So langsam kommt das Herrenbergurteil auch bei den Kommunen an. Allerdings ist es genau so, wie ich vor Monaten befürchtet habe:
Die Jobs wackeln, die Eltern/Schüler:innen werden mit massiven Gebührenerhöhungen belastet und wirklich geholfen ist aktuell keinem, Schließungen stehen im Raum.
Hier ein Beispiel einer großen Musikschule aus meinem Nachbarort:
Stadtregierung stellt Übergangslösung zur Honorarsituation der Musiklehrkräfte vor
www.op-online.de
Kurzgefasst: Die (ehrenamtlichen) Stadtverorndeten haben das Thema verpennt, nehmen es nur so semi-ernst oder möchten jetzt erst prüfen, welche Alternativen es gibt (das hätte im Grunde vor einem Jahr passieren müssen, jetzt ist eben der Handlungsdruck da).
Die Honorarverträge werden zum Sommer gekündigt und bis Jahresende durch befristete Festanstellungen ersetzt. Die enormen Mehrkosten von 170.000€ können selbst mit einer Gebührenerhöhung von 25% nur zu knapp 30% gegenfinanziert werden.
Der Haushalt in Langen steht jedes Jahr auf der Kippe und man hat ganz andere Baustellen als die Musikschule, die natürlich gleichwohl eine wichtige Stellung im lokalen Bildungswesen innehat. Trotzdem würden die +170.000€ (und mehr, rechnet man aufs ganze Jahr hoch) überproportional viel Geld verschlingen, das viel eher zur Schaffung der fehlenden zweihundert Kitaplätze oder der Sanierung von Straßen und Infrastruktur benötigt wird.
Und mittlerweile zeichnet sich ja auch der Bundeshaushalt 2025 ab und da siehts für die Kommunen düster aus - ich sehe ehrlich gesagt nicht, dass hier mal eben die Etats für Musikschulen um ~50-100% erhöht werden können.
Insofern fürchte ich, wird die Stadt jetzt zwar versuchen Lösungen zu finden, aber in erster Linie um eine komplette Schließung zu verhindern. Am Jahresende werden vermutlich nicht alle verlängert und das Kollegium wird stark ausgedünnt werden.
Und das ist ja erstmal die Situation der städtischen Musikschulen. Von den privaten Einrichtungen will ich gar nicht erst reden, die können ja nicht mal auf Unterstützung seitens der Stadt hoffen.