Wörter, Wolken & Kuchenduft

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Jongleur
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Wörter, Wolken & Kuchenduft

Jedem Morgen lacht die Frühe
Frisch und munter ins Gesicht
Meine Unschuld ist erwiesen
wenn mein Tag gerad anbricht

Wenn ein Wasserstrahl mich streichelt
Und das Radio bleibt still
wenn beim Bäcker meiner Träume
Wörterwolken mich umhüll’n

Sitz im Café meiner Träume,
Deren Bilder keiner kennt
Aber keiner - das ist einer
Den die Wahrheit fast verbrennt

Chorus

Alle Leute müssen reden
Liebe hier, Lüge da
Müssen reden über jeden
Schall-lalie Schall-lala
alle reden um zu schweigen
Weil die Seele manchmal quält
Das will keiner gerne zeigen
Das ist das, was immer fehlt


die alten Krieger spassen wider
allem Witz und keiner lacht
und die Witwen tauschen Blicke
Was den Witz nicht besser macht

und dann machen sie den Mund auf
lachen laut und lachen schrill
mit der schöne Bäckerin
und die denkt sich, was sie will

hier im Café meiner Träume,
Deren Bilder keiner kennt
Aber keiner - das ist einer,
Den die Wahrheit fast verbrennt


Alle Leute müssen reden
Schalllalie Schalllala
Müssen reden über jeden
Liebe hier,
Lüge da
alle reden um zu schweigen
Was die Seele manchmal quält
Das will keiner gerne zeigen
Das ist das, was immer fehlt


Und jungen Leute lachen
in allen Sprachen dieser.Welt
und die Spiegel an den Wänden
zeigen jedem, was gefällt

hier im Café meiner Träume
im Wörterwolkenkuchenduft
Falln die Blätter von den Bäumen
in der schönsten Morgenluft

Alle Leute müssen reden
Schalllalie Schalllala
Müssen reden über jeden
Liebe hier,
Lüge da
alle reden um zu schweigen
Was die Seele manchmal quält
Das will keiner gerne zeigen
Das ist das, was immer fehlt

Alle Leute müssen reden
Schalllalie Schalllala
Müssen reden über jeden
Liebe hier,
Lüge da
alle reden um zu schweigen
Was die Seele manchmal quält
Das will keiner gerne zeigen
Das ist das, was immer fehlt


Jedem Morgen lacht die Frühe
Frisch und munter ins Gesicht
Meine Unschuld ist erwiesen
wenn mein Tag gerad anbricht
 
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Herzlichen Dank, lieber @FunkyDuke , für deinen ⭐️ unter meinem Text. Erster Leser und schon ein Stern, das sieht jeder Autor gern! :love:

Und wieder muss ich öffentlich gestehen, dass ich mich noch mehr interessiert, was Euch besonders gefällt oder auch nicht.

In diesem Falle habe ich ja viele Menschen vor Augen. So gesehen, könnte der Text noch wesentlich länger sein. Was dann musikalisch eher in Richtung Chanson oder Gassenhauer gehen könnte. was mich nicht abschrecken würde in einer Zeit, wo beispielsweise der Rap in seiner längst fälligen Krise steckt. Und vermutlich nicht in erster Linie wegen seiner Überlängen…!
 
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noch mehr interessiert, was Euch besonders gefällt oder auch nicht.
Mir gefallen oft sehr spontan bestimmte Elemente eines Textes, wenig analytisch, eher einem Gefühl folgend. Bei deinem letzten Text war es der Rhythmus, der mir wie eine leichte Wellenbewegung durch die Glieder floss; jetzt ist es die Wortschöpfung „Wörterwolkenkuchenduft“, die in mir auf verschiedenen Ebenen schöne Assoziationen erzeugt, ein Wort, das ich mir im Kopf zergehen lassen kann - das Ganze geht also eher in Richtung Wohlfühlzone. 👍
 
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@Tygge: +1
Bei mir sind es Wortassoziationen, die Leichtigkeit und Verspieltheit, welche Du mit Deinen Worten bildhaft beschreibst. Dabei aber auch die Sensibilität und das latente Unbehagen aus der klaren Sicht auf die Dinge um einen herum.
Erfrischend. (y)
 
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+1
Bei all Deinen in letzter Zeit hier geposteten Texten gefallen mir einige Sachen - die sehr unterschiedlich sein können: Wortbilder oder -ketten, flow, Ideen, Motive - sehr gut und sprechen mich direkt an. Andere Stellen gehen durch mich durch, ohne in mir nachzuschwingen, wobei ich schon das Gefühl habe, es gibt das eine übergreifende Thema, das alles zusammen hält.
Wenn Du damit leben kannst, dass ich bei jedem Deiner Texte angesprochen bin, dass etwas schwingt und weiter wirkt, und anderes nicht: dass also Deine Texte bei mir Unterschiedliches auslösen - dann bewirken sie zumindest bei mir, was sie bewirken sollen. Andere, so empfinde ich deren Feedback, nehmen anderes mit: einen vollen Kuchen für die ganze Tafel.

