Harley Benton - meine bisherigen Erfahrungen

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vince
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Hallo zusammen,
nachdem ich nun dieses Forum entdeckt und einige Tage mehr oder weniger aufmerksam darin gelesen habe, möchte ich auch mal einen Beitrag loswerden. Hier kursieren ja so einige Gerüchte bezüglich der Harley Benton Gitarren. Die einen sagen "Mist", die anderen betonen den "schlechten Ruf" als nicht gerechtfertigt.
Nun, ich wollte mir eh mal einen 7-saitigen Ast zulegen und bin auch über die Thomann-Angebote gestoplert. Das hörte sich einfach unglaublich an: EUR 129,- ohne und 159,- mit FloydRose-Jammermechanik. Ich war dann doch neugierig genug, mir eine HBR7-450FRBK zu bestellen. Immerhin hat man ja ein Rückgaberecht von 30 Tagen.
Also: Bestellt - nach etwa einer Woche erhalten - und ausgepackt.

Zunächst war ich sehr überrascht: Das Teil sieht wirklich gut aus, auch die Verarbeitung ist äußerlich recht gut... Naja, am unteren Ende des Halses ist das Holz vom Griffbrett nach dem Sägen wohl nicht wirklich nachbearbeitet worden, will heissen: es sieht etwas fransig aus. Aber das sollte mit einer ganz feinen Raspel/Feile, bzw. etwas Sandpapier kein Problem sein. Bei dem Preis...! ;)
Das Stimmen war zunächst nicht ganz einfach, aber es handelt sich schliesslich um einen Jammerhaken, also durchaus nicht ungewöhnlich. Aber dann die erste Betätigung des Floyd-Rose-Lizensed-Tremolo: "krrrnngngn" - was war denn das für ein fürchterliches Geräusch? :shock:
Nun, die Rückholfedern auf der Rückseite streiften eine Kante des Korpus bei ihrer Arbeit ein wenig. Zunächst dachte ich, da müsste wohl auch etwas weggehobelt werden, aber erstmal ein Blick auf die Saitenlage... Diese war doch etwas sehr hoch. Also Tremolo "tiefergelegt", Saitenlage ok und - die Federn haben nun genug Spiel und das gänsehauterregende Geräusch gehört der Vergangenheit an. Jammerhaken nochmal betätigt, D-Saite sofort verstimmt. Man muss die Saitenbefestigung am Hals in der Mitte schon recht fest anziehen, dann ist alles ok. Ich weiß nicht, ob das bei allen 7-Saitern so ist, denn immerhin werden die mittleren 3 Saiten durch nur einen Block fixiert. Vielleicht werde ich da noch eine Gummischicht drunterlegen, mal sehen....
Jedenfalls ist das Teil jetzt auch bei extremen Bewegungen des Jammerhakens stimmtstabil (staun! :redface: ).
Die Bespielbarkeit ist mit dieser Saitenlage nun auch als sehr angenehm zu bezeichnen. Der Hals ist gut gearbeitet und gerade, die Bünde sauber und einheitlich eingesetzt - lässt sich spielen wie meine Ibanez-Teile (ebenfalls staun! :redface: ).

Die Gitarre ist mit zwei Humbuckern bestückt, welche recht näselnd klingen und mit einem Brummen reagieren, wenn sie in die Nähe elektrischer Wechselfelder kommen. "Hmmm.. sind doch Humbucker und
keine Single-Coils...! Warum dann dieser Effekt?" :(
Die Erklärung ist ebenso simpel wie lächerlich. Die Pickups haben jeweils 3 Anschlüsse, von denen die zwei "heissen" Anschlüsse einfach
verdrillt und dann verlötet wurden, d.h. eine Spule des Humbuckers wurde kurzgeschlossen!! - also doch nur Singlecoil-Betrieb. Also den entsprechenden Draht einfach mal abgelötet und... strike! :)
Plötzlich klingen die Humbis auch wie Humbis und sind natürlich auch nicht mehr brummempfindlich. Sie klingen recht warm; clean ist die Resonanzfrequenz schon fast zu tief, aber noch ok. Verzerrt ist der Klang genau so, wie ich ihn haben möchte - differenziert aber brutal (nochmals staun! über die Dusseligkeit der Schaltungsspezialisten, die HBs einbauen, daraus durch Kurzschluss aber SCs machen :rolleyes: ).

Alles in allem ist es mittlerweile ein richtig tolles Instrument, welches wirklich Spaß mach. Also, für 159,- Euros und etwas Eigeninitiative (Einstellungen und kleine Bastelarbeiten) ein wirklich tolles Instrument, welches den Vergleich mit meinen Ibanez kaum zu scheuen braucht!!

Eine Kleinigkeit wundert mich an diesem Teil aber immer noch - und vielleicht hat jemand von euch darauf eine Antwort:
In der Aussparung für Potis und Umschalter befindet sich überall weisses Pulver, welches seltsam riecht (ähnlich wie verbranntes Plastik). Der Korpusfarbe wurde über dieses Pulver drüberlackiert, was natürlich auf diesen pulverbehafteten Stellen nicht viel bringt. Die Frage ist: Was ist das überhaupt für ein Pulver und wofür sollte es gut sein? Ich werde es wohl komplett entfernen - vielleicht ist es ja gar gesundheitsschädlich!? :?

Gruß - Vince

(Ok, mein erster Beitrag hier ist ein bissl lang geworden, aber ich hoffe, dass er ebenso informativ ist ;) ).
 
