Erster Eigenbau: Les Paul

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Hallo miteinander,

ende September habe ich mit dem Besuch beim Tonholzhändler den Grundstein für meinen 1. Eigenbau gelegt.
Da die Idee mir eine eigene Gitarre zu Bauen beim stöbern hier im Forum entstanden ist und ich mir viel nützliches Wissen in diversen Bauberichten aneignen konnte, möchte ich mich nun selbst etwas einbringen!

Der Gedanke ein Instrument zu schaffen, an dem jedes Detail den eigenen Wünschen entspricht (sofern diese mit den eigenen Fähigkeiten zu vereinbaren sind) und der Bezug den man mit jedem Handgriff daran entwickelt, sind für mich Anreiz viel Zeit und auch den ein oder anderen Euro in ein solches Projekt zu investieren.

Da der Bau schon etwas vorangeschritten ist, werde ich nach und nach die Bilder dazu hochladen...


Und los gehts:


zu aller erst mal n bisschen Klarschiff machen :

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Die Basis:

IMG_3364.jpg

Honduras Mahagoni für Korpus und Hals nach dem Abrichten beim Schreiner
Ebenholz Griffbrett mit vorgefertigter Mensur und 12" Radius


IMG_3376.jpg

geriegelter Ahorn für die Decke (15mm stark)



Das wars ersmal für Heute.

Grüße
Manuel
 
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Servus Manuel,

also die Werstatt und die Decke sehen schon mal fantastisch aus ;) Gabs einen bestimmten Grund Honduras Mahagoni zu wählen?

cu
bluesfreak ;)
 
hi bluesfreak,

hier im Forum wurde die Sache mit dem Tonholz von Cryin' Eagle recht anschaulich zusammengefasst. Unter dem Punkt Holzarten steht etwas zu den Mahaghoniarten.
https://www.musiker-board.de/biergarten-e-git/253524-technik-ton-klangholz-ueberarbeitet.html

Ich war bei Woodland in der nähe von Frankfurt und da dieser noch aus alten Restbeständen ein paar wenige Korpus- und Halsrohlinge übrig hatte und mir diese zu einem anständigen Preis anbot, habe ich mich für das "echte" Mahagoni entschieden.



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Die Korpuskontur wurde mit einer Schleifwalze mit Anlaufring gemacht, da ich zu dem Zeitpunkt noch keine Oberfräse hatte.

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Ein Bekannter war so freundlich mir seine 2000Watt Oberfräse und dazugehörige Fräser auszuleihen. Auch ein paar neue Stechbeitel von Kirschen habe ich von ihm günstig bekommen. Danke dafür Klaus ! <--http://www.q-tools-ltd.eu/
Hatte am Anfang ganz schön Respekt vor dem Ding. Und gleich mal falsch geführt :redface:


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wow das sieht ja jetzt schon gut aus.
steht schon fest was für pu´s du einbaust ?
 

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Hi!

Das sieht doch nach einem vielversprechenden Projekt aus....abboniert!

Und so eine Werkstatt hätte ich auch gerne!!

Viel Spass und Erfolg beim Bauen!

Cheers,
Boogie
 
Hi Boogie,

vielen Dank! Die Werkstatt erleichtert den Bau in so mancher Hinsicht. Vor allem hat sich hier Werkzeug aus drei Generationen angesammelt und ich muss nicht alles neu besorgen.

gruß
 
Zuletzt bearbeitet:
Als nächste wurden die PU-Taschen gefräst. Da ich mich mittlerweile für einen Fräsgott hielt und der anfängliche Respekt vor der Maschine dem Leichtsinn wich, habe ich mich dazu entschieden diese freihand ohne Schablone zu fertigen.

Der erste Versuch an der Halstasche lief super...
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Doch dann...
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Kurz bevor die Tasche fertig war verkantete der Fräser, die Maschine hat kurz gewackelt und dort wo eigentlich das Ohr sein sollte war kein Material mehr. Da ich am nächst Tag die Tasche ferig machen wollte und es schon spät war, hab ich noch schnell nen Rest Mahagoni und ein Stück Ahorn eingeleimt. Das Ergebnis war dann nicht so elegant, aber da der PU-Rahmen das ganze eh verdeckt kann ich damit leben.
 
Für Hals-Tenon und Stab habe ich aus einer Multiplexplatte eine Tischfräse gebaut.
Da die Kantel für den Hals perfekt abgerichtet war hielt ich es für die beste Methode ein sauberes Ergebnis zu erhalten.

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Danach war das Griffbrett an der Reihe.

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Wow, sehr nice
weiter so, bin auf die nächsten Schritte gespannt.
Schaut nach einer kundigen hand aus, die du da hast ;)
Fabi
 
Vielen Dank für die netten Worte! Für mich ist es das erste mal, dass ich mit Holz arbeite. Mal abgesehen von ein paar Laubsägearbeiten in der Grundschule:D Bin selbst überrascht wie gut mir das von der Hand geht.


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Da ich keinen geeigneten Hammer zum Bundieren hatte und zu ungeduldig war mir einen zu besorgen musste mal wieder der Radiausschleifklotz herhalten.

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Dazu habe ich den Bund von hand in den Bundschlitz gedrückt, den Radiusblock aufgelegt und mit einer Zwinge an den vorherigen bereits eingepressten Bünden leicht fixiert. Dann einfach mit einer zweiten Zwinge direkt über dem Bunddraht eingepresst.

