Wenn du beim verschieben bleiben willst, musst du einfach mal reinhören.
Ich hab sowas ähnliches gemacht, weil mir bei meiner Sängerin mal ein Versinger erst im Nachhinein aufgefallen ist, da hab ich dann den falschen Teil aus der einen Spur gelöscht und den richtigen Teil aus der anderen eingefügt und leicht verzögert eingesetzt, sodass der Gesamtklang für diese 1-2 Sekunden erhalten blieb, ohne dass man einen Abbruch hört.
Tempo & Synchronität nachträglich zu korrigieren ist eine unheimliche Frickelei. Wenn du die Geduld hast, bitte, aber es ist unglaublich ätzend, einen asynchronen Sänger geradezubiegen. Zusätzlich kann es trotz aller professionalität dazu kommen, dass das Resultat recht abgehackt und künstlich klingt. Würde ich generell von abraten.
Beim Gesang einfach zwei Spuren einsingen. Bei einer wie gesagt darauf achten, hauptsächlich sauber zu intonieren, wenig legato zu nutzen ("anzuschleifen") und halt präzise und ohne viele Verzierungen zu singen. Diese Stimme kannst du dann mit Hall und EQ (höhere Frequenzen etwas absenken, das erzeugt das Gefühl, "weiter weg" zu sein) etwas mehr nach dem Backing-Chor klingen lassen. Wenn's dir gefällt kannst du für Refrainparts auch mehrere dieser Spuren machen, die noch etwas mehr Hall haben.
Am besten du nimmst dich einfach mehrmals auf und bastelst dir dann aus den verschiedenen Takes eine "perfekte" Lead-Stimme zusammen (da kann man ja z.B. den Chorus von Take 1, den Vers von Take 3, die Bridge von Take 2, ... nehmen) und den Rest packst du in eine oder mehrere Backing-Spuren, die du leiser abmischt und eben etwas "nach hinten" drückst, damit man trotzdem eine klare Leadstimme und keinen Chor hört. Generell gilt: Je mehr Gesangsspuren, umso schwerer wird es, was zu verstehen, deswegen ruhig mal die Mute-Funktion der DAW benutzen und einzelne Spuren "ausschalten", um zu gucken, wie's dann klingt.
Zur Gitarre:
Da reichen schon wenige "Pixel" Verschiebung. Das Ohr kann bei sowas unglaublich feinfühlig sein. Wenn du mal mit einem Delay-Pedal gearbeitet hast, wirst du merken, dass schon Verschiebungen im Bereich ab 10ms hörbar bzw. eher "bemerkbar" sein können. So kurze Verzögerungen machen das ganze "schwebender" und atmosphärischer, dafür aber weniger "tight". Wenn du so richtig groovige Power-Metal-Riffs hast, wo jeder Anschlag präzise und kraftvoll kommen muss, dann ist sowas eher störend.
Probier ruhig mal die Doppelung durch mehrfaches Einspielen derselben Spur. Da du nie 100% dasselbe spielst, sondern allein deine Dynamik immer anders sein wird, kriegst du dadurch einen viel breiteren, ausfüllenderen Sound.