Xylophon-Effekt bei meiner Brandoni 65 Wood

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Bal Folker
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Hallo,liebe Gemeinde
Ich habe mir vor ca. 2,5 jahren eine Brandoni 65 W zugelegt und bin damit auch sehr zufrieden.Vor einigen Wochen wies mich unsere Geigerin jedoch auf einen Effekt hin,der mir vorher nie aufgefallen ist:wenn ich ohne bass-begleitung den Solo-Chor"Clarinet" spiele(also ohne Tremolo),wird beim Schließen der Klappen im mittleren Ton-Bereich ein "Nach-Ton",der an das Anschlagen eines Xylophons erinnert,hörbar. ich bin nicht sicher,ob das jetzt Brandoni-typisch sein könnte,oder ob ein Defekt vorliegt. Das Gehäuse ist aus Hart-Holz und von innen lackiert.Die Stimmstöcke dürften aus Fichtenholz,oder Ähnlichem sein,die Platten aus Alu(Antonelli?).
Habt Ihr von so etwas schon mal gehört?

Gruß Jürgen
 
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kannst Du das präzisieren?
Im Nachhinein ein klingender Metallton? Bei allen Tönen?

Hört man das auch auf einer Aufnahme? ...die Du vielleicht hier einstellen kannst?
 
Hallo William
Es tritt bei mittleren und tieferen Tönen auf.Es ist aber auf der Diskantseite wärend des Spielens kaum zu hören,sondern geht eher "nach hinten" heraus,besonders über den Balg ist es deutlich zu hören,wenn ich mein Ohr anlege.Aber auch meine Musiker,die links von mir sitzen,hören es und haben mich ja darauf aufmerksam gemacht.Der Ton klingt eher "hölzern",als metallisch;erinnert wirklich an ein Xylophon,das ja Holz-Klangstäbe hat.
Ich muß allerdings sagen,wenn ich mehrchörig und mit Bass-Begleitung spiele,ist es kaum hörbar.Die Idee mit der Aufnahme ist gut,wenn ich Zeit finde,werde ich eine Aufnahme machen und versuchen hier einzustellen.

Gruß Jürgen
 
Zuletzt bearbeitet:
Genau. Vielleicht auch angeregt durch den Luftstoss der zuschlagenden Klappe?
 
Hallo Jürgen,

ich habe auch ein "Brandoni 65 Wood". Ich hab das mal ausprobiert, was Du beschreibst, kann aber keinen solchen Xylophon ähnlichen Effekt bei meiner 65 W feststellen. Bei den tiefen Tönen hört man zwar, wenn man das Ohr aufs Instrument legt, ein minimales nachschnarren der ausschwingenden Zungen, was aber ganz normal ist. Das macht meine Borsini genauso, und desgleichen auch meine Cantonelli. Bei einer Borsini hingegen, die ich früher mal hatte, erinnere ich mich aber an einen ähnlichen Effekt, da hörte man bei 2 Tönen nach dem Schließen der Klappe auch noch ganz kurz einen "Nachton". Allerdings ziemlich hell. Mal mehr, mal weniger, wahrscheinlich temperaturabhängig. Die Ursache war ein temporär auftetendes minimales Schleifen der Stimmzunge im Tonloch der Stimmplatte. Mein HZIM hat das mit wenigen Handgriffen beseitigen können. Dieses Problem tritt vor allem bei hochwertigen HA1-Stimmplatten auf, weil da der Luftspalt zwischen den durchschwingenden Stimmzunge und Stimmloch besonders eng ist.
Ansonsten freut es mich, dass es hier noch jemand gibt, der die Brandoni 65 Wood spielt. Auch ich bin sehr zufrieden damit.
Gruß, JoLala
 
wird beim Schließen der Klappen im mittleren Ton-Bereich ein "Nach-Ton",der an das Anschlagen eines Xylophons erinnert,hörbar.

auch nach mehrmal drüber schlafen habe cih noch keine wirklich vernünftige Erklärung, was das genau sein könnte.

