Wo der Asphalt endet / eine Art Stressbewältigungssong

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Hallo zusammen,

es gibt Zeiten, da schreibt man wochenlang nicht eine Zeile, lässt sich nicht mal im Board sehen um "zu meckern" und dann wieder hat man so eine Phase, wie ich im Moment. Hier mein neuestes Ergebnis mit der Bitte um Kritik, Verbesserungsvorschläge, Detailarbeit, na ja, wie immer ...

Und die wichtigste Frage: in welcher Richtung könntet Ihr Euch ein musikalische Umsetzung des Titels vorstellen ?
_________________________________________________________________________



Wo der Asphalt endet

Wo der Asphalt endet, gehen Motoren aus.
Jeder der nicht wendet, tritt an die Luft hinaus.
Wo der Asphalt endet, stehen Räder still.
Muskelkraft verwendet, jeder der es will.

Wo der Asphalt endet, fällt Regen nicht umsonst.
blühendes Gelände macht Natur zur Kunst.
Wo der Asphalt endet, steht keine Schranke quer,
Lust macht uns behende, den Kopf gedankenschwer.

Wo der Asphalt endet, sind Raum und Zeit vereint.
Der Weg dahin ist kürzer als es scheint.

Wo der Asphalt endet, wird das Auge klar,
Bilder, die gesendet, nimmt es schärfer wahr.
Wo der Asphalt endet, wandert Hektik auf den Müll,
Gelassenheit verschwendet, jeder der es will.

Wo der Asphalt endet, sind Raum und Zeit vereint.
Der Weg dahin ist kürzer als es scheint.

Wo der Asphalt endet, sind Raum und Zeit vereint.
Der Weg dahin ist kurz als es scheint.

Wo der Asphalt endet, wird Raserei gelähmt,
sonnenlichtgeblendet, dass sie sich am Abend schämt.
Wo der Asphalt endet, wird Platz für ein Gefühl,
finden unsre Hände wie von allein das Ziel.
 
Eigenschaft
 
ok, dann will ich mal.

erster eindruck: sehr rund und ausgereift. ich hab das gefühl du hast lyric-erfahrung, wenn ich den lese (ich weiß, dass du sie hast, aber hier spürt man es direkt raus). die wiederholungen (asphalt, will) machen das ganze konsistent, wobei mE die gefahr besteht, zu überziehen, falls das mit der instrumentierung nciht zusammenpasst. Wenn dann also mE ganz oder gar nicht, weshalb ich finde, der Song sollte auch musikalisch "monoton / repetitiv" sein.

das war der Bogen zu Umsetzung ;)...also ich hatte sofort nen gedanken, die vielleicht völlig an deiner Richtung vorbeigeht, aber egal:Society / Into the wild Soundtrack
der Text ist rechts mit aufgeführt unter "mehr info´s"


fazit: ja, doch, sehr schöner roadmovietext. ich finde die gedanken sehr angenehm und wünsche mich an den ort, wo der asphalt endet. konkrete textstellen finde ich keine, an denen ich mich stoße, deshalb das eher allgemeine feedback.
schöne nummer, sehr umsetzbar, wie ich finde :)
 
hiho,

glückwunsch, dein text gefällt mir gut! hat mich überzeugt und ich fühle mich zugegebener maßen auch etwas ruhiger :)

die wiederholungen schaffen atmosphäre, metaphern passen und liest sich sehr stimmig. am besten gefällt mir einfach die idee: asphalt sozusagen als blockade im kopp und als krasser gegensatz die natur, sozusagen als ort der ruhe. super!

trotzdem möchte ich dir nicht nur honig um den mund schmieren, kritik muss leider auch sein ;)
und zwar fehlt mir im späteresn verlauf des textes ein wenig die doppeldeutigkeit die du so schön am anfang aufbaust. z.B. die motoren - einmal gedacht für die tatsächlichen autos auf den asphalt und einmal gedacht als "gestresstes hirn". eigentlich hörst du mitte der 2. strophe auf und fährst nur noch du die stress schiene, nicht aber die "asphalt/natur" schiene. ich wünsche mir einfach mehr metaphern in diese richtung wie eben die mit den motor! z.B. qualm im gegensatz zu schafswölkchen oder sowas.

dann wollte ich noch anmerken, dass ganz am ende "Der Weg dahin ist kurz als es scheint." steht. keine ahnung ob es ein tippfehler oder gewollt ist, finde es jedenfalls unpassend.

wie immer hab' ich auch ne lieblingszeile:
Wo der Asphalt endet, wird Raserei gelähmt,
sonnenlichtgeblendet, dass sie sich am Abend schämt.


kann ich soo gut nachvollziehen. wie oft war ich schon im stress und habe jeden angefaucht...und wie oft hab ichs bereut wenn ich mich beruhigt habe. sonnenlichtgeblendet :great:

grüße,
 
moin

also ich find ihn auch jut...

ich würde ja so ne curse mäßige rapnr draus machen^^
würde dann auch zu JTE's monotonen wünscen passen ;-)

wie wärs mit som hip hop beat plus nen paar western/country einflüsse ala tito and tarantula...


ansonsten isser mir persönlich noch ein wenig kurz... und um den flow für nen rap zu verflüssigen fehlen noch nen paar silben^^
aber das is ja eh nur so ne idee^^

ansonsten: schöner text


gruß

der dekan
 
Ich mag den Text sehr gerne, der strahlt eine schöne innere Ruhe aus und gibt ein Gefühl von zu-Hause-sein/Heimat.

Wo der Asphalt endet, fällt Regen nicht umsonst.
blühendes Gelände macht Natur zur Kunst.


