Musik und ihre Wirkung auf die Stimmung

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Fobo89
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Hey ihr =)

das is mein erster beitrag, bisher hab ich einfach nur interessiert gelesen,
aber meine frage hab ich bisher nicht beantwortet bekommen...

kurz zu mir, ich bin 20 jahre alt, habe 3 jahre saxophon gespielt und 2 jahre gitarre, sowie
2 jahre gesangsunterricht gehabt.

ich komponier selbst songs mit midi keyboard und garageband, bzw meiner gitarre.

aber ich frag mich immer, wie man eine bestimmte stimmung in ein lied bekommt, z.B. was trauriges, aber doch hoffnungsvolles, oder einfach die stimmung "ich fahre früh morgens in urlaub".

gibts da bestimmte tricks, außer dur und moll?
bestimmte tonfolge, oder kadenzen bzw intervalle.
und wie siehts mit dem rhythmus aus?
inwiefern spielt der mit? kann man da auch tricks anwenden?
also ein 4tel rhythmus wirkt so und so
wobei ein abgehakter 8tel rhythmus dann wiederrum anders wirkt oder sowas..


(ich habe von musik theorie nicht wirklich ahnung, also kanns sein dass ich hier die komplett bescheurte frage stelle :D in dem fall: einfach bescheid geben ;))

ansonsten würde ich mich über ein paar hilfreiche antworten, büchertipps und links sehr freuen!

grüße

tim =)
 
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Mh..
Nun ich glaube nicht, dass es dafür bestimmte "Richtlinien" gibt.
Ich habe ehrlich gesagt absolut gar keine Ahnung von Theorie, aber für mich macht einen traurigen Song der Text aus.
Es gibt mMn sogar Metal-Songs die ziemlich traurig sind.
Genauso gibt es aber Songs die sehr ernst klingen, aber dennoch aufgrund ihres Textes "glücklich" machen.
Wie sich das ganze bei intrumentalen Dingen verhält, kann ich aber leider nicht sagen.

lg Remiel
 
ja das mit dem text stimmt schon auch das is wahr.

aber es gibt so bestimmte tonfolgen bzw akkortfolgen oder intervalle die bei mir was auslösen...
(vll bin ich da aber auch nur irgendwie speziell, keine ahnung)
genauso bei rhythmen....

und ich wollt fragen ob das schon benannt ist oder obs da richtlinien gibt weil ich eben nix drüber gefunden hab und auch nicht genau weiß nach was für einem wort oder begriff ich suchen soll^^
 
Falls du die Information suchst, welche Harmonien welche Gefühle auslösen und welche Harmoniefolgen was vermitteln, dann solltest du dir ein Buch zum Thema kaufen. ZB "Die neue Jazz-Harmonielehre" - und natürlich auch lesen. Ein super Buch übrigens!

Ganz kann man das allerdings nie entschlüsseln, da ja Musik Hören ein Prozess ist, der bei jedem Zuhörer individuell verläuft.
 
Hallo, bin gerade ins Musiker Board gestolpert, kann mich meinen Vorrednern aber nur anschliessen. Zum Thema Kirchenmodi gibt's in vielen gängigen Büchern, vorallem Gitarrenbüchern, immer ne Abhandlung über's Stimmung erzeugen. Aber natürlich spielt es auch ne Rolle (oder nenne es Tagesform), welche Art von Musik eine/einen anspricht.
 
Hi,

die Wirkung von Musik kann man am besten erforschen in dem Man Musik hört und sie analysiert. Dabei kann man solche Hilfsmittel wie den Sikora zu Rate ziehen aber der Schlüssel zur Weisheit ist es nicht, sondern nur ein Hilfsmittel.

Dabei gilts halt erstmal zu hören und zu fragen "wir wirkt das auf mich?". Macht es einen Glücklich oder Traurig etc pp. Dann zu analysieren, was wie gespielt wird. welche Akkorde, Instrumente, Dynamik etc pp benutzt der Komponist. Und dann halt Schlüsse draus ziehen.. also z.B. wenn etwas sehr traurig klingt, weil (jetz ganz klischeemäßig) ein langsames Klavier Moll Dreiklänge spielt oder sowas.
Besonders interessant finde ich dabei Kunstlieder von Schubert. Wenn man da z.b. die Text-Ton Bezüge analysiert. Da erlangt man schon das eine oder andere an Wissen.
 
aber ich frag mich immer, wie man eine bestimmte stimmung in ein lied bekommt, z.B. was trauriges, aber doch hoffnungsvolles, oder einfach die stimmung "ich fahre früh morgens in urlaub".

Indem man an die Hörerfahrung seiner Hörer anknüpft. Musik wird ja nicht im voraussetzungslosen Raum geschrieben, sondern ein Komponist mit einer bestimmten Vorerfahrung richtet sich an Hörer mit bestimmten Vorerfahrungen.

