Image von Synthesizer und Keybord? Designer von den Dingern fraegt euch Musiker.

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martin0081
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An moeglichst alle hier im Forum:

Ich arbeite hier in Japan als Designer bei einem Hersteller von Keybords,
Synthesizern, etc., etc., .... Gerade eben ist hier eine Diskussion aus-
gebrochen: welchen "typischen" Benutzer gibt es fuer Synthesizer, bzw.
welchen "typischen" Benutzer gibt es fuer Keybords (keine Einsteiger-
modelle)? Natuerlich kenne ich den technischen Unterschied beider
Systeme. Da ich aber Gitarrist bin fehlt mir fuer dieses Thema etwas die
Sensibilitaet. Also: Was ist der "Image-maessige" Unterschied zwischen
Synthesizern und Keybords fuer euch Musiker? Wer spielt was? Aus
welchen Gruenden? Etc., etc., ... Bitte moeglichst viele Antworten oder
Anregungen. Danke im voraus. Gruesse aus Japan. Martin.
 
Eigenschaft
 
Na dann wollen wir mal:

Keyboards im eigentlichen Sinne haben unter Bandmusikern ein ziemlich schlechtes Image. Das hat mehrere Gründe. Einerseits sind Keyboards in der Lage, dem Zuhörer vorzugaukeln, dass der Benutzer spielen könne. Das reicht von SFC bis zum automatischen Abspielen ganzer Songs. Andererseits werden so ziemlich alle aktuellen Charterfolge nur auf diese Weise erstellt, so dass der Ottonormalmusiker sich schon langsam nach dem Sinn seines Daseins fragen kann.

Bei Synthesizern sieht das schon anders aus. Ein Synth ist ein eigenständiges Instrument, das zwar eine Menge anderer Instrumente nachahmt, aber auch selbst in der Lage ist, Klänge zu erzeugen, die auf ihre Weise einzigartig und markant sind. Außerdem klingen die Sounds bei Synthies einfach besser als bei Keyboards (gleicher Preisklasse), weil wirklich nur der Klang im Fordergrund steht und nicht soviel Schnick-Schnack dran ist.

Ich selbst spiel Synth und Klavier, wobei ich den Synth fast nur als Presetschleuder verwende. Ich bin da nicht so der Schrauber. Er ist aber in der Band schon aus Vielseitigkeitsgründen (Orgeln, Flächen, ...) unabdingbar.

Just my 2 cents,
Jay

PS: Und unter dem o.g. schlechten Keyboardimage haben wir Tastenmenschen allgemein zu leiden.
 
OK ! Dann will ich auch mal.....

Ich habe beide "Kategorien" im Einsatz nämlich:

Ketron SD1 "Portable Keyboard"
Roland Fantom X7
Roland XP-30

Das SD1 stammt noch aus meiner Zeit in der ich im Duo getourt bin (Hochzeiten, Weinfeste, Vereinsfeste usw.) Zur Zeit bin ich in mehreren Bands aktiv in welchen ich aber nirgends die Begleitautomatik oder den Sequenzer benötige. Trotzdem möchte ich mich eigentlich nicht von meinem
SD1 trennen, und das aus folgenden Gründen:

1. Das Teil ist live sehr einfach und schnell zu bedienen :great:
2. Die Sounds sind (entgegen den oft geäusserten Vorurteilen) brauchbar bis
super :great:
3. Man gewöhnt sich mit der Zeit halt auch an seine "Babys" und die Programmierung, die man gemacht hat möchte man auch nicht nochmals machen.... :)

Das schlechte Image der "Portable's" kommt wohl noch aus der Zeit der "Tischhupen" aber mittlerweile haben sich die Keys (vor allem im Profibereich) doch sehr zu Musik-Workstations entwickelt. Sowohl Sound- als
auch Bedienungsmäßig. :)

