Purfling
Registrierter Benutzer
Hallo liebe Gitarren- und Bastelfreunde.
Ich bräuchte hier ein bisschen Rat und Hilfe von den erfahrenen Gitarrenbastlern unter euch.
Seit ich vor noch gar nicht allzu langer Zeit mit dem Gitarrenspiel angefangen habe und weil ich schon immer gerne gebastelt habe, reizt mich seit einiger Zeit die Versuchung, eine alte Gitarre zu restaurieren.
Beim Suchen nach Kindheitserinnerungen im elterlichen Keller bin ich nun, auf eine alte Framus Archtop Gitarre gestoßen, die mein Bruder einmal auf einem Flohmarkt fast geschenkt bekommen hat.
Er hält sie für nicht reparierbar und sie stand kurz vor einem Ende im Sperrmüll. Ich habe mich jedoch sofort in ihr Aussehen verliebt und wie sie so erbärmlich da unter dem Gerümpel lag, konnte ich nicht widerstehen.
Mein Bruder überließ sie mir also für den Versuch, wieder ein richtiges Instrument aus ihr zu machen.
Hier erst mal, um sich ein Bild zu machen:
Folgendes Typenschild ist drinnen zu erkennen:
Leider hatte der Bajuvare der die Typenbezeichnung aufgeschrieben hat eine arge Sauklaue, so dass die Nummer eher geraten werden muss.
Es handelt sich aber, so denke ich mal, um Modell 5/54 (Riviera), jedenfalls war das das ähnlichste, was ich so im Netz finden konnte. Jedoch habe ich unter diesem Namen viele Gitarren gefunden, die in Details von meinem Sorgenkind abweichen. Ganz genau dieselbe war nicht dabei.
Vielleicht hat ja jemand noch eine andere Idee, um welches Modell es sich handeln könnte.
Bestandsaufnahme:
- Der Korpus scheint völlig in Ordnung zu sein und hat keine sichtbaren Risse.
- Am Hals ist jedoch das Horn abgebrochen, dazu aber später mehr.
- Dem Sattel fehlt außen ein Zahn, was wohl nicht so tragisch, da relativ leicht zu reparieren ist.
- Der Hals sieht nicht verkrümmt aus und die Bünde sind auch noch brauchbar.
- Das Pickguard fehlt. Es müsste also entweder ersetzt werden, oder die Schraubenlöcher müssen verfüllt werden.
- Der Lack ist alters- und Behandlungsentsprechend in einem miserablen Zustand. Viele kleine bis größere Abplatzer und Kratzer. Allgemein haben sich überall in der Oberfläche Risse gebildet (Nitrolack?) Eine Neulackierung ist also unumgänglich.
So weit so gut und wie weiter?
Bevor kosmetische Sachen wie Neulackierung ins Auge gefasst werden, ist es wohl ratsam vorher zu wissen, ob die Gitarre wieder spielbar gemacht werden kann.
Der auffälligste und damit auch ernsteste Schaden ist, wie oben erwähnt, ein Bruch am Horn des Halses. Dadurch verlor dieser seine Stabilität und bog sich unter Saitenzug enorm nach oben, so dass die Saiten fast 2 cm über dem Griffbrett lagen.
Zudem ist auffällig, dass an die Seite des Griffbrettendes ein kleines Holzstückchen geschraubt ist, vermutlich um den Hals dort (nicht sehr erfolgreich) auf Abstand zum Korpus zu halten.
Sieht für mich ganz so aus, als hätte irgend ein Handwerkslegastheniker einen halbherzigen Reparaturversuch gestartet.
Die Hauptfrage ist nun, ist dieser Bruch überhaupt reparabel, oder ist die Arme doch ein Fall für den Schredder?
Spontan würde ich behaupten, man kann ihn wieder flicken. Ich habe im Internet schon weit schlimmer aussehende Brüche gesehen, die wieder ausgebügelt werden konnten.
So wie es aussieht, scheint der Hals von oben in den Korpus eingesteckt und verleimt worden zu sein. Das untere Teil des Horns ist abgebrochen und müsste wieder stabil befestigt werden.
Am besten wäre das Ganze vermutlich zu bewerkstelligen, wenn man den Hals erst einmal komplett aus der Tasche lösen könnte.
Hier liegt das erste Problem.
Der Leim müsste raus aus der gesamten Halstasche. Ich kann mir zwar vorstellen, dass es einfach ist, ihn von außen in den vorderen Bereichen abzulösen, aber hinten, wo man gar nicht daran kommt?
Hat da irgendjemand eine Idee?
Falls dies nicht funktioniert, wäre es erfolgversprechend einfach den Riss weitest möglich aufzudrücken, so tief es geht mit Leim zu verfüllen und mit einer Zwinge ordentlich zusammenzupressen?
Die weitere Frage ist: Welcher Leim ist hierfür zu empfehlen? Er müsste schließlich schon ziemlich gut verbinden und dann auch zuverlässig halten.
Ich wäre dankbar, wenn mir jemand hierbei mit Rat zur Seite stehen könnte. Ich würde die Schöne wirklich gerne vor einem unrühmlichen Ende retten.