Man darf halt nicht vergessen, daß Hörerfahrungen extrem unterschiedlich sein können, je nach musikalischer Sozialisation. Das heißt: was auf den Einen als Urlaubssong wirkt, wirkt beim Anderen evtl. überhaupt nicht oder wird von anderen Eindrücken verdrängt.

Dein Beispiel "Urlaubsmusik" ist gar nicht so schlecht. Wenn du dazu was wissen willst, schau dir vor allem die Geschichte des Gegenstands an und mit welchen Assoziationen er in der Geschichte verknüpft war. Urlaub gibt es im Wesentlichen seit den 1920er/1930er Jahren und war schon damals hier in Mitteleuropa mit Exotik, Sonne, Meer, Fernweh und Sehnsucht verknüpft. Also haben schon damals bis heute die Komponisten exotische Instrumente genommen, die aus den Urlaubsländern stammen: Mandoline, Hawaii-Gitarre, Steeldrums, Bouzuki. Sie bedienten sich bei den lokalen Tanzmusiken und deren Rhythmen. Das gilt für die Capri-Fischer genauso wie für den jeweiligen Sommerhit des aktuellen Jahres.

gibts da bestimmte tricks, außer dur und moll? bestimmte tonfolge, oder kadenzen bzw intervalle.

Ja, Tonarten, Akkordverbindungen, Tonfolgen, Kadenzen und Intervalle folgen dann der entsprechenden Vorlage. Die Komposition von assoziativen Songs ist im wesentlichen das Nachahmen und Kopieren von Vorlagen.

und wie siehts mit dem rhythmus aus? inwiefern spielt der mit? kann man da auch tricks anwenden? also ein 4tel rhythmus wirkt so und so wobei ein abgehakter 8tel rhythmus dann wiederrum anders wirkt oder sowas..

Nein, solche Regeln wären zu platt und verallgemeinert. Assoziationen brauchen als Vorbedingung die gemeinsame Kenntnis der assoziierten Gegenstände und niemand assoziiert einen abgehakten 8tel rhythmus unmittelbar mit irgendetwas. Im Kontext eines Hard-Rock-Songs, eines Deutschen Schlagers oder eines ABBA-Songs kann das aber schon ganz anders aussehen.

Harald
 
Es ist schon überraschend wieviele Leute ohne Theorie Musik machen, dabei wärs doch alles viel einfacher nur die meisten erklären es (unwissentlich/absichtlich) falsch.

Probiere bitte einfach zur Motivation meinerseits mal ein F-DUR und ein G-DUR über Bass A zu spielen. Tu dasselbe mit der gesamten Tonleiter CDEFGABC.
und bitte tu mir den gefallen, wenn dir jemand was von H erzählt schmeiß es weck
, B und Bb entsprechen hier der klaren und eindeutigen Logik...

X/Y bedeutet X über Y!!

also F/C G/C , F/D G/D, F/E G/E .... F/B G/B

Was fällt dir dann auf? (Bitte überprüf dies)
Klingt doof?
Dann denke daran!! : F= FAC ACF CFA und G= GBD BDG DGB
!!nimm dir Beispielsweise die Saiten D G B vor und finde nur auf diesen Saiten
!!diese Drehungen. Zur Kontrolle es gibt nur 3 zu findende Akkordsymbole
!! weil Griffbild FAC == GBD ACF ==BDG und CFA == DGB
!! eben nur um 2 Bünde verschoben (eine Sekunde)

Somit kann jetzt in der Melodiestimme : C F A und D G B vorkommen.

Richtig! Jedesmal eine andere Stimmung..

Na ? Interessant?

Mach was draus....
 
hallo leute..
ich muss mich jetzt mal in eure diskussion mit einbringen. ich bin auch schon viele jahre mit dem musizieren vertraut und habe zu beginn meiner musikalischen laufbahn viele jahre geige gelernt. nun würde ich mich als eine musikalische person bezeichnen, da ich auch weiterhin sehr viele songs schreibe und auch aufnehme.
ich habe mich in der letzten zeit immer mehr in richtung pop-musik orientiert. die eigentliche frage bzw die gedanken des threads hier kann ich nur zu gut nachvollziehen.
ich habe 3 jahre audio engineering studiert und muss jetzt mit dem schreiben meiner bachelor arbeit anfangen. dafür sollte ich mir ein audiorelevantes thema aussuchen und eine these aufstellen. im verlauf der bachelorarbeit wird dann diese these wiederlegt bzw. bestätigt. ich habe nun das problem, dass ich keine brauchbare these bzw. kein konkretes thema finde. mein gedankengang war aber der: musik und emotionen bzw. die erogenen zonen des gehörs. jetzt wollte ich alle bisherigen untersuchungen und erkenntnisse auf nr.1 hits der deutschen charts anwenden bzw. untersuchen warum ein nr.1 hit genau zu dem bestimmten zeitpunkt auf platz 1 kommt und warum eben kein anderer. dabei wollte ich mich auf die reine komposition beschränken und nicht auf vorjahrestrends etc. eingehen. ein beispiel wäre der klassische sommerhit im direkten vergleich zu einem hit im winter. wie fühlen sich die hörer zur jeweils angesprochenen jahreszeit und kann man da aus einem musikpsychologischen blickwinkel betrachtet irgendwelche rückschlüsse auf die komposition ziehen? na ich hoffe ihr versteht meine gedanken.
auf jeden fall bin ich mit der these, dass es eben schon quasi vorherbestimmt ist (in der komposition bzw. aufgrund der komposition) wann ein lied auf platz 1 kommt, nicht wirklich zufrieden.
wer bis hierher gelesen hat bekommt jetzt erstmal ein dickes "RESPEKT" :)

