Gitarre & Bass: Analoge Speakersimulation

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Hallo Freunde,

hat jemand von Euch diesen heiteren Artikel in der G&B gelesen?

Ich dachte, die haben sich im Jahrzehnt vertan: Da werden Geräte der frühen 90er (bzw. Equipment von heute, das diesen technischen Stand widerspiegelt) ausführlichst abgehört und besprochen. Dann bekommt so ein Muffschaltkreis die Krone aufgesetzt und die "Experten" sinngemäß lamentieren:

"Na ja eine Mikro-Abnahme is ja durch nix zu ersetzten (wat 'n Wunder...), aber wenn schon Speakersimulation, dann aber analog, weil digital klingt ja nicht....."

Und dann werden Roland GT und POD (die Geräte der späten 90er und frühen 2000er) als Referenzen bemüht.

Was das jetzt sollte und warum es so schwer ist, sich auf den Stand der Technik von 2013 zu bringen, weiß ich nicht. Auf jeden Fall wurde mal wieder an der analog = geil, digital = doof Legende gestrickt.

Von Impulse Response war im diesem "Fachartikel" übrigens keine Rede. Müssen wir wohl bis 2023 warten.

LG Jörg
 
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Wer hat denn den geschrieben? Udo Pipper :D?!
 
Nö der Udo hat genug zu tun mit Einschwingen von Pickups, Speakern und Kaffemaschinen... :D

Wer das verbrochen hat, weiß ich namendlich nicht. Auch die Namen der 2-3 "Experten" sind nicht bei mir hängengeblieben. Grundsätzlich ist das Beleuchten von historischer Technik ja auch o.k. Aber die mißlungenen Versuche von Mitte '90, einen Line-Sound erträglich zu machen, mit großer Expertise durchzuführen, um eigentlich im Ergebnis zu sagen: "Na Mikro klingt aber besser ("ach was.." würde Loriot sagen), und feist zu behaupten, digitale Geräte klängen nicht so toll (und dabei POD und Roland GT ins Feld zu führen), der weiß einfach nicht, was heute möglich ist.

Pod HD, Eleven Rack, Kemper Profiling Amp, Fractal Audio Axe-FX, alles so viel besser als jede mir bekannte analoge Speakersimulation (weil eben mit Impuls Response). Von den ganzen Software Plugins, die es teilweise sogar kostenlos gibt, gar nicht erst zu reden.

Aber so weit ist man offenbar noch nicht bei G&B. Dabei waren alle Geräte schon im Test. Irgendwie surreal....

LG Jörg
 
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Na ja, ein neuer "Popcorn-Thread", in dem ich mich, wie immer, auf die Nase legen werde...

hat jemand von Euch diesen heiteren Artikel in der G&B gelesen?
Ja, ich!

Ich dachte, die haben sich im Jahrzehnt vertan: Da werden Geräte der frühen 90er (bzw. Equipment von heute, das diesen technischen Stand widerspiegelt) ausführlichst abgehört und besprochen.

"Vergleichstest 5 aktueller und 3 klassischer Lautsprechersimulationen" (G&B 01/2013, 90). In der G&B werden auch Röhrenverstärker getestet, also auch der technische Stand von Jahrzehnten zuvor. Gegen neue Interpretationen alter Konzepte ist schließlich auch nichts einzuwenden.

"Na ja eine Mikro-Abnahme is ja durch nix zu ersetzten (wat 'n Wunder...), aber wenn schon Speakersimulation, dann aber analog, weil digital klingt ja nicht....."
Dieses Zitat habe ich nicht im Artikel gefunden.

Wer das verbrochen hat, weiß ich namendlich nicht.[...]Auch die Namen der 2-3 "Experten" sind nicht bei mir hängengeblieben.

Marc-Oliver Richter, Marc Barbian und André Stratmann.

Und dann werden Roland GT und POD (die Geräte der späten 90er und frühen 2000er) als Referenzen bemüht.
Marc-Oliver Richter hat sich zu den angesprochenen Geräten geäußert. Allerdings hat er das nicht im Artikel getan, sondern in einer Seitenkolumne. Er hat geschrieben, dass ihm analoge Verzerrer lieber seien, als ihre digitalen Pendants und er "klassische Bodeneffektgeräte" bevorzuge (G&B 01/2013, 99). Einen Vergleich der genannten Geräte ( "Pod, ME oder GT", ohne näher darauf einzugehen, es könnte also Pod HD oder Boss GT 100 gemeint sein) mit den getesteten Geräten bezüglich ihrer Speakersimulationen hat er aber nicht getan.