Den Klang eines Xylofons habe ich sehr genau im Kopf - und so einen Ton macht eigentlich nur Massivholz, wenn es angeschlagen wird. Und da fällt mir eigentlich nur ein, dass eventuell die Klappenhebel aneinander schlagen könnten. Oder dass das Holz der Klappe auf die Planfüllung schlagen kann, wenn die Klappe oder der Filz nicht richtig ausgerichtet sind.. Aber ob die dann dabei so einen Tonerzeugen können??

Der Ton kommt ja nach dem schließen... sonst hätte sich gesagt, schau mal ob die Klappen , wenn man die Tasten mit Schwung drückt eventuell an das (Holz-) Verdeck kommen können - gibts manchmal. Das klackert dann so ähnlich.

Gruß, maxito
 
auch nach mehrmal drüber schlafen habe cih noch keine wirklich vernünftige Erklärung, was das genau sein könnte.
Dito. Eine Aufnahme wäre wirklich hilfreich.

Den Klang eines Xylofons habe ich sehr genau im Kopf - und so einen Ton macht eigentlich nur Massivholz, wenn es angeschlagen wird.
Es ist ja auch ein Brandoni 65 Wood! :D

Abgesehen davon würden dann Stimmplatten nicht nach Xylophon, sondern eher nach Glockenspiel klingen.
Aber eigentlich klingen alle Stimmplatten im Ausklang mehr oder weniger nach Maultrommel - das fällt nur im Normalbetrieb und durch die im Vergleich zum eigentlichen Ton sehr leisen und kurzen Ausschwingen nicht auf. Bei Aufnahmen allerdings sehr deutlich zu hören, wenn man den "Schwanz" - bei der Synthesizer-Hüllkurve würde man "Release" sagen - separat anhört.

Und da fällt mir eigentlich nur ein, dass eventuell die Klappenhebel aneinander schlagen könnten. Oder dass das Holz der Klappe auf die Planfüllung schlagen kann, wenn die Klappe oder der Filz nicht richtig ausgerichtet sind.. Aber ob die dann dabei so einen Tonerzeugen können??
@Jürgen: Klingt das so ähnlich wie bei einem Saxophon, wenn man ohne zu spielen einfach nur die Klappen betätigt? Dieses "Plöpp-Plöpp-Geräusch" beim Schließen ist dort ein Zeichen dafür, daß die Klappen/Dichtungen in Ordnung sind.

Viele Grüße
Torsten
 
Eine Aufnahme (Video) am besten mit abgenommenem Diskantverdeck wäre hilfreich, im Digitalzeitalter sollte das mit digiCam kein Problem mehr darstellen.

Ein Bild und erst echt ein Video sagt mehr als tausend worte.
 
Dieses "Plöpp-Plöpp-Geräusch" beim Schließen ist dort ein Zeichen dafür, daß die Klappen/Dichtungen in Ordnung sind.

richtig.
Ich meinte allerdings nicht die normalen Klappengeräusche, sondern, wenn die Holzteile der Klappen aneinanderschlagen, dann machts eher Klack-klack. Und je nachdem , wie man Xylofon-Geräusch meint, kann es ein helles klacken von Holz auf Holz sein, oder ein wirklicher Klang...

Nuja, eine Aufnahme dieses Phänomens wäre schon gut.

gruß, maxito
 
Hallo
Jau,ich habe nun eine kurze Aufnahme von den Phänomen gemacht und hier angehängt. Ist das bei Euch angekommen?

Gruß Jürgen
 

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Ist das bei Euch angekommen?

ja, iss gut hörbar.

Klingt wriklcih ,wie wenn mit einem harten Teil auf massivholz geklopft wird.

- ich vermute ganz stark, dass die Clavishebel beim öffnen ganz leicht gegen das (Holz) Verdeck klopfen.

Mach mal das Verdeck ab uns spiele (dann tipp ich drauf, dass der Effekt weg ist) und dann machs wieder drauf und probiers nochmals aus. Wahrscheinlich ist der Effekt dann wieder da.

