wie würdet ihr das interpretieren?

[nochfrischvomvortag]

es gibt Dinge die sind stärker als mein Frust
und Dinge die ich immer wieder machen muss
meine Worte sind gelegt wie ein glatter Fahrradweg

doch wer soll auch schon wissen dass ich eigentlich ein Missverständnis bin
ich schaue euch von außen zu
lieber vis-à-vis
ich bin ein Freak

ich gebe zu ein Vergleich hinkt
lass uns das mal lieber nicht so machen
es ist wohl wichtig dass es eigentlich nichts bringt

doch wer soll auch schon wissen dass ich eigentlich ein Missverständnis bin
ich schaue euch von außen zu
lieber vis-à-vis
ich bin ein Freak

 

[x-Riff]

Ist das ein Teil eines längeren Textes oder ist das der ganze Text?

 

[nochfrischvomvortag]

das ist der ganze Text!

 

[x-Riff]

Hi nochfrischvomvortag,
das wäre mir zum Interpretieren zu wenig.
Was erfahre ich?
Ein nicht näher beschriebenes Lyrisches Ich beschreibt aus der Ich-Perspektive, dass es Dinge gibt, die es machen muss, dass es fähig ist, seinen Frust zu überwinden und dass es einen graden Weg geht.

Es beschreibt sich als ein Missverständnis, das als solches nicht erkannt wird und uns von Außen sieht, kennzeichnet sich als Freak.

Ein Vergleich (welcher?) hinkt (wie sie das ja sprichwörtlicherseits zu tun pflegen), etwas (was?) (sagt wer?) (und warum?) (wem gegenüber?) soll dann doch nicht gemacht werden (warum?), und es sei wichtig (inwiefern?), dass es (was?) nichts bringt.

Der Refrain wird wiederholt.

Also es wird schon deutlich, dass Du hier offensichtlich keine konkrete Geschichte einer oder mehrerer konkreter Personen, die etwas konkretes tun oder lassen, beschreiben willst - aber das, was Du beschreibst bleibt mir zu sehr im Angedeuteten, Nebulösen stehen.

Damit berührt mich Dein Text auch nicht - er löst nichts in mir aus. Das kann anderen anders gehen.

Aber Du fragst ja nach einer Interpretation - und die bildet immer einen Bezug zu etwas, was da ist. Und für mich ist zu wenig da.
Kommt mir eher wie ein Rätsel oder Orakel vor, wo am Ende die Frage steht: Was bin ich?

Anders herum: Was möchtest Du mit Deinem Text beschreiben, bewegen, ausdrücken, mitteilen?

Herzliche Grüße und herzlich willkommen auf dem Musiker-Board und im songtexter-Forum!

x-Riff

 

[Jed]

Ich interpretiere es so, dass das Lyrische Ich zum Dritten Geschlecht gehört, ist intersexuell.

Jed

 

[antipasti]

Es lässt sich aufgrund seiner Knappheit und Indirektheit auf vieles und nichts anwenden. Meine Assoziation war Gott oder Religion.

 

[Swingaling]

Ich rate auch mal mit :-D: Wegen der teillweise etwas schrägen Formulierungen tippe ich auf jemanden, der anders ist, weil er nicht die gleiche Sprache spricht wie die meisten und die Welt anders wahrnimmt - und da denke ich spontan an einen Autisten. Welches Anliegen verfolgst du denn mit dem Song?

LG

Nicole

 

[antipasti]

Welches Anliegen verfolgst du denn mit dem Song?

Vielleicht, hier herauszufiltern, dass am Ende alles und jede/r ein Freak ist. Momentan haben wir ja schon Autisten, Gott und Transgender.

 

[dubbel]

Momentan haben wir ja schon Autisten, Gott und Transgender.

"Selbstmitleid" und "teenage angst" fallen mir noch ein.

 

[Swingaling]

Vielleicht, hier herauszufiltern, dass am Ende alles und jede/r ein Freak ist. Momentan haben wir ja schon Autisten, Gott und Transgender.

Vielleicht - vielleicht sollen auch nur möglichst viele freie Assoziationen zum Thema herauskommen - das Board als Versuchslabor für experimentelle Texte. Bin jedenfalls gespannt, wie es weiter geht.

 

[antipasti]

"Selbstmitleid" und "teenage angst" fallen mir noch ein.

Die Assoziation hatte ich natürlich außerdem - vielleicht sogar noch etwas früher als die andere