Womit kann man euch beeindrucken?

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Hallo zusammen,

ich habe in diesem Forum bisher immer mehr geschmökert und mitgelesen, statt selber was zu posten.

Seit ein paar Tagen stellt sich mir immer wieder die Frage, wo bei euch die Ohren spitz werden. Ich war neulich in einem Bierzelt und es lief das übliche, Top 40 live und gute Unterhaltung, man unterhält sich am Tisch und plötzlich wird man hellhörig.
Mir ging es so, weil die Band gerade I want you to want me von Cheap Trick spielte. Und der Gitarrist spielte das ganze mehr als gut. Ich war beeindruckt. Kein Shred, kein Geschwindigkeitsrekord. Ein nahezu originales Rezitieren, der Live at Budokan-Aufnahme.
Und trotzdem lebendig, frech, frisch und vor allem unterhaltsam.
Ich bin mit fast 20 Jahren Erfahrung niemand der gleich in die Knie geht, nur weil jemand ein paar ACDC Riffs ins Bierzelt schrubbt.

Wann und wobei ging es euch zuletzt so?
 
Eigenschaft
 
ich muss leider wieder das Bluesfestival , weil du schreibst , im Zelt, anführn. Ich hab ja wirklich nix gegen Bluesshredderer wie Walter Trout , der wohl die Nachfolge von Gary Moore antreten will :D aber wirklich beeindruckt hat mich das Spiel von Andreas Arlt, Alex Shultz und dem Gitarristen der Nightcats . Weil die eben das gewisse etwas in ihrem Spiel haben. Sie können tolle Phrasen spielen , steigern, laut leise , alle Facetten ...und brauchen deshalb nicht das ganze Griffbrett rauf und runterflitzen wie die Weltmeister ;) Da ist jeder Ton wichtig, da berührt einen jeder Ton emotional und nimmt einen mit auf die Reise....da hat jeder gespielte Ton seine Bedeutung und hat Platz und Raum sich auch zu entfalten, da spielt die Band einfach auch mal dynamisch, baut laute und leise Passagen mit ein, geht aufeinander ein usw usw usw ..... einfach klasse.:cool:
an solchen Leuten, solchen "Guitar Heroes" orientier ich mich dann auch für mein eigenes Spiel. Da versuch ich soviel aufzusaugen wie nur möglich ist. Natürlich werd ichs nicht schaffen so gut zu sein wie sie , aber ich kanns als meine Richtschnur nehmen
 
Daran ist doch nichts bedauernswertes, dieses Bluesfestival in den Ring zu werfen.
So konkrete Antworten, hatte ich gar nicht erwartet.
 
Daran ist doch nichts bedauernswertes, dieses Bluesfestival in den Ring zu werfen.
So konkrete Antworten, hatte ich gar nicht erwartet.

danke :) Ja , aber ich hab lange bevor und auch in meinen Anfangsjahren als ich Gitarre angefangen hab zu lernen , mir in Klubs und grösseren Konzerten Gitarristen wie Steve Mariott, Johnny Guitar Watson, Luther Allison, Joanna Connor , The Troggs, The Searchers, Chuck Berry, Bo Diddley Philip Catherine usw mir genau angeschaut und diese und noch viele unbekannte local heroes haben mich da in ihrem Spiel begeistert. Deshalb spiel ich auch heute noch gerne Gitarre:)
 
Mit guten songwriterischen Fähigkeiten. Je simpler desto besser. Ich bin wirklich jedes mal total beeindruckt von Sachen wie Nirvana, Ramones, Danko Jones o.ä. mit was für einfachen Mitteln die Songs hinzaubern bzw. gezaubert haben.
 
ja stimmt! gutes Songwriting ala Lennon/McCartney, Neil Young , George Harrison , Crosby, Stills & Nash, Bob Dylan & The Band, John Fogerty, Chuck Berry... u.v.m.:cool::great:
 
Ich bin immer beieindruckt wenn ich gut spielende Bands/ Musiker zu gehör bekomme.

Und jetzt die Masterfrage Dutchie: Definiere "Gut"?

