Hallöchen,
eigentlich ist das Thema mit den zwei Mikros ja off topic, da der Threadersteller erstmal vernünftig an anderer Stelle ansetzen muß so wie es Campfire schon angerissen hat.
Trotzdem: es gibt zwei unterschiedliche Methoden mt zwei Mikros für eine Quelle, die phasengedrehte, wie sie Campfire schon beschrieben hat - hier fehlt aber der Hinweis, das dann das zweite Mikro ein Stück zurückversetzt gehört, damit weiter von der Quelle entfernt ist und kein Nahbesprechungseffekt mehr eintritt. Im Bassbereich und unterem Grundton nimmt dieses Mikro (ein hierfür geeignetes dynamisches Mikro mit starkem Nahbesprechungseffekt vorausgesetzt) schon deutlich über 12 dB weniger Nutzschall auf als das andere. Der Abstand zu allen anderen Störquellen ist aber verhältnismässsig gleich (ob die Drums jetzt 2m oder 2,06m entfernt kesseln ist schon egal...), entsprechend gut wirkt die Auslöschung durch die Phasendrehung. Im Mittelton funktioniert das leider nicht ganz so gut, weil kein oder nur schwacher Nahbesprechungseffekt mehr wirkt, trotzdem hat man noch einen kräftigen Pegelunterschied durch den unterschiedlichen abstand, hier können aber für die Mikros unterschiedliche EQ-einstellungen helfen, die Störunterdrückung wird aber trotzdem schlechter. Im Hochton gibts nur noch unkalkulierbares Phasing, da hilft nur noch experimentieren - oder kappen mittels Tiefpass oder High-shelf, dann wird aber in diesem Bereich auch nicht mehr entstört...
Die zweite Methode arbeitet mit phasengleichen Mikros mit identischem Abstand zur Quelle, entweder übereinander oder nebeneinander. Hierbei nimmt man vorzugsweise kleine Kapseln eng zusammen um so die Richtcharakteristik zu beeinflussen. Man kann so deutlich stärkere Richtwirkung erreichen mit deutlich verbesserter Seitendämpfung in der gemeinsamen Mikrofonachse. Ab der durch den Abstand der Kapseln zueinander bestimmten oberen Grenzfrequenz tritt aber immer stärkeres Phasing auf, das den Sound dann stark verunklärt, trotzdem hat man da einen gewissen Spielraum zur Formung der Richtcharakterisitk eben über den Abstand der Kapseln zueinander. Typisch ist diese Technik beispielsweise bei Rednerpultmikrofonen - entweder zur Ausblendung von typischen Störgeräuschen vom Rednerpult (Blattrascheln, Tastaturgeräusche usw.) (Kapseln übereinander) oder zur Erhöhung des Gains vor Feedback (Kapseln nebeneinander bei seitlich positionierten Lautsprechern).
Im hier besprochenen Fall sollte der Threadersteller aber erstmal noch ein paar infos rausgeben und erst die Basics umsetzen, beide oben angesprochenen Techniken sind nur noch für sehr spezielle Fälle zu empfehlen und anspruchsvoll, also eher was für "Fortgeschrittene".
ciao, Deschek