Ibanez Edge Zero II - stimmstabil nur mit deaktiviertem Zero-Point-System

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Hi Board-Bande,

ich habe da mal eine technische Frage, die mich an meinen Physik-Kenntnissen ein wenig zweifeln lässt. Und zwar geht es um meine Ibanez RG3250, welche ja ein Edge Zero II mit Zero-Point System hat (für die Nicht-Ibanez-Kenner: eine Art Backbox, um das Trem um den Nullpunkt zu fixieren. Nur mit etwas mehr Kraft kommt man über den Nullpunkt drüber). An sich ist das eine klasse Sache und funktioniert bei meiner RG2550 seit über 6 Jahren tadellos. Man verliert zwar die Möglichkeit, Flutter-Effekte zu machen, hat es dafür aber um einiges einfacher, im Eifer des Gefechts seine Gitarre nachzustimmen (Live mit schnellen Temperaturwechseln und der ganze Käse). Auch kann man bei entsprechender Laune auch mal auf Drop D runter, ohne das komplette Trem neu einzustellen.

So sieht die Geschichte aus, damit auch alle wissen, wovon ich rede:

IMG_20140921_141547.jpg


Nun ist es bei der RG3250 so, dass sie nur stimmstabil ist, wenn ich das System deaktiviere. Sprich: die schwarzen Federn raus und mit ihnen die Querstange, die das Tram in Nulllage fixiert.

Ich habe dann ein stinknormales freischwingendes Floyd-Rose-System, welches ich nach Belieben vergewaltigen kann und das trotzdem die Stimmung hält:
Hier eine kurze Vergewaltigung ;).



Heftige Bends nach oben - kein Problem. Heftige Bends nach unten - auch kein Problem.

Aktiviere ich das Zero-Point-System wieder und stelle alles richtig ein (und glaubt mir, das bekomme ich hin, mache es ja schließlich bei meiner anderen Gitarre seit 6 Jahren erfolgreich), kommen nur noch Downbends sauber in die richtige Stimmung zurück. Nach Upbends sind vor allem die tiefen Saiten deutlich zu tief (ungefähr 10 Cent). Mit einem erneuten kräftigen Downbend lassen die sich dann auch wieder auf Stimmung bringen.



Ok, ich könnte nun an den Symptomen herumdoktorn und meine Tremoliereinlagen einfach immer mit einem kräftigen Downbend beenden. Erstens will ich das aber nicht, weil ich ja weiß, dass es auch besser geht und zweitens wurmt es mich einfach, dass da irgendwo etwas ist, was dieses Verhalten verursacht und ich partout nicht dahinterkomme.

Zumal, wenn ich nach oben tremoliere, bewegt sich die Querstange des ZPS ja keinen Millimeter aus seiner Ruhelage heraus. Wie kann das dann zu Verstimmungen führen? Und dann auch noch nach unten!

Bitte gebt mir Denkanstöße.
 
Eigenschaft
 
Hi,

zwei Ursachen kommen für mich in Frage:

1.
Reibung, vor allem im Bereich der Gegendruckfedern. Die müssten sich ja nach Sinn und Zweck des ZPS beim Aufwärtstremolieren verkürzen. Vielleicht ist in die Kunststoff- Führungshülsen irgendwas reingeraten, oder eine Feder ist verdreht eingebaut worden und läuft nicht sauber. Überhaupt wäre es einen Versuch wert, die Saiten zu entspannen und die Federn auszubauen und dann das Tremolo mal ohne Spannung zu bewegen. Dabei solltest Du fühlen können, ob sonst irgendwo etwas schabt oder nicht rund läuft. Oft genug entdeckt man auch nichts, setzt die Chose wieder zusammen und das Problem hat sich dabei auf rätselhafte Weise erledigt.

2.
Irgendwas stimmt am Klemmsattel nicht. MAch ihn mal auf und überprüfe, ob sich Riefen ins Metall gegraben haben, sodass einzelne Saiten nicht mehr 100 % geklemmt werden.

Gruß, bagotrix
 
1) die Plastikaufnahmen für die Querstange haben ein Problem - aufgeweitet, verengt, verbogen? Probier das mal ohne Trem von Hand, da könnte man evtl. mehr sehen/fühlen

2) es täuscht und das Problem ist evtl. doch eher am "verwackelten" Sattel oder ausgelutschten Klemmen zu suchen. Falls es der von oben verschraubte moderne Sattel ist, ist das sogar sehr wahrscheinlich, das er sich ein wenig mitbewegt.
 
Den Klemmsattel hatte ich schon mal unter Verdacht als ich noch gar nicht wusste, dass die Klampfe ohne ZPS super stimmstabil ist. Den habe ich bombenfest geschraubt und auch die Klemmblöckchen kontrolliert. In einem anderen Thread gibt's sogar Fotos davon. Von der Seite her ist also alles in Butter. Mit freischwebendem Trem gibts ja auch überhaupt keine Probleme.

@bagotrix:
Die Gegendruckfedern bewegen sich beim Aufwärtstremolieren kein Stück, die bleiben dabei in ihrer Ruhelage. Daher ja auch meine Verwunderung, dass sich die Probleme gerade nach dem Aufwärtstremolieren ergeben, wo ja das ZPS quasi unbeteiligt ist.

@_xxx_:
Die Geschichte mit der Plastikaufnahme werde ich mir mal anschauen. Was ich auch langsam zu vermuten beginne, ist, dass es am Filz liegt, der zum einen in der Aufnahme der Querstange klebt als auch am Trem-Block. Wenn der noch nicht 100%ig plattgedrückt ist, könnte der doch durchaus für ein gewisses Spiel bzw. eine gewisse Ungenauigkeit in der Endposition sorgen, je nach dem, mit welcher Kraft er in die Ausgangslage gebracht wird.
Bei Downbends wirkt ja eine große Krauf auf den Tremblockfilz, bei Upbends haben die Gegendruckfedern etwas Zeit, die Filze in den Aufnahmepunkten zu bearbeiten.

Noch kurz eine generelle Aussage. Sowie mit als auch ohne ZPS läuft das Trem butterweich, ohne irgendwelche Geräusche, Widerstände oder sonst merkwürdigen Gegebenheiten.




Vielen Dank erstmal für die Denkanstöße. Ich werde den Sachen mal nachgehen.
 
Schwer was zu sagen anhand vom Video... auf den ersten Blick sieht's gut aus, aber die paar Zehntel mm sieht man nicht so einfach.
 
Das Video diente auch eher dem Nachweis, dass da nix rumpelt, klappert oder knistert. Ich glaub, ich werde den Filz mal rausoperieren, um ihn als Fehlerquelle auszuschließen. Wieder reinkleben dürfte ja so schwierig nicht sein. Naja, und wenn alles nicht hilft, dann bleibt es halt freischwebend - kann ich wenigstens ein Bisschen fluttern.
 
Operation Filz entfernen war leider auch erfolglos. Das Problem bleibt genau das gleiche (nur halt logischerweise mit mehr Nebengeräuschen *klack klack*). Bei der Gelegenheit habe ich auch die kompletten Innereien des ZPS auseinandergenommen und nix ungewöhnliches entdecken können. Das Wiedereinkleben des Filzes erwies sich dann leider doch nicht also so einfach wie zuerst angenommen, in die doch verwinkelte Ecke, in der die Querstange ruht, bin ich nicht so hundertprozentig reingekommen, so dass die nun neu entstandene Nulllage das Trem leicht Richtung Hals kippen lässt.

Ich glaube, ich finde mich jetzt einfach damit ab und lasse die ganze Geschichte freischwebend. Seltsam ist es jedoch allemal...
 

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