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Da Ebenholz selbst nach dem Sägeschnitt eine ziemlich glatte Oberfläche hat und ich das Binding mit Aceton ankleben wollte hab ich vorher mit einem Messer die Seiten bearbeitet.

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Dann noch ein bisschen Fleißarbeit...

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Das geht ja Zack auf Zack bei dir. Gefällt mir bis jetzt unheimlich gut! Mach weiter so! :great:
 
Pech für dich: ich kann dich leider nicht nochmal bewerten, aber fühl dich bewertet ;)
 
An dieser Stelle muss ich von meinem bisher größten Patzer berichten.

Ich hatte an einem Samstag die Vorrichtung zum Fräsen des Halswinkels vorbereitet. Da es in der Werkstatt sehr kalt war, habe ich den Ölradiator eingeschaltet um mir das Arbeiten etwas angenehmer zu gestalten. Da ich am Nachmittag etwas zu erledigen hatte wollte ich abends den Halswinkel Fräsen.

Als ich jedoch das nächse mal in die Werkstatt kam, war bereits Montagabend... Der kleine Ölradiator hatte großes geleistet! Es herrschten gefühlte 40°C und die Luftfeuchtigkeit war absolut am Boden.
Nicht nur die Arbeitsplatte, welche sich schon seit mindestens 10 Jahren in dem Raum befindet hatte mehrere Risse, auch mein Korpusrohling hatte sich um ca 3-4mm verzogen. Der Halsrohling blieb unversehrt.

Nachdem ich mich fast übergeben hätte hab ich das Teil mit in die Wohnung genommen und drei Wochen in Ruhe gelassen. Als ich mir einigermaßen sicher war, dass sich da nichts mehr zurück stellt bin ich ab damit zum Schreiner.
5 Euro in die Kaffekasse und das Ding war wieder gerade:)

Da ich nur die Rückseite Abrichten ließ und die Decke sowiso gewölbt wird hat sich an der Stärke des Korpus nichts verändert. Lediglich das Binding musste etwas breiter dimensioniert werden, wie ihr auf den Bildern bald noch sehen werdet.

und weiter gehts:

IMAG0012.jpg

Halswinkel wie bei den alten ca. 4,3° <-- hab ich ausgerechnet, nicht gemessen. und kommt mir nicht mit "aber 3.5 klingt besser"...:D

IMAG0013.jpg

Hab mir lange überlegt wie ich die Halstasche fräsen soll. Und hier meine Lösung:

-nen Strich über den gesamten Tisch ziehen
-Korpus ausrichten und mit doppelseitigem Klebeband fixieren.
-Brett in der Mitte durchsägen.
-die Außenkanten nach innen
-Halsfuß dazwischen klemmen und Bretter so fixieren, dass dieser "saugend" drin läuft.
-an der Linie Ausrichten und fixieren. Hab die Bretter in dem Bereich wo später das Griffbrett auf dem Korpus aufliegt festgespaxt.

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Zuletzt bearbeitet:
Hi Bob,

gute Methode, um den Halswinkel hinzukriegen. Haste errechnet die Bretter so lang gelassen, bis der Winkel gepasst hat?

LG
 
gute Methode, um den Halswinkel hinzukriegen. Haste errechnet die Bretter so lang gelassen, bis der Winkel gepasst hat?
Hi,

Den Halswinkel habe ich hiermit gefräst:

IMG_3550.jpg

Hab die Maße für den gewünschten Winkel ausgerechnet, angezeichnet und die Seitenteile an der Tischkreissäge zugesägt.

IMAG0011.jpg

Das mit den Brettern habe ich gemacht, damit der Hals satt und vor allem gerade im Korpus sitzt. Sie dienen als Schablone für die Halstasche. Die länge der Bretter ist zufällig. Der Vorteil dabei ist, dass der Halszapfen später perfekt in die Fräsung passt und ich meine "Schablone" über die Komplette Länge an der Korpusmitte, welche ich auf dem Tisch angezeichnet habe, ausrichten kann.

lg
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich nutz mal die Werbepausen von "Kings of Rock - Tenacious D"...:rofl:

Nachdem die Halstasche gefräßt war habe ich mich wieder um den Hals gekümmert. Habe schon oft gelesen, dass sich viele am Anfang nicht so richtig trauen den Hals selbst zu bauen. Ich hab auch überlegt für den ersten Eigenbau nen fertigen zu bestellen. Im nachhinein bin ich froh dass ich mich rangewagt hab und kann jeden nur dazu ermutigen!

Das grobe Halsprofil hab ich an der Bandsäge ausgesägt, als ich meinen Korpus abrichten ließ.

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Ist noch n ganz schöner Prügel, werde wahrscheinlich nochmal hand anlegen.

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Die open-book-Form der Kopfplatte ist noch nicht ganz fertig und die sidedots muss ich noch machen. Leider ist das Bohrfutter der Ständerbohrmaschine zu groß für die kleinen Bohrer.

lg

Manuel
 
Geiler Baubericht...Der Hals sieht bis jetzt auch sehr gut aus! Übrigens mutig dass du die PU-Taschen freihand fräsen wolltest...zum Glück arbeitest du mittlerweile mit Schablonen ;-)
Frohes Schaffen weiterhin und ich hoffe noch auf ganz viele Bilder!
 

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