Probleme bei Solos? Try this!

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Hi,
ich möchte hier das Thema Soli selbst komponieren mal ansprechen.
Ersteinmal vorweg: Es gibt sehr viele Wege, Soli zu komponieren. Dieser hier ist mein persönlicher und ich hoffe, das ihr das hier alles versteht^^ Dieser Beitrag verzichtet auf Tonleitern und Pentatoniken! Wer über sowas aber bescheid weiß, sollte nicht abgeneigt sein, hier seine Tipps und seine Vorgehensweise zu posten ;) Der Thread ist für alle da.

Nochwas: Dieser Beitrag hier ist lediglich eine Hilfestellung! Niemand wird nach dem Durchlesen in der Lage sein Neil Zaza oder Malmsteem zu kopieren!

K, erstmal ein Index^^

1. "Pure" Soli komponieren (keine Begleitung vorhanden)
2. Backingtrack/Begleitung komponieren
3. Soli auf Backingtracks/Begleitung
4. Backingtrack auf Solo anpassen

Vorraussetzung: Ich setze in diesem Beitrag gewisse Grundkenntnisse voraus sowie ein einigermaßen gutes Gehör und die Fähigkeit etwas brauchbares zu improvisieren.
Desweiteren sollte es möglich sein, Aufnahmen der improvisierten Stücke zu erzeugen und zu bearbeiten.

Ich benutze dazu den Musicmaker2005 Deluxe.
Nichts professionelles, aber es reicht. Und so viel Geld hab ich im Mom nich^^ Wer bessere Progs für sowas kennt: Bitte posten.

Also los :cool:

1) "Pure" Soli komponieren (keine Begleitung vorhanden)

Generell gilt: Wenn man etwas schreiben will muss man sich erstmal folgende Frage beantworten:
Was will ich ausdrücken? bzw. Welche Stimmung will ich aufbauen/erzeugen?
Dazu sollte man sich überlegen, ob das Solo schnell oder langsam sein soll, ob es eine fröhlige oder traurige Stimmung erzeugen soll. Soll es funky oder rockig klingen? Mehrmaliges Anspielen der gleichen Töne (z.B. zwischen 2 Tönen hin und her wechseln), Rhytmuswechsel, Slides und Bendings sowie Wiederholungen sind ganz gute Stilmittel und können auch schon gut Stimmung erzeugen. Ein "pures" bzw. "freies" (wie ich es bezeichne) Solo hat keinen Backingtrack der eine gewisse "Grundstimmung" bzw. ein "Feeling" erzeugt. Daher muss man darauf achten mit dem Solo eine Stimmung zu erzeugen.
Hat man sich nun für ein "Stimmungskonzept" entschieden wird das Metronom angeschmissen und es kann losgehen. Übrigens: Pur bedeutet nicht, das kein Schlagzeug vorhanden ist ;)
Am besten man improvisiert ersteinmal eine Grundmelodie. Ein unkpompliziertes Riff wo ersteinmal Grundtöne und grobe Tonfolgen festeglegt werden. Wenn das gefällt, gehts ans Ausschmücken. Verwendet Slides und setzt an passenden Stellen Bendings. Geht auch mal raus aus der Grundmelodie und spielt auch ruhig mal eine Oktave höher. Denkt drann: Das Wichtigste ist, dass es für euch gut klingt! Wichtig ist dabei auch, dass ihr das, was ihr spielt bzw. improvisiert aufnehmt und euch dann selber nochmal anhören könnt. Stellen die euch nicht gefallen schneidet ihr raus, gute Stellen hebt ihr euch auf. Versucht Verbindungen zu spielen um gute Parts miteinander zu verknüpfen! Eine Gute Sache ist ein Grundthema, welches sich ab und zu wiederholt oder in abgewandelter Form erneut erscheint. Ihr könnt auch nach dem Shema: "Chorus, Bridge, Refrain ||:" vorgehen! Versucht aber trotzdem das Ganze etwas abwechslungsreich zu gestalten.

2. Backingtrack/Begleitung komponieren
Bei der Begleitung wird eine gewisse "Grundstimmung" erzeugt. Wichtig ist aber, dass ihr genügend Platz für das Solo lasst! Also nichts, was zu viele Wechsel von Tönen beinhaltet. Für den Anfang reicht es, wenn der Backingtrack ein Schlagzeug (wichtig), eine Basslinie und eventuell eine 2. Gitarre beinhaltet. Die Begleitung kann:

a) Recht einfach gehalten sein:
Z.B. eine Basslinie, mit ein paar Powerchords einer 2. Gitarre, welche z.B. die Grundtöne der Tonfolge vom Bass beim Tonwechsel anspielt,

b) Mit dem Solo eine Harmonie bilden:
Dabei können sich die Tonlinien von Solo und Bass bzw. 2. Gitarre z.B "umschlängen" oder es werden teilweise die gleichen Töne Oktavenversetzt gespielt.
Für diese Variante sollte Schritt 4 zu Rate gezogen werden um das Ganze zu vereinfachen.