Ein weiterer Imageverlust kommt wohl daher, dass diese als "Tanzmucker-Kisten" abgetan werden und sich ein "Richtiger Rock 'n Roller" das niemals antun würde mit einem Tanzmucker gleichgesetzt zu werden. :eek:

Was wohl ein großer Nachteil war/ist ist das, dass sich Portables im Bandmix
oft nicht so durchsetzen können/konnten, was teilweise auch stimmt. :mad:

Abschließend kann ich von mir aus sagen, dass, wenn man die Keys nur als
"Preset-Schleuder" verwendet, ein Portable durchaus auch eine Alternative
für einen Band-Keybaorder sein kann, was natürlich aber auch hauptsächlich
vom Musikstil der Band abhängt.

Natürlich kann ein Band-Keyboarder aber auch unmöglich auf reine Synths
verzichten, weil der eine oder andere Sound halt doch mal nachbearbeitet werden muss - und schließlich will "man" ja auch nicht als "Alleinunterhalter"
abgestempelt werden (siehe oben.) ;)

Das soll mal fürs Erste genügen.

greets

Micha
 
"Keybords, Synthesizern"

martin0081,

Ich weiss, was du meinst, aber mir gefaellt die Verwendung der Begriffe nicht. "Keyboard" heisst erstmal nur "Tastatur". Im Musikbereich ist alles ein Keyboard, was weisse und schwarze Tasten hat.

Ich wuerde begrifflich zwischen Home-Keyboard und Profi-Keyboard unterscheiden. In den groesseren Musikgeschaeften werden diese auch in getrennten Raeumen aufgestellt.

Home-Keyboards sind - wie der Name schon sagt - fuer den Heim- oder Unterhaltungsmusiker konzipiert. Unter der Haube haben diese oft die gleiche moderne Synthesizer-Architektur wie die professionellen Gegenstuecke, aber es gibt kaum die Moeglichkeit, die Sounds zu modifizieren. Die Home-Keyboards haben ausserdem meistens eingebaute Lautsprecher, was man bei Profi-Keys nur selten vorfindet. Die Begleitautomatik ist darueber hinaus ausgefeilter und es gibt Rhythmus-Preset Tasten wie "Rumba" oder "Walzer" etc. Das optische Design ist haeufig eher schrill-bunt und das Gehaeuse meistens komplett aus Plastik.

Profi-Keyboards sind fuer die ... aeh ... Profis eben. Die meisten Profis wuerden sich lieber die Haende abhacken, als sich mit einem Heim-Keyboard auf der Buehne erwischen zu lassen. Diese Synthesizer haben meistens das neueste an Klangsynthese und bieten mehr Moeglichkeiten fuer den Benutzer, die Sounds zu veraendern. Das Design ist dezenter (unruehmliche Ausnahme sind die neuen Rolands) und es werden in der Regel bessere Materialien verwendet. Profi-Keyboards koennen reine Klangerzeuger (Synthesizer) oder auch komplette Workstations sein, auf denen man seine eigenen Kompositionen herstellen kann.

Es gibt Keyboards, die irgendwo zwischen diesen beiden Kategorien liegen (z.B. das Technics KN6000), aber ich wuerde schaetzen, dass sich 99% aller Tasteninstrumente eindeutig in die eine oder andere Klasse einordnen lassen.
 
Mahlzeit,
ich habe auch beide im Einsatz und muss sagen, dass die "Keyboards" oft die besseren Presetschleudern sind. Finde ich eigentlich Schade.

Ansonten hätt ich für den Bandeinsatz auch gern ein PSR9000 pro. Tyros ist schön und gut, aber das Gehäuse und die 61 Tasten sagen mir mal überhaupt nicht zu.