Ausgesprochen interessant fände ich, eine musikalisch-gesangliche Umsetzung zu hören: je stärker Du in Richtung Assoziationen gehst, desto wichtiger, weil mitinterpretierend und nicht nur untermalend, finde ich dann Musik und Gesang. Ich kann mir gut vorstellen, dass dann andere Stellen wirken, die rein sprachlich an mir vorübergehen.

Eins will ich noch sagen: Mir scheint, Du hast Deinen Stil gefunden. Nicht dass ich in Abrede stellen würde oder der Meinung wäre, dass Du vorher keinen gehabt hättest - den hast Du mit Sicherheit gehabt! - nein: es ist eher das Empfinden, dass Du bei Dir angekommen bist und deshalb anders aus Dir heraus sprechen kannst.

Herzliche Grüße

x-Riff
 
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Dabei aber auch die Sensibilität und das latente Unbehagen aus der klaren Sicht auf die Dinge um einen herum.
Klare Sicht auf die Dinge um einen herum?
Die möchte wohl jeder gerne haben, aber haben wir sie wirklich oder bilden wir uns dies nur ein?
Je älter ich wurde, umso überzeugter war ich von meiner klaren Sicht, dann kam meine Tochter in die Pubertät und fand und findet immer noch die ihrige viel klarer. 😉
Und wie immer @Jongleur fangen mich Deine Texte ein.
 
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J
  • Gelöscht von Vali
  • Grund: doppelt
Herzlichen Dank für eure vielfältigen Antworten. Ich mag nicht chronologisch antworten. Da würde sich vielleicht manche Aussage doppeln. Ich habe einfach mal Sätze hervor, die MICH sehr, sehr oft beim Schreiben bewegen.

1. zur Kohärenz

Mir gefallen oft sehr spontan bestimmte Elemente eines Textes, wenig analytisch, eher einem Gefühl folgend.
Bei mir sind es Wortassoziationen, die Leichtigkeit und Verspieltheit, welche Du mit Deinen Worten bildhaft beschreibst. Dabei aber auch die Sensibilität und das latente Unbehagen aus der klaren Sicht auf die Dinge um einen herum.
Erfrischend. (y)

.
Andere Stellen gehen durch mich durch, ohne in mir nachzuschwingen, wobei ich schon das Gefühl habe,
es gibt das eine übergreifende Thema, das alles zusammen hält.
Klare Sicht auf die Dinge um einen herum?
Die möchte wohl jeder gerne haben, aber haben wir sie wirklich oder bilden wir uns dies nur ein?
Je älter ich wurde, umso überzeugter war ich von meiner klaren Sicht, dann kam meine Tochter in die Pubertät und fand und findet immer noch die ihrige viel klarer. 😉
Und wie immer @Jongleur fangen mich Deine Texte ein.
Ich habe mich riesig gefreut, eigentlich in jedem Statement meinen Trieb, mit Worten zu spielen, erwähnt zu finden

Ich frage mich beim Schreiben tatsächlich fast automatisch, wie weit der jeweilige Sinn von seinem Unsinn entfernt ist! Früher habe ich nach Widersprüchen gegoogelt, Heute befrage ich nur noch meine eigenen Erfahrungen. Je plastischer ich mich erinnern kann, umso sinnvoller empfinde ich meine Erinnerungen Im Zusammenhang mit dem scheinbar sinnlosen Leben. Ich liebe Paradoxien!

in der heutigen Zeit lautet meine Credo; Der eigene Sinn ist von seinem Unsinn nur einen Augen-Blick entfernt! Das empfinde ich als einen schön traurigen Satz, allein, weil er mit dem Pathos der Worte spielt.Einen Pathos vom Thron zu schubsen, erleichtert mich IMMER beim Texten einen Augen-Blick lang! - Und wenn sich danach ein neuer trauriger Sinn nähert, mach ich mich auf die Suche nach dem nächsten Unsinn.