3) Soli auf Backingtracks/Begleitung
Wenn ihr einen Backingtrack komponiert habt, sollte euch dadruch schon ein "Feeling" gegeben sein. Nun könnt ihr diese Begleitung in einer Endlosschleife anhören und euch z.B. eine Melodie in einer passenden Tonlage ausdenken und diese ggf. vor euch hersummen. Versucht nun das "Feeling" oder die Melodie in eurem Kopf auf der Gitarre umzusetzen. Es kann eine Weile dauern, bis ihr eine passende und stimmungsvolle Grundmelodie gefunden habt. Und eure Vorstellungen verwirklichen könnt. Aber nicht aufgeben! Das praktische an dieser Methode ist, dass jeder eine andere Vorstellung von Musik in seinm Kopf hat und auf den gleichen Backingtrack verschiedene Leute die verschiedensten Sachen improvisieren. Beim improvisieren spielt übrigens auch die Laune, in der ihr euch gerade befindet eine große Rolle. Denn wenn man improvisiert, kommt das normalerweise aus dem Herzen und dem Gefühl heraus. Am Anfang werdet ihr wohl noch nicht so viele Slides und Bendings einbauen, aber wenn ihr was Grobes habt, könnt ihr das immernoch ausschmücken. Es kann auch passieren, dass ihr die ganze Zeit auf nur einer Saite verhart und ständig hoch und runter spielt. Für den Anfang ist das noch Ok, aber später werdet ihr merken, dass es leichter sein kann, über mehrere Saiten zu spielen. Seit da nicht schüchtern und habt keine Angst vor krummen Tönen! Teilweise können durch Fehler sogar ganz interessante Überleitungen und Melodien entstehen! Also, experimentiert auch ein wenig herum! Wichtig ist eben, dass ihr euch in das "Feeling" versetzt, welches von der Begleitung her kommt.

So, hier erstmal ein DANKE fürs bis hierhin Lesen :great:

4) Backingtrack auf Solo anpassen
Wenn ihr es geschafft habt mit den Schritten 2 und 3 eine Begleitung und ein passendes Solo zu komponieren, könnt ihr die ganze Geschischte noch ein wenig abrunden!
Ihr könnt nun z.B. mit dem Schlagzeug das Solo untermalen und je nach Geschwindigkeit, Rhytmuswechsel oder "Event" das Schlagzeug anpassen. Verwendet Crashes in Verbindung mit der Basedrum oder setzt an einigen Teilen auch mal das Ridebecken anstelle des Hihats ein ;) In der Hinsicht steht euch alles offen. Aber das ist ja eher was fürs "richtige" Komponieren und daher gehe ich da jetz nich so genau drauf ein und beschäftige mich eher mit Basslinie und Gitarre 2.
Die Basslinie kann zum Beispiel, wie in Schritt 2 angedeutet, die Tonlinien des Solos "umschlängeln" oder Teile in einer tieferen Oktave nachspielen. Auch Hammer Ons und Pull Offs bei kleinen Pausen des Solos können den Bass interessanter gestalten und eine Harmonie zwischen Bass- und Gitarrenlinie herstellen.
Bei der 2ten Gitarre gilt das gleiche, allerdings kann man auch Akkorde verwenden, die eine Harmonie zwischen Solo und Bass bilden. Die Akkorde kann man dabei auch auseinander nehmen! Man kann auch Pausen einlegen und dann z.B. mit Powerchords dem Solo die nötige Power nach einer ruhigen Passage wiedergeben. Probiert einfach ein bischen rum!

Puh... So... ich hoffe meine Anregungen und meine Erklärungen können euch weiterhelfen. Wenn noch Fragen offen sind, immer her damit ;)
Wer weitere Ideen, Links, Tipps & Tricks hat, möge diesen Thread ausnutzen um sein Wissen kund zu tun! :great:

Hier hab ich auch nochmal nen Beispiel:
Das is ein einfaches kleines Solo auf nen recht simplen Backingtrack mit Intro und Ende ;) Der Backingtreck ist Teil eines Songs unserer Band und das Solo hab ich extra für den Thread erarbeitet.
http://rapidshare.de/files/20799909/Soloexample_mp3.mp3.html


Bin auch für Meinungen und Kritik zu haben^^

Ps.: Ihr könnt auch gerne eure eigenen Soli posten!

MfG

Soni(c)
 
Eigenschaft
 
sorry, aber dein Beispielsolo war nicht sehr überzeugend :(
 
hast dir ja ganz schön mühe gegeben, find ich gut, könnte soloanfängern ne gute hilfe sein
kurze anmerkung: Chorus=Refrain

@s33k: übel is das solo nicht, passt auf jedenfall zum musikstil, es passt nicht zu jedem stil ein shredsolo und nicht jeder ist auf anhieb ein super shredder...
 
erstmal ein lob für deine arbeit! qualität hin oder her - das forum lebt davon, dass leute ihre ideen und erfahrungen austauschen und das ist hier passiert.