Ansonsten häng ich mich an BlueNotes Meinung dran.

mfG
Thorsten
 
Hallo,

ich spiele seit meiner Jugend klassisches Klavier, als es darum ging in einer Band Keyboard zu spielen habe ich mich nach etlichen Beratungen dazu entschlossen, mir ein Stagepiano (RD 700) von Roland zu kaufen. Das Ding ist genial wenn man die Klaviertastatur gewohnt ist, es ist für den Bühnen- und Bandeinsatz gedacht und kein Plastikknöpferl Entertainerkeyboard, sondern ein Gerät das Keyboard und Synthesizer (natürlich ersetzt es einen richtigen Synthesizer nicht!) abdeckt, weil man jeden Sound komplett verändern kann und mit vielen vielen Multieffekten eins oben drauf setzen kann. Das einzige was mich wirklich stört, ist das Gewicht! Es wiegt 24 Kg (und ich bin eine Frau), da schimpft und flucht man dann schon, am besten gehts, mit dicken Handschuhen direkt ins Auto tragen ohne die wuchtige Tasche. Also so ein Gerät wo man eigentlich alles in einem hat und dazu noch die Möglichkeit hat mit Expansion Boards die Sounds aufzustocken ist schon gut. Ich denke, daß Klavierspieler schon gerne ein Keyboard mit Klaviertastatur haben und auch gern mit Sounds rumexperementieren, was so ein Gerät durchaus vereint. Viele Grüße
 
Wenn ich an der Stelle mal kurz einhaken darf:
Maincoon schrieb:
Es wiegt 24 Kg (und ich bin eine Frau), da schimpft und flucht man dann schon, am besten gehts, mit dicken Handschuhen direkt ins Auto tragen ohne die wuchtige Tasche.
Das ist der Preis, den man für die gute Tastatur zahlen muss. Zum Tragen bietet sich vor allem ein Case an, das hat Griffe vorne und hinten. Da muss dann der Bassist mit anpacken. :D
 
Wenn ich schon früherdas Potenzial der Synthesizer erkennt hätte, hät ich nie angefange, Gitarre zu spielen!! :D

Aber ich hab ja ein Midikeyboard und einige VST-Plugins!!! :redface: :redface:
 
Hallo Martin ,
in erster Linie kann ich den schon aufgeführten Meinungen nur zustimmen .

Für mich als damaliger (begann vor ca. 20Jahren) "TOP40" Keyboarder standen auch viele Fragen und Realisierungsmöglichkeiten an .
Ich wollte damals schon und auch heute möglichst "Alles an Sounds realisieren, was auf den Originalaufnahmen" drauf war - und das so authentisch wie möglich . Damit schieden nach etlichen Tests "Alleinunterhalter-Keyboards" aus - s.o. !
Für mich persönlich war und ist auch wichtig , mehrere Keyboards/Sounds splitten und layern und überblenden zu können .
Daraus resultierte nach und nach ein System mit 2 Synthesizern (SY77+D50)
die waren damals angesagt .Wegen der unterschiedlichen Klangerzeugung
deckten diese dann natürlich die verschiedensten Soundpaletten ab .
>> So , und nun danach kam der Knackpunkt : wenn es dann wiedereinmal
innovative neue Sounderzeuger gab , wurden diese natürlich auch sehr schnell
bei neuen Plattenproduktionen benutzt und demzufolge schnell Up to date -
sprich angesagt . Wollte man diese auch als Band dem geneigten Publikum nicht vorenthalten (oder man stellte auch an sich als Musiker diesen Anspruch) dann brauchte man auch diese (original)-Sounds . . . usw. usw.
>> Schnell kam dann zu einem System mit nur 2 "Synthesizern" noch ein Mammutrack mit etlichen Expandern , Samplern , natürlich mit entsprechendem "MIDI-Expanderkontroller" , Mixer und weil damals Effektprozessor(en) in Expandern
nicht selbstverständlich waren , auch diese noch hinzu .
Die eierlegende Wollmilchsau gab es deffinitiv (meiner Meinung nach) nicht .

Meine neuerlichen Überlegungen danach ergaben für mich allenfalls :
Yamaha Motive ES7

In der Hoffnung mit "meinem kleinen Beispiel" dir weitergeholfen zu haben

MfG Arepie
 

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