Die schönste Umschreibung für das banale Wort Garten... :D
Oder bin ich da jetzt völlig schief gewickelt?

Zur Umsetzung: Ich würde es sehr reduziert halten und eigentlich nur Akustik-Gitarre und Stimme verwenden. JTEs Vorschlag finde ich sehr passend. Rein von der Stimmung könnte ich mir auch was in dieser Richtung vorstellen: http://www.youtube.com/watch?v=ePatJIwB-sI

Der Gesang ist Geschmackssache, aber die Atmosphäre passt.
 
Hi zusammen, erst mal vielen Dank für die Hinweise und die Gedanken von Euch. Nachdem der Text zwei Tage ohne Reaktion im Board stand hatte ich schon Zweifel ...

Ja, die Wiederholungen waren schon beabsichtigt. Ich hatte mir so eine ruhige Rocknummer vorgestellt, was mit der Akustikgitarre ja fast conform läuft. Hip-Hop oder Rap ist ehrlich gesagt nicht ganz so mein Ding, jedenfalls könnte ich das in so einem Fall nicht selbst.

Im Detail:
- an einen Garten hatte ich GAR nicht gedacht, eher an wild blühende Wiesen ...
- statt "kurz" muss es natürlich auch hier "kürzer" heißen, Danke für den Hinweis
- "Doppeldeutigkeit" geht flöten, ja leider, möglicherweise ist das wegen der GEWOLLTEN Wiederholungen dem Reim geschuldet, der ja immer wieder irgendwie eingehalten werden muss, ich werde noch mal nachdenken, jedenfalls kann ich diesen Gedanken nachvollziehen

Also dann, nochmals Dank an Euch vier !
 
das mit dem "hiphop" war ja auch nur ne idee :D du hast schliesslich gefragt^^

ick wünsch dir viel glück und so :)

der dekan
 
das mit dem "hiphop" war ja auch nur ne idee :D du hast schliesslich gefragt^^

ick wünsch dir viel glück und so :)

der dekan

Das war doch auch in Ordnung :p !
Ich hab echt mal versucht was in der Richtung zu texten, ist mir wirklich nicht gelungen, finde ich zumindest. Das liegt ganz bestimmt daran, dass mir die Richtung nicht besonders liegt. Aber wenn Du es Dir vorstellen kannst, ist es doch okay. Wenn Du Muße hast, tu Dir keine Zwang an, auch wenn der Textfluss ein wenig angepasst werden muss. Ich habe eh wenig Zeit, leider ...
 
jaja, bin spät dran, klar!
Ich fühle mich auch keinesfalls genötigt, über ein weiteres "Steinhart-Juwel" ein paar Worte zu verlieren.
Es ist natürlich alles, was es zum Text zu sagen gibt, schon mehr oder weniger abschließend, auch meine Meinung abdeckend, von den üblichen, sehr geschätzten, Verdächtigen behandelt und erklärt worden. Hi folks!
Man freut sich aber als Thread-Ersteller über jeden Senf, der noch dazugegeben wird!?

Also here's my shit:
Das du es draufhast, ist unbestritten. Und ich meine merken zu können, dass du auch immer stilsicherer und souveräner mit den Wunderwerken der Lyrik arbeitest.
Sehr schöne Bilder und Vergleiche machen die ganze Sache plastisch und verständlich, da ist für jeden was dabei. Eine Identifikation ist leicht möglich.
Hochaktuell ist das Thema zudem. Wer sehnt sich nicht nach ein bisschen Ruhe?
Du beschreibst das "Innehalten", das "Zur- Ruhe- kommen" sehr schön und legst auch die Verantwortung für die Suche nach den Grenzen unserer rastlosen Betriebsamkeit zurück in unserer Hände.
Das ist 'ne coole Sache.
Und das ist meine klitzekleine Kritik:
Es ist mir ein wenig zu cool, wenig gefühlt.
Mehr technokratisch erklärt, bisweilen wie von einem Navigationssystem:
"Sie haben ihr Ziel erreicht, wenn Sie..."

Der Spaß an der guten und treffsicheren, zudem auch noch gereimten Formulierung im Maß, im Fluß,
kommt mir ein wenig unentspannt zwischen die Ohren.
Kurz: es ist mir ein wenig zu anstrengend, die ganzen Informationen in einem lässigen und relaxten Zusammenhang zu setzen.
Ich hoffe deshalb auf einen ganz entspannten Vortrag- Monotonie (so wie JTE, mit seiner schlafwandlerisch sicheren Intuition richtig verordnet hat) mit einem schleichenden aber deutlich fühlbaren Spannungsbogen, scheint mir da ein gutes Mittel zu sein.

Was ich in Bezug auf "Steigerung" auch noch sehr schön fände, wenn der letzte Satz oder Vers einen persönlicheren Bezug hätte. Vielleicht nur zum Vortragenden, der klärt, wie er das Ende des Asphalts findet, oder das er eben dieses in den Armen seiner Partnerin ausmacht.

Mir sind "unsere Hände" nicht entgangen, aber ich hätte es gerne noch ein bisschen intimer.

Grüße
willy
 
Hi willypanic,

auch Dir noch vielen Dank für das Statement. Ja, ich kann glaube ich nachvollziehen, was Du meinst. Von ganz anderer Seite her und zu einem ganz anderen Text wurde mir mal gesagt, dass man dem Text anmerken würde, dass ich Ingenieur (also Techniker bin). Sollte da wirklich was dran sein :confused::confused::confused::confused::confused:

Wie auch immer, allen ein schönes Wochenende
 

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