Zoom H2 für Orgelmusik?

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Hallo allerseits!

Ich überlege, mir das Zoom H2 zuzulegen und wollte Euch mal fragen, wie es bei dem Teil mit der Tiefen- und Höhenwiedergabe und mit der Schalldrucktoleranz aussieht, da man bei der Orgel ja schon eine extrem breite Dynamik erreichen kann, bei manchen Instrumenten von sehr leise bis extrem laut, von ganz unten (32') bis ganz oben (1'). Ich plane, damit Improvisationen und ähnliches aufzunehmen, um mir das Ganze hinterher nochmal rauszuhören. Dazu brauche ich natürlich eine möglichst gut durchhörbare Wiedergabe des gesamten Spektrums. Hat jemand von Euch damit schon Erfahrungen gesammelt, vielleicht sogar auch mit Orchester?

Heißen Dank!
 
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Wenn das Teil einen Line In hat, dürfte es kein Problem sein und wenn Du Sorge hast, dass die Dynamik Deiner Orgel es überfordert, schaltest Du halt einen Dynamik-Kompressor davor.
 
Danke, das ist sicherlich eine Möglichkeit. Allerdings hatte ich aus finanziellen und logistischen Gründen vor, das interne Mikro zu verwenden.
 
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Wir reden von einer Kirchenorgel?
 
Ich weiß jetzt nicht, wie die Mikros des Zoom H2 angeordnet sind, aber könnte nicht schon der mögliche maximale Abstand (viel Platz ist ja oft hinter dem Organisten auf gleicher Höhe nicht) Probleme verursachen? Wie sieht es denn diesbezüglich aus?
 
Naja, an meiner "Ferienorgel" ist nach hinten von der Orgelbank bis zur Brüstung noch etwa 1,5m Platz, ansonsten gibt es halt noch die Seitenemporen. An der Kirchenorgel an meinem Studienort sieht es ähnlich aus, nur das da die Kirche größer und die Emporen entsprechend länger sind. Allerdings macht das sound- und lautstärkemäßig nicht so einen Unterschied. Bei manchen Orgeln ist es z.B. im Raum viel lauter als am Spielschrank, da alles erstmal über einen hinwegbraust. Außerdem zeichnen sich gut konzipierte Orgeln auch dadurch aus, das sie überall im Raum weitestgehend gleich präsent sind.

An meinem Studienort gibt es noch die Übungsorgeln, die in kleinen 20qm-Räumen stehen und auf diese auch recht gut ausgerichtet sind (bis auf die lauteste). Die sind aber meist eher sparsam disponiert, meistens 8'-4'-2' und das war's dann.
 
Also geht es mehr um die Frage nach dem internen Micro...
Nun, wenn Du Dein Spiel beurteilen willst, kannst Du ja auch mal eine sparsame Registrierung nehmen (nur 8" Register im Pedal) und sonst, wenn es Dir um Klang geht, wären wohl 2 Großmembran Kondensatormikros nötig...
 
Naja, um Klangbeurteilung geht es weniger. Was mich interessiert ist halt gerade die Frage, ob es auch bei stärkerer Registrierung noch möglich ist, alle oder zumindest die meisten Töne (zumindest Bass und noch eine Mittelstimme) aus der Aufnahme rauszuhören. Bei Choralbegleitungen dürfte das ja kein Problem sein, da diese nur vereinzelt mit Mixtur oder Zungen registriert werden, aber bei Toccaten oder feierlicheren Charakterstücken sieht es schon anders aus.
 
Entweder geht es Dir um Beurteilung Deines Spiels, und dann sollte es machbar sein, dass Du eine Registration findest, die das eingebaute Micro aufnehmen kann oder Du willst eine ordentliche Aufnahme und dann sollten schon 2 Mikrofone im Raum aufgebaut sein.
 
und du bist dir 100%ig sicher, dass der H2 keine ordentliche Aufnahme hinbekommt?
Immerhin hat der ebenfalls Stereomikrofonie (und ich glaub sogar 360°-Aufnahmen) zur Verfügung?
 
Mit dem eingebautem Mikrofon?
 
ja, ist nämlich scheinbar mehr als eines.

edit: Zitat der Musik-Service Produktbeschreibung des H2:
Integriert sind 4 Mikrofonkapseln für raumerfassende "Mid-Side-Recordings". Dank der neuen ZOOM DSP-Technologie sind mit dem H-2 auch 90°-, 120°- und 360° - Aufnahmen möglich.

und soweit ich mich bisher informiert hab, soll die Klangqualität von dem Ding auch ziemlich ziemlich gut sein, insofern würd ich das mal nicht kategorisch verneinen.
 
@Thread-Ersteller:

Ich würde das mit dem Zoom wagen.