Was das jetzt sollte und warum es so schwer ist, sich auf den Stand der Technik von 2013 zu bringen, weiß ich nicht. [und] Von Impulse Response war im diesem "Fachartikel" übrigens keine Rede. Müssen wir wohl bis 2023 warten.
Ja, das finde ich auch schade. Auch wenn es mit den vorgestellten Geräten nicht viel zu tun hat, ein Vergleich hätte mich auch interessiert. Ich habe den Eindruck, dass "digital" im Sinne von G&B nur dann erlaubt ist, wenn es keine analogen Alternativen gibt. Ein digitales Multi-Delay wird nicht hinterfragt, ein digitaler Chorus hingegen schon. Ich kann diesen Eindruck zwar nicht belegen, aber ich habe ihn halt. Das heißt nicht, dass ich damit meine, digital sei besser als analog, ich habe die Geräte nicht, um dieses zu verifizieren, aber unterschwellig denke ich schon Vorbehalte festzustellen. Ob diese vermeintlichen Vorbehalte die Meinung der Tester zu den jeweiligen Produkten beeinflusst, kann ich allerdings nicht sagen.

Auf jeden Fall wurde mal wieder an der analog = geil, digital = doof Legende gestrickt.
Über diesen Punkt lässt sich sicherlich streiten, aber der zugrunde liegende Artikel hat sich dieses Themas (meiner Meinung nach) nicht angenommen.

Alles Liebe,

Enno
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Enno,

ich habe das Heft nicht. Ich hatte mal wieder meine Nase reingesteckt und muß immer wieder feststellen, dass dieses (und andere Musikermagazine) leider auf der Stelle treten.

Dieses Zitat habe ich nicht im Artikel gefunden.


Das war kein Zitat, sondern wie ich auch schrieb, sinngemäß die Wiedergabe einer der "Expertenmeinungen".

Marc-Oliver Richter, Marc Barbian und André Stratmann.

Danke für die Ergänzung.

Marc-Oliver Richter hat sich zu den angesprochenen Geräten geäußert. Allerdings hat er das nicht im Artikel getan, sondern in einer Seitenkolumne.

Dazwischen unterscheide ich nicht, weil das für mich beides zuammengehört.

Er hat geschrieben, dass ihm analoge Verzerrer lieber seien, als ihre digitalen Pendants und er "klassische Bodeneffektgeräte" bevorzuge (G&B 01/2013, 99). Einen Vergleich der genannten Geräte ( "Pod, ME oder GT", ohne näher darauf einzugehen, es könnte also Pod HD oder Boss GT 100 gemeint sein) mit den getesteten Geräten bezüglich ihrer Speakersimulationen hat er aber nicht getan.


Da hast Du jetzt aber die für die Autoren bestmöglichte Interpretation gewählt, um meine Vermutungen (was sie auch nur sein können) zu entkräften. Leider macht der Herr dann den Fehler, zwei völlig verschiedene Geräteklassen durcheinander zu schmeißen: Denn ein Multieffektgerät ist kein digitaler Verzerrer. Welche digitalen Pendants gibt es denn zu analogen Verzerrerpedalen? Unter "digital distortion guitar" findet Google nur die Crunch Box. Das kann er doch wohl nicht mit den Pendants gemeint haben oder?

Mir drängt sich folgender Verdacht auf: Der Herr kennt einfach die Gerätschaften nicht, die im digitalen Bereich mit gut klingenden analogen (es gibt übrigens auch schlecht klingende analoge) konkurrieren können. Das hätte er so sagen können und sollen. Statt dessen wird ein pauschaler Rundumschlag, die eine durchaus vorhandene Grundhaltung in Gitarristenkreisen bedient, zur Bekräftigung der Aussage geführt. Das ist mir zu billig.

Ja, das finde ich auch schade. Auch wenn es mit den vorgestellten Geräten nicht viel zu tun hat, ein Vergleich hätte mich auch interessiert. Ich habe den Eindruck, dass "digital" im Sinne von G&B nur dann erlaubt ist, wenn es keine analogen Alternativen gibt. Ein digitales Multi-Delay wird nicht hinterfragt, ein digitaler Chorus hingegen schon. Ich kann diesen Eindruck zwar nicht belegen, aber ich habe ihn halt. Das heißt nicht, dass ich damit meine, digital sei besser als analog, ich habe die Geräte nicht, um dieses zu verifizieren, aber unterschwellig denke ich schon Vorbehalte festzustellen. Ob diese vermeintlichen Vorbehalte die Meinung der Tester zu den jeweiligen Produkten beeinflusst, kann ich allerdings nicht sagen.

