Begriffsdefinitionen beim "recording"

  • Ersteller engineer
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Wie sollte man das "Recorden" korrekterweise nennen?

  • Es gibt nur die "Tonaufnahme"; Abnahme ist falsch und sollte nicht verwendet werden

    Stimmen: 8 42,1%
  • "Abnahme" ist eigentlich falsch, aber man kann es verwenden, da inzwischen etabliert

    Stimmen: 2 10,5%
  • "Abnahme" hat in Sondersituationen (welche) seine Berechtigung

    Stimmen: 2 10,5%
  • Es ist vollkommen egal, weil sich heute eh keiner mehr um gute Rechtschreibung mehr kümmert

    Stimmen: 7 36,8%

  • Umfrageteilnehmer
    19
  • Umfrage geschlossen .
engineer
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Zahlreiche Schlachten ranken sich um den Begriff ->Tonaufnahme. Einige nennen es aus Gewohnheit oder Ideologie aber auch "Abnahme", was von eingefleischten Toningenieuren als falsch und anfängerhaft eingestuft und häufig kritisiert wird. Wie steht ihr dazu?
 
Eigenschaft
 
Jimmy Pop schrieb:
Irgendwie beides.
Erst wird der Ton vom Instrument abgenommen und dann auf irgendwas aufgenommen :D
Genau, beides. Es liegt eine Tonaufnahme vor, aber die Töne müssen aber auch irgendwo abgenommen werden also ist beides richtig. Es heißt ja auch Tonabnehmer und nicht Tonaufnehmer. Ich hab den 4. Punkt gewählt :)
Hach ja schon wieder so ein schwieriges/engineeriges Thema :D
 
Meinst du wie bei "Ampabnahme"?

Hab das bis jetzt immer verwendet, wusste nicht mal, dass das falsch ist/sein könnte.
 
Abnahme gibt es auf jeden Fall, denn angenommen man hängt deine Gitarre oder was auch immer direkt in den PC, heißt es ja Direktabnahme. Allerdings schreibt mir mein Sprachgefühl dies mehr vor, als dass ich es mit irgendwas untermauern könnte.


DirektABNAHME, direktAUFNAHME. Zweites klingt blöd.

Jetzt der Wiederspruch. Eine Stimme nimmt man auf und nicht ab. Somit macheich wahscheinlich den Unterschied zwischen Leben und Materie aber bevor ich davon noch anfange zu erzählen ist hier lieber schluss :)
 
Viele neue - z.T. philosphische Argumente für die Freunde des "Ab"nehmens. :) Nun üblicherweise wird von Aufnahme gesprochen, bei Mikros und auch den TonABnehmenrn (?) die direkt am Instrument befetigt sind. Beide nehmen den Schall auf. Komisch so oder so. "Tonabnehmer" ist aber zumindest bei den Plattenspielern immer schon DER verwendete Begriff gewesen.
 
Von "Aufnahme" spricht man bei einer Speicherung des "abgenommenen" Schalls!

Ein Mikrofon nimmt ab
Einen Bandmaschine nimmt auf

So würd ich das definieren ;)
Habs auch nie anders gehört oder gelesen
 
Ich hab mal (engineer dürfte meine Meinung schon kennen) für "in Sondersituationen richtig" gestimmt. Ansonsten wäre noch die zweite Lösung "inzwischen etabliert" in Frage gekommen, allerdings ohne die Einschränkung "Abnahme falsch". Denn: Bei Sprache ist IMHO das richtig, was etabliert ist (von Rechtschreibung und grammatikalischen "Volksfehlern" mal abgesehen)

Die "Sondersituationen", die ich meine sind:
"Abnahme" als Kurzbegriff für "Aufnahme des Schalls eines Instruments mittels Mikrofon oder anderen Wandler", insbesondere wenn es um Livebeschallung geht.
"Abnahme" zur Abgrenzung von der (Band-)aufnahme. Beispiel: Eine Schlagzeugaufnahme (auf PC oder Tape) beeinhaltet die Mikrofonierung (="Abnahme"), das Aufbereiten des Signals im Mischpult (EQ, ggf. Kompression) und die eigentliche Aufzeichnung dieses Signals. Mit dem Wörtchen "Abnahme" kann man einfach ohne viel Brimborium diesen speziellen Teil der Mikrofonierung sprachlich isolieren.
"Abnahme" eines Instruments (Verstärkers) ohne eine "a priori"-Festlegung auf ein Mikrofon (einen Bass kann man per Mikro oder DI abnehmen)

All diese Fälle dienen lediglich der missverständnisfreien Kommunikation.
Weiterhin ist der grammatikalische Kontext von "Aufnehmen" und "Abnehmen" verschieden:
Der Satz "ein Mikrofon nimmt den Schall (eines Instruments) ab" wäre z.B. falsch, aber der Toningenieur kann (als Tätigkeitsbezeichnung) ein Schlagzeug abnehmen (mikrofonieren) oder aufnehmen (recorden).
Wenn also der Toning. das Schlagzeug (nicht den Schall!) abnimmt, nehmen die Mikros zu diesem Zwecke den Schall auf und wandeln ihn...