Ich habe schon sehr gut klingende Aufnahmen von dem Gerät gehört und wenn man im Proberaum eine Rockband mitschneiden kann sollte der Schalldruck kein Problem sein. Abgesehen davon, daß es bei solchen Geräten Standard ist, daß man die Eingangsempfindlichkeit bzw. den Eingangspegel anpassen kann.
 
Moin,

wir benutzen den H2 zwar "nur" im gängigen Bandgefüge (2 x E-Git, B, Voc, & Drums) haben es aber sowohl im kleinen (und in den Spitzen sehr lauten) Proberaum und bei Liveauftritten vom Bühnenrand aus eingesetzt, und alle so gemachten Aufnahmen waren mehr als akzeptabel. Sicherlich erhält man damit keine Highend-Mitschnitte, aber spätestens mit Hilfe einer späteren Nachbearbeitung bekommt man ein taugliches Frequenz- und Lautstärkebild der Aufnahme hin. Das H2 verfügt übrigens wohl bereits über eine gewisse Dynamikkontrolle für Aufnahmen, aber die habe ich noch nie ausprobiert und kann deshalb auch nichts darüber sagen...:redface:

Das Eingangssignal kann leicht und sehr effizient geregelt werden, trotzdem würde ich aus Schalldruckgründen schon einen Sicherheitsabstand von mindest. 1,5 m von einer direkten und sehr lauten Quelle einhalten. Aufgrund der Möglichkeit einer 360 Grad-Aufnahme (zwei Stereomikros "Rücken an Rücken") bist Du aber in Sachen Standort einigermaßen flexibel - gerade räumliche Aufnahmen sind für den H2 kein Problem...

Nach unseren Erfahrungen hält eine 2 GB-SD-Karte im umfangreichsten 360-Grad-Modus bei Aufnahme im WAV-Format knapp über 90 min - in allen anderen Modi entsprechend länger.

Kurz gesagt - gerade im Verhältnis zum Preis bin ich von dem H2-Recorder absolut überzeugt und kann mir auch gut vorstellen, dass er auch für Deinen Einsatz geeignet ist.


Gruß
Jochen
 
Hallo,

ich mache oft Kontrolaufnahmen von meinem Orgelspiel. So kann ich klar und eindeutig sagen: kein eingebaute Mikrofon taugt für eine Orgel. Und überhaupt keine Nierenkapsel. Nur Kleinmembrankugel, echten Druckempfänger. Keine Doppelmembraner bzw. Großmembraner.

Als billige (verhältnismäßig) Variante kann ich Rode NT5 mit Kapsel NT45-O empfehlen.

Die Nieren sind im Prinzip nicht fähig, tiefen Frequenzen gut zu übertragen, das liegt im Arbeitsprinzip von Druckgradientempfänger. Wie schreibt Sengpiel ( http://www.sengpielaudio.com/ ), alle Frequenzcharakteristiken von Nieren unter 50 Hz sind Lüge, man benutzt dabei Nah-Effekt, was für Entfernungen ab 1 Meter nicht mehr wirksam ist.

Zum Vergleich:

Rode NT5 Nierenkapsel:

(Dresden, Hofkirche)

Rode NT5 Kugelkapsel:

(Dresden, Loschwitzer Kirche).

Ich denke, man braucht kein Kommentar: Unterschied kann man gut hören. Trotz bessere Akustik in der Hofkirche...

gerade räumliche Aufnahmen sind für den H2 kein Problem...

Entschuldigung, aber das ist generell falsch:
die Räumlichkeit entsteht nicht dadurch, daß man mehrere Nieren in alle Richtungen einstellt!!! Die Räumlichkeit ist durch Verhältnis zwischen Direkt- und Diffusklang bestimmt, und hier ist ein Kugelpaar viel, viel besser, als Nierenpaar, und das abgesehen von besserer Tieffrequenz-Qualität bei Kleinmembrankugel!!!

Ich möchte noch mal betonen: für Orgel braucht man Kugel, und zwar Kleinmembrankugel. Großmembrankugel macht man immer als Doppelmembran, d.h. Richtcharakteristik "Kugel" ist dort aus zwei Nieren zusammengestellt, dabei bleiben alle andere Eigenschaften (so wie Tiefenwiedergabe) wie bei Niere. Nur die Kleinmembrankugel arbeiten als echten Druck- und nicht Druckgradient- Empfänger und somit für Orgelaufnahmen am besten geeignet.

Noch eins: mit Kugelkapsel sind XY und ORTF-ähnliche Anordnungen unmöglich. Es bleibt nur AB mit Basis 40 cm und mehr. Gute Ergebnis habe ich mit Basis 60 cm und mehr. Von Jecklin-Scheibe für Orgelaufnahme würde ich abraten: die Räumlichkeit sinkt.

Gruß,
Salicional
 

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