Zieh dich warm an

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Nach den Bildern der Erstarrung mal eher etwas zum Thema des Auftauens. Auch musikalisch eine ganz andere Spielwiese... was hört ihr?

1.
Früh war der Himmel ungetrübt
Am Mittag grau und unterkühlt
Nun kommt die Regenwetterfront
Ganz egal, was dir schwant
Zieh dich warm an

2.
Die Nacht wird lang, voll Feuchtigkeit
April, April - Zeit, Wahn und Weib
Tanzt vor deiner Einsamkeit
Ganz egal, was dir schwant
Zieh dich warm an

Ref:
Vergessen ist das dünne Eis
Wenn es Schnee und Blüten schneit
Und kollossale Funken
Wir lieben und verehren uns
Fliegen und vermehren uns
Entgegen allen Unken

3.
Die Wintergeister brechen aus
Sehn nackig richtig neckisch aus
Und ziehn dich in den Schlamm
Ganz egal, was dir schwant
Zieh dich warm an

Ref:
Vergessen ist das dünne Eis
Wenn es Schnee und Blüten schneit
Und kollossale Funken
Wir schieben und verehren uns
Lieben und vermehren uns
Entgegen allen Unken
Entgegen allen Unken
 
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Hi,

wie immer gutes Schreib-Handwerk. Erst nach ein paar Mal lesen kam mir in den Sinn, das das Narrativ der Geschichte auch die Geliebte sein kann. Und wahrscheinlich auch ist? Zuerst kam es mir vor das der Schreiber anhand der Strophe den Mann der Geschichte "warnen" möchte, um anhand des Refrain zu widerrufen und sogar bestätigen ...
Dabei habe ich das "uns" überlesen "Wir lieben und verehren uns", was ich viel spannender fand, Sie, de Schreiber und er wird verführt.

Auch musikalisch eine ganz andere Spielwiese... was hört ihr?

Schwierig. Aber allzu dramatisch, ernsthaft wohl nicht. Spätenstens ab "voll Feuchtigkeit" wird man die Ernsthaftigkeit nicht halten können.

Würde sagen Zeile 1 - 3 auf verspielter Begleitung - Leichter Gesang der eine Melodie nur Ansatzweise verfolgt. Auf dem letztem Wort "...front","...keit","...amm" könnte man die Begleitung nebest Gesang lang ziehen (drohend?). Danach ausladend "Ganz egal, was dir schwant". Das "Zieh dich warm an" könnte direkt die Spannung brechen indem es gesprochen wird. Evtl. mit einem zurückgehaltenem Augenzwinkern. Wie der Refrain funktioneren könnte. Hmmm... fröhlich, beschwingt ... kann mich aber auch in die Total falsch Richtung bewegen :)

Ehrlich gesagt, ich weiss nicht welche Genre ich hier höre. Ich weiss ja das man hier in entsetzliche viele Fettnäpfchen treten kann. Vielleicht auch einfach muss.

Ein Groteske mit Gesang vielleicht?

Gruss
 
Ich landete heute eher zufällig bei der Epoche der dt. Romantik. und bin extrem überrascht, wie ähnlich die dt. Kunstler damals diskutierten. Die Erkennbarkeit der Welt wurde verneint, die Gefühle zum.Kompass erklärt, die Poesie vor allem zur Vermittlerin von emotional starken Bildern erklärt... Sogar die Ironie esr angesagt! :O

Hm... Tatsächlich könnte mein ironischer Text in dieser Spur laufen, obwohl ich mich viel stärker von amerikanischen Rockpoeten als von dt. Lyrikern geprägt fühle.

Was die Musik betrifft, lieber @Ikone , alles ist möglich, aber mein Grundgefühl war grimmiger Spielspass. ;-)

Was mir übrigens auffiel, wie früh du beteits über die Betonungen einzelner Zeilen nachdenkst, bevor Du überhaupt die richtige Atmo in dir spürst. Ich frage mich als Komponist UND Texter so ziemlich als Erstes. ob das Tango. Jazz. Blues, Filmmusik oder Trap wird.

Wie geht ihr da ran?
 
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Was mir übrigens auffiel, wie früh du beteits über die Betonungen einzelner Zeilen nachdenkst, bevor Du überhaupt die richtige Atmo in dir spürst. Ich frage mich als Komponist UND Texter so ziemlich als Erstes. ob das Tango. Jazz. Blues, Filmmusik oder Trap wird.
Die Betonung brauche ich um einen Fluss zu finden oder wann ich Pausen lassen kann/muss. Ich habe dabei keine Melodie im Kopf, sondern zähle nur ab. Zeile 4 klingt zu den ersten 3 Zeilen unterbrochen. Zeile 5 füllt das dann auch nicht wirkilch auf. Als ich es dan einigermaßen lesen konnte war das "Zieh dich warm an" in so einem 30er-60er dt. Song drin. Ich kam nur darauf weil mir dazu "Marlene Dietrich"-Gesangslinie/Art zu singen einfiel. Was aber nur ein Aussgangspunkt darstellt.

Ein weiterer Ausgangspunkt den ich hatte, war übrigens tatsächlich was grimmiges: Harte Artikulation, markanten Pausen. Refrain dramatisch zugespitzt, opernartig, zynisch. Dann vielleicht noch mehr Sachen wie "wir schieben uns"? Das habe ich aber dann aus Rücksicht nicht erwähnt, um deinen Text nicht doch noch zu hart zu beleidigen.
 

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