Vielen Dank vorab und Gruß,
Purfling
Ich bräuchte hier ein bisschen Rat und Hilfe von den erfahrenen Gitarrenbastlern unter euch.
Seit ich vor noch gar nicht allzu langer Zeit mit dem Gitarrenspiel angefangen habe und weil ich schon immer gerne gebastelt habe, reizt mich seit einiger Zeit die Versuchung, eine alte Gitarre zu restaurieren.
Beim Suchen nach Kindheitserinnerungen im elterlichen Keller bin ich nun, auf eine alte Framus Archtop Gitarre gestoßen, die mein Bruder einmal auf einem Flohmarkt fast geschenkt bekommen hat.
Er hält sie für nicht reparierbar und sie stand kurz vor einem Ende im Sperrmüll. Ich habe mich jedoch sofort in ihr Aussehen verliebt und wie sie so erbärmlich da unter dem Gerümpel lag, konnte ich nicht widerstehen.
Mein Bruder überließ sie mir also für den Versuch, wieder ein richtiges Instrument aus ihr zu machen.
Hier erst mal, um sich ein Bild zu machen:
Folgendes Typenschild ist drinnen zu erkennen:
Leider hatte der Bajuvare der die Typenbezeichnung aufgeschrieben hat eine arge Sauklaue, so dass die Nummer eher geraten werden muss.
Es handelt sich aber, so denke ich mal, um Modell 5/54 (Riviera), jedenfalls war das das ähnlichste, was ich so im Netz finden konnte. Jedoch habe ich unter diesem Namen viele Gitarren gefunden, die in Details von meinem Sorgenkind abweichen. Ganz genau dieselbe war nicht dabei.
Vielleicht hat ja jemand noch eine andere Idee, um welches Modell es sich handeln könnte.
Bestandsaufnahme:
- Der Korpus scheint völlig in Ordnung zu sein und hat keine sichtbaren Risse.
- Am Hals ist jedoch das Horn abgebrochen, dazu aber später mehr.
- Dem Sattel fehlt außen ein Zahn, was wohl nicht so tragisch, da relativ leicht zu reparieren ist.
- Der Hals sieht nicht verkrümmt aus und die Bünde sind auch noch brauchbar.
- Das Pickguard fehlt. Es müsste also entweder ersetzt werden, oder die Schraubenlöcher müssen verfüllt werden.
- Der Lack ist alters- und Behandlungsentsprechend in einem miserablen Zustand. Viele kleine bis größere Abplatzer und Kratzer. Allgemein haben sich überall in der Oberfläche Risse gebildet (Nitrolack?) Eine Neulackierung ist also unumgänglich.
So weit so gut und wie weiter?
Bevor kosmetische Sachen wie Neulackierung ins Auge gefasst werden, ist es wohl ratsam vorher zu wissen, ob die Gitarre wieder spielbar gemacht werden kann.
Der auffälligste und damit auch ernsteste Schaden ist, wie oben erwähnt, ein Bruch am Horn des Halses. Dadurch verlor dieser seine Stabilität und bog sich unter Saitenzug enorm nach oben, so dass die Saiten fast 2 cm über dem Griffbrett lagen.
Zudem ist auffällig, dass an die Seite des Griffbrettendes ein kleines Holzstückchen geschraubt ist, vermutlich um den Hals dort (nicht sehr erfolgreich) auf Abstand zum Korpus zu halten.
Sieht für mich ganz so aus, als hätte irgend ein Handwerkslegastheniker einen halbherzigen Reparaturversuch gestartet.
Die Hauptfrage ist nun, ist dieser Bruch überhaupt reparabel, oder ist die Arme doch ein Fall für den Schredder?
Spontan würde ich behaupten, man kann ihn wieder flicken. Ich habe im Internet schon weit schlimmer aussehende Brüche gesehen, die wieder ausgebügelt werden konnten.
So wie es aussieht, scheint der Hals von oben in den Korpus eingesteckt und verleimt worden zu sein. Das untere Teil des Horns ist abgebrochen und müsste wieder stabil befestigt werden.
Am besten wäre das Ganze vermutlich zu bewerkstelligen, wenn man den Hals erst einmal komplett aus der Tasche lösen könnte.
Hier liegt das erste Problem.
Der Leim müsste raus aus der gesamten Halstasche. Ich kann mir zwar vorstellen, dass es einfach ist, ihn von außen in den vorderen Bereichen abzulösen, aber hinten, wo man gar nicht daran kommt?
Hat da irgendjemand eine Idee?
Falls dies nicht funktioniert, wäre es erfolgversprechend einfach den Riss weitest möglich aufzudrücken, so tief es geht mit Leim zu verfüllen und mit einer Zwinge ordentlich zusammenzupressen?
Die weitere Frage ist: Welcher Leim ist hierfür zu empfehlen? Er müsste schließlich schon ziemlich gut verbinden und dann auch zuverlässig halten.
Ich wäre dankbar, wenn mir jemand hierbei mit Rat zur Seite stehen könnte. Ich würde die Schöne wirklich gerne vor einem unrühmlichen Ende retten.
Vielen Dank vorab und Gruß,
Purfling
- Eigenschaft