Eigenschaft
 
ganz einfach... das weiße Pulver ist Material vom Polieren.. nicht Gesundheitsschädlich.. (sollste auch auch nicht wegziehen mit der Nase!)...da hat einfach nur keinen den Body gereinigt nach dem lackieren..mehr nicht!
 
interessant, bin aber der meinung, dass nach spaetestens 3 monaten ueble kerben im stahl sein werden und das fr nicht mehr viel bringen wird, faend es also gut, wenn du in n paar monaten nochmal was drueber schreiben wuerdest,
lw.
 
Danke @tibor!
Hätte ich da nicht eigentlich auch selbst drauf kommen sollen...!? :oops:
Ok, dann kann ich den "übel riechenden" Kram auch einfach aus dem Teil entfernen.

@lw: Das werde ich gerne machen. Ich kann natürlich zur Zeit nur über den Neuzustand etwas sagen. Bin auch mal gespannt, wie sich die Gitarre auf die Dauer verhält. Was das Tremolo angeht... wir werden es sehen. Ich werde diesen Bericht jedenfalls nach einiger Zeit mal aktualisieren!

(hmm... ist dieser Ausdruck Tremolo nicht eigentlich völlig falsch? - Ich dachte immer, es handele sich um eine Amplitudenmodulation, also Lautstärkeschwankungen...) :rolleyes:
 
Hast schon recht, eigentlich müsste es Vibrato heißen ;)
Lustig ist nur das selbst Seymour Duncan die breiten PU's Trembucker nennt und nicht Vibucker oder so ähnlich ;)
 
von mir auch mal ne meinung zu harley benton gitarren
also unser schlagzeuger hat sich eine e-gitarre bestellen wollen, da er einfach so spaß am rumschrammeln hat. (ihr wisst ja wie das ist, der bassist zeigt ihm dann wieder n paar neue punk riffs usw.) Er hat sich die harley benton mit floyd rose tremolo für 170 euronen bestellt (fragt mich nicht nach dem genauen modellnamen). als er sie mir dann mal gezeigt hat, damit ich sie ihm erst mal richtig stimmen und einstellen soll, hab ich vom Äußeren eigentlich keine mängel feststellen können. als ich sie dann annen amp gestöpselt habe, kam das große überraschen (wobei das bei dem preis eigentlich nicht so überraschend ist) der steg humbucker hat fürchterlich geschnarrt, clean wie verzerrt, das war nicht zu ertragen man konnte sie nur über den hals pu spielen. mehr kann ich dazu noch nicht sagen, da ich sie nur ganz kurz in der hand gehabt habe.
 
Also, ich sehe die Gitarren nicht als Instrument an, dass man einfach kauft und drauf losspielt. Ich sehe die Harley Benton Äste eher so wie einen vorinstallierten Bausatz. Es sind alle Teile dran, die man braucht. Nur sind sie noch nicht ganz aufeinander abgestimmt, bzw. das Instrument noch nicht ganz fertig. Erinnert mich ein bisschen an die früheren Orgelhersteller Wersi und Böhm - die gab es auch als Bausätze. ;)

Zum Thema Tonabnehmer habe ich ja schon oben meine tolle Entdeckung beschrieben. Wenn es so schrabbelt wie du es beschreibst, denke ich zunächst erstmal an einen Wackelkontakt (Lötstelle am PU-Umschalter?). Bestimmt aber etwas, das man selbst beheben kann.

Wie gesagt: Beim dem Preis können die Instrumente nicht perfekt sein. Witzig (oder traurig?) ist nur die Tatsache, dass sie mit nur ein wenig mehr "Liebe" und Mühe des Herstellers schon von Werk aus wesentlich besser sein könnten. Und dann dürften sie doch durchaus auch 20-30 Euro teuer sein, was bei einem Preis zwischen 150,- und 200,- schon mehr als 10% Umsatzgewinn wären. Die Marktwirtschaft verstehe wer will... :?
 
ich hab mir auch vor die 7 String Variante ohne Floyd Rose für 129€ zu kaufen. Ich wollte mir dann die guten Dimarzio Blaze reinknallen und hoffe das dann nen recht guter Klang dadurch erzeugt wird :)

btw. Hat einer damit schon Erfahrungen gemacht ?

Ich meine sicher macht das Holz etc. auch viel aus aber die Tonabnehmer ist ja sozusagen die Stimme der Gitarre.
 
Sicher hat das Holz auch Auswirkungen auf den Klang der Gitarre - bei passiven Pickups wirkt sich sogar das Kabel nicht unerheblich auf den Klang aus. Ich würde aber zunächst mal die originalen PUs drinlassen und ausprobieren. Wie gesagt, meine werde ich wahrscheinlich nicht austauschen. Wenn überhaupt, werde ich etwas an der Elektronik hinter den PUs ändern. Aber das kann ich erst in den kommenden Tagen sagen, wenn ich mehr mit dem Ast gearbeitet habe. Allerdings ist das mit den PUs immer Geschmackssache. Ich sehe nur nicht ein, nur wegen des Namens eines Tonabnehmers mir gleich einen neuen in mein Stück Holz einzubauen. Meist kommt man viel einfacher (und billiger) an seinen liebsten und individuellen Sound heran. Reine Grundkenntnisse der Elektrotechnik helfen hier schon sehr viel weiter..! ;)
 
Ja, Kenntnisse zum Wechselstromkreis.
 
hab mir vor einem jahr mal die muehe gemacht durch halb deutschland zu kurven um den Laden (thoman) mal anzuschauen, und eine woche spaeter eine 7 saitige HarleyB accoustic fuer 190? euro beste;;t.
bin bis heute absolut begeistert und beneidet, guter klang, stimmtstabil blalba...
alternativ dazu gab es damals kurzzeitig das pendant von ibanez.
nur leider 4000 euro teurer.
insofern kann ich harley benton nur waermstens empfehlen.
Wie bei allen gitarren sollte man sie aber probespielen BEVOR man sie kauft...
viel erfolg!
 

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