Und genau an diesem Punkt kommen wir zusammen: Ich habe mich zwar persönlich nahezu vollständig aus der analogen Gitarrentechnik zurückgezogen (Gitarre, Kabel und Endverstärker/Box sind immer noch analog) und genieße die Vorteile, die die digitale Technik bringt, ohne auf guten und natürlichen Sound zu verzichten, ich kenne aber genug Leute, die tolle Sounds mit analoger Technik erzeugen. Ich ziehe deshalb auch nicht über riesige Pedalboards und Röhrenverstärker her.

Umgekehrt besteht aber bei digitaler Technik immer der Zwang sinngemäß zu sagen: Ist digital, klingt aber gut. Am besten ist es, wenn der Tester sagt: "Klingt wie analog." Das ist dann der Ritterschlag.

So weit liegen wir also nicht gar nicht auseinander. Danke für Deine Ergänzungen und Anregungen.


LG Jörg
 
Für alle Nichtleser dieser Zeitschrift: die G&B hat acht verschiedene Lautsprecher-Simulationen (darunter drei klassische, also alte) versucht, in ihrer ihrer Qualität als Verstärkerersatz (sic!) zu prüfen. Neben diesem Test gab es eine Kolumne, die die Frage stellt, ob analoge Lautsprechersimulationen im digitalen Zeitalter noch zeitgemäß seien und die drei Tester nehmen in einem knappen Absatz Stellung. Der einhellige Tenor ist, dass sie digitales Modelling ablehnen, in den vorgestellten Lautsprechersimulationen jedoch Alternativen sehen.


Ich habe dieser Kolumne nicht so viel Aufmerksamkeit gewidmet, da sie deutlich abgehoben vom eigentlichen Test sind. Im Test selber wird auf diese Modellingalternativen nicht eingegangen. Etwas verwirrend ist jedoch, dass im eigentlichen Test ein Bild eingebunden wurde (Überschrift: "CabSims im Vergleich mit Digitalos..."), auf dem ein Line6 Pod XT Live und ein Boss GT 10 zu sehen sind.

Dazwischen unterscheide ich nicht, weil das für mich beides zuammengehört.
Wenn Du diese Kolumne tatsächlich dem Artikel gleichsetzt, dann ist Dein Eindruck sicherlich richtig. Ich habe diese Kolumne nur als Randbemerkung angesehen. Aber Deine Interpretation ist durchaus nachvollziehbar, denn die Tester nutzen die Gelegenheit, digitales Modelling grundsätzlich in Frage zu stellen, ohne aber konkreter zu werden.

Da hast Du jetzt aber die für die Autoren bestmöglichte Interpretation gewählt, um meine Vermutungen (was sie auch nur sein können) zu entkräften. Leider macht der Herr dann den Fehler, zwei völlig verschiedene Geräteklassen durcheinander zu schmeißen: Denn ein Multieffektgerät ist kein digitaler Verzerrer. Welche digitalen Pendants gibt es denn zu analogen Verzerrerpedalen? Unter "digital distortion guitar" findet Google nur die Crunch Box. Das kann er doch wohl nicht mit den Pendants gemeint haben oder?
Ja, ich habe die für die Autoren bestmögliche Interpretation gewählt. Du natürlich die schlechtest mögliche. Egal, wie wir es sehen, den Ball können wir problemlos den Autoren zuspielen. Es spricht nicht gerade für den Beitrag, wenn man ihn so unterschiedlich interpretieren kann.

Letztendlich meinen die Tester mit einem Verzerrer wohl eher einen Pre-Amp. Marshall 9001, 9004 oder LAG Spitfire sind für mich jedenfalls nicht nicht die klassischen Zerr-Pedale. Neben einen Baldringer Dual-Drive oder einen Carl Martin Plexitone (gehen eventuell auch eher in Richtung Pre-Amp) wurden zwar auch ein TS9 und ein Guv´nor erwähnt. Ich denke, die Tester hatten einen Röhrenvorverstärker mit einer Cab-Simulation im Hinterkopf, als sie sich über digitale Multieffekte ausließen. Allerdings ob man in diesem Zusammenhang dann die Lautsprecher-Simulation als Verstärkerersatz bezeichnen kann, darf man durchaus anzweifeln.

Aber ich kann nur spekulieren, auf was sich die Aussagen der Tester bezogen, da sie sich in Allgemeinheiten verlieren. Insofern ist Dein Vorwurf angebracht, unabhängig davon, welcher Meinung man bezüglich des digitalen Modelling ist.


Alles Liebe,

Enno
 

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