Für mich bedeutet gut:
Geschlossenene Bandleistung, es groovt, gutes Timing, spielen mit Dynamik, Ausdrucksstärke, Emotion und vor allem ein sehr banddienliches Spiel, Umgang mit Pausen und Lücken in der Musik, abwechslungsreiches bzw. zur Musik passendes Arrangement.
Und vor allem hohe Emotionalität und Leidenschaft.

Wer mich zuletzt berührt hat?

auf einer offenen Blues (-Rock) Session ein junger Gitarrist und Sänger. Auf der Session werden üblicherweise irgendwelche Standards gespielt bei denen dann die Instrumentalisten im Solo zeigen was sie können. Das wird sehr oft zur Leistungsschau (Guckt mal was ich kann). Da war dann aufeinmal dieser junge Gitarrist mit seiner Strat und spielte fast clean mit einem tollen Ton in den Fingern (Die Backline war jedesmal die gleiche). Das ganze spielte er auch noch sehr dynamisch, langsam mit einer schönen Dramaturgie im Solo. Kaum die ersten Töne gespielt, hatte er die Aufmerksamkeit des Publikums. Er spielte nach der ganzen "Schaut mal ich habe die Licks alle drauf" Schauspielerei sehr sparsam, langsam und sehr emotional. Das Publikum merkte sofort, daß da etwas anderes als bisher passierte. Ergebnis: Standing Ovations für das "Küken" des abends.

So etwas ist sehr selten und berührt mich immer. Musikmachen statt Leistungsshow und das hat mit der Musikrichtung nur herzlich wenig zu tun.

Gruß
Dutchie
 
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Mich beeindruckt zur Zeit am Meisten, wenn es ein User hier schafft unfallfrei die Sufu zu nutzen.... :gruebel::D

Ansonsten bin ich zur Zeit mal wieder von Michael Romeo von Symphony X beeindruckt. Atemberaubende Technik gepaart mit feinem Spielgefühl.
 
gute cleane funkige roots-rock riffs!

daran scheitern ne menge gitarristen^^
 
Mich beeindruckt zur Zeit am Meisten, wenn es ein User hier schafft unfallfrei die Sufu zu nutzen.... :gruebel::D

:rofl:

Und als Ergänzung: Wenn ein User im "kritischen Alter" (zwischen 13 und 16) es schafft einen verständlichen und lesbaren Beitrag zu schreiben ;)
 
Ich bin immer wieder beeindruckt, wenn ich Musikern bei Jam-Sessions zuhören darf, die nicht gegeneinander sondern miteinander spielen.
Leider ist das viel zu selten und oftmals wartet nur ein jeder bis er endlich mal sein Solo spielen darf (und das leider auch bei vielen erfahrenen Musikern).
Aber neulich hab ich eine bunt zusammengewürfelte Jam-Combo in einer Kneipe bei uns gesehen, die sich nicht kannten und es trotzdem schafften
aus ein paar Akkorden richtige Songs zusammenzustellen. Also mit Steigerungen, genug Abwechslung und das Stück zum richtigen Zeitpunkt beendet, sodass
es auch Nicht-Musikern Spass macht zuzuhören.
Leider war danach wieder das Standard-Blues oder A - G - F - G -Schema zuhören.
 
Was miche extremst beeindruckt hat war die Spielfreude, die Iron Maiden dan den Tag gelegt haben als ich sie vor ein paar Jahren mal erleben durfte. Das hat wirklich Spass gemacht Leute zu sehen, die augenscheinlich immer noch soviel Spass an der Sache haben. Wenn ich bedenke wie lange manch junge Band nur spielt oder wie routiniert sie wirken dann war das wirklich ein Hammer dagegen.
 
