, dass es Musikern, die aus der Klassik kommen, oft schwer fällt, sich auf das Improvisieren einzulassen, weil das etwas ist, was sie nicht kennen und weil sie sich mit Vorgaben wohl und sicher fühlen. Meiner Erfahrung nach kann es sinnvoll sein, ihnen andere Ziele zu geben als die, eine Vorgabe auf dem Notenblatt oder durch den Dirigenten möglichst getreu zu erfüllen, weil sie sich generell mit Zielen leichter fühlen. Und das Ziel: Sei spontan! ist angesichts dessen eher erschwerend und setzt sie unter zusätzlichen Druck bzw. ist nur als "paradoxe Intervention" sinnvoll. Ziele und Aussagen/Botschaften wie die von mir oben formulierten hingegen können es ihnen erleichtern, sich darauf einzulassen.

Nichts anderes sollen Ziele auch sein: von Wünschen zu Ergebnissen zu leiten, also Wege zur Wunscherfüllung zu ebnen und zu bereiten.
Ein Wunsch bleibt entweder ein (bloßer) Wunsch oder er begibt sich in die Gefahr der Umsetzung. Wenn er dies tut, dann sind Ziele ein guter Weg der Unterstützung.

x-Riff
 
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Also einem Lehrer so "einfach" zu überlassen, dass er schon die richtigen Ziele definieren wird, halte ich auch für sagen wir mal fahrlässig. Das kann gut gehen, wenn derjenige ein gutes Einfühlungsvermögen hat. Aber um Frust vorzubeugen ist es IMO nicht schlecht, sich vorab zu überlegen: "Das und das würde ich gerne bis dann und dann besser können". Dann wird ein guter Lehrer einem schon sagen, das kannst Du aber bei Deinem Talent und Fleis wahrscheinlich nicht erreichen, oder ok schau'n wir mal mit den und den Lektionen schaffen wir das...

Beim Lernen macht das mit den Zielen IMO auch noch recht viel Sinn. Es ist halt nicht sehr "cool" und "Rock'n Roll" und die Bullshit-Bingo Business Welt macht uns auch gut vor, das alles nur sinnfreies Blabla ist wenn man eigentlich schlicht nur seinen Arsch nicht in Bewegung bekommt.
 
Ui, ich habe überhaupt nicht mitbekommen, dass hier so'n reges Treiben herrscht, wie toll! :)

Naja, ich frage weil ich es schwer habe mich selbst zu motivieren, in welchen Lebenslagen auch immer. Deshalb habe ich einfach mal nach Techniken gesucht und was ich gelernt habe aufgeschrieben. Meiner Meinung nach ist es wichtig, heutzutage organisiert zu sein und Ziele zu haben. Das Level auf dem man sein muss, um nicht unterzugehen, egal in welchem Bereich, ist einfach zu hoch, um larifari dann zu üben wenn man Lust hat, glaube ich. Natürlich ist das bei reinen Spaß-Angelegenheiten etwas anderes.

Insbesondere was Musik angeht ist es aber schwer, diese Goals zu definieren, da Musik einfach viel zu facettenreich ist, um zu wissen wo's hingeht.

x-Riff, genau diese ''kleinen'' Dinge finde ich schwer zu benennen. Ich würde sagen, es sind eher Handlungen die man sich vornimmt, oder sowas, aber nicht unbedingt Goals, an die man fast alle seine Handlungen anpasst, um sie zu erreichen, oder?

Liebe Grüße!
 
Lange rede, kurzer Sinn.
Üben, üben, üben. Spielen, spielen, spielen.
 
Wenn man durch Youtube surft und die Videos der selbsternannten Business-Men anschaut, scheint es, als sei das Setzen von Zielen ein großer Aspekt von Erfolg. Und gerade als Musiker ist es wichtig nicht die Motivation zu verlieren und ist die einzige Quelle für Motivation nicht ein Ziel, an dem man festhalten kann?
Habt ihr bestimmte Ziele? Vielleicht nicht nur auf musikalischer Ebene?

Nein, die (fast) einzige Quelle für Motivation ist die felsenfeste Überzeugung, dass man etwas schaffen kann. Wenn du dir ein Video von Steve Vai anschaust, denkst du dann "nächstes Jahr kann ich das auch" oder "wenn es kalt wird taugt meine Gitarre immerhin noch als Brennholz"?
 

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