Da hilft möglicherweise schon, wenn das Verdeck ein ganz klein wenig anders dauf sitzt, so dass die Teile nicht mehr aufeinandertreffen.

Gruß, maxito
 
Hallo,

das Geräusch ist aber eindeutig beim Schließen der Klappen.
Wenn die Hebel ans Verdeck schlagen, wäre das beim Öffnen zu hören
und das Geräusch würde auch vorn austreten.
Vielleicht sind die Leder an den Klappen verhärtet.
Wenn die Klappe dann zurück schnalzt könnte das Geräusch entstehen.
Es müsste dann auch zu Hören sein, wenn der Balg geschlossen ist.
Dann kann man also die Stimmzungen als Fehler ausschließen.
Ich würde mal das Verdeck abnehmen und ein Stück Küchenkrepp oder
dünnen Stoff unter zwei drei Klappen legen und mit etwas Klebeband fixieren.
Wenn sich beim Zuschnalzen in den Läufen der Ton dort ändert,
wäre das eine Möglichkeit.
Allerdings müsste das Geräusch bei allen Registern auftreten,
wird aber dann evt. bei anderen Klanfarben übertönt.

Schönen Gruss,

Ludger
 
Klingt wriklcih ,wie wenn mit einem harten Teil auf massivholz geklopft wird.

- ich vermute ganz stark, dass die Clavishebel beim öffnen ganz leicht gegen das (Holz) Verdeck klopfen.
Seltsam! Klingt tatsächlich wie ein Xylophon - da scheint Hartholz auf Hartholz zu treffen. :gruebel:
Aber Bal Folker schreib ja, das Geräusch sei auf der Diskantseite viel weniger als am Balg bzw. der Baßseite zu hören. Das spricht wiederum gegen Clavishebel/Diskantklappen.

Ich habe - ebenso wie polifonico - den Eindruck, daß das Geräusch am Ende des Tones, nicht am Anfang entsteht.
Leider ist durch die Aufnahme (legato-Spielweise und der am Anfang etwas diffus einsetzende erste Ton) nicht so leicht zu erkennen.


Es müsste dann auch zu Hören sein, wenn der Balg geschlossen ist.
Dann kann man also die Stimmzungen als Fehler ausschließen.

Wenn die Stimmzungen nicht am Effekt beteiligt sind (so klingt das für mich), müßte man das Geräusch doch allein durch Betätigung der Tasten (ohne zu spielen, d. h. ohne Balgbewegung) hören können. Meinst Du das mit "wenn der Balg geschlossen ist?"
Daß das perkussive Geräusch bei stärkeren Registrierungen untergeht, würde auch dazu passen.

@Bal Folker:
Es wundert mich, daß Du nicht auf die Idee gekommen ist, völlig tonlos zu spielen. Oder tritt der Effekt dann nicht auf?

Viele Grüße
Torsten
 
ich habe mir das jetzt auch etliche male angehört. mir kommt es so vor, als ob beim letzten ton am ende das 'klack' fehlt. dies würde bedeuten dass -wie maxito schreibt- das 'klack' durch das anschlagen der clavishebel am verdeck entsteht.

grüße
morigol
 
Hmm, es könnte auch von der unteren Anschlagbegrenzung der Tasten herrühren.

Ich kenne mich mehr mit Knopfinstrumenten aus (Filzringe als Dämpfer).

Ich weiß nicht, wie das beim Pianoakkordeon aussieht ... unter den Tasten.

Versuch doch mal zu spielen, ohne die Tasten ganz durchzudrücken.

Gruß
Herbert
 
Hallo Torsten
Nein,wenn ich tonlos spiele,tritt der Effekt nicht auf und Verdeck abnehmen bringt auch keine Veränderung.
Für die Aufnahme hatte ich ein kleines Aufnahmegerät auf den Balg gelegt und mit einem Tuch abgedeckt,um die Töne von außen abzuschirmen und habe dann auf Zug gespielt(daher die Nebengeräusche des sich öffnenden Balges auf der Aufnahme)

Gruß Jürgen
 
Nein,wenn ich tonlos spiele,tritt der Effekt nicht

Hm das irritiert mich jetzt doch ziemlich.