Mich haben zwei Typen beeindruckt, die wohl von den meisten in der Gesellschaft als "Assis" oder "Looser" beschimpft werden - ein Hawaiianer und ein "Zigeuner". Zwei Menschen, die keinerlei Geld für Kleidung, gutes Essen, Körperpflege oder gar für ein teures Instrument haben.
Im Ernst die beiden Gitarren, die sie spielten hätten wahrscheinlich so ziemlich alle von euch noch nicht einmal angefasst. Die Akustikgitarre war mit Sicherheit nicht teurer als 60€ und die Saitenlage hatte durchschnittlich um die 1cm.
So weit so gut. Bevor sie anfingen zu spielen, haben sie erstmal aus ihrem Leben erzählt. Geschichten voll von Armut, aber dennoch stets optimistisch und voller Freude am Leben. Dann fing zuerst der "Zigeuner" anzuspielen und was war das für eine beeindruckende Darbietung von Django Reinhardt! :eek: Ich denke ich hätte Probleme gehabt auf dieser Gitarre ein sauberes G zu greifen, aber er spielt voller Spaß, routiniert und mit viel, viel Herz seinen Gipsy Swing.
Dann kam der Hawaiianer und fing an Bass dazu zuspielen und schnappte sich dann später selbst eine Gitarre und spielte wunderbare Songs. Der Mensch, der zuvor solche Probleme beim Sprechen hatte, fing auf einmal an richtig aufzuleben und ich kann euch nur sagen nicht nur sein Spiel und seine Songs waren der Hammer, auch seine Stimme liegt noch jetzt in meinen Ohren. Ich denke soviel Herz und Seele und wirkliches Verständnis zur Musik, haben nicht sehr viele mich natürlich auch ausgeschlossen.
Insgesamt denke ich ist dieser Abend einer der Abenden, die einem das ganze Leben lang begleiten werden und mir wieder mal gezeigt hat das Vorurteile generell aber auch unter Musikern (Wie son billig Ding? Na da bin ich mit meiner Customshopgitarre und meinem 2560€ Boutique Dr. Z mal wesentlich cooler") völlig unnötig, um nicht zu sagen völlig bescheuert sind.
 
Mal von ganz unten an der Basis:
Mich beeindrucken die Lernerfolge mancher Mit-Gitarrenschüler von einem Jahresvorspiel zum nächsten, wo man auch merkt, wie das Musikverständnis zunimmt.

geka
 
Wenn ihr mal in Albufeira (Portugal) Urlaub macht, schaut euch UNBEDINGT die "stonecoversband" an. Die spielen, seit 2004 (glaube ich) die Sommersaison über im "Rockcafe" bzw. jetzt wohl im "Bank", zwei - dreimal die Woche. (Wie schafft man das???) Ich habe NOCH NIE eine so gute Rockcoverband gesehen!!!! Noch nie!!

Wie dutchie oben schon sagte : Geschlossenene Bandleistung, es groovt, gutes Timing, spielen mit Dynamik, Ausdrucksstärke, Emotion und vor allem ein sehr banddienliches Spiel, Umgang mit Pausen und Lücken in der Musik, abwechslungsreiches bzw. zur Musik passendes Arrangement.
Und vor allem hohe Emotionalität und Leidenschaft.

Das alles passt zu 100 % auf die Jungs!!!
 
mich beeindrucken geile riffs, die voll einfach zu spielen sind & mir trotzdem nie ausm kopf gehn :D
 
mich beeindruckt am meisten wenn man hört das die band daran spaß hat bei dem was sie macht bzw
das sie es ernst nimmt für bzw über was sie musik machen.

es gibt extrem viele bands ob nun von pink floyd bis sunn o)) eine riesige soundlandschaft schaffen die man genießen DARF!



und wenn musiker es schafen miteinander zu spielen!

ich hab schon mit mitllerweile 13 jahren aktiver musik erfahrung , mit so vielen leuten zusammen gespielt und immer wieder stell ich fest das gitarre spielen zb für viele nur n erlehnen von kunstücken ist die nacheinander abgerattert werden oder das es einfach enorm viele leute gibt die denken sie wären n super songwriter aber nie was auf die beine stellen können etc etc etc kennt ihr ja;)
 
Bei mir sind das meist simple aber gute Hardrockriffs und Soli - einfach Licks die gut klingen und im Ohr bleiben :D
 
Mich beindrucken straigte Rockshows, mit richtig viel Energie! Highspeed-Shredder die regungs-und-Ausdruckslos auf der Bühne stehen, und 2 Milionen Noten spielen, lassen mich dagegen vollkommen kalt!
 
Wenn jemand richtig gut in time spielen kann. Am besten die ganze band. Das klingt einfach immer gut, wenn das gut abgestimmt ist. egal welche musik.
 

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