@ seek - sei nicht so grob ;)
bleibt auch immer abzuwägen für welche zielgruppe der workshop bestimmt ist. natürlich ist dies kein pro-workshop, aber es gibt sicherlich einige anfänger hier für die er interresant ist bzw. andere herangehensweisen aufzeigt - das hier ist eine davon.
 
Gut, vielleicht war ich zu grob :)
Für einen Anfängerworkshop wars wirklich mehr als ok und vielleicht hilfs ja auch einigen Leuten hier .
Von der Phrasierung und den Noten her fand ich das Solo gar nicht so schlecht, es war nur ziemlich unsauber, naja wie auch immer :)
btw hab ich nie behauptet ich bevorzuge shred, obwohl mir jener zwar gefällt bin ich für alle musikstile offen
 
Hi Soni(c). Ich denke alle für die das solieren komplettes Neuland ist, können hier schonmal ein paar Grundideen abstauben. (Und schulden dir damit ein Dankeschön/Bier) ;)

An deinem Solo als Example muss ich aber mal Kritik üben. Passt ja schon zum Stil der Musik, könnte aber etwas sauberer gespielt werden (ja ich weiß. ist leichter gesagt, als getan....)
Aber wenn du es hier als "Vorlage reinstellst, sollten vlt auch noch ein paar Bendings, Triolen und vlt noch A.H.'s rein. Oder mal ein arpeggierter Akkord.

Nicht falsch verstehen. Das Solo passt zu dem Track. Aber für alle die solieren lernen wollen; das sind halt noch ein paar Stilmittel, die einem Solo so den finalen touch verleihen und es "besonders" machen.
Klar: bevor ich hier gesteiningt werde;), brauch nicht jedes Solo und es gibt auch tolle Soli, die darauf verzichten.

Nur eine Anregung.
Viel Spaß beim Testen!
Phoenix
 
also mein lieber soni(c)

mich beschleicht eben grad das gefühl als möchtest du irgendwie für jedes thema ne standartisierte musterlösung präsentieren

aber das wird so wohl nicht funktionieren...

nicht das solo sondern der song an sich bestimmt die stimmung, die atmosphäre
es bringt ja nichts über ne traurige ballade oder nen depressiven song ein lustig klingendes lalala solo zu spielen. das solo (sofern im song eins vorkommt) sollte dem gesamten noch einen finalen touch verleihen, soll etwas zum ausdruck bringen

ala eric clapton: was bringt es wenn du 1000 noten im solo spielst aber keiner kann sich danach mehr dran erinnern. spiel lieber 3 noten die dem publikum ne gänsehaut verpassen

unser spiel ist unsere stimme
die skalen, tonleitern die wir bevorzugen unsere sprache
unser vibrato, unsere spiel- und anschlagtechnik der dialekt

darauf sollte man achten

zuerst der song
dann überlegen was ich spielen kann um dem song den ausdruck zu verleihen den ich anstrebe
dann das solo
einfach augen zu und das spielen was einem grad durch den kopf geht

der tip mit dem aufnehmen ist sehr gut, denn darauf kann man aufbauen
und ggf. etwas verbessern



auf jeden fall bin ich kein freund von musterlösungsthreads
jeder von uns war in derselben situation und musste da durch
jemand der heute anfängt wird es dank der modernen medien
somit auch schaffen das ein oder andere passable solo auf dem
griffbrett zu zaubern...
 
Hi,
erstma Danke für die Antworten und die Kritik.
Tjo...wo fang ich an..

Erstma zum Beispiel Solo:
Ihr habt recht, es ist nichts besonderes und man kann durchaus Besseres leisten. Allerdings sollte das nur ein kleines Beispiel sein und ist innerhalb von 3 Aufnahmen in knapp 10 -15 Minuten entstanden :redface:

Wegen dem Thread allgemein:
Ich habe ja bereits am Anfang schon angedeutet, dass das hier keine Vorgehensweise ist, mit der jeder etwas anfangen kann und die jedem weiterhilft. Ich wollte nur eine Anregung und Hilfestellung geben.

@pat.lane:
Ich stimme dir voll und ganz zu. Kann dich aber beruhigen: Ich möchte nicht zu jedem Thema nen "Ey, ich hab ne Idee, wie mans besser machen kann - Thread" eröffnen ;)
Wollte aber schon länger mal was dazu schreiben. Gab mal nen Thread, da hab ich nen Ellen langen Post geschrieben und dann is mein PC abgeschmiert :( Und der im Anfängerforum is wegen den vielen "Brauche Hilfe bei Gitarrenkauf - Threads " entstanden^^
Und wegen Stimmung: Hab oben erwähnt, das der Backingtrack bzw. die Begleitung (oder eben auch der Song) die Stimmung vorgibt und man sich diesem "Feeling" anpassen muss. Hätte ich vielleicht noch stärker verdeutlichen sollen :)
Übrigens finde ich deine Erklärung zum "Sinn" eines Solos gut :)

MfG

Soni(c)
 

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