Jens
 
Hmm, was Fachbegriffe angeht, mag das anders sein, aber ich hab es immer so empfunden, dass Sparche sich durch Sprachgebrauch definiert. Wenn also eine breite Masse auch den Begriff Tonabnahme verwendet und dieser deutlich macht was gemeint ist, halte ich es für absolut legitim, den Begriff zu verwenden.

Wenn Tonaufnahme aber eigentlich einen völlig anderen Vorgang beschreibt, sollte man schon versuchen zu differenzieren.

Wie auch immer, am Samstag kommt der neue Duden, vielleicht weiss der, zumindest zeitweise, Abhilfe bei diesem Problem zu schaffen.

Ich würde für 4. stimmen, wenn dort stehen würde: "Es ist eigentlich egal, da man weiss, was gemeint ist."
 
Jens, dein Beitrag klingt für mich eher irritierender als aufklärend. Hätte ich ihn blos nicht gelesen - voher hatte ich ein klareres Bild, wann ich auf- und wann ich abnehme :rolleyes:
 
Selbst schuld... hehe... was machst du auch hier so'ne Umfrage auf :D
Meine jüngsten Ergüsse zum Thema im TT-Forum haben ja der dortigen "Obrigkeit" nicht gepasst und wurden gelöscht, vielleicht wäre es dann klarer geworden.

Was genau verstehst du denn jetzt nicht mehr, was vorher klar war?

Jens
 
Ich habe da so meine Theorien- aber lassen wir's mal. Stattdessen zu oben:

Tonaufnahme heist es angeblich dann, wenn gespeichert wird? Müsste man lieber sagen Tonablage? Also Ablage in in Ordnern in Form von elektronischen Dateien?
 
Man kann ja auch analog speichern... "Ablage" halte ich für völlig abstrus...

Der Duden kennt jedenfalls nur "Tonaufnahme" und übersetzt dies mit "Tonaufzeichnung"...

Jens
 
Meiner bescheidenen Meinung nach ist die ganze Diskussion eine Frage der Perspektive. Bsp. Wasserflache und Glas: Da kann ich sowohl ein- als auch aus-schenken, nämlich einmal AUS der Flache oder EIN ins Glas.
Nehme ich jetzt Töne AB bezieht sich die Perspektive auf das Tonerzeugende Medium VON dem ich etwas nehme. Nehme ich AUF, verschiebt sich die Perspektive zum Tonträger.
Weiteres Beispiel: Herauf und Hinauf. Beides meint im Grunde das Gleiche, nämlich eine Bewegung nach oben, bei herauf aber aus der Sicht des oben stehenden, bei hinauf aus der Sicht des nach oben gehenden.
Zum Glück hat die deutsche Sprache viele dieser kleinen ähnlichen Wörter mit denen man, benutzt man sie richtig, sehr knapp und präzise umfassende Handlungsabläufe darstellen kann. Schade nur, dass viele (meine Wenigkeit eingeschlossen) oft diese Wörter verwechseln oder flasch gebrauchen (pop. Beispiel: anscheinend und scheinbar).
 
Henk, du bist mein Held.

Ungefähr das habe ich die ganze Zeit im Hirn, aber mir fehlten die Worte!

:great:
 
Henk schrieb:
(pop. Beispiel: anscheinend und scheinbar).

Na toll, jetzt muss ich dauernd über den Unterschied zwischen diesen Wörtern nachdenken... :D Nein im Ernst: Wo ist da der Unterschied?

Mein Lieblingbeispiel in die Richtung ist ja "offensichtlich" und "offenbar".
 
anscheinend = sieht so aus und ist wahrscheinlich so

scheinbar = sieht nur so aus, ist aber nicht so
 
engineer schrieb:
anscheinend = sieht so aus und ist wahrscheinlich so

scheinbar = sieht nur so aus, ist aber nicht so

Ah, danke, also ehs so ähnlich wie mit offensichtlich und offenbar.
 
offenbar hast Du es verstanden ...
 
das instrument wird zur tonaufnahme mit einem mikrofon abgenommen.
 

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