BelaFarinRod91 schrieb:
Hier eine weitere wahrscheinlich saublöde Frage:
Wenn ihr verzerrt einen Fullchord anschlagt, was passiert?
Bei mir wirds dann immer irgendwie matschelig.
Liegt des annen PU's?
U.a.
Man braucht schon mal sehr gute PUs, die nicht matschen. Daneben braucht es eine sehr gut gestimmte Gitarre, die dem theoretischen Ideal der Bundreinheit sehr nahe kommt. Dann muss die Oktavreinheit exakt eingestellt sein. usw. usf.
Wenn alles passt, kannst du die unmöglichsten Akkorde hinbekommen, fast ohne dass es matscht oder "flimmert" (diese hässlichen Schwingungsüberlagungen).
Bestes Beispiel: Hangar 18 von Megadeth. Das sind nun Akkorde, die bei viel gain höllisch flimmern, kreischen und matschen müssten. Tun sie aber nicht. Keine Ahnung, wie die das so sauber und prägnant hinbekommen. Höhen stärker wegdrehen hilft schon mal bissel.
|-1-1-1-5-5-6-7-8-
|-3-3-3-3-6-6-6-8-
|-2-3-4-5-7-7-7-9-
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Ganz abstellen lässt sich ein bestimmter Matsch bzw. eine gewisse Art der Schwingungsüberlagerung (hässliches "Flimmern", wie bei zwei verzerrt gespielten gleichen Tönen einer ungestimmten Gitarre) nie.
Das liegt am Problem der reinen Akkorde. Clean fällt das nicht so auf, verzerrt schon. Es ist unmöglich, die Gitarre so zu stimmen, dass ne Dur-Terz und Moll-Terz bei voller Zerre beide sauber klingen. Für die Dur Terz müsste man dafür -13,7 cent tiefer stimmen, für die Mollterz dagegen +15,6 cent höher. (Stimmgeräte haben dafür meist kleine Markierungen)
Da man das beim Spielen nicht ändern kann, stimmt man halt in die Mitte auf 0 cent. Folglich sind beide Intervalle krumm, eins zu hoch, eins zu tief. Und so flimmerts eben und klingt unsauber, was das Matschempfinden dann verstärkt. Und deshalb sind Powerchords so beliebt, da haben wir das Problem nicht
Clean stört das alles nicht, das hören unsere Ohren eh nimmer. Aber verzerrt hört man halt die geringste Abweichung durch diese Überlagerungen. Weshalb man ja so gut bei Zerre mit Flageoletts stimmen kann. Selbst wenn man eigentlich von der Tonhöhe nicht hört, ob der Ton stimmt oder nicht, merkt man es an den hörbaren wimmernden Überlagerungen.
Zu starker Fingerdruck und zu hohe Sättel tun dann noch ihr übriges, v.a. bei der g-Saite.
Wer über alle Saiten sämtliche Akkorde mit allen Intervallarten spielen will, und das bei voller Bratzerre, bei dem muss schon alles stimmen und perfekt sein.