Denn es ist ein einzelner Schlag pro Ton zu hören und kein ständiges Schnarren. Ein einzelner Schlag heißt aber, dass es etwas mechanisch bewegliches sein muss.
Beim Spielen mit Ton ist aber innen außer der Stimmzunge nichts anderes mehr an Mechanik drin, was nur beim Spielen mit Ton aktiviert wird.

Wenn die Stimmzunge irgendwo anschlägt, dann erzeugt das ein Schnarren oder hohes Zirpen. Aber in der Aufnahme hört man definitiv ein "klock" pro Ton - und das deutet einfach auf ein Teil hin, das pro Tastendruck bewegt wird und irgendwo anklopft. Wäre der Stimmstock lose, dann würde das andere Töne produzieren und auch nicht so klar klopfen.

Drum liegt die Ursache nach meiner Ansicht nach wie vor bei der Tastaturmechanik, auch wenn sie das Geräusch an anderer Stelle deutcciher zeigt. - Wen du nicht das Akko selber spielst, sondern jemand anderes und du dann von "außen zuhörst - scheint das Geräusch dann trotzdem von der gleichen Stelle zu kommen - also von aus dem Balg oder Bassteil, oder erscheint dann das Geräusch von wo anders her?

Gruß, maxito
 
Hallo Jürgen, maxito, usw.,

ich habe mir jetzt die Aufnahme noch einmal genauer mit einem Kopfhörer angehört - das ist doch besser als mein katastrophaler Notebook-Lautsprecher...

Daraus und aufgrund der näheren Erläuterungen (kein Effekt bei tonlosem Spiel und wie gesagt Hörbarkeit vor allem jenseits der Diskantseite bin ich zu der Überzeugung gelangt, daß doch die Stimmzungen verantwortlich sein könnten:

Ich hatte als Kind mal eine Spieluhr zerlegt und die harten, kleinen Metallzungen mit den Fingern angezupft. Das klang erstaunlich ähnlich (viel dumpfer und "holziger" als durch die harten Metallstifte auf der Walze).
Eine Gedankenblitz, der mir beim Anhören von Jürgens Aufnahme kam: Mbira bzw. Kalimba! :D

Diese mit den Daumen gezupften Metallzungen kann man meiner Meinung nach schon als "ähnlich" klingend betrachten, vor allem, wenn man bedenkt, daß Akkordeon-Stimmzungen viel trockener klingen und deutlich weniger Sustain haben.

Hört Euch das mal an (ich habe kein besseres Beispiel gefunden, aber die Unvollkommenheit des Selbstbaus kommt meinen "Zwecken" eher entgegen):



Wäre es für Euch vorstellbar, daß durch eine beispiellose Verkettung unglücklicher Umstände die Stimmzungen Mbira-/Kalimba-ähnlich nachschwingen?
Ich kenne das, wie maxito ja auch schreibt, eher als Schnarren oder maultrommelähnliches (sehr kurzes) Nachklingen.

Kann es Eurer Meinung nach ein solches "Kalimba-Verhalten" der Stimmzungen beim Ausschwingen geben? Aufhängung? Ventile? Oder oder???

Grübelnde Grüße
Torsten
 
Hallo
ja,der vergleich mit der kalimba ist noch besser als mit den Xylophon,ich hatte auch mal daran gedacht,aber mir fiel der Name nicht ein.Die Chromatische Kalimba in einem ähnlichen Video ist beeindruckend und sieht fast wie ein Stimmstock aus:).Was haben mir die Italiener da bloß eingebaut?:)
Wenn jemand mein Akkordeon spielt,kann ich das Geräusch auch hören,eben auch eher von der linken Seite.Vielleicht ist im innern wirklich was locker.Ich werd' mal den HZIMMV kontaktieren,da er Erfahrung mit Brandoni hat,soll er sich dat mal ansehen.

Gruß Jürgen
 

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