LED - Farbwiedergabe, CRI, Probleme

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Ich bin bei einem „Unterthema“ auf das Problem „Farbwiedergabe LED“ und die Frage „was sagt eigentlich der CRI aus?“ gestoßen.

Da ich mich mit dem Thema ganz gut auskenne, hier einmal der Versuch, es für alle verständlich zu erläutern.

Grundproblem war in dem Unterthema „Warum haben die Aufnahmen mit meiner Kamera einen Grünstich bei LED-Licht?“


Antwort:
Wenn man den typischen Spektralverlauf einer „weißen“ LED …

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… und den Verlauf der Sensitivität eines Kamera Chip (z.B. Canon) gegenüber stellt …

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… dann erkennt man die Ursache:

- im blauen Bereich ist der Kamera Chip wenig sensitiv
- im roten Bereich haben die LEDs Probleme
- was bleibt: GRÜN !!!


Warum ist das aber so?

1) die LED produziert eigentlich nur sehr schmalbandig blaues Licht

2) dann wird über der blauen LED eine Phosphor-Leuchtstoff Schicht aufgebracht, die die fehlenden „R-G“-Anteile produziert vom „R-G-B“

3) an Stelle von „R-G-B“ wird hier aber durch den Phosphor eigentlich nur „Gelb“ produziert, denn „Blau+Gelb=Weis“, weil ja in „Gelb“ schon „Rot+Grün“ drin steckt (additive Farbmischung!)

4) die (allermeisten) LEDs haben eine schlechte bis ganz furchtbare Rotwiedergabe, da ausgerechnet Rot von den Phosphorbeschichtungen nur sehr schwer/teuer zu erzeugen ist

5) deshalb siehst du auch nie LEDs beim Bäcker, weil das schöne rotbraune Brot dann einfach unappetitlich grau-grün ausschaut (ich hatte mal den Auftrag für eine große Bäckereikette nach geeigneten LEDs zu suchen - vergeblich)

(inzwischen gibt es für Retail spezielle LEDs, die findet man aber nicht in Bühnenscheinwerfern, Kamera Equipment, etc. …)


LÖSUNG:
- LEDs mit möglichst guter Rotwiedergabe verwenden!


Wie finde ich die? Warum hilft mir der CRI hier nicht weiter?


neues Problem „CRI“
- der CRI (= Colour Render Index) ist nur ein statistisch gemittelter Wert aus 8 einzelnen, gedeckten (!) Farbwerten „R1 bis R8“
- das stammt von vor ca. 100 Jahren, als Leuchtstofflampen eingeführt wurden und die Textilindustrie noch keine Knallfarben herstellen konnte!
- für „knallfarben“ gibt es nun zusätzlich die Werte „R9 bis R15“, die aber nicht in die CRI-Berechnung einfließen
- „gesättigtes Rot“ hat den Wert „R9“, der fließt aber in die CRI-Berechnung überhaupt nicht mit ein!
- also selbst bei einem theoretischen CRI 100 kann der „R9“ noch scheiße sein!
- … aber versuch grundsätzlich überhaupt mal den „R9“ rauszufinden …
- der steht nur auf dem Datenblatt vom LED -Chip …
- kaum ein Hersteller erzählt aber, welche LED-Chips er in seiner Leuchte verwendet!

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PS: Vor 10 Jahren waren die LED Chips von SHARP die besten in der Farbwiedergabe! Vor allem „R9“ … wie das heute aussieht, kann ich dir nicht sagen - habe mich beruflich umorientiert.

PPS: hier noch ein zusätzlicher Link


https://www.prolicht.at/de/produktk...ie/special-led/module-repository/ra-r9-werte/
 
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Hatte das Problem auch schon öfter. Interessant, und gut erklärt!
Für unser kleines Homestudio (Hobbyfotografie) haben wir kürzlich LED-Dauerlichtlampen angeschafft - da ist der Effekt allerdings "irgendwie" ganz gut kompensiert, nichts Negatives aufgefallen bisher.
 
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Es hilf mit einer Graukarte (18% Grau) eine vernünftigen Weißabgleich durchzuführen und dieses dann als Referenz zu nutzen. Heutige Kameras können das dann ganz gut handhaben, sonst muss man das halt in der Postproduktion anpassen. Ohne vorherigen Graukarten-Abgleich und Referenz ist es dann aber nur schätzen.
 
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