vielleicht fällt ja jemandem etwas zu meiner problematik ein...ansonsten kann ich nur sagen dass harmonielehre was tolles ist :) (z.b. gibts bestimmte akkordwechsel da geht dir einer ab)
grüße
 
jetzt wollte ich alle bisherigen untersuchungen und erkenntnisse auf nr.1 hits der deutschen charts anwenden bzw. untersuchen warum ein nr.1 hit genau zu dem bestimmten zeitpunkt auf platz 1 kommt und warum eben kein anderer.

Ja, wie erklärt man z.B. das:

Vader Abraham
"Das Lied der Schlümpfe"
DE: 1 - 13.02.1978 - 48 Wochen

Grüße
Roland
 
Ein Mann, der wie der idale Großvater aus dem Märchenbuch aussieht, singt mit Märchenfiguren, mit denen man aufgewachsen ist - das allein hat schon einen "Wie schön, erinnert mich an früher :)"-Faktor. Ich kenne die politische Situation im Jahre 1978 in Deutschland nicht so genau - aber solche Lieder sind meistens beliebt in Zeiten der Rückbesinnung auf alte Werte, bei großen Unsicherheiten, wenn man gesellschaftlich durch etwas Neues geschockt wurde. Keine Ahnung, was nun im Jahre 1978, was zu so einer Stimmung führte.

Ich habe die Beatles als Spezialgebiet bei der Matura gehabt und mir deswegen viele Gedanken darüber macht, warum etwas ein Hit sein kann. Ich denke, dass die allgemeine Stimmung, die vorherrscht, sehr wichtig ist. Vor allem muss bedacht werden: zu sagen, dass etwas die "Nummer 1" in Deutschland ist, bedeutet, dass die deutsche Gesellschaft gewertet hat - deswegen muss immer bedacht werden, wie diese Gesellschaft denn so drauf war zum Zeitpunkt der Wertung.
 
die Wirkung von Musik kann man am besten erforschen in dem Man Musik hört und sie analysiert. Dabei kann man solche Hilfsmittel wie den Sikora zu Rate ziehen aber der Schlüssel zur Weisheit ist es nicht, sondern nur ein Hilfsmittel.

Dabei gilts halt erstmal zu hören und zu fragen "wir wirkt das auf mich?".

damit ist alles gesagt. Das beste Mittel dagegen!
 
Ein Mann, der wie der idale Großvater aus dem Märchenbuch aussieht, singt mit Märchenfiguren, mit denen man aufgewachsen ist - das allein hat schon einen "Wie schön, erinnert mich an früher "-Faktor. Ich kenne die politische Situation im Jahre 1978 in Deutschland nicht so genau - aber solche Lieder sind meistens beliebt in Zeiten der Rückbesinnung auf alte Werte, bei großen Unsicherheiten, wenn man gesellschaftlich durch etwas Neues geschockt wurde. Keine Ahnung, was nun im Jahre 1978, was zu so einer Stimmung führte.

Es war der Herbst:
http://de.wikipedia.org/wiki/Deutscher_Herbst

Also sind die Terroristen nicht nur für Buback, Ponto, Schleyer, sondern auch für Vader Abraham verantwortlich. *schauder*

BTW: Das Lied hat er quasi über nacht geschrieben. Beim Refrain fiel ihm kein text ein, deshalb Lalalalalalalala ....

Jedenfalls ... Mainstream-Musik als gesellschaftlicher Spiegel. Sowas zeigt mir immer wieder auf, wie fremd mir doch die Mehrheit der Leute ist. Manchmal komme ich mir vor wie:
''m an Englishman in New York
I'm an alien I'm a legal alien
I'm an Englishman in New York"

So dieses "Ups, falscher Planet"-Gefühl.

Grüße
Roland
 

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