Das könnte, aber kann vermutlich nicht jeder. Es setzt eine gewisse Leidensfähigkeit voraus. Dies näher zu erklären, wäre mir dann doch zu aufwändig. ;)

2. zur Musik
Ausgesprochen interessant fände ich, eine musikalisch-gesangliche Umsetzung zu hören: je stärker Du in Richtung Assoziationen gehst, desto wichtiger, weil mitinterpretierend und nicht nur untermalend, finde ich dann Musik und Gesang. Ich kann mir gut vorstellen, dass dann andere Stellen wirken, die rein sprachlich an mir vorübergehen.
Bei deinem letzten Text war es der Rhythmus, der mir wie eine leichte Wellenbewegung durch die Glieder floss;
Jeder hört wohl den musikalischen Klang einer Wortreihe entsprechend seiner musikalischen Vorlieben. (Ich empfehle übrigens jedem Leser, aber vor allem jeden Texter, sich selber Texte laut vorzulesen und Betonungen und Pausen übertrieben zu verdeutlichen.) Ob man nun will oder nicht, auf diese Weise stellt sich mE ein erstes, unbewusstes Gefühl für eine eventuelle Musik ein. Hier hat der Chorus eine Schlüssel-Stellung
Alle Leute müssen reden
Liebe hier, Lüge da
Müssen reden über jeden
Schall-lalie Schall-lala
alle reden um zu schweigen
Weil die Seele manchmal quält
Das will keiner gerne zeigen
Das ist das, was immer fehlt
ich höre die Melancholie eines Spötters , wie etwa den Wiener Schmäh Falcos , die feinere Ironie von Randy Newman oder Sting oder sogar Musik der goldenen 20iger.

Eigentlich haben alle meine Texte mehr oder weniger einen ironisch-melancholischen Einschlag. Egal ob übertriebene Kälte oder leidenschaftlich getanzte Träne - einen Schuss unwirkliche Wirklichkeit müssen meine Songs immer verkörpern. Vielleicht arbeite ich deshalb so gern mit Filmkomponisten.

Speziell zu den Assoziationen
jetzt ist es die Wortschöpfung „Wörterwolkenkuchenduft“, die in mir auf verschiedenen Ebenen schöne Assoziationen erzeugt, ein Wort, das ich mir im Kopf zergehen lassen kann - das Ganze geht also eher in Richtung Wohlfühlzone. 👍
Bei mir sind es Wortassoziationen,
Eins will ich noch sagen: Mir scheint, Du hast Deinen Stil gefunden. Nicht dass ich in Abrede stellen würdoder der Meinung wäre, dass Du vorher keinen gehabt hättest - den hast Du mit Sicherheit gehabt! - nein: eist eher das Empfinden, dass Du bei Dir angekommen bist und deshalb anders aus Dir heraus sprechen kannst.

Ja, lieber x Riff, ich habe momentan einen neuen Stil gefunden. Unter anderem infolge meines spontanen Idee, dass das Reimen eine versteckte Pflicht zur Assoziation bedeutet!!! Wie ich das meine?

Was haben „Traum“ und „Baum“ gemeinsam? Zunächst Nichts! Aber wenn man nach Bildern von „Traum“ und „Baum“ sucht... findet man unter anderem einen Elefanten im Baum: was mir wie von Zauberhand sofort die assoziativen Zeilen aufdrängelt :

ich hatte einen Traum, da saß
ein Elefant auf einem Baum

Und nun soll mal jemand sagen, es wäre langweilig, 2 weitere Verse zu finden! :unsure:

ich hatte einen Traum, da saß
ein Elefant auf einem Baum
doch ich bemerkte ihn von weitem kaum
den ich war außerdem halb blind…

Das ließe ich fürs Erste gelten. denn meine Neugier auf diesen seltsamen Weg wäre noch nicht ganz erloschen! Denn tatsächlich bin …

Ach, liebe Freunde des Fadens. Da ich ( Gottseidank) bisher keinen Verriss erhielt, geh ich jetzt erst mal beruhigt schlafen. :hat:
 
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bisher keinen Verriss erhielt
Ich glaube zu wissen, es wird auch keinen geben. Wobei, ist der Glaube zu wissen nur Vermutung? 🤷 Ach, egal, von mir wirst Du zu Deinen Texten keinen Verriss bekommen, glaube ich.
 
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